Bahnhof Stuttgart-Untertürkheim

Bahnhof Stuttgart-Untertürkheim
Stuttgart-Untertürkheim
Untertürkheim Pbf4.JPG
Personenbahnhof Untertürkheim
Daten
Kategorie 3
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Abkürzung TSU P
Eröffnung 22. Oktober 1845
Lage
Stadt Stuttgart
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 46′ 47″ N, 9° 15′ 1″ O48.7797222222229.2502777777778Koordinaten: 48° 46′ 47″ N, 9° 15′ 1″ O
Höhe 226 m ü. NN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Baden-Württemberg

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Der Bahnhof Untertürkheim besteht aus mehreren Bahnhofsteilen. Er ist eine Station im Netz der Stuttgarter S-Bahn und war ein Güterbahnhof. Der Code des gesamten Bahnhofs im Bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis lautet TSU.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Für Untertürkheim begann das Eisenbahnzeitalter am 22. Oktober 1845 mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie Württembergs. Das erste Teilstück der Zentralbahn verband die kleine Weinbaugemeinde mit ihrer knapp fünf Kilometer entfernt liegenden Oberamtsstadt Cannstatt. Bereits am 7. November 1845 wurde die Strecke bis Obertürkheim verlängert.

Das erste Empfangsgebäude war einstöckig und in etwa baugleich mit denen in Cannstatt und Obertürkheim. Untertürkheim entwickelte sich zu einem beliebten Ziel für Ausflügler, die das neue Verkehrsmittel nutzten. Aus dem nahen Stuttgart reisten Badegäste und Wanderer an. An der Güterverladestelle wurden zumeist landwirtschaftliche Erzeugnisse in Richtung Stuttgart verfrachtet.

Die königlich württembergische Eisenbahnverwaltung plante ab 1890 den Stuttgarter Hauptbahnhof zu entlasten. Eine Umgehungsbahn sollte für Güterzüge eine direkte Verbindung zwischen der Ostbahn und der Nordbahn schaffen. Als Ausgangspunkt für die neue Strecke und als Standort für einen neuen Güter- und Rangierbahnhof fiel die Wahl auf den Bahnhof Untertürkheim, Endpunkt war der Bahnhof Kornwestheim. Im Frühjahr 1894 begannen die Bauarbeiten. Der neue Güter- und Rangierbahnhof wurde an der Cannstatter Straße (seit 1936 Augsburger Straße) errichtet und 1896, in Anwesenheit König Wilhelms II., feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Die Länge des Gleisfeldes betrug etwa 2.300 Meter und war im Durchschnitt 125 Meter breit. Ausgestattet war er mit einem Verwaltungs- und mehreren Dienstgebäuden, Verladerampen für Güter und Militärtransporte, fünf Stellwerken für 162 Weichen, einem separater Haltepunkt für die Bahnarbeiter und einem Lokomotivschuppen mit vier Ständen, sowie einem Wasserturm.

Am Personenbahnhof entstand das heute noch vorhandene Empfangs- und Verwaltungsgebäude. Bestehend aus zwei Flügelbauten und einer Mittelhalle. Im südlichen Flügelbau befand sich bis 1960 ein Post- und Telegrafenamt. Im nördlichen war die Paket- und Expressgutannahme. Für die Bahnbediensteten kam ein Wohngebäude hinzu.

Seit 1. Mai 1897 besteht die Remsbahnkurve, die eine Verbindung zwischen dem Güterbahnhof und der Remsbahn ermöglicht. Die Bahnstrecke nach Kornwestheim ist seit 23. September 1904 zweigleisig ausgebaut. Nach wenigen Jahren war der Rangierbahnhof bereits überlastet. Die Planungen zum Ausbau begannen ab 1906.

Um die Ostbahn zu entlasten stand zwischen 1900 und 1907 die Errichtung einer Linksufrigen Neckarbahn zur Debatte. Bei den ersten Planungen war nur auf der Höhe von Wangen ein Abzweig nach Untertürkheim vorgesehen. Zuletzt sollte sie sich erst im Güterbahnhof Untertürkheim von der Ostbahn trennen. Das Projekt wurde jedoch nie verwirklicht.

1911 scheiterte aufgrund des Platzmangels das Vorhaben den Güterbahnhof auszubauen. Stattdessen entschied sich die Eisenbahnverwaltung für den Neubau eines größeren Rangierbahnhofs in Kornwestheim. Am Güterbahnhof Untertürkheim sollte künftig nur noch der Nahgüterverkehr aufgenommen werden. Zusätzliche Gleise zum Cannstatter Güterbahnhof wurden zu diesem Zweck am 17. November 1912 in Betrieb genommen. Am 13. November 1923 erfolgte der Anschluss zum neu geschaffenen Güterbahnhof in Gaisburg (Mitte der 1980er Jahre stillgelegt). Seit 1958 besteht das Verbindungsgleis zum Hafenbahnhof.

Bahnbetrieb

Der Bahnhof wird durch die Linie S1 der S-Bahn Stuttgart bedient. Für den S-Bahnbetrieb wurde das Gleis 6 errichtet. Gleis 5 ist den S-Bahnen Richtung Bad Cannstatt zugeordnet, Gleis 6 denen Richtung Esslingen. Am Gleis 2 verkehren einzelne Regionalbahnen, die über die Schusterbahn Kornwestheim und Untertürkheim verbinden. Die Gleise 1, 3 und 4 dienen durchfahrenden Zügen.

Der Bahnhof Untertürkheim entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 3.

In den 1980er Jahren wurde der Rangierbahnhof zu einem Satelliten des Kornwestheimer Rangierbahnhofs erklärt und verlor daher an Bedeutung. Es werden keine Güter mehr verladen. Die zahlreichen Gleise dienen als Abstellgleise für Güterzüge. Auf dem teilweise schon verwilderten Gelände sind einige Schienen inzwischen abgebaut. Im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 soll das Gleisfeld für den neuen Abstellbahnhof Untertürkheim eine neue Verwendung finden.

S-Bahn

Linie Strecke
S 1 Kirchheim (Teck)WendlingenPlochingen – Esslingen – NeckarparkBad Cannstatt – Hauptbahnhof – SchwabstraßeVaihingenRohrBöblingenHerrenberg (Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Esslingen und Böblingen.)

Regionalverkehr

Linie Strecke
RB R11 Stuttgart-UntertürkheimStuttgart-Münster – Kornwestheim Pbf

Stadtbahn

Auf dem Karl-Benz-Platz befinden sich zwei Stadtbahn-Haltestellen mit dem Namen Untertürkheim Bahnhof. Eine wird von der Linie U 13 bedient, die andere am Wilhelm-Wunder-Steg ist die Endhaltestelle der Linie U 4.

Linie Stadtbahnstrecke (Spurweite 1435 mm)
U4 Untertürkheim – Ostendplatz – Charlottenplatz – Rotebühlplatz – Hölderlinplatz
U13 Giebel – Feuerbach Pfostenwäldle – Pragsattel – Bad Cannstatt – Hedelfingen In den Schulferien und außerhalb der Hauptverkehrszeit nur zwischen Feuerbach und Hedelfingen.

Literatur

  • Hermann Bruder: Herzstück im Schwabenland – Untertürkheim und Rotenberg. Ein Heimatbuch. Herausgegeben im Auftrag des Bürgervereins Untertürkheim e. V.
  • Andreas M. Räntzsch: Stuttgart und seine Eisenbahnen. Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im Raum Stuttgart. Uwe Siedentop, Heidenheim 1987, ISBN 3-925887-03-2. 
  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-88255-769-9.

Weblinks


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