- Sommerblut
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Sommerblut ist ein internationales Kulturfestival, das in Köln seit 2002 jährlich veranstaltet wird. Insbesondere die Größen der deutschsprachigen Chanson- und Kabarettszene haben das Festival über die Jahre etabliert. So tritt Georgette Dee 2007 bereits zum vierten Mal im Folge im Rahmen von Sommerblut auf. Tim Fischer, Désirée Nick und Rainer Bielfeldt haben ebenfalls mehrfach mit unterschiedlichen Programmen teilgenommen. Die Schirmherrschaft hat seit 2002 der ehemalige Kölner Regierungspräsident Jürgen Roters inne.
Mit einer Mischung aus Eigen- und Fremdproduktionen, nationalen und internationalen Künstlern, Prominenten- und Nachwuchskünstlern, hat sich das Festival zu einem großen Erfolg in der Kölner Kulturlandschaft entwickelt. Insbesondere die große Vielfalt an Genres hat Sommerblut auch überregional bekannt gemacht: Konzerte, Theater-Aufführungen, Kabarett, Kunst-Ausstellungen, Sport-Wettbewerbe, Lesungen, Performances und Diskussionsveranstaltungen zählen zum Programm.
Auch die teilnehmenden Spielhäuser sind über die Jahre sprunghaft angestiegen. Wurde Sommerblut 2002 und 2003 noch ausschließlich im Theaterhaus und Limelight präsentiert, waren 2006 u. a. die Philharmonie, das Kölner Schauspiel, die KEC Halle Köln-Arena II, die KulturKirche und 2007 das Gürzenich und der Pascha Nightclub erstmals im Festival präsent.
Inhaltsverzeichnis
Skandal 2007
Mit einem offenen Brief protestierten die Inhaber des Atelier-Theaters am 2. April 2007 gegen die erstmalige Integrierung des Pascha Nightclubs im Sommerblut-Festival.[1] Das Pascha ist Kölns bekanntestes Bordell, das in seinem Nachtclub seit einigen Jahren auch kulturelle Veranstaltungen ausrichtet. In dem Brief hieß es, Veranstalter Rolf Emmerich ginge es nur um die „abgefahrene Location“. Die „Solidarität mit Prostituierten“ sei nur ein Vorwand. Für die „Pascha“-Betreiber sei das Bündnis ein Instrument zur kostenlosen Imagepflege, hieß es weiter.[2]
Die Pressekonferenz von Sommerblut fand unverändert am 3. April im Pascha Nightclub statt. Das darauf folgende Medieninteresse war ebenso groß wie unterschiedlich: Die "taz" überschrieb seinen Artikel mit Allianz der Heuchler, nachdem sich auch die Kölner CDU[3] und Radio Vatikan[4] in die Kontroverse eingeschaltet hatten.
Auf Druck der Öffentlichkeit und des Kooperationspartners WDR5 musste Veranstalter Rolf Emmereich bereits eine Woche nach dem Protestbriefs des Atelier-Theaters die Eröffnungsveranstaltung Wilde Nächte (u. a. mit Moderator Herbert Feuerstein, Doris Kunstmann und Claude-Oliver Rudolph) vom Pascha Nightclub in das Theaterhaus Köln verlegen.[5] Die anderen vier Veranstaltungen (Romy Haag, Lilo Wanders, Stella Ahangi, die Kutschallas) fanden wie geplant im Pascha Nightclub statt. Das Atelier-Theater gab sich mit der Verlegung des Eröffnungsprogramms zwar nicht zufrieden, nahm aber trotzdem weiterhin am Festival teil. „Wir halten es nicht für sinnvoll, wenn ausgerechnet die kritischen Kräfte das Festival verlassen“, sagte Sabine Heinrichs-Knab von der Theaterleitung gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger". „Es ist insgesamt ein tolles Kulturprogramm, wir wollen uns nur nicht an einer PR-Kampagne für das Pascha beteiligen.“[6]
Bisherige Termine und Künstler
1. Mai - 23. Mai 2010
- Veranstaltungen:
2009
- Veranstaltungen: 150 an 40 Veranstaltungsorten
Zuschauer: 23.000
2008
- Veranstaltungen: 120 an 25 Veranstaltungsorten
Zuschauer: 20.000
16. Mai - 11. Juni 2007
- Veranstaltungen: 62, u. a. Georgette Dee, Dirk Bach, Désirée Nick, Herbert Feuerstein, Claude-Oliver Rudolph, Doris Kunstmann, Robert Kreis, Clueso, Jan Plewka, Anka Zink, Romy Haag, Hella von Sinnen, Rainer Bielfeldt, Lilo Wanders, Ulla Meinecke, Christine Westermann, Barbara Kuster, Ralph Morgenstern, Manes Meckenstock, Knacki Deuser, Mouron, Terry Truck, Telmo Pires
18. Mai - 8. Juni 2006
- Veranstaltungen: 52, u. a. Tim Fischer, Georgette Dee, Katharina Thalbach, Christine Westermann, Gerburg Jahnke, Irmgard Knef, Konrad Beikircher, Gustav Peter Wöhler, Knacki Deuser, Beate Rademacher, Barbara Kuster, Rainer Bielfeldt, Christian Überschall
- Zuschauer: über 10.000
19. Juni - 10. Juli 2005
- Veranstaltungen: 28, u. a. Georgette Dee, Hermes Phettberg, Mirjam Müntefering, MännerKulturen, Barbara Kuster, Robert Kreis, Stoppok, Bettina Böttinger, Anka Zink, Isabel Varell, Coco Camelle
- Zuschauer: 8.000
9. Juni - 17. Juli 2004
- Veranstaltungen: 25, u. a. Antony and the Johnsons, Désirée Nick, Tim Fischer, Georgette Dee, Lilo Wanders, Ursula West, Kommando Rothenberger
- Zuschauer: 6.500
26. Juni - 11. Juli 2003
- Veranstaltungen: 16, u. a. Pe Werner, Maren Kroymann, die Geschwister Pfister, dem Kommando Rothenberger, Malediva, Gayle Tufts, Rainer Bielfeldt
- Zuschauer: 5.000
16. Juni - 5. Juli 2002
- Veranstaltungen: 13, u. a. Tim Fischer, Kommando Rothenberger, Janice Perry, Kordula Völker, Caspar & Bianca, Charles Ripley
- Zuschauer: 2.000
Quellen
- ↑ Atelier-Theater: Offener Brief von Sabine Heinrichs-Knab
- ↑ Atelier-Theater: Offener Brief von Sabine Heinrichs-Knab
- ↑ CDU Köln: CDU-Fraktion gegen Bordell als Veranstaltungsort für Kultur
- ↑ Radio Vatikan: Kritik am Kultursommer im Bordell
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: „Wilde Nächte“ nicht im Bordell
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: „Wilde Nächte“ nicht im Bordell
Siehe auch
Weblinks
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