Bahnstrecke Hude–Blexen

Bahnstrecke Hude–Blexen
Hude–Nordenham-Blexen
Kursbuchstrecke (DB): 391
Streckennummer: 1503[1]
Streckenlänge: 50,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 90[1] km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Bremen
Bahnhof, Station
0,0 Hude
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Oldenburg
   
4,3 Neuenkoop
Bahnhof, Station
8,6 Berne
Brücke über Wasserlauf (groß)
Hunte
Bahnhof, Station
14,7 Elsfleth
   
19,8 Oberhammelwarden Ortsteil von Elsfleth
   
22,8 Kirchhammelwarden Ortsteil von Brake
   
Bahnstrecke Oldenburg (Oldb)–Brake
Bahnhof, Station
25,5 Brake (Unterweser)
   
28,4 Golzwarden Ortsteil von Brake
   
31,5 Sürwürden
Bahnhof, Station
33,9 Rodenkirchen (Oldb)
   
nach Varel
Bahnhof, Station
38,8 Kleinensiel
   
Butjadinger Bahn
   
43,6 Nordenham
   
44,5 Kabelstraße
   
46,3 Friedr.-August-Hütte
   
47,4 Werftstraße
   
48,7 Einswarden
   
50,2 Blexen

Die Bahnstrecke Hude–Blexen ist eine 50 km lange, überwiegend eingleisige, elektrifizierte Hauptbahn[1] am westlichen Ufer der Unterweser. Sie bindet die Hafenstädte Nordenham und Brake in Hude an die Bahnstrecke Bremen–Oldenburg und damit an das deutsche Eisenbahnnetz an. Die Trasse führt überwiegend durch Marsch- und einige Moorgebiete im Landkreis Wesermarsch. Sie dient dem Güter- und dem Personennahverkehr. Die Verlängerung nach Blexen wird im Güterverkehr bis Nordenham Friedrich-August-Hütte täglich von einem Zugpaar befahren. Im weiteren Verlauf ist die Strecke stillgelegt.

Bahnhof Nordenham kurz vor dem ersten Weltkrieg

Die Bahnstrecke wurde 1873 von Hude bis Brake, am 15. Oktober 1875 bis Nordenham eröffnet. Der Hafenumschlag sorgte für ein hohes Frachtaufkommen. Von 1890 bis 1897 fuhren in Nordenham auch die Transatlantikdampfer des Norddeutschen Lloyd ab, bevor diese endgültig nach Bremerhaven wechselten.

1904 wurde die Verbindung um sieben Kilometer nach Blexen verlängert. Dort bestand Anschluss an die Weserfähre Nordenham-Bremerhaven. Dieser Abschnitt wird seit 1980 nur noch als Hafenzufahrt und Industriegleis genutzt.

Seit 1980 ist die Strecke elektrifiziert. Zum Einsatz kamen hier Triebwagen der Baureihe 425, die stündliche Verbindungen nach Bremen herstellten. Die auf dieser Strecke eingesetzten Triebwagen verkehren nun als Regional-Express auf der Relation zwischen Hannover Hbf und Wolfsburg.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wird die Strecke von der Linie RS 4 der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen bedient, welche von der NordWestBahn betrieben wird. Die Triebwagen des Types Coradia Continental von Alstom verbinden Nordenham mit Bremen Hbf im Stundentakt (Mo bis So).

