Bahnhof Bergisch Gladbach

Bahnhof Bergisch Gladbach
Bergisch Gladbach
Bf-bergisch-gladbach.jpg
S-Bahn im
Bahnhof Bergisch Gladbach
Daten
Kategorie 6
Betriebsart Kopfbahnhof
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung KBGG
Lage
Stadt Bergisch Gladbach
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 59′ 29″ N, 7° 7′ 28″ O50.9913888888897.1244444444444Koordinaten: 50° 59′ 29″ N, 7° 7′ 28″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

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Der Bahnhof Bergisch Gladbach ist ein Kopfbahnhof und der verkehrstechnische Mittelpunkt der Stadt Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen. Er stellt seit dem 1. Juni 1975 den Endpunkt der aus Köln bzw. Neuss/Düsseldorf kommenden Linie S 11 der S-Bahn Rhein-Sieg dar und ist außerdem der Güterbahnhof der Stadt. Auf dem Abschnitt zwischen Bahnhof Köln-Mülheim und Bergisch Gladbach wird die elektrifizierte Sülztalbahn befahren. Der Bahnhof fällt unter die Kategorie 6[1].

Der Bahnhof besitzt insgesamt acht befahrbare Gleise, davon eins mit Bahnsteig und Oberleitung für den S-Bahn-Verkehr, die restlichen bilden den Güterbahnhof. Weitere Gleise des Güterbahnhofs und Abstellgleise werden nicht mehr benötigt und sind stillgelegt bzw. werden nicht mehr befahren. In der Bahnhofseinfahrt befindet sich ein historisches mechanisches Stellwerk, welches bereits seit dem Jahre 1911 in Betrieb und heute denkmalgeschützt ist. Angrenzend an den S-Bahnsteig befindet sich ein Busbahnhof mit insgesamt 14 Bussteigen, welcher von 20 Buslinien am Tage und 6 Nachtbuslinien bedient wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bahnhof wurde zusammen mit der Strecke Köln-Mülheim–Bergisch Gladbach im Jahre 1868 eröffnet. Im Jahre 1870 wurde die Strecke von der Einfahrt des Bergisch Gladbacher Bahnhofs nach Bensberg weitergebaut. Daher mussten Züge nach Bensberg im Bahnhof Bergisch Gladbach kopfmachen. Aufgrund der gestiegenen Größe des Bahnhofs eröffnete man 1890 das Stellwerk an der Bahnhofseinfahrt in Insellage zwischen der Strecke nach Köln-Mülheim, der Strecke nach Bensberg und dem Bahnübergang Tannenbergstraße. Von 1912 bis 1960 existierte an der Abzweigstelle Gronau Abzw eine Verbindungskurve, durch die das Kopfmachen im Bahnhof entfallen konnte, wenn die Züge nicht im Bahnhof halten sollten. Bei der Einrichtung der S-Bahn Rhein-Sieg wurde die Strecke der Sülztalbahn zwischen Köln-Mülheim und Bergisch Gladbach in den Jahren 1974/75 elektrifiziert. Im Bahnhof Bergisch Gladbach selbst beschränkte sich die Elektrifizierung jedoch auf das für den S-Bahn-Verkehr benutzte Bahnsteiggleis sowie ein weiteres Abstellgleis am Bahnsteigende. Nach der Stilllegung des Abstellgleises wurde die Oberleitung jedoch entfernt, sodass das Bahnsteiggleis heute das einzige elektrifizierte Gleis des Bahnhofs ist.

DE 12 der HGK rangiert im Bahnhof Bergisch Gladbach

Güterverkehr

Die aktuell in Bergisch Gladbach eingesetzte Museumslokomotive 290 371 mit einem Güterzug

Die Güterzüge nach Bergisch Gladbach werden ausschließlich von der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) und der Deutschen Bahn gefahren. So befördert die HGK die Container- (für BGE Logistikzentrum) und die Kohleganzzüge (für den Papierfabrikanten Zanders), da diese Güter im Hafen Köln-Niehl 1 angeliefert werden, welcher der HGK gehört. Die Deutsche Bahn befördert hingegen die Ganzzüge mit Zellstoff für Zanders (direkt am Bahnhof), da der Zellstoff bereits auf dem Schienenweg angeliefert wird. Teilweise werden aber auch die Dienste getauscht.

