Martin Schmitt

Martin Schmitt
Martin Schmitt Skispringen
Martin Schmitt 2005.jpg
Voller Name Martin Schmitt
Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Geburtstag 29. Januar 1978
Geburtsort Villingen-Schwenningen
Größe 182 cm
Gewicht 64 kg
Karriere
Verein SC Furtwangen
Trainer Stefan Horngacher
Debüt im Weltcup 4. Januar 1997
Pers. Bestweite 224,0 m (Planica 2002)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Gold 2 × Silber 0 × Bronze
WM-Medaillen 4 × Gold 3 × Silber 3 × Bronze
SFWM-Medaillen 0 × Gold 1 × Silber 0 × Bronze
DM-Medaillen 2 × Gold 2 × Silber 5 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Silber 1998 Nagano Team
Gold 2002 Salt Lake City Team
Silber 2010 Vancouver Team
FIS Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 1997 Trondheim Team Großschanze
Gold 1999 Ramsau Großschanze
Gold 1999 Ramsau Team Großschanze
Gold 2001 Lahti Großschanze
Gold 2001 Lahti Team Großschanze
Silber 2001 Lahti Normalschanze
Bronze 2001 Lahti Team Normalschanze
Silber 2005 Oberstdorf Team Normalschanze
Silber 2009 Liberec Großschanze
Bronze 2011 Oslo Team Normalschanze
FIS Skiflug-Weltmeisterschaften
Silber 2002 Harrachov Einzel
Deutscher Skiverband Deutsche Meisterschaften
Bronze 1997 Großschanze
Silber 1999 Hinterzarten Großschanze
Gold 2001 Oberhof Einzel
Bronze 2005 Hinterzarten Mannschaft
Bronze 2007 Winterberg Einzel
Gold 2009 Garmisch-Partenkirchen Mannschaft
Bronze 2010 Oberhof Einzel
Bronze 2010 Oberhof Mannschaft
Silber 2011 Hinterzarten Mannschaft
Platzierungen
 Weltcupsiege 28
 Gesamtweltcup 1. (1998/99, 1999/00)
 Skiflug-Weltcup 1. (1998/99, 2000/01)
 Sprung-Weltcup 1. (1999/00)
 Vierschanzentournee 3. (1999/00, 2000/01)
 Nordic Tournament 2. (2002)
 Sommer-Grand-Prix 3. (1998)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Skispringen 25 12 8
 Skifliegen 3 2 2
 Team 2 4 9
letzte Änderung: 10. Oktober 2011

Martin Schmitt (* 29. Januar 1978 in Villingen-Schwenningen) ist ein deutscher Skispringer. Er startet für den Skiclub Furtwangen. Seine und Sven Hannawalds Erfolge zwischen 1997 und 2002 machten das Skispringen zeitweise zu einer der populärsten Sportarten in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Martin Schmitt gehörte insbesondere von 1998 bis 2001 zur absoluten Weltspitze im Skispringen. Er feierte 28 Weltcupsiege und gewann zweimal den Gesamtweltcup (1998/99, 1999/2000). Bei nordischen Ski-Weltmeisterschaften konnte Schmitt insgesamt 9 Medaillen gewinnen (darunter 4 WM-Titel), bei Olympischen Spielen gewann er einmal Gold und zweimal Silber, jeweils im Teamspringen, bei Skiflug-Weltmeisterschaften gewann er einmal Silber.

Martin Schmitt begann im Alter von 3 Jahren mit dem alpinen Skisport. 1984 begleitete er seinen Bruder zu einem Springen auf einer 20-m-Schanze in Menzenschwand. Weil ein Teilnehmer nicht teilnehmen konnte, sprang Schmitt als Ersatz ein und wurde Zweiter. So kam er zur Nordischen Kombination, wechselte aber schnell zum Skispringen. 1991 wurde er in den Nachswuchskader des DSV aufgenommen.

