- Globasnitz
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Globasnitz - Globasnica Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Kärnten Politischer Bezirk: Völkermarkt Kfz-Kennzeichen: VK Fläche: 38,43 km² Koordinaten: 46° 33′ N, 14° 42′ O46.55694444444414.702777777778541Koordinaten: 46° 33′ 25″ N, 14° 42′ 10″ O Höhe: 541 m ü. A. Einwohner: 1.635 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 42,54 Einw. pro km² Postleitzahl: 9142 Vorwahl: 0 42 30 Gemeindekennziffer: 2 08 07 NUTS-Region AT213 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Nr. 111, 9142 Globasnitz Website: Politik Bürgermeister: Wolfgang Wölbl (SPÖ) Gemeinderat: (2009)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Globasnitz - Globasnica im Bezirk Völkermarkt (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Globasnitz, slowenisch Globasnica, ist eine im Bezirk Völkermarkt in Kärnten gelegene zweisprachige Gemeinde mit 1635 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Globasnitz liegt zwischen dem südlichen Rand des Jaunfeld und den Karawanken. Der Hauptort Globasnitz ist ungefähr 7 km Luftlinie von der österreichisch-slowenischen Staatsgrenze entfernt.
Gemeindegliederung
Globasnitz ist in die vier Katastralgemeinden Globasnitz (Globasnica), Wackendorf (Večna vas), Jaunstein (Podjuna) und St. Stefan (Šteben) unterteilt. Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften:
- Globasnitz (Globasnica), 311 Einwohner (2001)
- Jaunstein (Podjuna), 157
- Kleindorf (Mala vas), 234
- Podrain (Podroje), 95
- St. Stefan (Šteben), 276
- Slovenjach (Slovenje), 11
- Traundorf (Strpna vas), 286
- Tschepitschach (Čepiče), 73
- Unterbergen (Podgora), 47
- Wackendorf (Večna vas), 155
Geschichte
Bereits die Kelten dürften den auf dem Gemeindegebiet von Globasnitz befindlichen Hemmaberg besiedelt haben. Am Hemmaberg befand sich eine Kultstätte, die dem Gott Jovenat geweiht war.
Mit der römischen Okkupation Noricums 15 v. Chr. entstanden ab der Regierungszeit des römischen Kaiser Claudius auch Siedlungen in der Talebene. Grabungsfunde weisen auf ein Militärlager sowie die Bedeutung als Relaisstation entlang der Römerstraße von Virunum nach Celeia (Celje) über den Luschasattel hin. Das Siedlungszentrum im Bereich des heutigen Hauptortes Globasnitz wurde Iuenna genannt (von der sich auch die Bezeichnung Jauntal ableitet). Iuenna gehörte zum Stadtgebiet von Virunum. Westlich und östlich der antiken bzw. der heutigen Siedlungen befinden sich antike Grabfelder. Die Funde sind in einem Museum im Ortszentrum zu besichtigen. Kostbarkeiten wie oströmisches Glas, griechisches Porzellan, römische Weine, wertvolle Textilien und Schmuckstücke oder römische Bodenmosaike waren den Bewohnern von Iuenna nicht fremd. Römische und keltische Götter wurden gleichermaßen verehrt.
Die Funktion der Siedlung als Militärstützpunkt und Relaisstation ebenso wie die Handelsroute zum oströmischen Reich blieb auch noch unter dem Ostgotenkönig Theoderich intakt. Bereits im Laufe des 4. Jahrhunderts wurde das Gebiet im Arianischen Glauben christianisiert. Auf dem Hemmaberg wurden neben einer älteren Kirche zwei annähernd gleichzeitig erbaute frühchristliche Doppelkirchen ausgegraben, die teilweise reich mit Mosaiken im römischen Stil geschmückt waren.
Nach dem Einfall der Slawen (Spätantike), um 500 n.Chr., erlosch die Handelsroute und die schwer verteidigbaren Talsiedlungen verschwanden. Ein Teil der Bevölkerung dürfte sich wieder auf den Hemmaberg zurückgezogen haben.
Globasnitz wurde zwischen 1143 und 1163 erstmals urkundlich erwähnt als Globasinvilla. Die Kirche wurde 1265 erstmals erwähnt, als Pfarre 1296.
Die Ortsgemeinde Globasnitz entstand im Jahr 1850, und war zwischen 1865 und 1876 an die Gemeinde Eberndorf angeschlossen. Bei der Gemeindestrukturreform im Jahr 1973 wurde das Gemeindegebiet um Teile der Nachbargemeinden Eberndorf, Sittersdorf und Feistritz ob Bleiburg erweitert.
Am Bergrücken in Richtung Hemmaberg sind noch Mauerreste der einstigen Burg Feuersberg (ein Hinweis auf Kreidfeuer) vorhanden.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Globasnitz 1.645 Einwohner, davon sind 98,2 % österreichische Staatsbürger. 54,2 % gehören der deutschsprachigen und 42,1 % der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 96,0 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche und zum Islam jeweils 0,7 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 1,7 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Hemmaberg mit
- Ausgrabungen 5 frühchristlicher Kirchen
- Wallfahrtskirche hl. Hemma und Dorothea
- Rosaliengrotte mit Rosalienquelle
- archäologisches Museum Hemmaberg/Juenna
- Gräberfeld Globasnitz-Ost – ostgotisches Gräberfeld aus der Zeit der Völkerwanderung und Ausgrabung einer frühchristlichen Kirche
- Kirche Mariae Himmelfahrt – romanisch-gotische Pfarrkirche mit Wandmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert und römischen Reliefs. Am Friedhof Karner und Totenleuchte aus dem frühen 16. Jahrhundert.
- Kirche St. Stefan unter Feuersberg
- Schloss Elberstein in Globasnitz, wurde nach jahrelanger Arbeit vom Globasnitzer Johann Elbe errichtet und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Globasnitz
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]
Direkt gewählter Bürgermeister (62.4%) ist Wolfgang Michael Wölbl (SPÖ).[2]
Wappen
Das Wappen von Globasnitz zeigt die mit toskanischen Säulen geschmückte Fassade des kleinen römischen Tempels des 2. Jahrhunderts, von dem drei Säulen, Teile des Architravs und des Giebels sowie andere Werkstücke 1961 und 1963 in Globasnitz gefunden wurden und der nach den Untersuchungen von Dr. Piccotini dem einheimischen Gott Jovenat geweiht war. Drei der Säulen bilden heute ein auf die große Antike Vergangenheit von Globasnitz weisendendes, öffentliches Denkmal im Orte. Das Wappen wird so beschrieben: (Gutachten des Kärntner Landesarchivs vom 20. Dezember 1972) "In Rot ein goldener römischer Tempel mir schwarzer Vorhalle, dessen profilierter Dreiecksgiebel samt dem Architrav mit der Inschrift IOVENAT AVG auf vier toskanischen Säulen ruht."
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 14. Februar 1973 verliehen. Die Fahne ist Rot-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Literatur
- Franz Glaser: „Die römische Siedlung Iuenna und die frühchristlichen Kirchen am Hemmaberg“, Klagenfurt 1982, Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten
- Wilhelm Deuer, Johannes Grabmayer: „Transromanica – Auf den Spuren der Romanik in Kärnten“ (Reihe „Kulturwanderungen“), S. 202–203, Klagenfurt 2008, Verlag Johannes Heyn; ISBN 978-3-7084-0302-1
Einzelnachweise
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
Weblinks
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