- Sebastian Koch
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Sebastian Koch (* 31. Mai 1962 in Karlsruhe) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sebastian Koch wuchs im Stuttgarter Stadtteil Obertürkheim auf. Seine Mutter erzog ihn allein, Koch wohnte einige Zeit in einem Kinderheim, in dem sie arbeitete. Er studierte von 1982 bis 1985 an der Otto-Falckenberg-Schule in München und spielte zu dieser Zeit im Theater der Jugend.
Nach Engagements an der Städtischen Bühne Ulm und am Staatstheater Darmstadt kam Koch 1990 ans Berliner Schillertheater. Dort verkörperte er unter anderem Rollen in Schillers Die Räuber, Goethes Iphigenie und Dirty Dishes von Nick Whitby. Von Februar 2006 bis Februar 2007 spielte Koch dann nach 12-jähriger Bühnenabstinenz wieder Theater am Schauspielhaus Bochum. In Ein idealer Gatte von Oscar Wilde stellte er den Lord Goring dar.
Neben zahlreichen Film- und Fernsehrollen spielte Sebastian Koch zunächst häufig Episodenrollen in Krimiserien wie Der Alte, Derrick, Wolffs Revier, Hecht & Haie und Ein Fall für zwei. Nachdem er 1997 als Andreas Baader in Heinrich Breloers Doku-Drama Todesspiel brillierte, war er anschließend in mehreren weiteren Fernsehfilmen zu sehen.
2001 kam der endgültige Durchbruch mit der Verkörperung des entführten Industriellensohnes in Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker und jener des Schriftstellers Klaus Mann in Heinrich Breloers Doku-Drama Die Manns – Ein Jahrhundertroman. Für beide Rollen bekam Sebastian Koch 2002 den Grimme-Preis. Bis heute ist er der einzige Schauspieler, der diesen Fernsehpreis zweimal innerhalb eines Jahres erhielt. Für seine Titelrolle des Hitlerattentäters in Jo Baiers Stauffenberg war Koch für den Deutschen Fernsehpreis und den Grimme-Preis nominiert und erhielt den Goldenen Gong.
2004 stand Sebastian Koch zum dritten Mal unter der Regie von Breloer vor der Kamera. Diesmal verkörperte er den NS-Architekten Albert Speer in Speer und Er. Im März 2006 lief das Drama Das Leben der Anderen in den deutschen Kinos an, in dem Koch eine der Hauptrollen spielt und das 2007 in der Kategorie „bester fremdsprachiger Film“ den Oscar erhielt.
2006 stellte er Reinhard Mohn in der Verfilmung von dessen Leben dar. In der Neuverfilmung des Theodor Fontane-Romans Effi Briest unter der Regie von Hermine Huntgeburth verkörperte er an der Seite von Julia Jentsch, Rüdiger Vogler, Mišel Matičević und Thomas Thieme den Baron von Instetten.
2008 spielte Sebastian Koch neben Klaus Maria Brandauer die Hauptrolle in der internationalen Kino-Produktion Manipulation nach dem Roman Das Verhör des Harry Wind von Walter Matthias Diggelmann. Im gleichen Jahr verkörperte er den Kapitän Wolf Larsen im Fernsehzweiteiler Der Seewolf nach Jack Londons Roman, eine Hauptrolle, die ihm eine Nominierung für den International Emmy Award einbrachte.
Sebastian Koch lebt in Berlin und hat mit der Journalistin Birgit Keller eine Tochter.[1] Er war zwischen 2001 und 2005 mit der Schauspielerin Anna Schudt und von 2005 bis 2009 mit der Schauspielerin Carice van Houten liiert.[2]
Filmografie
- 1986: Tatort – Die Macht des Schicksals (TV)
- 1991: Der Tod kam als Freund (TV)
- 1991: Transit (Kino)
- 1992: Cosimas Lexikon (TV)
- 1993: Das Sahara-Projekt (TV)
- 1993: Ein unmöglicher Lehrer (TV)
- 1994: Alles außer Mord – Das Kuckucksei (TV)
- 1994: Der Mann mit der Maske (TV)
- 1994: Ein starkes Team (TV)
- 1994: Freundinnen (TV)
- 1994: Rosa Roth – In Liebe und Tod (TV)
- 1995: Blutige Spur (TV)
- 1995: Die brennende Schnecke (TV)
- 1995: Ein fast perfekter Seitensprung (TV)
- 1995: Flirt (TV)
- 1995: Hart aber herzlich – Max' Vermächtnis (TV)
- 1995: Schrecklicher Verdacht (TV)
- 1996: Ärzte: Schattenzone (TV)
- 1996: Der Mörder und die Hure (TV)
- 1996: Die Elsässer (TV-Mehrteiler)
- 1996: Die Männer vom K3 – Kurz nach Mitternacht (TV)
- 1996: Die Nacht hat 17 Stunden (TV)
- 1996: Fähre in den Tod (TV)
- 1996: Zwei vom gleichen Schlag (TV)
- 1997: Bella Block – Geldgier (TV)
- 1997: Der Rosenmörder (TV)