Erste große Erfolge erzielte er bereits als Schüler des Skiinternats Furtwangen (Otto-Hahn-Gymnasium), so die Bronzemedaille im Team bei der Weltmeisterschaft 1997 in Trondheim. Zuvor hatte er sich beim Stefani-Springen in St. Moritz mit Platz 3 für die Vierschanzentournee qualifiziert, wo er seine ersten Weltcup-Punkte verbuchte. In der darauffolgenden Saison gewann Schmitt bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano mit der Mannschaft Silber.

1998/99 konnte Schmitt erstmals den Gesamtweltcup gewinnen und siegte bei der nordischen Ski-WM 1999 in Ramsau sowohl auf der Großschanze als auch im Mannschaftsspringen. Er verteidigte seinen Sieg im Gesamtweltcup 1999/00. Anlässlich dieses Sieges wurde in der Stadt Furtwangen im Schwarzwald die Südtangente in Martin-Schmitt-Straße umbenannt. Zeitweise hielt Schmitt sogar den Skiflug-Weltrekord, den er am 19. März 1999 mit 214,5 m aufstellte. Im ersten Durchgang war er gar 219 m geflogen, konnte den Sprung aber nicht stehen.

In der Saison 2000/01 erreichte er im Weltcup erneut Spitzenresultate, wurde aber vom überragenden Adam Małysz überholt. Bei der WM 2001 in Lahti gewann er erneut Einzel- und Mannschaftsspringen von der Großschanze. Zusätzlich konnte er die Silbermedaille im Einzel- und die Bronzemedaille im Teamspringen von der Normalschanze erringen. Somit ist er der einzige Skispringer, der bei einer Skisprung-WM 4 Medaillen gewann (neben Thomas Morgenstern 2011).

Nach der Saison 2001 wurde Schmitt zunehmend von Verletzungsproblemen zurückgeworfen und konnte seither nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. In der Saison 2001/02 gewann er jedoch erneut Mannschafts-Gold bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City sowie Silber bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2002 in Harrachov. Seinen letzten Weltcupsieg errang er am 1. März 2002 in Lahti. Seit dem gelingt es Schmitt nicht an die damaligen Erfolge anzuknüpfen.

Nach vielen Rückschlägen in der Saison 2004/05 stieg er für mehrere Wochen aus dem Weltcup aus, um sich auf die bevorstehende WM 2005 in Oberstdorf vorbereiten zu können, bei der er im Teamspringen von der Normalschanze die Silbermedaille gewann. Im Jahr 2006 nahm Schmitt zum dritten Mal an Olympischen Winterspielen teil.

In der Saison 2006/07 kehrte Schmitt langsam an die Weltspitze zurück. Bei seinem Heimweltcup in Titisee-Neustadt stürzte er bei der Landung, dabei zog er sich eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde am Kinn und eine Kieferstauchung zu. Er pausierte im Weltcup, bei der WM 2007 in Sapporo konnte er aber wieder starten. Am 11. März 2007 überraschte er mit Platz 3 beim Nordic Tournament in Lahti.

In der Saison 2007/2008 startete Schmitt nach verhaltenem Saisonbeginn kurzzeitig im Continental-Cup, der zweiten Liga des Skispringens, um sich auf die kommende Vierschanzentournee vorzubereiten. Im Continental-Cup siegte er beim Eröffnungsspringen der neuen Skisprungschanze in Garmisch-Partenkirchen und wurde tags darauf Vierter. Bei der Vierschanzentournee gelang ihm ein ordentliches Comeback im Weltcup, das er mit einem 8. Platz in der Gesamtwertung und einem vierten Platz beim letzten Springen in Bischofshofen abschloss.

