- Stefan Schumacher
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Stefan Schumacher Stefan Schumacher bei der Deutschlandtour 2006. Personendaten Geburtsdatum 21. Juli 1981 Nation Deutschland Radsportspezifische Informationen Disziplin Zeitfahren und Straße Doping 2008 EPO (CERA) Amateurteam(s) 1994–1995
1996–2000
2001
2002Schwölberger
Bank Austria Wien
Bosch Hausgeräte Junkers
Union Elk-HausProfiteam(s) 2002–2003
2004
2005
2006–2008
2010–2011
2012-T-Mobile
Team Lamonta
Shimano-Memory Corp
Gerolsteiner
Miche-Guerciotti
Christina Watches-OnfoneWichtigste Erfolge Circuit de la Sarthe 2006
2 Etappensiege Giro d’Italia 2006
ENECO Tour 2006
Amstel Gold Race 2007
3. Platz Weltmeisterschaft 2007
2 Etappensiege Tour de France 2008
(weitere unter Wichtigste Erfolge)Infobox zuletzt aktualisiert: 04.04.2011 Stefan Schumacher (* 21. Juli 1981 in Ostfildern-Ruit) ist ein deutscher Radrennfahrer. Er lebt in Nürtingen.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
2002–2005
Schumacher begann seine Profikarriere im Jahr 2002 beim Team Telekom. Da er 2003 häufig verletzt war und keinerlei Erfolge erzielen konnte, wechselte er zur Saison 2004 mit David Kopp, der dasselbe Schicksal teilte, zum GS-III Team Lamonta. Dort gelang ihm der Durchbruch. Er erzielte einige gute Ergebnisse, unter anderem wurde er deutscher Vizemeister hinter Andreas Klöden.
2005
Schumacher zeichnet sich als Allrounder aus, er kommt sehr gut über Hügel und Berge, kann gut Zeitfahren und hält in Massensprints mit. 2005 wechselte er zu Shimano-Memory Corp und gewann die Niedersachsen-Rundfahrt und die Ster Elektrotoer. Beim ProTour-Rennen Amstel Gold Race erreichte er einen 16. Platz.
2006
Seit 2006 ist er beim Team Gerolsteiner unter Vertrag. Im Trikot dieses Rennstalls gewann er die fünftägige Rundfahrt Circuit de la Sarthe. Am 8. Mai 2006 entschied er die dritte Etappe des Giro d’Italia für sich, wodurch er als siebter Deutscher überhaupt das Rosa Trikot des Gesamtspitzenreiters übernahm. Am 25. Mai konnte er eine weitere, die 18. Etappe, für sich entscheiden, nachdem er den Sprint einer fünfköpfigen Ausreißergruppe gewann. Mit der Eneco Tour (früher Benelux-Tour) gewann er im August eine weitere mehrtägige Rundfahrt knapp mit Hilfe der Zeitbonifikation für den 3. Platz beim Schlusssprint der letzten Etappe. Umstritten war allerdings ein starker Schlenker von Schumacher 100 Meter vor der Ziellinie, wodurch der bis dato mit 3 Sekunden Gesamtführende des Klassements, George Hincapie, zu Fall kam und dieser durch die 4 Sekundenbonifikation von Schumacher noch abgefangen wurde. Trotz Proteste des amerikanischen Discovery-Channel-Teams um George Hincapie wurde Stefan Schumacher von der Rennjury für nicht schuldig erklärt, da er bei seinem Schlenker einem Fan, der sich zu weit über die Bande gelehnt hatte, ausweichen musste.
Nur wenige Wochen später gewann er die Gesamtwertung der Polen-Rundfahrt und konnte die letzten zwei Etappen gewinnen. Bei seiner zweiten WM-Teilnahme in Salzburg zeigte er sich im Finale sehr aktiv, konnte sich aber nicht entscheidend vom Feld lösen und beendete die WM auf Platz 21 in der vordersten Gruppe.
Am Ende der Saison lag er auf Platz zehn in der Gesamtwertung der UCI ProTour 2006.
2007
In seiner 2. Saison beim Team Gerolsteiner 2007 feierte Stefan Schumacher seinen bis dahin größten Erfolg mit dem Sieg bei dem niederländischen Eintagesklassiker Amstel Gold Race, bei dem er vor seinem Teamkameraden Davide Rebellin in das Ziel kam. Bei der Rad-WM in Stuttgart nahe seiner Heimat erzielte Schumacher mit der Bronzemedaille einen weiteren großen Erfolg.
