- Reberca
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Völkermarkt (VK) Fläche 199,12 km² Koordinaten 46° 29′ N, 14° 36′ O46.48638888888914.596111111111556Koordinaten: 46° 29′ 11″ N, 14° 35′ 46″ O Höhe 556 m ü. A. Einwohner 2.468 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 12 Einwohner je km² Postleitzahl 9135 Vorwahlen 0 42 38 Gemeindekennziffer 2 08 04 NUTS-Region AT213 Adresse der
GemeindeverwaltungNr. 260
9135 Bad EisenkappelOffizielle Website Politik Bürgermeister Franz Josef Smrtnik (EL) Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)Eisenkappel-Vellach (slow. Železna Kapla-Bela) –- meist einfach Bad Eisenkappel genannt –- ist der südlichste Markt Österreichs im Bezirk Völkermarkt, Kärnten. Als einziger Ort Österreichs trägt Bad Eisenkappel das Doppelprädikat Kur- und Luftkurort.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeindegebiet erstreckt sich im oberen Vellachtal von den Vorbergen bis zum Hauptkamm der östlichen Karawanken, nahe der Grenze zu Slowenien. Eisenkappel-Vellach hat zwei Grenzübergänge zu Slowenien, den Seebergsattel (Jezerski vrh) und den Paulitschsattel (Pavličevo sedlo).
Gemeindegliederung
Eisenkappel-Vellach gliedert sich in 11 Katastralgemeinden Bad Vellach (Bela), Blasnitzen (Spodnja Plaznica), Ebriach (Obirsko), Eisenkappel (Železna Kapla), Koprein Petzen (Pod Peco), Koprein Sonnseite (Koprivna), Leppen (Lepena), Lobnig (Lobnik), Rechberg (Reberca), Remschenig (Remšenik) und Trögern (Korte).
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl 2001):[1]
- Bad Eisenkappel (Železna Kapla) (1.066)
- Blasnitzen (Spodnja Plaznica) (66)
- Ebriach (Obirsko) (373)
- Koprein Petzen (Pod Peco) (6)
- Koprein Sonnseite (Koprivna) (41)
- Leppen (Lepena) (207)
- Lobnig (Lobnik) (132)
- Rechberg (Reberca) (150)
- Remschenig (Remšenik) (78)
- Trögern (Korte) (40)
- Unterort (Podkraj) (65)
- Vellach (Bela) (350)
- Weißenbach (Bela) (10)
- Zauchen (Suha) (126)
Nachbargemeinden
Gallizien Sittersdorf Globasnitz, Feistritz ob Bleiburg Zell Črna na Koroškem Tržič Jezersko Solčava Klima
Eisenkappel-Vellach liegt im Überschneidungsbereich mehrerer Klimaregionen. Zu dem westeuropäischen Seeklima und dem osteuropäischen Landklima gesellt sich der Einfluss des mediterranen Klimas. Durch die geomorphologische Lage wird täglich die Talluft am Abend durch das Absinken der kühlen Bergluft erneuert. Es gibt ganzjährig keinen Talnebel und durchschnittlich 176 Sonnentage.
Geschichte
Eisenkappel verdankt seinen Namen einer 1050 erstmals genannten Kapelle. Der langgestreckte Straßenmarkt an der Nordseite der Seebergstraße geht vermutlich auf Herzog Bernhard von Spanheim zurück und entstand nach 1209; 1267/68 wurde er als Markt genannt. Markt und Ort profitierten zunächst vom Eisen- und Salztransport. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert sorgten wasserbetriebene Eisenhämmer, ab dem 18. Jahrhundert auch der Eisenbergbau für lokalen Wohlstand.
Die Gemeinde Vellach wurde im Jahr 1850 gebildet und umschloss die gesamte kleine Marktgemeinde Kappel (auch: Coppl; zuerst: Capella), deren Gemeindename 1890 in Eisenkappel geändert wurde. Vellach und Eisenkappel wurden 1939 zur Bürgermeisterei Eisenkappel-Vellach vereinigt.
Nach dem Niedergang der Eisenindustrie im Verlauf des 19. Jahrhunderts gewann zunächst vor allem die Holz- und Sägeindustrie an Bedeutung, ab der Wende zum 20. Jahrhundert auch der Sommerfrischen- und Badetourismus zunächst in Bad Vellach (seit den Nachkriegsjahren stillgelegt), heute auch im Kurbad Eisenkappel.
