Schlacht bei Loigny und Poupry

Schlacht bei Loigny und Poupry
Schlacht bei Loigny-Poupry
Teil von: Deutsch-Französischer Krieg
Datum 2. Dezember 1870
Ort Loigny-la-Bataille, Kanton Orgères-en-Beauce Arrondissement Châteaudun, Département Eure-et-Loir
Ausgang deutscher Sieg
Konfliktparteien
Deutsches ReichDeutsches Reich preußisch-bayerische Armeegruppe Flag of France.svg Frankreich
Befehlshaber
Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin General Louis d'Aurelle de Paladines
Truppenstärke
ca. 35.000 Mann ca. 90.000 Mann
Verluste
4000 Soldaten und 180 Offiziere, ca. 8000 Soldaten, ca. 3000 Gefangene
Hugo von Kottwitz mit dem Lübecker Bataillon der 76er

Die Schlacht von Loigny und Poupry (französisch Bataille de Loigny genannt) am 2. Dezember 1870 zwischen dem XV. (Pallières), XVI. Chanzy und XVII. Korps (Sonis) der französischen Loirearmee und der Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg (I. bayrisches Korps, 17. und 22. preußische Infanterie-, 2. und 4. Kavalleriedivision) war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges

Inhaltsverzeichnis

Ausgangslage

Im Spätherbst / Winter 1870 ging die neu aufgestellte französische Loirearmee in Richtung auf Paris vor, um die preußische Belagerung der Hauptstadt aufzuheben. Bei diesem Vormarsch gelang es nach der erfolgreichen Schlacht bei Coulmiers, am 9. November 1870 die Stadt Orléans zurückzuerobern.

Der weitere Vormarsch unterblieb vorläufig, da der Befehlshaber Louis d'Aurelle de Paladines seine Truppen noch besser organisieren und ausbilden wollte. So begann der weitere Vormarsch in Richtung Paris erst Ende November und dies auch nur auf massiven Druck des nationalen Verteidigungsrates unter Léon Gambetta.

Der rechte Flügel der Armee wurde am 28. November 1870 in der Schlacht bei Beaune-la-Rolande zurückgeschlagen und musste sich in den Wald von Orléans zurückziehen. Um der Gefahr auf dem rechten Flügel zu begegnen machte das Zentrum, bestehend aus den drei o.g. Korps eine Schwenkung nach rechts in Richtung auf Pithiviers. Hierbei kam es am 1. Dezember zum Gefecht bei Villepion, bei dem sich das bayerische Korps zurückziehen musste. Da jetzt bekannt war, wo sich die Franzosen befanden, ging die deutsche Armeegruppe zum Angriff über. Aus dieser Bewegung entwickelte sich am 2. Dezember die Schlacht.

Kämpfe bei Loigny la Bataille

Die Schlacht begann 9 Uhr früh mit dem Angriff des XVI. französischen Korps auf die Bayern beim Schloss Goury (zwischen Loigny und Champdoux). Die Besetzung des Schlosses erfolgte durch die 2. bayerische Division erst kurz vor Eintreffen der Franzosen.[1] Etwa zeitgleich besetzten die 1. Bayerische Division, die 4. Kavallerie Division und die Kürrassier Brigade den Ort Tanon-Baigneaux[2] von wo der Angriff in Richtung Terminiers[3] erfolgen sollte. Die Bayern waren durch die Kämpfe der letzten Tage erschöpft und konnten den Vorstoß des zahlenmäßig überlegenen Gegners nicht aushalten und mussten zurückgehen. Um die hier drohende Niederlage zu verhindern, befahlt der Großherzog der 17. Division, die links von den Bayern stand, nach rechts zu schwenken und die Franzosen in der rechten Flanke anzugreifen. Durch diesen Angriff wurden die Franzosen nach Loigny-la Bataille zurückgeworfen und im Ort eingeschlossen. Erst nach längeren Kämpfen gelang es der 33. Brigade unter Generalmajor Hugo von Kottwitz den Ort einzunehmen und in den nächsten Stunden gegen die weiteren Angriffe des 17. Korps zu halten.

Bis ca. 16:30 war es den deutschen Verbänden gelungen, die Franzosen ca. 2 km hinter Loigny zurückzudrängen, dabei stand die 4. Kavalleriedivision in der linken Flanke, eine Umfassung scheiterte jedoch am Widerstand der Franzosen. Bis zum Einbruch der Nacht hatten sich die deutschen Verbände etwas zurückgezogen, das Schlachtfeld blieb von den jeweiligen Vorpostenreihen besetzt.

Kämpfe bei Poupry

Die 22. Division befand sich morgens etwas zurück beim Ort Baigneaux und sollte zur Unterstützung in Richtung Lumeau vorgehen. Dabei kam es zum Kontakt mit dem XV. französischen Korps, das von Artenay her vorging. Die 22. Division wurde daher gezwungen, sich nach links gegen diesen Gegner zu wenden und sich bei Poupry festzusetzen. Hierbei gelang es unter großen Verlusten, mehreren Angriffen standzuhalten. Bis zum Abend hatten sich die Franzosen nach Arteney und Dambron zurückgezogen.

Verluste

Die Schlacht von Loigny-Poupry war eine der verlustreichsten Schlachten nach Sedan. Insgesamt waren ca. 12.000 Soldaten an diesem Tag gefallen. Weiterhin verloren die Franzosen noch 9 Geschütze und ca. 3.000 Mann an Gefangenen.

Folgen

Der Vormarsch auf Paris war nach dieser Niederlage nicht mehr möglich. Die deutsche Armeegruppe setze ihren Angriff fort und eroberte dabei am 5. Dezember Orléans.

Quellen

  • Compton's Home Library: Battles of the World
  • Friedrich Engels: Über den Krieg, Transkription eines Textes aus der The Pall Mall Gazette Nr. 1812 vom 3. Dezember 1870
  • Friedrich Engels: Über den Krieg, Transkription eines Textes aus der The Pall Mall Gazette Nr. 1816 vom 8. Dezember 1870
  • Friedrich Engels: Über den Krieg, Transkription eines Textes aus der The Pall Mall Gazette Nr. 1824 vom 17. Dezember 1870

Historische Quellen

Weblinks

Anmerkung

  1. Siehe hierzu den Bericht des Times Korrespondenten, In: History of the Franco-Prussian War
  2. Etwa 2 km nord-westlich von Goury, kurz vor der Straße D927
  3. Etwa 4 km südlich von Loigny-la Bataillie

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