2008
Am 27. Juni wurde Schumacher hinter Bert Grabsch Zweiter bei den deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren. Am 8. Juli gewann er die 4. Etappe der Tour de France im Einzelzeitfahren in Cholet und übernahm dadurch auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Das gelbe Trikot konnte er einen Tag später auf der Etappe von Cholet nach Châteauroux verteidigen, verlor es dann aber auf der 6. Etappe 300 Meter vor dem Ziel durch einen Sturz, nachdem er das Hinterrad von Kim Kirchen berührt hatte, der das gelbe Trikot übernahm. Am 26. Juli gewann er auch das zweite Einzelzeitfahren, die 20. Etappe der Tour de France, vor dem amtierenden Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara und dem luxemburgischen Zeitfahrmeister Kim Kirchen. Nach dieser Saison wollte Schumacher, bedingt durch die Auflösung des Gerolsteiner Team, zu Quick Step-Innergetic wechseln.
2010–2011
Nach dem Ablauf seiner Dopingsperre erfolgte im September 2010 Schumachers Comeback beim italienischen Team Miche-Guerciotti. Für das drittklassige Continental Team belegte er 2011 unter anderem den 8. Platz in der Gesamtwertung der Settimana Internazionale, auf der ersten Etappe der Asturien-Rundfahrt gelang ihm schließlich sein erster Sieg nach der Sperre. Bei dieser Rundfahrt gelang ihm noch ein weiterer Etappensieg, außerdem konnte er wenig später zwei Etappen der Aserbaidschan-Rundfahrt für sich entscheiden.
Doping
Bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt am 14. Mai 2005 wurde Schumacher positiv auf Doping, nämlich den stimulierenden Wirkstoff Cathin getestet. Es handelte sich dabei jedoch um eine zuvor vom niederländischen Verband genehmigte Einnahme, die mit der Annahme gerechtfertigt wurde, dass sich die anregende Wirkung auf die Symptome einer attestierten Pollenallergie (Schnupfen, Asthma) lindernd auswirken würde. Am 3. August 2005 erfolgte der Freispruch wegen erwiesener Unschuld.
Eine von Stefan Schumacher fünf Tage vor den Weltmeisterschaften, am 25. September 2007, abgegebene Blutprobe wies verschiedene erhöhte Werte, darunter einen Hämatokritwert von 50,5% auf. Schumacher erklärte diesen Wert mit einer Durchfallerkrankung. Der Radsportler hätte für das Straßenrennen der Profis bei der WM in Stuttgart nach UCI-Reglement mit einer Schutzsperre belegt werden müssen, was aber mit dem Verweis auf einen unter der Grenze von 17 g/dl liegenden Hämoglobinwert (gemessen wurden 16,9 g/dl) und unter Berücksichtigung der bevorstehenden Rad-WM sowie eines später vorgenommenen Testes unter dem kritischen Wert von 50% von der UCI und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nicht geschah. So durfte er starten und belegte den dritten Platz. Am 10. Oktober 2007 erklärte der BDR, dass die Urinprobe des Radprofis negativ sei. Als zusätzliche Maßnahme für einen möglichen Beweis seiner Unschuld verwies er später auf eine Studie der Universität Bayreuth (deren Verfasser weist eine Anwendbarkeit der Studie auf Schumachers Fall jedoch zurück) und legte alle Ergebnisse der durch die UCI durchgeführten Tests seit dem 1. Januar 2006 offen.
Bei einer auf einen Autounfall Schumachers im Oktober 2007 folgenden Blutanalyse wurden im Januar 2008 Spuren von Amphetaminen gefunden. Sportrechtliche Konsequenzen ergaben sich für Schumacher dadurch nicht, da der Wirkstoff nicht durch die NADA (mittels A & B-Probe) entdeckt wurde, sondern durch die Verkehrsbehörde.
