- Speznas
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Der GRU SpezNas (СпН, Спецназ, Akronym für подразделения специального назначения russ. Einheit zur besonderen Verwendung) ist eine Spezialeinheit des russischen militärischen Nachrichtendienstes GRU mit den Einsatzschwerpunkten Aufklärung, Asymmetrische Kriegführung und Terrorismusbekämpfung.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Die militärische Speznas wurden im November 1950 aufgestellt. Ihre Mitglieder rekrutierten sich hauptsächlich aus den Reihen des militärischen Nachrichtendienstes GRU. Ihre ursprüngliche Aufgabe bestand darin, feindliche Befehlszentralen auszukundschaften, später kam noch ein weiterer Primärauftrag dazu, nämlich mobile Abschussrampen für taktische Nuklearwaffen aufzuklären und gegebenenfalls zu eliminieren. Auch wäre im Kriegsfall der Einsatz hinter den feindlichen Linien zur Schwächung der NATO-Streitkräfte Aufgabe dieses Sonderverbandes gewesen. Weitere Einsatzprofile entwickelten sich im Laufe der Zeit.
Rekrutierung und Ausbildung
Man unterscheidet zwischen militärischem Speznas (Armejski Speznas) und Speznas GRU. Während die militärische Spezialeinheit sich hauptsächlich mit Sabotage im Kriegsfall beschäftigte, lag die Aufgabe der GRU in der Informationsbeschaffung und gezielter Tötung von Personen.
Die Ausbildung beim GRU (Glawnoje Razwedywatelnoje Uprawlenije „Hauptamt für Aufklärung“) bzw. KGB war vor allem zu Sowjetzeiten mit 5–6 Jahren Dauer schon sehr umfangreich. Als Bewerber kamen nur Offiziere ab dem Rang eines Kapitans (entspricht dem deutschen Hauptmann) in Frage. Die Anwärter mussten ideologische Tests bestens bestehen und Anhänger der sowjetischen Sache sein. Gelehrt wurde vor allem Nahkampf, Attentatstechniken, Umgang mit Waffen aus der ganzen Welt, Führen aller möglichen Fahrzeuge und Kleinflugzeuge, Sprengstoffherstellung aus käuflich erwerbbaren Substanzen, sowie urbane Guerilla-Kriegsführung. Der Bewerber musste mindestens zwei Fremdsprachen fließend beherrschen. Dementsprechend wurden diese Spezialisten so gut wie nie im Felde bzw. zur Geiselbefreiung wie z. B. die Gruppe ALFA eingesetzt. Die Ausbildung beim Speznas (vergleichbar mit dem deutschen KSK) dauerte etwa 2–3 Jahre, in der hauptsächlich Taktik, Umgang mit Waffen und Sprengstoff, Nahkampf sowie Sabotage unterrichtet wurden. Viele bekannte militärische und paramilitärische Einheiten wie SOBR, Rus, ALFA und Wympel zählen zu dieser Kategorie.
Ausrüstung
Als Teil der Russischen Streitkräfte stehen den Speznas-Truppen auch deren Waffen zur Verfügung. Im Rahmen der Ausbildung und für Einsätze hinter feindlichen Linien dürften aber auch, wie bei den meisten westlichen Spezialkräften, Fremdwaffen eingelagert sein, damit die Speznas-Soldaten mit jeder vorgefundenen Waffe agieren können. Da die Speznas Aufgaben des Militärs und der Polizei übernehmen, sind schwere Waffen und Fahrzeuge, wie z.B. der BTR-80, nicht verwunderlich.
Sturmgewehre
Pistolen
- Jarygin PJa
- GSh-18
Maschinenpistolen
Maschinengewehr
- Gorjunow SG-43
- MG PK
- PKP "Pecheneg"
Flinten
- KS-23
Scharfschützengewehre
Raketenwerfer
Granatwerfer
Fahrzeuge/Transportmittel
Geschichte
1970 wurde eine Spezialschule für Speznasoffiziere eingerichtet. Zu dieser Zeit begann man auch verstärkt, Soldaten aus den südlicheren Sowjetrepubliken zu rekrutieren, da die Tadschiken und die Aserbaidschaner auch die Sprache möglicher Feinde, wie Farsi und Türkisch, beherrschten. Am 2. Mai 1979 wurde eine Speznas-Einheit aufgestellt, die fast ausschließlich aus Usbeken, Turkmenen und Tadschiken bestand. Diese Truppe stürmte zusammen mit Spezialeinheiten des KGB erfolgreich den Palast des afghanischen Präsidenten Hafizullah Amin in Kabul (Operation Storm-333).
1984 beschloss das Oberkommando, die Operationen der Speznas in Afghanistan auszuweiten. Sie waren die letzten, die sich aus Afghanistan zurückzogen, zuvor deckten sie den Rückzug der regulären sowjetischen Streitkräfte.
Bei westlichen Geheimdiensten war über die Speznas bis in die 1980er Jahre wenig bekannt. Erst die zahlreichen Informationen des Überläufers Wladimir Resun (alias Viktor Suworow), einem GRU-Offizier, verdeutlichten die Bedrohungslage, die diese Einheiten für die NATO darstellten. Westliche Geheimdienste reagierten auf diese Erkenntnisse alarmiert und mussten nun schnellstmöglich ihre bereits vorhandenen Abwehrkonzepte weiterentwickeln.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mehrten sich bewaffnete Konflikte auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetrepubliken, daher waren Speznas in Baku, Nordossetien, Bergkarabach, Inguschetien und nicht zuletzt Tschetschenien im Einsatz. Da aber nach dem Zusammenbruch der UdSSR die bisherige finanzielle Unterstützung nicht mehr vorhanden war, fehlte es an Ausrüstung und Vorbereitung. Dies führte dazu, dass zahlreiche Einheiten aufgelöst werden mussten. Viele erfahrene Mitglieder traten in den privaten Sektor über.
Verweise
Literatur
- Swjatoslaw Nikolajewitsch Koslow (Hrsg.): Speznas GRU: Pjat’desjat let istorii, dwazat’ let wojny. Russkaja Panorama, Moskau 2001, ISBN 5-93165-037-7.
- Swjatoslaw Nikolajewitsch Koslow (Hrsg.): Speznas GRU-2: Wojna ne okontschena, istorija prodolschajetsja. Russkaja Panorama, Moskau 2002, ISBN 5-93165-064-4.
- Viktor Suworow: Speznaz: Geheimnis hinter Glasnost. Produktion: Erwin Grothe. Verlag Dissberger, 1. Auflage 1989, ISBN 3-924753-25-3.
- Ostblock-Soldaten trainieren Terroranschläge. Artikel über Übungen und gemeinsame Aktionen mit DDR-Spezialeinheiten. In: Welt am Sonntag vom 24. Februar 1985, Seite 2 oben Mitte
Weblinks
- Speznas bei specialoperations.com (englisch)
- Speznas bei Spezialeinheiten.net
- Speznas bei Weaponplace (russisch)
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