In der Saison 2008/2009 feierte er mit konstant starken Sprüngen, einigen vierten und zwei dritten Plätzen in Innsbruck und Zakopane nach fast 7-jähriger Abstinenz von der Skisprungelite sein Comeback. Die Vierschanzentournee beendete er als Vierter, bei der WM 2009 in Liberec gewann Schmitt auf der Großschanze Silber. Auf der Normalschanze schaffte er einen 5. Platz. Nach dem letzten Skifliegen in Planica beendete Schmitt die Saison mit 829 Punkten auf dem 6. Platz im Gesamt-Weltcup.

Auch in die darauffolgende Saison 2009/2010 startete Schmitt erfolgreich. Zusammen mit seinen Teamkollegen Michael Uhrmann, Michael Neumayer und Pascal Bodmer gelang dem Schwarzwälder der zweite Platz beim Auftaktspringen in Kuusamo[1], was für die deutsche Nationalmannschaft den erfolgreichsten Start seit neun Jahren bedeutete. Dieser Erfolg konnte in dieser Saison nicht fortgesetzt werden, nach einem enttäuschenden 21. Platz bei der Vierschanzentournee 2010 pausierte Schmitt wegen eines vermutlich ernährungsbedingten Erschöpfungssyndroms.[2] In Klingenthal und Willingen kehrte Schmitt in den Weltcup zurück und konnte sich unter den ersten 15 platzieren, sowie entscheidend dazu beitragen, dass Deutschland am 7. Februar 2010 in Willingen erstmals seit fünf Jahren wieder einen Team-Weltcup gewinnen konnte.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erreichte er im Springen von der Normalschanze den 10. und von der Großschanze den 30. Platz.[3] [4] Im Olympischen Teamspringen gewann Schmitt zusammen mit Michael Neumayer, Andreas Wank und Michael Uhrmann Silber. [5]

Immer wieder wurden seitens der Kritiker und den Medien Stimmen für einen Rücktritt von Martin Schmitt laut. Vor Beginn der Saison 2010/2011 gab Schmitt bekannt, sich vorstellen zu können, bis 2012 aktiv zu sein.[6] Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2011 in Oslo gewann er mit der Mannschaft im Teamspringen die Bronzemedaille. Von der Normalschanze wurde er zuvor 14. nachdem er die Qualifikation auf dem neunten Rang beendete.

Erfolge

Vierschanzentournee

Saison Platz Punkte
1996/97 35 398
1997/98 27 466
1998/99 4 915,6
1999/00 3 960,5
2000/01 3 920,1
2001/02 6 958
2002/03 20 794
2003/04 33 472
2004/05 40 400
2005/06 50 220,7
2006/07 14 819,9
2007/08 8 955,9
2008/09 4 1055,2
2009/10 21 739,9
2010/11 29 579,4

Weltcupsiege

Nr. Datum Ort Land
1. 28. November 1998 Lillehammer Norwegen
2. 29. November 1998 Lillehammer Norwegen
3. 5. Dezember 1998 Chamonix Frankreich
4. 8. Dezember 1998 Val di Fiemme Italien
5. 30. Dezember 1998 Oberstdorf Deutschland
6. 1. Januar 1999 Garmisch-Partenkirchen Deutschland
7. 23. Januar 1999 Sapporo Japan
8. 4. März 1999 Kuopio Finnland
9. 11. März 1999 Falun Schweden
10. 19. März 1999 Planica Slowenien
11. 27. November 1999 Kuopio Finnland
12. 18. Dezember 1999 Zakopane Polen
13. 19. Dezember 1999 Zakopane Polen
14. 29. Dezember 1999 Oberstdorf Deutschland
15. 8. Januar 2000 Engelberg Schweiz
16. 9. Januar 2000 Engelberg Schweiz
17. 22. Januar 2000 Sapporo Japan
18. 23. Januar 2000 Sapporo Japan
19. 27. Februar 2000 Iron Mountain Vereinigte Staaten
20. 28. Februar 2000 Iron Mountain Vereinigte Staaten
21. 5. März 2000 Lahti Finnland
22. 24. November 2000 Kuopio Finnland
23. 3. Dezember 2000 Kuopio Finnland
24. 29. Dezember 2000 Oberstdorf Deutschland
25. 24. Januar 2001 Hakuba Japan
26. 3. März 2001 Oberstdorf Deutschland
27. 18. März 2001 Planica Slowenien
28. 1. März 2002 Lahti Finnland

