- Damiano Cunego
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Damiano Cunego Damiano Cunego beim Giro d’Italia 2006 Personendaten Geburtsdatum 19. September 1981 Nation Italien Radsportspezifische Informationen Aktuelles Team Lampre Disziplin Strasse Rolle Fahrer Fahrertyp Allrounder Amateurteam(s) 1997 - 2001 Zalf/Fior U23 Profiteam(s) 2002 - 2004
2005 -Team Saeco
LampreWichtigste Erfolge - Giro d'Italia
- Gewinner Giro d'Italia 2004
- 4 Etappen
- Tour de France
- Bester Nachwuchsfahrer Tour de France 2006
- Vuelta a España
- 2 Etappen
Amstel Gold Race 2008
Giro di Lombardia 2004, 2007, 2008Infobox zuletzt aktualisiert: 3. September 2010 Damiano Cunego (* 19. September 1981 in Verona) ist ein italienischer Radrennfahrer.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
1997–2001
Cunego kam erst mit 16 Jahren zum Radsport. Schon drei Jahre später wurde Cunego in seiner Heimatstadt Verona 1999 Junioren-Straßenweltmeister. In den folgenden Jahren wurde Cunego aufgrund seines Körperbaus und seiner Fahrweise in der Presse zunehmend als „der neue Pantani“ bezeichnet.
2002–2004
2002 wechselte Cunego ins Profilager. Im Jahr 2004 gewann der seinerzeit beim italienischen Team Saeco fahrende Cunego zunächst die Trentino- und die Apenninen-Rundfahrt. Wenige Wochen später gewann der erst 22-jährige auch beim berühmten Giro d’Italia, die nach der Tour de France als das schwerste Etappenrennen der Welt gilt. Neben dem Gesamtsieg erzielte er weitere vier Etappenerfolge, obwohl er eigentlich als Helfer seines Teamkollegen, des zweimaligen Giro-Siegers Gilberto Simoni, eingeplant gewesen war.
Cunego konnte seine Leistungen vom Giro im weiteren Saisonverlauf durchaus bestätigen: Nach guten Leistungen bei der Vuelta a España und der Straßenrad-WM gewann der Italiener das letzte Rad-Weltcup-Rennen der Saison, die prestigeträchtige Lombardei-Rundfahrt. Damit war er der erste Fahrer seit Laurent Jalabert 1995, der im selben Jahr eine der großen drei Landesrundfahrten und einen Eintages-Klassiker gewinnen konnte. Die Saison 2004 beendete Cunego als Führender der letzten konventionellen UCI-Weltrangliste.
2005
Im Jahr 2005 fuhr Cunego für das Team Lampre-Caffita, das sich wegen der Einführung der UCI ProTour aus den Teams Lampre-Daikin und Saeco zusammensetzte. Beim Giro d’Italia gelang es ihm jedoch nicht, an die Form des Vorjahres anzuknüpfen. Im Nachhinein wurde als Erklärung für das Leistungsdefizit eine Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber diagnostiziert. Cunego wurde trotz des Drüsenfiebers 18. und leistete viele Helferdienste für Gilberto Simoni. Aufgrund seiner Erkrankung musste er auch seinen ersten geplanten Start bei der Tour de France absagen.
2006–2007
In der Saison 2006 stand Cunego bei Lampre-Fondital (vormals Lampre-Caffita) unter Vertrag. Cunego ist nun alleiniger Kapitän des italienischen Rennstalls, denn Simoni wechselte auf Grund des ewigen Zwists mit Cunego zu Saunier Duval-Prodir. Cunego startete 2006 sowohl beim Giro d’Italia, den er mit 18:16 min auf Sieger Ivan Basso als Vierter beendete, als auch bei der Tour de France, wo er das Weiße Trikot als bester Nachwuchsfahrer gewann und den 12. Platz belegte. Mitte August 2006 beendete Cunego seine Saison da er mit Giro und Tour insgesamt schon über 6000 km in den Beinen hatte.
