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Alstom Coradia LINT - Allgemein Anzahl: ca. 300 (März 2009) Hersteller: Alstom LHB Baujahr(e): ab 1999 Spurweite: 1435 mm Höhe: 4,34 m Breite: 2,75 m Drehgestellachsstand: 1900 mm Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h Leistungsübertragung: mechanisch Bremse: Druckluft-Scheibenbremse, Retarder Besonderheiten: Rußpartikelfilter (Bauserie Taunusbahn) Der Alstom Coradia LINT ist eine Familie von Nahverkehrs-Dieseltriebwagen. Das Akronym „LINT“ steht dabei für „Leichter Innovativer Nahverkehrstriebwagen“. Der LINT wurde von der Firma Linke-Hofmann-Busch (LHB) entworfen und wird nach Übernahme von LHB durch Alstom innerhalb der ALSTOM-Coradia-Familie vertrieben.
Inhaltsverzeichnis
Technische Eigenschaften
Bis zu drei Einheiten sind über automatische Mittelpufferkupplungen zu einem Zug zusammenkuppelbar. Die Steuerschränke im Führerraum werden als Sonderlösung von Rittal produziert und von Alstom ausgerüstet. Die Bremsausrüstung von Mannesmann-Rexroth Pneumatik ist eine Druckluft-Scheibenbremse, an je einem Triebdrehgestell befinden sich zusätzlich Magnetschienenbremsen. Als Feststellbremse sind Federspeicher vorhanden. Bei einigen LINT wurden Knorr-Bremsen verwendet, wie an den Fahrzeugen der Vectus. Die Fahrzeuge für DB Regio und die Taunusbahn verwenden zudem Retarder als hydrodynamische Ergänzungsbremse; außerdem verfügen die der Taunusbahn über Rußpartikelfilter.[1]
Das Fahrgastinformationssystem kann bei einem Teil der Fahrzeuge auch die Position des Bahnsteigs am nächsten Halt ansagen. Die Durchsage „Nächster Halt: ...“ wird mit „Ausstieg in Fahrtrichtung links/rechts“ ergänzt. Dies erleichtert blinden oder sehbehinderten Menschen den Ausstieg. Darüber hinaus wird innen „Ausstieg links/rechts“ angezeigt. Gesteuert wird die Seitenansage in der Regel manuell per Tastendruck.
Die Fahrzeuge verfügen grundsätzlich über voneinander unabhängige Fahrgastraumklimaanlagen und Fahrerraumklimaanlagen, die von der Fa. Spheros (ehem. Webasto) geliefert wird.
Typen
Die Typenbezeichnung gibt durch eine angehängte Zahl die ungefähre Länge in Metern an. Der einteilige Typ mit einer Länge von 27,26 m heißt LINT 27. Bei der Deutschen Bahn AG wird er als Baureihe 640 geführt. Der zweiteilige Typ mit einer Länge von 41,89 m heißt LINT 41. Bei der Deutschen Bahn AG wird er als Baureihe 648 geführt.
Andere Konfigurationen mit elektrischem Antrieb und darüber hinaus mit bis zu zwei Mittelwagen werden ebenfalls angeboten, das wären dann LINT 53, 58, 71 und 80. Diese sind jedoch noch nicht hergestellt oder verkauft worden.
LINT 27
LINT 27 (zum Beispiel DB-Baureihe 640) Achsformel: B'2' Länge: 27,26 m Leermasse: 41 t Installierte Leistung: 315 kW Sitzplätze: ca. 70 Fußbodenhöhe: Niederflurbereich 598 mm
Hochflurbereich 1.160 mm
Einstieg: 580 mmDie einteiligen Triebwagen haben eine Leistung von 315 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Ein Zug bietet 52 Sitzplätze in der 2. Klasse, acht Sitzplätze in der 1. Klasse, sowie 13 Klappsitze im Mehrzweckabteil und somit nach offizieller Zählung (Anschriftenraster) 65 Plätze in der 2. Klasse.
Die Fahrzeuge werden vor allem auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken in Nordrhein-Westfalen von der DB Regio NRW eingesetzt. Sie sind auf den Strecken Finnentrop–Olpe (Biggetalbahn), Siegen–Bad Berleburg (Rothaarbahn) und Dillenburg–Au (Sieg) unterwegs. Außerdem werden die Triebwagen von DB Regio Südost im Raum Leipzig eingesetzt. Als erste Privatbahn Deutschlands bestellte vectus Ende 2004 zehn LINT 27. Diese Fahrzeuge fahren in allen Traktionsvarianten auf den Hauptbahnen zwischen Limburg–Niedernhausen–Wiesbaden und Limburg–Koblenz (Lahntalbahn). Weitere Einsatzgebiete sind Limburg–Montabaur–Siershahn (Unterwesterwaldbahn) und Limburg–Westerburg–Hachenburg–Altenkirchen–Au(Sieg) (Oberwesterwaldbahn).
Inzwischen hat auch die HEX (Harz-Elbe-Express) LINT 27 bekommen und setzt diese auf der Strecken Halberstadt–Blankenburg und Könnern–Bernburg (Saale) ein. Die Fahrzeuge werden durch Veolia Verkehr betrieben und im ehemaligen RAW Halberstadt (heute FBH Halberstadt, zugehörig zur Zeppenfeld-Gruppe) gewartet.