- 1997: Ende einer Leidenschaft (TV)
- 1997: Gewagtes Spiel (TV)
- 1997: Hilfe, meine Frau heiratet (TV)
- 1997: Hollister (TV)
- 1997: Schimanski – Hart am Limit (TV)
- 1997: Todesspiel (TV)
- 1997: Tödlicher Duft (TV)
- 1997: Woanders scheint nachts die Sonne (TV)
- 1998: Anwalt Abel – Die Mörderfalle (TV)
- 1998: Die Rache der Carola Waas (TV)
- 1998: Koerbers Akte: Rollenspiel (TV)
- 1998: Schwarzes Blut (TV)
- 1999: Das Tal der Schatten (TV)
- 1999: Der Mörder meiner Mutter (TV)
- 1999: Die Rückkehr des schwarzen Buddha (TV)
- 1999: Du gehörst mir! (TV)
- 1999: Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday (Kino)
- 1999: Nanà (TV)
- 2001: Die Manns – Ein Jahrhundertroman (TV-Mehrteiler)
- 2001: Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker (TV-Mehrteiler)
- 2001: Der Tunnel (TV-Mehrteiler)
- 2001: Kollaps (TV)
- 2002: Das fliegende Klassenzimmer (Kino)
- 2002: Der Stellvertreter (Kino)
- 2002: Napoleon (TV-Mehrteiler)
- 2002: Tauerngold (TV)
- 2003: Marie und Freud (TV-Mehrteiler)
- 2003: Zwei Tage Hoffnung (TV)
- 2004: Speer und Er (TV-Mehrteiler)
- 2004: Stauffenberg (TV)
- 2004: Tödlicher Umweg (Kino)
- 2006: Das Leben der Anderen (Kino)
- 2006: Black Book (Zwartboek) (Kino)
- 2007: Rennschwein Rudi Rüssel 2 (Kino)
- 2007: Reinhard Mohn – „Es müssen mehr Köpfe ans Denken kommen“
- 2007: Auf dem Vulkan (TV)
- 2008: In jeder Sekunde
- 2009: Effi Briest (Kino)
- 2009: Der Seewolf
- 2010: Terra X: Superbauten (3 Folgen)
- 2011: Manipulation (Kino) [3]
- 2011: Unknown Identity (Unknown) (Kino)
- 2011: Camelot (Serie)
- 2011: Albatross
Auszeichnungen
- 2001
- Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler in einer Nebenrolle in Der Tunnel
- 2002
- Grimme-Preis für seine Darstellung des Klaus Mann in Die Manns – Ein Jahrhundertroman
- Bayerischer Fernsehpreis „Der blaue Panther“ für seine Darstellung des Klaus Mann in Die Manns – Ein Jahrhundertroman
- Adolf-Grimme-Preis für seine Darstellung des Richard Oetker in Der Tanz mit dem Teufel
- Jupiter für seine Darstellung des Richard Oetker in Der Tanz mit dem Teufel
- 2003
- DIVA-Award
- Nominierung als bester deutscher Schauspieler für die Goldene Kamera für seine Rolle in Napoleon
- 2004
- Goldener Gong für Stauffenberg
- Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler in einer Hauptrolle in Stauffenberg
- 2005
- Bayerischer Fernsehpreis „Der blaue Panther“ für seine Darstellung des Albert Speer in Speer und Er
- Deutscher Fernsehpreis für die beste Hauptrolle in Speer und Er
- 2006
- Die Quadriga für Das Leben der Anderen (zusammen mit Ulrich Mühe und dem Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck)
- Bambi als Bester Schauspieler National
- 2010
- Nominierung für den International Emmy Award als bester Hauptdarsteller in Der Seewolf
Diskografie
- 2004 Ein perfekter Freund von Martin Suter (Hörbuch-Sprecher)
- 2006 Andenken von Lars Brandt (Hörbuch-Sprecher)
- 2006 Traumnovelle von Arthur Schnitzler (Hörbuch-Sprecher)
- 2006 Der Prophet von Khalil Gibran (Hörbuch-Sprecher)
- 2007 Die Memoiren meines Lebens – 1. Belino von Giacomo Casanova (Hörbuch-Sprecher)
- 2009 Effi Briest nach Theodor Fontane (Hörspiel-Sprecher)
- 2010 Der Seewolf von Jack London (Hörbuch-Sprecher)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.zeit.de/2003/30/Traum_2fKoch_30
- ↑ http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,643374,00.html
- ↑ Premiere am 20. Januar 2011 anläßlich der Solothurner Filmtage. Siehe Offizielle Filmwebsite wie auch Bericht mit Interviews beim Schweizer Fernsehen; Abgerufen am 2. Februar 2011.
Weblinks
- Literatur von und über Sebastian Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sebastian Koch in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Webpräsenz Sebastian Kochs
- Reich bebilderte Informationsseite über Kochs Filmprojekte
- Sebastian Koch: Selbstzeugnis über seine Arbeitsbiografie im Interview von SWR1
- Online-Demoband von Sebastian Koch
- Sebastian Koch bei filmportal.de
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