Beim Giro d’Italia 2007 belegte Cunego den fünften Gesamtrang mit 3:49 min. Rückstand auf den Sieger des Giro, Danilo Di Luca (Liquigas). Anschließend ließ er seine Form bei der Tour de Suisse ausklingen. Dort war er in den entscheidenden Etappenphasen immer vorne und belegte am Ende den fünften Gesamtrang mit 1:41 Rückstand auf Sieger Wladimir Karpez (Caisse d’Epargne).
Im August startete Cunego bei der Deutschland-Tour um seine Form in Hinblick auf die Vuelta, die Weltmeisterschaften und der Lombardei-Rundfahrt zu testen. Dies gelang ihm unter anderem mit einem Etappensieg auf der vierten Etappe in Sonthofen, auf der er sich vor Davide Rebellin (Gerolsteiner) und David López García (Caisse d'Epargne) durchsetzte und auf der Königsetappe hinauf nach Sölden (Österreich) zum Rettenbachferner, auf der er den vierten Platz belegte. Nach dem Einzelzeitfahren rutschte er im Gesamtklassement auf Rang 20 ab. Zur Schlussetappe nach Hannover trat er nicht mehr an, weil er sich, s. o., für seine weiteren Saisonhöhepunkte schonen wollte.
Im September fuhr Cunego die Vuelta a España 2007, jedoch gab er nach Etappe 15 das Rennen auf. Cunego war auf der 1. Etappe schwer gestürzt. Er konnte das Rennen jedoch fortsetzen, musste anschließend mit 13 Stichen an Knie und Ellbogen genäht werden. Auf den folgenden Etappen fuhr er mit dicken Verbänden an Knie und Ellbogen. Ebenso musste er mit Antibiotika behandelt werden. So verlor Cunego auf der vierten Etappe hinauf zu den Lagos de Covadonga 18:03 min und war früh schon aus dem Favoritenkreis gestrichen. Auch auf den weiteren Flachetappen verlor er regelmäßig etwa 2:00 min auf das Peloton, also auf das Hauptfeld. Der einzige Teamkollege, der immer bei ihm blieb und ihn die Berge hinaufzog, war Paolo Tiralongo. Dieser stieg jedoch auf der elften Etappe nach Ordino-Arcalis (AND) aus, während Cunego dort in einer Fluchtgruppe fuhr. Auch auf den weiteren Etappen verlor Cunego wieder Zeit im Flachen, versuchte sein Glück jedoch immer wieder in Fluchtgruppen. Schließlich gelang es ihm auf der 15. Etappe nach Granada, wieder in einer Ausreißergruppe zu fahren. Es gelang ihm auf der Etappe mit einer Bergwertung der 1. Kategorie und anschließender 20 km langer Abfahrt mit mehreren Teamkollegen, in die Fluchtgruppe zu springen. Am letzten Anstieg des Tages löste sich Cunego von seinen Fluchtgefährten und versuchte sein Glück alleine. Jedoch erhöhten die Favoriten um den Gesamtführenden Denis Menschow (Rabobank) hinten das Tempo, und so holte Manuel Beltrán (Liquigas) Cunego kurz vor der Kuppe ein. Den Etappensieg sicherte sich Samuel Sánchez (Euskaltel-Euskadi) vor Beltran. Cunego kam als Sechster mit 41 Sekunden Rückstand ins Ziel. Am folgenden Ruhetag kehrte Cunego mit dem Flugzeug nach Italien zurück, um seine ansteigende Form im Hinblick auf die Straßen-WM in Stuttgart weiter im Training zu verbessern. Bei der Straßenrad-WM 2007 in Stuttgart wurde Cunego 50ter, nachdem er vorher wertvolle Helferdienste für seinen Kapitän, den alten und neuen Weltmeister, Paolo Bettini leistete.
Im letzten Saisonrennen, der prestigeträchtigen Lombardei-Rundfahrt konnte er seine Herbstform mit einem Sieg im Sprint gegen Riccardo Ricco unter Beweis stellen. Die beiden Italiener bestimmten das Renngeschehen und konnten sich am letzten Anstieg nach mehrfachen Attacken von ihrer Konkurrenz absetzen.
