- Skiflug-Weltmeisterschaft 2000
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Die Skiflug-Weltmeisterschaft 2000 fand vom 12. bis 14. Februar 2000 auf dem Vikersundbakken im norwegischen Vikersund statt. Sie wurde vom Weltskiverband FIS veranstaltet. Sie gilt als chaotischste Skiflug-WM seit 1972. Die Goldmedaille gewann der Deutsche Sven Hannawald vor Andreas Widhölzl aus Österreich und dem Finnen Janne Ahonen.
Wettbewerb
Bereits das am Donnerstag angesetzte Training musste wegen starken Windes abgesagt werden. Beim Freitagstraining fanden die Springer hingegen optimale Bedingungen vor und es konnte gesprungen werden. In der Nacht zu Samstag frischte der Wind wieder auf. Dennoch beschloss die Jury den Wettkampf zu starten. Doch bereits zu Beginn stürzte der Russe Artur Khamidullin. Als die Konkurrenz dennoch fortgesetzt wurde, schlossen sich einige der Springer zum Streik zusammen. Andreas Widhölzl, Sven Hannawald, Martin Schmitt und Martin Höllwarth unterschrieben einen Zettel auf dem stand, dass sie auf den Start verzichten würden. Daraufhin brach man bei Starter Nummer 20, dem Italiener Ivan Lunardi, den Wettkampf ab. Hinter den Kulissen diskutierte man auch noch das restliche Wochenende über die Sicherheit der Springer.
Auch der Sonntag ließ nichts Gutes verheißen. Die erste Unterbrechung gab es zwischen den Springern 37 und 38. Als der Deutsche Sven Hannawald bei einer großen Weite in den Schnee greifen musste, entschied die Jury den Durchgang abzubrechen und mit verkürztem Anlauf erneut zu starten. Drei Springer später, nach einem Sturz des Finnen Jani Soininen, stellte die Jury fest, dass der Schanzentisch leicht gebogen war. Was folgte war eine weitere Zwangspause. Während der einstündigen Pause hatte die Jury den abgebrochenen ersten Durchgang nachträglich zur Qualifikation erklärt. Somit wurden zum ersten Wertungsdurchgang nur die 15 Führenden im Weltcup und die 15 Besten des ersten Durchgangs bis Startnummer 38 zugelassen. Durch die Neuordnung der Startnummern ging wieder wertvolle Zeit verloren. Als man dann endlich starten konnte, zwang ein EDV-Problem die Veranstalter zu einer weiteren Unterbrechung.
Als dann der erste Durchgang neu gestartet werden konnte, gelang Sven Hannawald mit einem Satz auf 191 Meter der weiteste Sprung des Durchgangs. Nachdem nur noch vier Springer oben waren, kehrte der böige Wind zurück. Es wurde erneut abgebrochen und die Entscheidung auf Montag verschoben.
Am Montag herrschten dann endlich optimale Verhältnisse am Viksersundbakken. Nach drei Durchgängen wurde Sven Hannawald, der auf 197,5, 188 und 196,5 Meter (536,8 Punkte) kam, zum Weltmeister gekürt. Zweiter wurde der Österreicher Andreas Widhölzl (180,5, 179,5 und 195,0 m / 522,6 Punkte) vor dem Finnen Janne Ahonen (147,5, 180,5 und 190,0 m / 484,1 Punkte) der Bronze holte.
Ergebnis
Platz Sportler Weite 1 Punkte Weite 2 Punkte Weite 3 Punkte Weite 4 Punkte 1 Sven Hannawald 179,5 170,4 188,0 350,5 196,5 536,8 2 Andreas Widhölzl 180,5 169,6 180,0 334,0 195,0 522,6 3 Janne Ahonen 147,5 129,0 180,5 299,6 190,0 484,1 4 Tommy Ingebrigtsen 154,5 136,9 169,0 291,7 194,5 479,6 5 Noriaki Kasai 159,5 145,9 158,0 289,0 184,5 466,4 6 Martin Schmitt 151,5 129,8 177,5 291,8 181,5 462,1 7 Kazuyoshi Funaki 152,5 137,5 154,5 278,9 183,0 453,5 8 Andreas Goldberger 160,5 144,6 145,0 270,1 187,5 450,1 9 Lasse Ottesen 149,5 129,9 171,0 283,6 177,0 447,0 10 Hideharu Miyahira 147,5 130,0 151,0 263,7 182,0 435,6 11 Risto Jussilainen 138,5 116,2 167,5 269,2 175,5 431,8 12 Christof Duffner 152,0 129,9 155,0 262,9 181,5 428,7 13 Nicolas Dessum 153,0 134,1 153,5 269,8 169,5 426,2 14 Roberto Cecon 140,0 118,5 156,5 259,3 174,5 422,2 15 Jani Soininen 128,0 102,1 155,5 242,2 177,5 407,7 16 Adam Małysz 142,0 120,9 155,5 259,5 156,5 399,3 17 Takanobu Okabe 132,0 111,1 150,5 244,0 163,5 393,7 Wolfgang Loitzl 135,0 125,0 143,5 238,2 167,5 393,7 19 Olav Magne Dønnem 147,0 126,9 148,5 256,1 154,5 393,5 20 Henning Stensrud 154,5 137,4 136,5 250,1 156,5 390,5 21 Stefan Horngacher 131,0 103,2 161,0 243,9 161,5 385,7 22 Ivan Lunardi 127,0 102,4 141,0 223,6 172,5 384,1 23 Ville Kantee 133,0 108,6 139,5 222,5 173,5 379,7 24 Dmitri Wassiljew 128,0 102,6 140,0 221,1 169,5 378,0 25 Wojciech Skupień 131,0 107,2 140,0 225,7 162,5 374,2 26 Jakub Hlava 133,0 110,1 140,0 230,1 155,5 368,7 27 Andreas Küttel 131,0 106,2 139,0 211,2 152,0 345,1 28 Robert Mateja 129,5 103,8 124,0 200,7 148,5 330,9 29 Choi Yong-jik 129,0 104,8 118,5 196,0 139,0 314,8 30 Marco Steinauer 130,0 102,0 124,0 199,2 139,0 313,6 Für den zweiten Durchgang nicht qualifiziert: 31 Jakub Janda 127,0 101,4 101,4 101,4 32 Michal Doležal 125,0 98,5 98,5 98,5 33 Jakub Jiroutek 124,5 98,4 98,4 98,4 34 Michael Uhrmann 124,0 97,8 97,8 97,8 35 Bruno Reuteler 122,0 95,4 95,4 95,4 36 Martin Mesík 120,0 92,0 92,0 92,0 37 Hiroya Saitō 122,5 91,5 91,5 91,5 38 Blaž Vrhovnik 118,5 91,2 91,2 91,2 39 Grega Lang 119,0 90,8 90,8 90,8 40 Ildar Fatkullin 115,0 87,0 87,0 87,0 41 Anton Kalinitschenko 117,5 85,0 85,0 85,0 42 Grzegorz Śliwka 111,5 77,8 77,8 77,8 43 Choi Heung-chul 112,0 77,4 77,4 77,4 44 Jérôme Gay 106,0 74,2 74,2 74,2 45 Damjan Fras 108,0 72,6 72,6 72,6 46 Jaan Jüris 104,5 69,4 69,4 69,4 47 Jouko Hein 88,0 45,6 45,6 45,6 Literatur
- Jens Jahn, Egon Theiner: Enzyklopädie des Skispringens. Agon-Sportverlag, Kassel 2004, ISBN 3-89784-099-5.
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