Von 1902 bis 1971 war der Ort durch die Vellachtalbahn an das Bahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde 1971 stillgelegt und anschließend abgetragen. Einige wenige Spuren sind erhalten, so z. B. das ehemalige Bahnhofsgebäude Bad Eisenkappel, das heute einen Schreinereibetrieb beherbergt.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001[1] hat die Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach 2.710 Einwohner, davon sind 95,2 % österreichische und 1,8 % bosnische Staatsbürger. 57,0 % gehören der deutschsprachigen und 37,6 % der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 91,1 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche und zum Islam jeweils 1,9 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 4,1 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Partisanen-Museum und -Denkmal am Peršmanhof[2]
- Galerie Vorspann[3]
Bauwerke
- spätgotische Wallfahrtskirche Maria Dorn mit Terrassenfriedhof
- Schloss Hagenegg mit Renaissance- und Barocktrakt
- Kommende Rechberg
- Burgruine Rechberg (hinter der Kirche am Hügel gelegen)
Naturdenkmäler
- Obir-Tropfsteinhöhle
- Naturschutzgebiet Vellacher Kotschna
- Naturschutzgebiet Trögerner Klamm
- Hochobir mit Latschenwäldern
Regelmäßige Veranstaltungen
Am 1. Februar, dem Vorabend zu Maria Lichtmess gedenken die Einwohner von Eisenkappel/Železna Kapla mit dem Kirchleintragen eines verhinderten Hochwassers der Vellach/Bela, die direkt durch den Ort fließt. Der Sage nach gab es im Spätmittelalter in der Gemeinde eine Überschwemmung, so dass das Volk zur höher gelegenen Kirche „Maria Dorn“ flüchten musste. Zimmerleute bauten diese Kirche aus Holz nach und legten sie in die Fluten des Flusses, woraufhin das Hochwasser auf wundersame Weise zurückging. Seit dieser Begebenheit ist es Brauch, dass zum 1. Februar jedes Jahres Kinder des Ortes selbstgebastelte, mit Kerzen beleuchtete Holzkirchlein zur Schlossbrücke an der Vellach/Bela tragen und sie dort den Fluss hinabtreiben lassen.
Der Brauch wird auch kurz Ante pante populore genannt - in Anlehnung an den Spruch, den die Teilnehmer auf dem Weg von der Kirche zur Schlossbrücke ständig aufsagen. Der ursprüngliche Spruch lautete „Ante faciem omnium populorum“, er veränderte sich jedoch im Laufe der Zeit zu „Ante pante populore, Kocle vrate cvilelore!“.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Entlang der Seebergstraße spielte das Gewerbe insbesondere für den Hauptort eine wichtige Rolle, die Umgebung ist ansonsten immer noch stark von der Landwirtschaft, insbesondere von der Holzgewinnung und -verarbeitung geprägt. Neben den Naturschutzgebieten Vellacher Kotschna und Trögerner Klamm besitzt die Marktgemeinde mit dem Kurbad und den Obir-Tropfsteinhöhlen beliebte Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr.
Die Seeberg Straße (B 82) durchquert das Vellachtal und Gemeindegebiet in nord-südlicher Richtung und verbindet die Ortschaften der Gemeinde mit Sittersdorf im Norden und dem Seebergsattel und Slowenien im Süden. Von ihr zweigt in Vellach die Rosental Straße (B 85) in Richtung Gallizien und in Eisenkappel eine Landstraße in Richtung Zell/Sele ab.
Kurbad
Die Heilquellen sind Kohlensäurequellen, die zu Besserungen bei Herz-Kreislaufbeschwerden führen. Die Carinthia-Lithium-Quelle hilft gegen Durchblutungsstörungen und Bluthochdruck. Diese Quellen sind neben jenen in Bad Schönau (Niederösterreich) die einzigen Quellen dieser Zusammensetzung.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst 19 Mitglieder. Die Zusammensetzung ist nach der letzten Gemeinderatswahl 2009 wie folgt:[5]
Franz Josef Smrtnik (EL) ist der erste Bürgermeister Kärntens, der einer Liste der slowenischsprachigen Minderheit angehört.[6]
Wappen
Anlässlich einer Bestätigung des Stapelrechts für Meersalz sowie des Gerichtssprengels verlieh Kaiser Friedrich III. dem Markt am 28. Jänner 1493 auch als Wappen „... ain schwarzen schillt, in des mit nach der Twirch ain weissen wasserstram...“[7] Das Marktsiegel aus demselben Jahr zeigt bereits die zwei Fische im Wellenbalken, welcher die Vellach (von slowenisch bela = Weißenbach) symbolisiert. Diese sind eindeutig als Bachforellen identifizierbar und sollen den Wildbachcharakter der Vellach zum Ausdruck bringen.
Die Wappenführung wurde der Marktgemeinde am 17. Juli 1970 bestätigt und gleichzeitig eine Fahne verliehen, die die Farben Schwarz-Weiß mit eingearbeitetem Wappen zeigt.
Literatur
- Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach (Hrsg.): 700 Jahre Markt Eisenkappel. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1968.
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b Statistische Angaben laut Gemeindedaten, Stand Volkszählung 2001 der Statistik Austria
- ↑ Museum Gedenkstätte Peršmanhof
- ↑ Galerie Vorspann
- ↑ Kirchleintragen in Bad Eisenkappel, siehe auch K. Grafschafter: So ist´s Brauch in Kärnten, Heyn, Klagenfurt 1999, Seite 22f.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
- ↑ Kleine Zeitung: Eisenkappel-Vellach: Erstmals Bürgermeister für slowenische Einheitsliste, 15. März 2009, abgerufen 18. März 2009.
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 80
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