Da weder der Bergisch Gladbacher Güterbahnhof (samt Ausziehgleis) noch der Hafen Köln-Niehl elektrifiziert sind, werden die Güterzüge nach Bergisch Gladbach immer mit einer Diesellok bespannt, die auf dem Großteil des Weges existierende Oberleitung kann also nicht genutzt werden. Hierzu setzt die HGK in der Regel ihre letzte betriebsfähige Diesellok der Baureihe MaK DE 1024 ein (also Lok DE 13, da DE 11 und DE 12 nach Führerstandsbränden im HGK-eigenen Bahnbetriebswerk abgestellt sind), während die Deutsche Bahn ihre beiden Rangierloks der Baureihe 290 (u. a. die in historischer Farbgebung gehaltene 290 371) für diese Dienste heranzieht.

Von den ehemals zahlreichen Gleisanschlüssen in der Nähe des Bahnhofes werden heute nur noch der Gleisanschluss des Papierfabrikanten Zanders im Gewerbegebiet Gohrsmühle sowie ein Gleisanschluss an der früher von der Abzweigstelle Gronau über Bensberg nach Lindlar weiterführenden Strecke ins BGE Logistikzentrum im Industriegebiet Zinkhütte genutzt. Früher existierten außerdem Gleisanschlüsse ins Gewerbegebiet West und zum Werk von ISOVER, welches sich direkt an der Bahnhofseinfahrt/-ausfahrt befindet. Beide Gleisanschlüsse sind heute größtenteils abgebaut, das Gleis zum ISOVER-Gelände endet unmittelbar hinter dem Zaun an einem Prellbock. Im Güterbahnhof übernehmen heute stets die bereits erwähnten DB-Rangierloks der Baureihe 290 die Güterzüge, welche dann die beiden verbliebenen Gleisanschlüsse bedienen.

Umbauten und Pläne

Als erstes soll der Bahnübergang Tannenbergstraße in der Bahnhofseinfahrt durch drei Straßentunnel ersetzt werden. Da lediglich ein Bahnsteiggleis für den S-Bahn-Verkehr zur Verfügung steht und auch die gesamte S-Bahn Strecke auf Bergisch Gladbacher Gebiet eingleisig ist, ist der aktuelle Fahrplan im 20-Minuten-Takt das höchstmögliche. Um den im Berufsverkehr benötigten 10-Minuten-Takt anbieten zu können, wäre es notwendig, zumindest am Bahnhof Bergisch Gladbach einen weiteren Bahnsteig zu bauen und ein zweites Gleis zu elektrifizieren. Der Idealfall wäre jedoch, die Strecke bis zum Bahnhof Köln-Dellbrück, wo der zweigleisige Abschnitt heute beginnt bzw. endet, inklusive des Haltepunktes Duckterath zweigleisig auszubauen. Das Planum ist samt Brücken und Überführungen bereits für ein zweites Gleis ausgelegt, allerdings soll in Bergisch Gladbach laut Plänen das zweite Bahnsteiggleis auf dem Gebiet des gerade neuen Busbahnhofes errichtet werden. Bisher scheiterte dies jedoch an der Finanzierung. Für den Bau des zweiten Gleises soll dann auch das mechanische Stellwerk von 1911 weichen und durch ein ESTW-A ersetzt werden, ein aus Duisburg ferngesteuertes, elektronisches Stellwerk. Gleichzeitig soll jedoch das historische Stellwerk wegen seines technischen und eisenbahnhistorischen Wertes sowie seiner Eigenschaft als Zeuge der Industriegeschichte unter Denkmalschutz gestellt werden, so ist es das letzte seiner Bauart in ganz Deutschland.

Im Rahmen des beim Treffen von Vertretern des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Bahn am 31. März 2010 beschlossenen zweigleisigen Ausbaus des Streckenabschnitts Köln-Dellbrück - Bergisch Gladbach ist auch geplant, den Bahnhof Bergisch Gladbach bis 2019 zu erweitern.[2]

Der westlich des Bahnhofs anschließende Streckenast in Richtung Bensberg soll ab Gewerbegebiet Zinkhütte (stillgelegter Teil) bereits seit längerem zugunsten eines Autobahnzubringers zur A 4 abgebaut werden, dies ist in Politik wie Bevölkerung jedoch sehr umstritten.

Einzelnachweis

  1. DB-Liste Bahnhofskategorien 2011 Pdf 0,33 MB
  2. http://www.ksta.de/html/artikel/1270457619531.shtml

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