Am 6. Oktober 2008 berichtete die französische Zeitung L’Équipe, dass Schumacher bei der Tour de France 2008 positiv auf das Blutdopingmittel CERA (EPO) getestet wurde. Sein Team suspendierte ihn daraufhin mit sofortiger Wirkung.[1]
Am 22. Februar 2009 wurde Schumacher von der französischen Anti-Doping-Agentur (ADFL) für zwei Jahre gesperrt. Diese Sperre gilt für alle Rennen in Frankreich. Am 6. März 2009 hat der Radsport-Weltverband UCI die Sperre des französischen Verbandes übernommen.[2] Im Januar 2010 wurde die Sperre durch den Internationalen Sportgerichtshof bis zum 27. August 2010 festgelegt.[3]
Am 29. April 2009 teilte der BDR mit, dass Schumacher bei einer Nachkontrolle positiv auf CERA-Doping während der Olympischen Spiele 2008 getestet wurde (A-Probe).[4] Das Ergebnis der A-Probe wurde im Juli 2009 bei der Analyse der B-Probe bestätigt.[5] Im November 2009 wurde Schumacher aus den Ergebnislisten der Olympischen Spiele 2008 gestrichen.[6] Im April 2010 nahm er seinen Einspruch gegen diese Entscheidung zurück. Damit gilt auch ein Startverbot für die Olympischen Spiele 2012.[3]
Wichtigste Erfolge
Rundfahrten
- Niedersachsen-Rundfahrt 2005
- Ster Elektrotoer 2005
- Circuit de la Sarthe 2006
- Polen-Rundfahrt 2006
- ENECO-Tour 2006 und Sieger der Nachwuchswertung
- Bayern-Rundfahrt 2007
Eintagesrennen
- Silber bei der deutschen Straßen-Radmeisterschaft 2004
- Amstel Gold Race 2007
- Bronze im Straßenrennen der Weltmeisterschaft 2007
Etappensiege
- Sachsen-Tour 2006: 1 Etappe
- ENECO Tour 2006: 1 Etappe
- Polen-Rundfahrt 2006: 2 Etappen
- Giro d’Italia 2006: 2 Etappen und 2 Tage Rosa Trikot
- Tirreno-Adriatico 2007: 1 Etappe und 1 Tag Gelbes Trikot
- Bayern-Rundfahrt 2007: 1 Etappe
- Bayern-Rundfahrt 2008: 1 Etappe
- Tour de France 2008: 2 Etappen und 2 Tage Gelbes Trikot
- Asturien-Rundfahrt 2011: 2 Etappen
- Azerbaïjan Tour 2011: 2 Etappen
Teams
- 2002–2003 Team Telekom
- 2004 Team Lamonta
- 2005 Shimano-Memory Corp
- 2006–2008 Team Gerolsteiner
- 2010-2011 Miche-Guerciotti
- 2012 Christina Watches-Onfone
Weblinks
Commons: Stefan Schumacher – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Stefan Schumacher – Zitate- Offizielle Webseite
- Porträt auf rad-net.de
- Stefan Schumacher in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Stefan Schumacher in der Datenbank der Tour de France (englisch)
- Stefan Schumacher in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ www.n-tv.de – „Tour de Farce. Schumacher positiv getestet“, 6. Oktober 2008
- ↑ Weltverband sperrt Schumacher auf n-tv.de
- ↑ a b Schumacher zieht Einspruch zurück. Abgerufen am 4. April 2011.
- ↑ Stefan Schumacher positiv auf n-tv.de
- ↑ Schumachers B-Probe positiv
- ↑ „Schumacher aus Olympia-Ergebnislisten gestrichen“ focus.de vom 18. November 2009
Gewinner des Amstel Gold Race1966 Jean Stablinski | 1967 Arie den Hartog | 1968 Harry Steevens | 1969 Guido Reybrouck | 1970 Georges Pintens | 1971 Frans Verbeeck | 1972 Walter Planckaert | 1973, 1975 Eddy Merckx | 1974, 1985 Gerrie Knetemann | 1976 Freddy Maertens | 1977, 1978, 1979, 1980, 1982 Jan Raas | 1981 Bernard Hinault | 1983 Phil Anderson | 1984 Jacques Hanegraaf | 1986 Steven Rooks | 1987 Joop Zoetemelk | 1988 Jelle Nijdam | 1989 Eric Van Lancker | 1990,Adrie van der Poel | 1991 Frans Maassen | 1992 Olaf Ludwig | 1993, 1998 Rolf Järmann | 1994 Johan Museeuw | 1995 Mauro Gianetti | 1996 Stefano Zanini | 1997 Bjarne Riis | 1999 Michael Boogerd | 2000 Erik Zabel | 2001 Erik Dekker | 2002 Michele Bartoli | 2003 Alexander Winokurow | 2004 Davide Rebellin | 2005 Danilo Di Luca | 2006 Fränk Schleck | 2007 Stefan Schumacher | 2008 Damiano Cunego | 2009 Sergei Iwanow | 2010, 2011 Philippe Gilbert
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