Skandinaviska Enskilda Bank

Skandinaviska Enskilda Bank
Skandinaviska Enskilda Banken AB, (SEB)
SEB Logo
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1972
Unternehmenssitz Stockholm, Schweden
Unternehmensleitung
Mitarbeiter etwa 20.000 (2006)[1]
Branche Banken und Finanzen
Website

www.sebgroup.com

Die Skandinaviska Enskilda Banken AB (SEB) (deutsch: Skandinavische Privatbank) ist ein schwedischer Finanzdienstleistungskonzern mit Hauptsitz in Stockholm, Kungsträdgården. Er wird dem „Imperium“ der Familie Wallenberg zugerechnet. Hauptaktionär ist die Investor AB. In Deutschland ist die SEB mit ihrer Tochtergesellschaft SEB AG vertreten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Enskilda

Banknote der Stockholms Enskilda Bank

Die SEB wurde 1856 als Stockholms Enskilda Bank (deutsch: Stockholmer Privatbank) von André Oscar Wallenberg gegründet und war an der Finanzierung der schwedischen Industrie – insbesondere der Unternehmungen der Familie Wallenberg – führend beteiligt. Sie erhält als Privatnotenbank das Recht Banknoten auszugeben. In der schwedischen Bankenkrise von 1878 steht die Bank kurz vor dem Zusammenbruch. Nachdem eine Vielzahl von Kunden der Bank in Konkurs gegangen waren, war das Kapital weitgehend aufgezehrt. Gravierender noch war der Vertrauensverlust bei den Anlegern, der in einem „Bank Run“ zu enden drohte. Gerettet wurde die Bank durch König Oscar II., der demonstrativ persönlich eine Einzahlung von 10.000 Reichstalern vornahm (und die Regierung anwies, sich mit 23 Millionen an Eisenbahnobligationen zu beteiligen, die die Finanzkrise ausgelöst hatten).

1916 erfolgte die Gründung der Investor AB durch die Stockholms Enskilda Banken. 1945 verfügte die Stockholms Enskilda Bank über 14 Filialen mit 433 Mitarbeitern.

Die Skandinaviska

Hauptartikel: Skandinaviska Banken

1864 gründet Carl Fredrik Tiedtgen in Göteborg die Skandinaviska Kreditaktiebolaget, die später zur Skandinaviska Banken wurde.

Die SEB

1972 fusionierte Stockholms Enskilda Bank mit der Skandinaviska Banken zur Skandinaviska Enskilda Banken. Erster Vorstandsvorsitzender wurde Lars-Eric Thunhom. Bis heute baute sie ihre Position vor allem im baltischen Raum, aber auch international aus und ist neben der Nordea die führende skandinavische Bank.

1976 wurde (gemeinsam mit der Bayerischen Landesbank) die Deutsch Skandinavische Bank als deutsche Tochtergesellschaft gegründet.

1982 eröffnete die Bank die Tochtergesellschaften SEB Corporation in New York und Enskilda Securities in London.

Von 1990 bis 1992 erlitt die Bank im Rahmen der Schwedischen Bankenkrise massive Verluste aus Immobilienkrediten von fast 24 Mrd. Kronen, konnte jedoch saniert werden und gewann Ende der 90er Jahre die traditionell hervorragende Ertragkraft zurück.

Zwischen 1997 und 2001 trat der Konzern in eine europäische Expansionsphase ein. Es folgten Akquisitionen im Bereich Lebensversicherung (Fusion mit Trygg Hansa), Vermögensverwaltung (Übernahme der ABB Investment Management 1998) und der Eintritt in neue Märkte: Deutschland, das Baltikum, Polen und der Ukraine. Der Versuch, im Jahr 2001 mit Föreningssparbanken zu fusionieren, scheiterte.

Im Jahr 2000 übernahm der SEB-Konzern in Deutschland die ehemalige BfG-Bank.

Im April 2001 erfolgte die Umfirmierung in SEB AG. Seit dem tritt die Bank in Europa einheitlich unter dem Namen SEB auf.

Geschäft

Die SEB ist eine Universalbank mit dem Anspruch, die führende nordische Bank zu sein. Sie ist daher in allen Ostseeanrainerstaaten sowie der Ukraine mit Tochtergesellschaften vertreten. Ein weltweites Netz an Niederlassungen für das Firmenkundengeschäft besteht ebenfalls.

Der SEB Konzern gliedert sich in vier Geschäftsfelder: Die Privatkundenaktivitäten sind in einer globalen Division Retail Banking organisiert. Die Division Wealth Management führt die beiden SEB-Einheiten Asset Management und Private Banking zusammen. Merchant Banking betreut 1.500 Unternehmen und Institutionelle Kunden der SEB. Life – diese Division umfasst sämtliche Aktivitäten im Bereich Lebensversicherungen.

Der SEB-Konzern ist in 20 Ländern aktiv. Europaweit betreut der SEB-Konzern mehr als 5 Millionen Kunden, davon 1 Million in Deutschland. Die SEB beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter und betreibt 600 Filialen.

Aktie/Bonität

Die SEB wird von der Ratingagentur Moody’s mit Aa3 bewertet. Standard & Poor’s urteilt A, Fitch A+.

Die Aktie der SEB (Skandinaviska Enskilda Banken AB) wird an den folgenden Börsenplätzen notiert:

  • Stockholm
  • Frankfurt (Freiverkehr)
  • Berlin (Freiverkehr)
  • Hamburg (Freiverkehr)
  • München (Freiverkehr)

Tochtergesellschaften (Auszug)

  • SEB Trygg Liv Lebensversicherung, Schweden
  • SEB Asset Management Fondsgeschäft, Deutschland
  • SEB Kort Kreditkarten, Schweden
  • SEB AG Bankgeschäft, Deutschland
  • SEB Eesti Ühispank Bankgeschäft, Estland
  • SEB Unibanka Bankgeschäft, Lettland
  • SEB Vilniaus Bankas Bankgeschäft, Litauen
  • SEB Bank (früher: Petroenergobank) Bankgeschäft, Russland
  • SEB Bank Bankgeschäft, (früher: Faktorialbank) Bankgeschäft, Ukraine

Weblinks

Siehe auch

Quellen

  • Petter Karlsson: SEB – 150 Jahre Veränderung. 2006, ISBN 978-91-7126-067-3.

Einzelnachweise

  1. http://www.seb.se/pow/wcp/sebgroup.asp?website=TAB1&lang=se

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