Weltcupsiege im Team

Datum Ort Land
7. Februar 2010 Willingen Deutschland

Weltcupplatzierungen

Saison Platz Punkte
1996/97 55 45
1997/98 27 218
1998/99 1 1753
1999/00 1 1833
2000/01 2 1173
2001/02 5 795
2002/03 23 253
2003/04 20 276
2004/05 37 90
2005/06 39 64
2006/07 17 355
2007/08 19 273
2008/09 6 829
2009/10 29 150
2010/11 30 137

Grand-Prix (Sommer)

Datum Ort Land
22. August 1999 Stams Österreich

Sommer-Grand-Prix Platzierungen

Saison Platz Punkte
1998 3 342
1999 6 234
2001 9 169
2003 19 51
2005 54 11
2006 22 101
2007 13 166
2008 10 183
2009 43 37
2011 52 30

Auszeichnungen

Marketing-Aktivitäten

Seit dem Jahr 1999 ist der Schokoladenkonzern Milka Schmitts Haupt- bzw. Helmsponsor. Zudem gehören Atomic und Uvex zu seinen Ausrüstern.

Soziales Engagement

Schmitt engagiert sich für die „Stiftung Sehnsucht“ [7] sowie die Nachsorgeklinik Tannheim, deren Patienten er regelmäßig einlädt, ihn beim Training zu besuchen. Außerdem unterstützt er die Nachsorgeklinik Tannheim, deren Arbeit sich auf die Rehabilitation von Familien mit krebs-, herz- und mukoviszidosekranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen konzentriert.

Im Dezember 2009 wurde Schmitt als Testimonial für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft aktiv.[8] Er engagierte sich im Rahmen einer PR-Kampagne für die Aussage "Soziale Marktwirtschaft macht's besser... weil nicht nur die Überflieger zählen, sondern die ganze Mannschaft."[9]

Privatleben

Schmitts Bruder ist der ehemalige Nordische Kombinierer Thorsten Schmitt, seine Eltern heißen Waltraud und Hubert Schmitt.

Weblinks

 Commons: Martin Schmitt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DSV-Adler starten erfolgreich in neuen Winter skijumping.de, 27. November 2009
  2. SKIJUMPING.de am 10. Januar 2010: Martin Schmitt leidet an Erschöpfungssyndrom
  3. Resultat: Skispringen Olympische Spiele Vancouver (CAN) HS106, Finaldurchgang Herren. www.live-wintersport.de. Abgerufen am 13. Februar 2010.
  4. Resultat: Skispringen Olympische Spiele Vancouver (CAN) HS140, Finaldurchgang Herren. www.live-wintersport.de. Abgerufen am 21. Februar 2010.
  5. spiegel.de vom 22. Februar 2010: Olympische Winterspiele – DSV-Quartett springt zu Silber
  6. SKIJUMPING.de am 5. November 2010: Martin Schmitt: "Fit wie noch nie in meiner Karriere"
  7. http://www.stiftung-sehnsucht.de/index.php?option=com_content&task=view&id=9
  8. vgl. INSM-Kampagne „Soziale Marktwirtschaft macht´s besser“, 13. Dezember 2009, unter Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft International, sowie Motive zur Kampagne "Soziale Marktwirtschaft macht's besser", insm.de.
  9. vgl. INSM-Kampagne „Soziale Marktwirtschaft macht´s besser“, 13. Dezember 2009, unter Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft International, sowie Motive zur Kampagne "Soziale Marktwirtschaft macht's besser", insm.de.

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