Doris Kunstmann

Doris Kunstmann – fotografiert von Stuart Mentiply

Doris Kunstmann (* 22. Oktober 1944 in Hamburg) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Kunstmann ist die Tochter der Schauspielerin und Grafikerin Erika Kunstmann und des Produzenten Georg Thiess. Sie wuchs anfangs bei ihren Großeltern auf und besuchte im Anschluss ein Internat in Sankt Peter-Ording. Schon früh interessierte sie sich für die Schauspielerei und ließ sich nach der Mittleren Reife auf Anraten des Schauspielers Joseph Offenbach in ihrer Heimatstadt dementsprechend ausbilden. Erste Bühnenerfahrungen machte sie 1962 am Hamburger Jungen Theater, ein Jahr später debütierte sie auf der Leinwand mit einer Nebenrolle in „Sie fanden ihren Weg“. Der Durchbruch als anerkannte Filmschauspielerin gelang Kunstmann allerdings erst 1968 als Nora in Ugo Liberatores „Das Geschlecht der Engel“, woraus eine enge Freundschaft mit dem italienischen Regisseur erwuchs; mit ihm drehte sie außerdem „Bora Bora (Film)“ (1968) und „Lovemaker“ (1969).

Zurück in Deutschland besetzte Alfred Vohrer sie als Irene Waldegg in seiner Simmel-Adaption „Und Jimmy ging zum Regenbogen“ (1971). Dieser Film machte sie in Deutschland bekannt. Zwei Jahre später war sie neben Harald Leipnitz erneut unter der Regie von Vohrer in dem Simmel-Film „Alle Menschen werden Brüder“ zu sehen. Es folgten unterschiedlichste Rollen in internationalen Kinoproduktionen. In den letzten Jahren sind darunter zu nennen „Les Équilibristes“ (1992), „Happy Birthday, Türke!“ (1992), „Frauen sind was Wunderbares“ (1994), „Funny Games“ (1997); zuletzt sah man Kunstmann als Frau Pfeffer neben Hape Kerkeling in der Komödie „Samba in Mettmann“ (2004).

1975 bekam Doris Kunstmann die Goldene Kamera von der Programmzeitschrift Hörzu verliehen. Ein Jahr später heiratete sie den Kaufmann Michael Fuhrmann; die Ehe wurde geschieden. Sie ist ein regelmäßiger und beliebter Gast in Fernsehfilmen und -serien. Neben zahlreichen Auftritten in so populären Krimi-Reihen wie Derrick, Sonderdezernat K1, Ein Fall für zwei oder Tatort sah man sie in Serien wie Adelheid und ihre Mörder, Schlosshotel Orth, Freunde fürs Leben, Edel & Starck oder in jüngster Zeit in Rote Rosen (Fernsehserie). Regelmäßig ist sie auch auf der Theaterbühne zu erleben. Sie spricht auch Hörbücher ein.

Kunstmann hat einen Sohn, einen Enkel und eine Enkelin.

Filmografie (Auszug)

• 1969: Deine Zärtlichkeiten
• 1971: Trotta
• 1971: Und Jimmy ging zum Regenbogen
• 1972: Sieben Tote in den Augen der Katze
• 1972: Hitler – Die letzten zehn Tage
• 1973: Alle Menschen werden Brüder
• 1973: Cagliostro
• 1975: Inside Out – Ein genialer Bluff
• 1975: Derrick (Episode Pfandhaus)
• 1976: Könige sterben einsam (Charlemagne) (ZDF-Vierteiler nach Jean Anouilh „Könige sterben allein“)
• 1976: Derrick (Episode Tote Vögel singen nicht)
• 1980: Tatort – Schussfahrt (WDR)
• 1983: Nesthäkchen
• 1985: Der kleine Riese
• 1987: Ein Unding der Liebe
• 1990: Ein Fall für zwei (Episode Schwarze Scharfe)
• 1992: Happy Birthday, Türke
• 1997: Napoleon Fritz
• 1997: Funny Games
• 1999: Meine beste Feindin, mit Mariele Millowitsch
• 2000: Hotel Elfie
• 2000: Meine beste Feindin
• 2002: Edel & Starck
• 2002: Verrückt nach Paris
• 2003: Seventeen – Mädchen sind die besseren Jungs
• 2004: Samba in Mettmann (als Frau Pfeffer)
• 2005: Kahlschlag (als Frau Rebstock)
• 2006: Commissario Laurenti – Gib jedem seinen eigenen Tod
• 2008: Rote Rosen (Folgen 389–585, Unterbrechung Folgen 510–538)
• 2011: Polizeiruf 110 – Cassandras Warnung (als Madame Serrano)

Audiografie (Auszug)

• 2001: Ein Mann von der Straße
• 2003: Die Meute der Morrigan, Hörspiel (Die Morrigan)
• 2004: Bitte streicheln Sie hier, Hörbuch (gelesen von Doris Kunstmann)
• 2006: DiE DR3i – Die Pforte zum Jenseits, (Folge 2/2006, Stimme von Dorothy Winter)
• 2006: Oskar und die Dame in Rosa, Stück von Éric-Emmanuel Schmitt

Theater (Auszug)

• 2011: Sister Act (Musical), Mutter Oberin, Stage Entertainment

Weblinks

• Doris Kunstmann in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Literatur von und über Doris Kunstmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Biografie auf der Website des Theaters im Rathaus Essen
• Doris Kunstmann bei steffi-line.de

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