- Katharina Thalbach
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Katharina Thalbach (* 19. Januar 1954 in Berlin) ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin und Regisseurin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Katharina Thalbach entstammt einer Theaterfamilie, ihr Vater war der Regisseur Benno Besson, ihre Mutter war die Schauspielerin Sabine Thalbach. Seit ihrem fünften Lebensjahr stand sie auf der Bühne und spielte in Filmen mit. Nach dem Tod ihrer Mutter 1966 kümmerte sich unter anderem Helene Weigel, die Witwe Bertolt Brechts, um ihre schauspielerische Ausbildung. In den späten 1960er- und frühen 1970er Jahren feierte sie Erfolge am Berliner Ensemble und in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. 1973 wurde ihre Tochter Anna geboren, die heute ebenfalls Schauspielerin ist. Vater ist Vladimir Weigl, Neffe von Helene Weigel. Nachdem Besson die Schauspielerin Ursula Karusseit heiratete, wurde diese ihre Stiefmutter, und Katharinas Halbbruder ist der Schauspieler Pierre Besson.
Im Dezember 1976 siedelte Thalbach zusammen mit ihrem Partner, dem Schriftsteller Thomas Brasch (1945–2001), in der Folge ihres Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns von Ost- nach West-Berlin über.
Bis zur Auflösung durch den Berliner Senat Anfang der 1990er Jahre gehörte Katharina Thalbach als Ensemble-Mitglied und Regisseurin zu den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, die das Schiller-Theater und das Schloßparktheater betrieben. Am Tage der Auflösung inszenierte Katharina Thalbach die Theaterpremiere des Stückes Weiß alles und dickedumm von Coline Serreau und spielte die Hauptrolle.
Katharina Thalbach ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und seit 1995 der Freien Akademie der Künste Hamburg.
Filmografie (Auswahl)
- 1972: Es ist eine alte Geschichte
- 1975: Im Schlaraffenland
- 1975: Lotte in Weimar
- 1976: Das blaue Licht
- 1976: Die Leiden des jungen Werthers
- 1979: Die Blechtrommel
- 1980: Engel aus Eisen
- 1982: Domino
- 1982: Sophies Entscheidung
- 1986: Väter und Söhne
- 1986: Paradies
- 1987: Zum Beispiel Otto Spalt
- 1988: Der Passagier – Welcome to Germany
- 1993: Kaspar Hauser
- 1996: Gefährliche Freundin
- 1997: Der Hauptmann von Köpenick
- 1998: Solo für Klarinette
- 1999: Caipiranha
- 1999: Tatort – Martinsfeuer
- 1999: Sonnenallee
- 2001: Liebesau – die andere Heimat (Fernseh-Miniserie)
- 2003: Die Manns – Ein Jahrhundertroman
- 2003: Die Quittung (Fernsehfilm)
- 2005: NVA
- 2005: Kabale und Liebe
- 2006: Der Räuber Hotzenplotz
- 2006: Nicht alle waren Mörder (Fernsehfilm)
- 2007: Strajk – Die Heldin von Danzig
- 2007: Hände weg von Mississippi
- 2007: Du bist nicht allein
- 2007: Deadline – Jede Sekunde zählt
- 2007: Rumpelstilzchen
- 2008: Der Mond und andere Liebhaber
- 2010: Henri 4
- 2010: Hanni & Nanni
- 2011: Almanya – Willkommen in Deutschland
- 2011: Kokowääh
- 2011: SOKO Köln - Operation Mord
Theaterrollen (Auswahl)
- Betty aus der Dreigroschenoper am Berliner Ensemble 1969
- Venus/Galatea in Die schöne Helena (bearb. von Peter Hacks Volksbühne) 1972
- Lovely Rita Schillertheater (Berlin) 1978
- Der Hauptmann von Köpenick
- Das Käthchen von Heilbronn (Schauspiel Köln) 1980
- Mutter Courage und ihre Kinder (1995)
- Frau Jenny Treibel in Frau Jenny Treibel (Hans Otto Theater Potsdam) 2005
- Tante Augusta in Ernst sein ist alles (Komödie am Kurfürstendamm) 2006
- Emanuel Striese und Luise Striese in Der Raub der Sabinerinnen (Hans Otto Theater Potsdam) 2006
- Wie es euch gefällt 2009 (Komödie am Kurfürstendamm)
Regiearbeiten (Auswahl)
- Der Hauptmann von Köpenick, Schade, dass sie eine Hure ist und Romeo und Julia am Berliner Maxim-Gorki-Theater
- Macbeth und LiebeMachtTod am Schillertheater (Berlin)
- Don Giovanni E-Werk Berlin (1997)
- Das schlaue Füchslein Deutsche Oper Berlin (2000)
- Orpheus in der Unterwelt Theater Basel (2002)
- Salome an der Oper der Stadt Köln (2004)
- Hänsel und Gretel an der Semperoper Dresden (2006)
- Jenůfa und Rotter an der Oper der Stadt Köln (2007 bzw. 2008)
- Wie es euch gefällt am Theater am Kurfürstendamm Berlin (2009)
- Der Barbier von Sevilla Deutsche Oper Berlin (2009)
- Die Fledermaus Theater Erfurt (2010)
- Cyrano de Bergerac am Schauspielhaus Bochum (2011)
- Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny an der Oper Köln (2011)
- Die Zauberflöte an der Seefestspiele auf der Seebühne Wannsee (2011)
Sprecherin in Hörbüchern (Auswahl)
- Karl Marx und Friedrich Engels – Das kommunistische Manifest
- Alexander Wolkow – Der Zauberer der Smaragdenstadt
- Cornelia Funke – Hände weg von Mississippi!
