- Schusterbahn
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Stuttgart-Untertürkheim–Kornwestheim Kursbuchstrecke (DB): 790.11 Streckennummer (DB): 4720 Streckenlänge: 11,5 km Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Maximale Neigung: 10 ‰ Minimaler Radius: 350 m LegendeFrankenbahn von Würzburg 11,495 Kornwestheim Pbf 301 m Frankenbahn nach Stuttgart Verbindungsstrecke von Kornwestheim Rbf Verbindungsstrecke von SFS von Mannheim 8,897 Stuttgart-Zazenhausen[1] 291 m 8,1 Feuerbach (266 m) 7,9 Stuttgart-Zazenhausen (alt) 7,720 Stuttgart-Zazenhausen Hp 273 m 6,6 Schnarrenbergtunnel (272 m) Industriebahn Münster–Cannstatt 5,209 Stuttgart-Münster 251 m 5,1 Viadukt Stuttgart-Münster (855 m) Stadtbahn Stuttgart Industriebahn Münster–Cannstatt Neckar Stadtbahn Stuttgart 4,3 3,005 Stuttgart Ebitzweg 234 m Remsbahn Stuttgart–Waiblingen Güterstrecke von der Remsbahn 0,8 Stuttgart-Untertürkheim Gbf 226 m Filstalbahn von Stuttgart 0,0 Stuttgart-Untertürkheim Pbf 229 m Filstalbahn nach Ulm
- ↑ ehemals Abzw Lerchenberg
Als Schusterbahn wird eine 11,495 Kilometer lange Güterumgehungsbahn in Stuttgart bezeichnet. Die zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn verbindet Stuttgart-Untertürkheim mit Kornwestheim und dient als Umgehungsbahn in erster Linie dem Güterverkehr zur Umfahrung des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Im Kursbuch führt sie die Nummer 790.11.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Schusterbahn verdankt ihren Namen den Salamanderwerken in Kornwestheim. Die Personenzüge fuhren hauptsächlich für die Mitarbeiter der Bahn zwischen Untertürkheim und Kornwestheim, beides Wohnorte für viele Eisenbahner, und hielten früher in Kornwestheim nicht im Personenbahnhof, sondern im Rangierbahnhof.
Die Strecke wurde am 30. September 1896 mit der Einweihung des Bahnhofs in Stuttgart-Münster eröffnet, um den Stuttgarter Hauptbahnhof östlich zu umfahren. Zuvor mussten alle Güterzüge im Stuttgarter Centralbahnhof wenden, da der Vorgängerbau des Hauptbahnhofes ebenso wie dieser ein Kopfbahnhof gewesen ist.
Bei ihrer Eröffnung am 1. Oktober 1896 war die Strecke eingleisig, wobei der Unterbau und die Ingenieurbauwerke bereits für ein zweites Gleis vorbereitet waren. Aufgrund steigender Verkehrsmengen brachte die Regierung am 23. Januar 1902 die Forderung ein, eine Millionen Mark für den Bau des zweiten Gleises bereitzustellen. Im Winter 1901/1902 verkehrten täglich rund 50 Güter- und fünf Personenzüge. Mit verschiedenen Gesetzen aus den Jahren 1902, 1903 und 1905 wurden insgesamt 1,8 Millionen Mark für das Vorhaben bewilligt. Am 23. September 1904 wurde das zweite Gleis in Betrieb genommen.[1]
Streckenverlauf
In Untertürkheim zweigt die Nebenstrecke von der Filstalbahn Plochingen–Ulm ab und durchquert den Untertürkheimer Güterbahnhof. Ein Verbindungsgleis macht einen direkten Wechsel auf die Remsbahn aus südlicher Richtung möglich; aus nördlicher Richtung muss dazu im Güterbahnhof gewendet werden. In Bad Cannstatt führt die Strecke am Kurpark vorbei und überquert mit dem Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster den Neckar in 30 Metern Höhe.
Durch den Schnarrenbergtunnel wird das Neckartal verlassen, anschließend zwischen Rot und Zazenhausen das Feuerbachtal mit einem zweiten Viadukt überquert. Am südlichen Ende Kornwestheims münden Gleise in die Frankenbahn, den Rangierbahnhof Kornwestheim und die Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart ein.
Bauwerke
Das 855 m lange Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster über den Neckar wurde 1896 als „König-Wilhelm-Viadukt“ als Eisenfachwerkkonstruktion erbaut und 1985 durch einen Neubau in Stahlbeton-Konstruktion ersetzt.
Zwischen Stuttgart-Münster und Zazenhausen befindet sich der 272 m lange Schnarrenbergtunnel. Der Tunnel wurde 1999–2000 grundsaniert, das Ziegelmauerwerk durch eine Betonschale ersetzt.
Der Viadukt über den Feuerbach wurde, wie der über den Neckar, um 1980 durch einen parallel befindlichen Beton-Neubau ersetzt. Dabei wurden die Zuführungsstrecken verlegt, und der im Bereich der Zuführung gelegene Bahnhof Zazenhausen durch einen südwestlich gelegenen neuen Haltepunkt ersetzt, der direkt mit der Linie U5 der Stadtbahn Stuttgart verknüpft ist.
Verkehr
Auf der Güterumgehungsbahn verkehren täglich bis zu 120 Güterzüge.
Personenverkehr
Zurzeit verkehren auf der Regionalbahnstrecke R 11 werktags fahrplanmäßig nur vier Personen-Verbindungen mit ET 426 über die Schusterbahn, zwei am frühen Morgen und zwei nachmittags. Hinzu kommt der Nachtzug CityNightLine 419, der auf dem Weg von Amsterdam nach München periodisch (z. B. im September und Oktober 2009) nicht in Stuttgart Hbf hält, sondern nur in Ludwigsburg und Plochingen. In diesen Nächten wird er gegen 4:00 Uhr morgens über die Schusterbahn geführt. Außerdem verkehrte von 1992 bis 2006 ein ICE-Sprinter-Zugpaar über die Schusterbahn am Stuttgarter Hauptbahnhof vorbei. Außerdem verkehren Umleiter-Züge über die Schusterbahn (z. B. bei Streckensperrung am Stuttgarter Hauptbahnhof) sowie Leerzüge der S-Bahn.
Literatur
- Andreas M. Räntzsch: Stuttgart und seine Eisenbahnen. Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im Raum Stuttgart. Uwe Siedentop, Heidenheim 1987, ISBN 3-925887-03-2.
- Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-8825-5769-9.
Einzelnachweise
- ↑ Andreas M. Räntzsch: Die Einbeziehung Stuttgarts in das moderne Verkehrswesen durch den Bau der Eisenbahn. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2005, ISBN 3-8300-1958-0, S. 436 f.
Weblinks
Commons: Schusterbahn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Bahnstrecke in Baden-Württemberg
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