Verlauf

Die größtenteils eingleisige Strecke zweigt in Hude von der Bahnstrecke Bremen-Oldenburg ab. Sie verläuft daraufhin auf gesamter Länge durch die flache Wesermarsch. Nach 4,3 km wird der ehemalige Haltepunkt Neuenkoop erreicht. An dieser Stelle ist ein Kreuzungsgleis vorhanden, welches bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 fahrplanmäßig zur Kreuzung der verkehrenden Regional-Express-Züge genutzt wurde. Seit dem Fahrplanwechsel wird das Kreuzungsgleis in Neuenkoop gerne auch für Zugkreuzungen mit dem Güterverkehr genutzt. Der erste Bahnhof ist Berne und wird nach 8,6 km erreicht. In Berne stehen dem Zugverkehr drei Gleise zur Verfügung. Die Gleise 1 und 2, die mit Bahnsteigen ausgestattet sind, werden hauptsächlich vom Personenverkehr bedient. Da in Berne keine Unterführung vorhanden ist und somit die Gleise zum Bahnsteig 2 überquert werden müssen, dürfen durch Gleis 1 keine Güterzüge fahren. Die Güterzüge fahren zumeist über Gleis 3 und kreuzen oft mit dem planmäßig verkehrenden Personenverkehr der NordWestBahn. Im weiteren Verlauf ist die Strecke bis Elsfleth eingleisig. Vor Elsfleth befindet sich die Überquerung über die Hunte mittels einer Drehbrücke. In Fahrtrichtung Nordenham muss bei der Brückenüberfahrt der Stromabnehmer der Lokomotive gesenkt werden, was aber in der Gegenrichtung nicht nötig ist. Im Bahnhof Elsfleth besteht ebenso eine Kreuzungsmöglichkeit. Da das Kreuzungsgleis aber oftmals für die teilweisen langen Güterzüge nicht ausreicht, finden in Elsfleth nicht so viele Zugkreuzungen statt. Nach 19,8 km wird der ehemalige Bahnhof Oberhammelwarden erreicht. Hier befindet sich ebenso ein Kreuzungsgleis, welches auch genutzt wird. Bis nach Brake verläuft die Strecke weiter eingleisig, bis nach 22,8 km der ehemalige Haltepunkt Kirchhammelwarden erreicht wird. Nach 25,5 km wird dann der Bahnhof Brake (Unterweser) erreicht, der Bahnhof besteht aus zwei Bahnsteigen und drei Bahnsteigkanten. Das alte Bahnhofsgebäude steht momentan leer. Es wird aber an einer neuen Nutzungsmöglichkeit gearbeitet. In Brake befinden sich zahlreiche Gleise, die für den Güterverkehr genutzt werden. Neben einem Ablaufberg, wurden zum Neuen Hafen auch neue Gleiseinrichtungen gebaut, die für den Güterverkehr genutzt werden. Im weiteren Verlauf nach Nordenham ist die Strecke zwischen Brake und Rodenkirchen zweigleisig. Dieses zweigleisige Stück ist für die Kreuzungen im Personenverkehr von hoher Bedeutung. In Rodenkirchen wurden vor paar Jahren einige Gleise entfernt, so dass heute zwei Durchfahrtsgleise zur Verfügung stehen. Bis nach Nordenham verläuft die Strecke eingleisig. Nach 38,8 km wird dann noch vor Nordenham der Bahnhof Kleinensiel erreicht, wo ebenfalls ein Kreuzungsgleis vorhanden ist. Dieses wird allerdings aus verschiedenen betrieblichen Gründen nur selten genutzt. Ebenso gibt es dort eine Anschlussstelle zum Kernkraftwerk Unterweser. Nach 43,6 km ist dann die momentane Endstation der KBS 391 erreicht - der Bahnhof Nordenham. In Nordenham stehen zahlreiche Gütergleise zur Verfügung, ebenso wie ein Anschluss an den Hafen der Midgard. Im weiteren Verlauf bis Blexen, ist die Strecke nur noch bis Nordenham-Friedrich-August-Hütte benutzbar. Dieser Streckenabschnitt ist größtenteils eingleisig, nicht elektrifiziert und wird täglich durch ein Güterzugpaar bedient. Die weitere Strecke bis Blexen ist stillgelegt und wird nicht mehr genutzt.

Überwacht wird die Strecke über vier Stellwerke: Elsfleth (EF), Brake (BF), Brake (BA), Nordenham (NF). Aus Elsfleth werden die Stellwerke von Oberhammelwarden, Elsfleth und Berne gesteuert. Das Stellwerk Brake (BF) ist für die Gleisanlagen in Brake zuständig und das Stellwerk Brake (BA) nur für den Ablaufberg. Das Stellwerk Nordenham bedient neben Nordenham, noch das Stellwerk Rodenkirchen.

Die Bahnhöfe in Berne und Rodenkirchen wurden mit Fahrgastinformationssystemen ausgestattet.

Zustand

Die Strecke von Hude nach Nordenham wurde vor paar Jahren durch die DB Netz AG modernisiert, so dass größtenteils die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h gefahren werden kann. Langsamfahrstrecken gibt es momentan noch in Elsfleth. Zwischen der Huntebrücke und dem Bahnhof Elsfleth kann nur mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h gefahren werden. Der Personenverkehr wird auf der KBS 391 durch die NordWestBahn durchgeführt. Die Strecke ist ein Teil der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen und wird als RS4 bezeichnet. Die Züge fahren Richtung Nordenham Montag - Freitag von 05:11 bis 22:11 und 00:11, Samstag von 06:11 bis 22:11 und 00:11, sowie Sonntag von 07:11 bis 22:11 und 00:11 stündlich. Richtung Bremen Hbf fahren die Züge Montag - Freitag von 04:47 bis 22:47, Samstag von 05:47 bis 22:47 und Sonntag von 06:47 bis 22:47 stündlich. Innerhalb der Woche werden fünfteilige Züge des Typs Coradia Continental eingesetzt und an Wochenenden und Feiertagen dreiteilige Züge.

Der Güterverkehr wird von verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen auf der Strecke durchgeführt. Viele Güterzüge enden bereits in Brake (Unterweser) (Anschluss Braker Hafen), einige fahren aber auch weiter nach Nordenham, wo Anschluss an den Nordenhamer Hafen besteht. Aus Nordenham verkehren regelmäßig viele Kohlezüge Richtung Innenland. Ein Stammgast für Brake (Unterweser) ist der aus Großenkneten kommende Schwefelzug, zu dem noch einige andere hinzukommen.

Quellen

  1. a b c Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr: Zustand und Zukunft des Bahnverkehrs in Niedersachsen. Niedersächsischer Landtag, 2. September 2008, S. 19, abgerufen am 25. September 2008 (PDF).

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