- Herbie Brennan – Das Elfenportal
- Kai Meyer – Frostfeuer
- Kai Meyer – Merle-Trilogie
- Marina Lewycka – Das Leben kleben
- Marion Zimmer Bradley – Die Herrin von Avalon
- Marion Zimmer Bradley – Die Nebel von Avalon
- Oscar Wilde – Das Gespenst von Canterville
- Tess Gerritsen – Schwesternmord
- Terry Pratchett – Total Verhext
- Thomas Brasch – Du einsamer, Du schöner Wicht
- Mary Shelley – Frankenstein
- Terry Pratchett – Mummenschanz
- William Shakespeare – Romeo und Julia
- Christoph Marzi – Heaven – Stadt der Feen
- Doris Lessing – Das Leben meiner Mutter
- Tomi Ungerer – Die drei Räuber
- Hilke Rosenboom – Das Leben mit Supermom, Superpop und der australischen Baumkröte Urps
- Claudia Schreiber – Sultan und Kotzbrocken
- Diverse – Unsichtbare Wegbegleiter. Von Engeln und Schutzengeln
- Terry Pratchett – Ruhig Blut
- Jostein Gaarder – Sofies Welt
- Arnhild Kantelhardt – Es war eine dunkle und stürmische Nacht
- Heinrich Heine – Deutschland. Ein Wintermärchen
- Franz Kafka – Der Prozess
- Timothée de Fombelle – Tobie Lolness. Ein Leben in der Schwebe
- C. U. Wiesner – Spuk unterm Riesenrad
- Mark Twain, Maria Seidemann – Huckleberry Finns Abenteuer. Moderne Kinderklassiker Klassiker als HörAbenteuer
Gesang/Sprecherin in Musikstücken
- Torsten Rasch Mein Herz brennt: Based on Music of Rammstein – produziert von Sven Helbig (Orchestermusik plus Gesang und Sprecher), Deutsche Grammophon
- Bar jeder Vernunft Berlin: Zwei auf einer Bank – eine musikalische Begegnung mit Katharina Thalbach und Andreja Schneider
- Wiglaf Droste & Das Spardosenterzett Wolken ziehn
Auszeichnungen
- 1971: Kritikerpreis (DDR): Beste Nachwuchsschauspielerin
- 1978: Bayerischer Filmpreis: Beste Nachwuchsdarstellerin
- 1980: Deutscher Darstellerpreis – Chaplin-Schuh des Bundesverbandes der Fernseh- und Filmregisseure in Deutschland
- 1980: Schauspielerin des Jahres der Zeitschrift Theater heute
- 1983: Internationales Filmfestival von Locarno: Darstellerpreis (Fernsehfilm) für Domino
- 1987: Deutscher Filmpreis: Filmband in Gold (Beste Darstellerin)
- 1991: Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste Berlin
- 1992: Kritikerpreis (Barcelona): Beste ausländische Inszenierung
- 1993: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 1997: Adolf-Grimme-Preis für Gefährliche Freundin
- 1997: Carl-Zuckmayer-Medaille
- 2004: Plakette der Freien Akademie der Künste Hamburg
- 2007: Bayerischer Filmpreis 2006: Darstellerin in Strajk – Die Heldin von Danzig
- 2007: Verdienstorden des Landes Berlin
- 2009: Goldener Vorhang des Berliner Theaterclub e.V. für ihre Darstellung in Wie es euch gefällt am Theater am Kurfürstendamm
Weblinks
Wikiquote: Katharina Thalbach – Zitate- Literatur von und über Katharina Thalbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Katharina Thalbach in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biografie bei CineGraph
Kategorien:- Schauspieler
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