Bacău

Bacău
Bacău
Wappen von Bacău
Bacău (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Westmoldau
Kreis: Bacău
Koordinaten: 46° 34′ N, 26° 54′ O46.567526.903611111111165Koordinaten: 46° 34′ 3″ N, 26° 54′ 13″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 165 m
Fläche: 41,3 km²
Einwohner: 178.203 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 4.315 Einwohner je km²
Postleitzahl: 600xxx
Telefonvorwahl: (+40) 02 34
Kfz-Kennzeichen: BC
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Munizipium
Bürgermeister: Romeo Stavarache (PNL)
Postanschrift: Strada Mărășești nr.6
loc. Bacău, jud. Bacău, RO-600017
Webpräsenz:
Bacău (rotes Viereck) – Rumänien – Nachbarorte: Roman, Piatra Neamț, Iași, Vaslui, Bârlad

Bacău [baˈkəu̯] (deutsch: Barchau, ungarisch: Bákó, polnisch: Baków, ivrit: בקאו) ist eine Stadt im Nordosten Rumäniens in der Region Moldau und Hauptstadt des gleichnamigen Kreises.

Die Stadt hat 178.000 Einwohner (Stand 2007). Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt −2,4 %. 12,8 % der Menschen sind erwerbslos. 16,7 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, 2,4 % sind über 75 Jahre alt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bacău liegt an der Ostseite der Ostkarpaten am Unterlauf des Flusses Bistrița, wenige Kilometer vor dessen Mündung in den Sereth.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1408 während der Herrschaft von Alexandru cel Bun. Die etymologische Entstehungsgeschichte ist unklar, aber es ist möglich, dass der Ort von einem ungarischen Kriegsherren namens Bakó gegründet wurde, der so auch ursächlich für die ungarische Bezeichnung des Ortes war. Bacău lag im Fürstentum Moldau, das über mehrere Jahrhunderte dem Osmanischen Reich tributpflichtig war. Der Ort lag an einem wichtigen Handelsweg in der Moldau; seit dem 16. Jahrhundert ist ein wirtschaftlicher Aufschwung, im 17. Jahrhundert ein Niedergang zu verzeichnen. Während des Russisch-Türkischen Krieges (1768–1774) wurde die Stadt zerstört; der österreichische Historiker Franz Joseph Sulzer beschrieb Bacău danach als verlassen. Wie in nahezu allen Städten der Moldau, gab es auch in Bacău spätestens seit dem 18. Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde, die durch Deportationen und Auswanderung während bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu völlig verschwand.[1]

Im 17. und 18. Jahrhundert war Bacău der Sitz zahlreicher Bischöfe.

Während des Ersten Weltkriegs und der Besetzung der Walachei durch deutsche Truppen war Bacău das Hauptquartier der rumänischen Armee.

Wichtige Wirtschaftszweige der Stadt sind die Textil-, die Chemie-, die Lebensmittel- und die holzverarbeitende Industrie. Im Textilunternehmen Wear Company waren 2007 ca. 120 chinesische Schneiderinen beschäftigt.[2]

Bevölkerung

1930 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt 31.138 Bewohner, darunter etwa 19.400 Rumänen, 9.400 Juden, 800 Ungarn, 400 Deutsche und 200 Russen.[3] Bei der Volkszählung 2002 wurden in der Stadt 175.500 Einwohner gezählt, darunter 173.041 Rumänen, 1.605 Roma, 191 Ungarn, 118 Juden und 83 Deutsche.[4]

Verkehr

Bacău liegt an der zu Beginn der 1870er Jahre errichteten Bahnstrecke Bukarest–Galați–Roman. Diese ist heute eine wichtige Verbindung von Bukarest in den Nordosten des Landes. In der Stadt zweigt eine Nebenbahn nach Bicaz in den Ostkarpaten ab. Vom Autobus-Bahnhof der Stadt verkehren Fernbusse in viele größere Städte des Landes, unter anderem nach Bukarest, Constanța und Timișoara. Durch die Stadt führen die Europastraßen 85 und 574. Im Süden der Stadt liegt der internationale Flughafen Bacău.

Sehenswürdigkeiten

Theater „George Bacovia“
  • Naturwissenschaftliches Museum „Ion Borcea“
  • Museum „Iulian Antonescu“ (Geschichte, Naturwissenschaften, Kunst)
  • Ruinen eines Herrenhauses (15./16. Jahrhundert)
  • Kirche „Precista“ (15./16. Jahrhundert)
  • Kreisbibliothek (früheres Rathaus, 1770)
  • Theater „George Bacovia“
  • Dendrologischer Park in Hemeiuș
  • Philharmonie „Mihail Jora“

Sport

In der Stadt ist der Fußballverein FCM Bacău beheimatet.

Städtepartnerschaft

Die Partnerstädte von Bacău sind die italienische Stadt Turin und die philippinische Stadt Mandaue City.

Geboren in Bacău

  • Vasile Alecsandri (1821–1890), rumänischer Dichter
  • Nicolae Vermont (1866–1932), jüdisch-rumänischer Maler
  • Aaron Aaronsohn (1876–1919), jüdisch-rumänischer Botaniker und zionistischer Politiker
  • George Bacovia (1881–1957), rumänischer Dichter
  • Lucrețiu Pătrășcanu (1900–1954), kommunistischer Politiker
  • Alexandru Șafran (1910–2006), rumänisch-schweizerischer Rabbi
  • Solomon Marcus (* 1925), jüdisch-rumänischer Mathematiker
  • Felicia Donceanu (* 1931), rumänischer Komponistin
  • Sorin Avram (* 1943), rumänischer Fußballspieler
  • Eliseda Dumitru (* 1960), rumänisch-deutsche Mezzo-Sopranistin
  • Angela Alupei (* 1972), rumänische Olympiasiegerin im Rudern 2000 und 2004
  • Vlad Munteanu (* 1981), rumänischer Fußballspieler
  • Andrei Cristea (* 1984), rumänischer Fußballspieler
  • Costel Pantilimon (* 1987), rumänischer Fußballspieler
  • Ștefan Mardare (* 1987), rumänischer Fußballspieler
  • Vlad Chiricheș (* 1989), rumänischer Fußballspieler
  • Doru Sechelariu (* 1992), rumänischer Rennfahrer

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jewishgen.org, abgerufen am 20. August 2009
  2. Cristian Stefanescu: „Bacau und die kleinen chinesischen Schneiderinnen“, auf Deutsche Welle vom 14. August 2007
  3. Karte der Volkszählung 1930, abgerufen am 20. August 2009
  4. Volkszählung 2002, abgerufen am 20. August 2009

Weblinks

 Commons: Kategorie:Bacău – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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