2008
Im Jahr 2008 fuhr er zuerst Paris-Nizza, um seine Form in Hinblick auf sein großes Hauptziel in diesem Jahr, die Tour de France, zu testen. Da er auf der ersten Etappe schon rund 7 min auf die Favoriten verlor, wurde er schnell aus dem Favoritenkreis für Paris-Nizza 2008 gestrichen. Da er sich auf allen bergigen Etappen vorne zeigte und mit den Spitzenreitern mithielt, schloss er Paris-Nizza in der Gesamtwertung auf einem guten 17ten Rang, mit 7:48 min auf den Gesamtsieger Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner, ab. Dank einer starken Leistung beim diesjährigen Amstel Gold Race konnte Cunego aus der Favoritengruppe heraus das Rennen für sich entscheiden. Er setzte sich vor Frank Schleck im Sprint durch, wobei beide Fahrer 50 m vor dem Ziel beinahe falsch abgebogen wären. Drei Tage später beim Wallonischen Pfeil belegte er einen starken 3. Platz, wobei er seine Frühform bestätigte. Bei Liège-Bastogne-Liège am darauf folgenden Sonntag folgte ein Rückschlag. Er fiel 20 km vor dem Ziel aus der Gruppe der Top-Favoriten raus. Da er es später noch mit Krämpfen zu tun bekam, beendete er dieses Rennen auf einem unbedeutenden 30. Platz. Auf den Giro d’Italia verzichtete er dieses Jahr zugunsten der Tour de France. Durch frühe Stürze gekennzeichnet hatte er jedoch schon auf der sechsten Etappe 32 sek. Rückstand auf den Tagessieger Ricco und die anderen Favoriten. Auch auf den Hochgebirgsetappen in den Pyrenäen verlor er mehr als 6 min auf Fahrer wie Evans oder Fränk Schleck. Auf der Alpen-Etappe nach Prato Nevoso in Italien hatte er sich besonders viel vorgenommen, da im Ziel Cunego's Frau sowie seine 2jährige Tochter warteten. Doch auch hier machte ihm ein Sturz sein Vorgenommenes zunichte. Am Ende verlor er auch in den Alpen eine ganze Menge Zeit und lag danach auf einem unbedeutenden und aussichtslosen 14. Gesamtrang wobei er vorher als einer der Top-Favoriten galt. Seinen schlimmsten Sturz hatte er auf der 18. Etappe nach St. Etienne. Er stürzte nach rund 20 km und trug eine Wunde am Kinn davon sowie Schrammmen an Bein und Arm. Noch minutenlang musste er vom Tourarzt behandelt werden, konnte das Rennen aber anschließend fortsetzen. Mit der Hilfe von 4 Teamkollegen, allen voran sein Freund Paolo Tiralongo, quälte er sich ins Ziel mit einem Rückstand von mehr als 10 min auf das Hauptfeld mit den Favoriten. Nach der Etappe besuchte er ein Krankenhaus um sich noch einmal untersuchen zu lassen. Er trug zwar keine schweren Verletzungen davon, dennoch gab er das Rennen am selben Abend auf. Seinen Start bei den Olympischen Spielen in Peking musste er aufgrund der Verletzungsfolgen trotzdem absagen. Bei den Weltmeisterschaften Ende September wurde er hinter seinen Teamkollegen und Landsmann Alessandro Ballan Vizeweltmeister im Straßenrennen. Danach konnte er erneut die Lombardei-Rundfahrt gewinnen.