Ein neues Einsatzgebiet findet der Lint 27 auf der Oberen Ruhrtalbahn (KBS 435). Dort werden die Fahrzeuge seit Ende April 2008 als Fahrradwagen zur Verstärkung der zweiteiligen Lint 41 eingesetzt. Der enorme Zuspruch des Ruhrtalradweges von Winterberg nach Duisburg machte den Umbau und Einsatz der Fahrzeuge (Innenbestuhlung größtenteils durch Abstellplätze für Fahrräder ersetzt) erforderlich.
LINT 41
LINT 41 (zum Beispiel DB-Baureihe 648) Achsformel: B'(2)B' Länge: 41,81 m Drehzapfenabstand: 16.500 mm Drehgestellachsstand: 1.900 mm (Antriebsgestelle)
2700 mm JakobsgestellLeermasse: 63,5 t Installierte Leistung: 2×315 kW, 2×335 kW (Taunusbahn) und 2×390 kW (Augsburg) Fußbodenhöhe: Niederflurbereich
598 mm (LINT 41) bzw. 780 mm (LINT 41/H)
Hochflurbereich
1.160 mm
Hochflurbereich über Jakobsgestell: 1.038 mm
Einstieg: 580 mm bzw.
780 mm (LINT 41/H)Klassen: 1./2. (AKN) Besonderheiten: Rußpartikelfilter (Bauserie Taunusbahn) Der LINT 41 besteht aus zwei Wagenhälften, die sich in der Zugmitte auf ein Jakobs-Drehgestell stützen. Die Fahrzeuge haben vier Außentüren, optional ein WC pro Triebzug und einen Traglastenbereich. Bei einigen Verkehrsunternehmen (z.B. Dreiländerbahn, NordWestBahn) befinden sich im Türbereich auch Fahrkartenautomaten. Im Hochflurteil zwischen Triebdrehgestell und Einstiegsbereich beider Wagen sind unterflur die je 315 kW (ab Bauserie Taunusbahn 335 kW) leistenden Motoren eingebaut und treiben jeweils die Achsen des End-Drehgestells über Kardanwellen und Achsgetriebe an.
Die LINT-41-Triebzüge werden von verschiedenen Eisenbahngesellschaften vor allem im nördlichen Deutschland eingesetzt. Die DB Regionalbahn Schleswig-Holstein setzt unter der DB-Baureihe 648 von Kiel aus sechs dieser Züge auf der Bahnstrecke Kiel–Flensburg ein. Seit 2005 setzt DB Regio NRW 29 Fahrzeuge ein. Diese sind auf den Strecken Dortmund Hbf–Winterberg, Dortmund Hbf–Iserlohn, Dortmund Hbf–Lüdenscheid, Unna–Neuenrade und Dillenburg–Au (Sieg) unterwegs. Außerdem sind weitere Triebwagen im Harz-Weser-Netz von Braunschweig aus im Einsatz.
Weitere Bahngesellschaften sind: Abellio Rail NRW, AKN, Arriva, Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB), eurobahn (ERB), Hessische Landesbahn (HLB, 10 Stück auf Königsteiner Bahn und Taunusbahn), Lokalbanen (Dänemark), Ostseelandverkehr (OLA), nordbahn (NBE), Nord-Ostsee-Bahn (NOB), NordWestBahn (NWB) Schleswig-Holstein-Bahn (SHB), Syntus (Niederlande), vectus und die Vestsjællands Lokalbaner A/S (Dänemark).
30 der von Arriva eingesetzten Triebzüge gehören der Leasinggesellschaft Angel Trains, diejenigen der HLB sind Eigentum der „Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH“ (fahma).
Für das Niers-Rhein-Emscher Netz hat die NordWestBahn ca. 30 Triebwagen vom Typ LINT 41 H bestellt.[2] Das Niers-Rhein-Emscher Netz umfasst die Linien RE 10 Düsseldorf–Kleve, RB 31 Duisburg–Xanten, RB 36 Oberhausen–Duisburg-Ruhrort und die RB 44 Dorsten–Oberhausen.
Aus Bayern gibt es Bestellungen für die DB Regio Mittelfranken, die die Ausschreibung für das Dieselnetz Nürnberg gewonnen hat. 27 zweiteilige Züge (LINT 41) wurden ab Januar 2008 als 648.3 an DB Regio Mittelfranken ausgeliefert.
Die Bayerische Regiobahn (Veolia Verkehr), die die Ausschreibung Dieselnetz Augsburg II gewonnen hat, setzt seit Dezember 2008 16 LINT 41 mit einer gesteigerten Motorleistung von 2x390 kW, die von zwei Mercedes-Benz-Sechszylinder-Dieselmotoren erbracht wird, und der neuesten Software-Version ein. Diese Züge werden als LINT.5 bezeichnet. 16 Triebwagen befahren aktuell die Strecke Augsburg - Weilheim - Schongau, weitere 10 Triebwagen werden nach und nach ausgeliefert, um ab Dezember 2009 die Strecken Augsburg-Ingolstadt und Eichstätt Bahnhof - Eichstätt Stadt zu bedienen, welche auch Teil der Ausschreibung waren.
LINT 27 der vectus
Quellen
- ↑ „Taunusbahn: ALSTOM bei der Umwelt vorn“
- ↑ „Veolia Verkehr bestellt rund 30 Regionaltriebzüge von Alstom im Wert von rund 70 Mio. Euro“
Baureihen deutscher Verbrennungsmotor-TriebwagenOldenburg · Preußen · Sachsen · Württemberg · DRG/DRB · DB · DR · Deutsche Bahn AG
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