Doping
Im April 2011 kündigte die Staatsanwaltschaft von Mantua an, Cunego wegen Dopings anzuklagen.[1]
Erfolge
1999
- Junioren-Weltmeister Straße
2002
2003
- Gesamtwertung und eine Etappe Tour of Qinghai Lake
2004
- Giro del Trentino
- Giro dell’Appennino
- GP Industria & Artigianato
- Gesamtwertung und vier Etappen Giro d’Italia
- GP Fred Mengoni
- GP Nobili Rubinetterie
- Giro di Lombardia
2005
- eine Etappe Tour de Romandie
- GP Nobili Rubinetterie
- Trofeo Melinda
- Japan Cup
2006
- Settimana Internazionale
- Giro d'Oro
- Giro del Trentino
- GP Industria & Artigianato
- Nachwuchswertung Tour de France
2007
- Gesamtwertung und zwei Etappen Giro del Trentino
- eine Etappe Deutschland Tour
- Gran Premio Beghelli
- Giro di Lombardia
2008
- eine Etappe Baskenland-Rundfahrt
- Klasika Primavera
- Amstel Gold Race
- Vizeweltmeister Straßenrennen
- Lombardei-Rundfahrt
- Japan Cup
- 2009
- Gesamtwertung und zwei Etappen Settimana Internazionale
- zwei Etappen Vuelta a España
- 2011
- eine Etappe Giro di Sardegna
- Giro dell'Appennino
- eine Etappe Tour de Romandie
Grand Tour Gesamtwertung
Grand Tour 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Giro 34 1 18 4 5 - 17 11 - Tour - - - 11 - WD - 29 7 Vuelta - 15 - - WD WD WD - - WD = Aufgabe
Einzelnachweise
- ↑ Ballan und Cunego werden wegen Dopings angeklagt auf radsport-news.com, abgerufen am 11. April 2011
Weblinks
Commons: Damiano Cunego – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webseite (italienisch)
- Damiano Cunego in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Damiano Cunego in der Datenbank der Tour de France (englisch)
Gewinner des Giro d’Italia1909 Luigi Ganna | 1910, 1911 Carlo Galetti | 1912 Atala (nur Teamwertung) | 1913 Carlo Oriani | 1914 Alfonso Calzolari | 1919, 1923 Costante Girardengo | 1920 Gaetano Belloni | 1921, 1922, 1926 Giovanni Brunero | 1924 Giuseppe Enrici | 1925, 1927–1929, 1933 Alfredo Binda | 1930 Luigi Marchisio | 1931 Francesco Camusso | 1932 Antonio Pesenti | 1934 Learco Guerra | 1935 Vasco Bergamaschi | 1936, 1937, 1946 Gino Bartali | 1938, 1939 Giovanni Valetti | 1940, 1947, 1949, 1952, 1953 Fausto Coppi | 1948, 1951, 1955 Fiorenzo Magni | 1950 Hugo Koblet | 1954 Carlo Clerici | 1956, 1959 Charly Gaul | 1957 Gastone Nencini | 1958 Ercole Baldini | 1960, 1964 Jacques Anquetil | 1961 Arnaldo Pambianco | 1962, 1963 Franco Balmamion | 1965 Vittorio Adorni | 1966 Gianni Motta | 1967, 1969, 1976 Felice Gimondi | 1968, 1970, 1972–1974 Eddy Merckx | 1971 Gösta Pettersson | 1975 Fausto Bertoglio | 1977 Michel Pollentier | 1978 Johan De Muynck | 1979, 1983 Giuseppe Saronni | 1980, 1982, 1985 Bernard Hinault | 1981 Giovanni Battaglin | 1984 Francesco Moser | 1986 Roberto Visentini | 1987 Stephen Roche | 1988 Andy Hampsten | 1989 Laurent Fignon | 1990 Gianni Bugno | 1991 Franco Chioccioli | 1992, 1993 Miguel Indurain | 1994 Eugeni Berzin | 1995 Tony Rominger | 1996 Pawel Tonkow | 1997, 1999 Ivan Gotti | 1998 Marco Pantani | 2000 Stefano Garzelli | 2001, 2003 Gilberto Simoni | 2002, 2005 Paolo Savoldelli | 2004 Damiano Cunego | 2006, 2010 Ivan Basso | 2007 Danilo Di Luca | 2008,2011 Alberto Contador | 2009 Denis Menschow
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