Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen

Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen
Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen
Kursbuchstrecke (DB): 323, 363.3
Streckennummer (DB): 1770
Streckenlänge: 27 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Zweigleisigkeit: (durchgehend)
Bundesland: Niedersachsen
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke von Hannover
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Strecke von Celle
Bahnhof, Station
16,1 Lehrte
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(ehem. Trasse bis 1990)
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Schnellfahrstrecke nach Berlin
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Strecke nach Braunschweig
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(ehem. Trasse bis 1990)
   
Kaliwerk
Bahnhof, Station
22,7 Sehnde
Brücke über Wasserlauf (groß)
Mittellandkanal
   
Kaliwerk Hohenfels, HSM
Bahnhof, Station
30,1 Algermissen
   
Kaliwerk Siegfried, Giesen
Bahnhof, Station
35,1 Harsum
Straßenbrücke
A 7
Straßenbrücke
B 6
   
Hildesheim-Peiner Kreis-Eisenbahn
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Strecke von Braunschweig
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Strecke von Goslar, Lammetalbahn
Bahnhof, Station
40,7 Hildesheim Hbf
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
45,4 Himmelsthür (Abzw)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Hildesheimer Schleife zur SFS H−Wü
Haltepunkt, Haltestelle
46,8 Emmerke
Planfreie Kreuzung – oben
Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
49,7 Rössing (Abzw)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
zur Hannöverschen Südbahn
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Hannöversche Südbahn von Hannover
Bahnhof, Station
52,2 Nordstemmen (Keilbahnhof)
Strecke – geradeaus
Hannöversche Südbahn nach Göttingen

Die Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen ist eine durchgehend zweigleisige und mit Oberleitung versehene Hauptbahnstrecke in Niedersachsen. Sie verbindet den Bahnknoten Lehrte mit dem Hildesheimer Hauptbahnhof und dem Bahnhof Nordstemmen an der Hannöverschen Südbahn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Verbindung Lehrte–Hildesheim wurde als Südast der „Kreuzbahn“ zusammen mit den Bahnstrecken Hannover–Braunschweig und Lehrte–Celle von den Hannöverschen Staatseisenbahnen geplant und am 12. Juli 1846 eröffnet. Das bis dahin unbedeutende Lehrte wurde zum Bahnknoten, da der damalige König Ernst August I. dem Verkehrsmittel skeptisch gegenüber stand und keine größeren Bahnanlagen in seiner Residenz wünschte.

Unter seinem Sohn Georg V. änderte sich diese Haltung. 1853 wurde die Hannöversche Südbahn von Hannover nach Alfeld (Leine) eröffnet, die direkt in der Landeshauptstadt beginnt und einige Kilometer entfernt parallel zur Kreuzbahn verläuft. Hildesheim erhielt eine Verbindungsstrecke zur Südbahn (eröffnet 15. September 1853), die im Bahnhof Nordstemmen an die Südbahn anschließt. Diese ursprünglich eingleisige Strecke wurde 1875 durch die Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft zweigleisig ausgebaut, um ihre nach Westen führende Bahnstrecke Elze–Löhne nach Osten über Hildesheim bis Vienenburg weiterzuführen.

Nachdem die Südbahn bis 1856 bis Kassel verlängert wurde, war nun Verkehr von Harburg über Celle, Lehrte und Hildesheim weiter über Kassel nach Frankfurt möglich. Diesen Weg nahmen hauptsächlich Güterzüge, der Personenverkehr machte den Umweg über Hannover. In Nordstemmen traf dieser Verkehr auf denjenigen aus Bremen und Hannover. Erst mit der Fertigstellung der Güterumgehungsbahn Hannover (1909) bestanden zwei gleichwertige Wege von Lehrte nach Süden.

Entlang der Strecke Lehrte–Hildesheim entwickelte sich die Industrie, in mehreren Schächten wurde Kalisalz gefördert.

Der elektrische Betrieb wurde auf der Strecke Nordstemmen–Lehrte am 29. Mai 1965 aufgenommen.

Neutrassierung in Lehrte

Die historische Trasse verließ den Bahnhof Lehrte kurz hinter den Bahnsteigen in direkter, südlicher Führung. Dadurch wurde der Ort zerschnitten, zudem behinderten sich durch die höhengleiche Kreuzung im Bahnhof Lehrte Nord-Süd- und Ost-West-Verkehr.

Daher erhielt die Hildesheimer Strecke noch vor dem Bau der Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin zwischen Lehrte und Sehnde 1990 eine um etwa zwei Kilometer längere, parallel zur Strecke Richtung Braunschweig verlaufende Ausfädelung nach Osten, eine Überführung über diese und trifft jetzt nach einer großen Kurve wieder auf ihr altes Gleis Richtung Hildesheim.

Beim weiteren Ausbau des Knotens Lehrte wurden die Anbindungen aus Richtung Osten und Süden bis 2008 kreuzungsfrei umgestaltet. Die Personenzüge aus Richtung Wolfsburg, Braunschweig und Hildesheim wurden auf die Südwestseite, die Güterzüge auf die Nordostseite des Bahnhofs konzentriert, nur die S-Bahnen aus und in Richtung Celle sowie Hildesheim verkehren noch auf der Nordostseite.

Verlauf

Die Strecke verlief ursprünglich nahezu gradlinig zwischen Lehrte und Hildesheim. Seit Anfang der 1990er Jahre verlässt sie Lehrte zusammen mit der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig in östlicher Richtung. Sie macht eine Kurve von fast 180° nach Westen und trifft südlich von Lehrte wieder auf die alte Trasse.

Nun geht es in südlicher Richtung durch weitgehend flaches Gelände über Sehnde, Algermissen und Harsum nach Hildesheim und dort von Osten in den Hauptbahnhof.

Von dort an verläuft die Strecke geradewegs nach Westen nach Nordstemmen. Seit 1991 überquert sie die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, an die sie über die Hildesheimer Schleife Richtung Süden angeschlossen ist. Am Ende der Strecke gibt es seit 1893 auch eine eingleisige Verbindungskurve Richtung Norden, die im Bahnhof Barnten in die Südbahn einfädelt.

Heutige Situation

Heute dient die Strecke überwiegend dem Güter- und Personennahverkehr.

Seit 14. Dezember 2008 verkehren die S-Bahn-Linie S3 (Hannover–) Lehrte–Hildesheim sowie die S-Bahn-Linie S4 (Bennemühlen–Hannover–) Barnten–Hildesheim stündlich statt der bisherigen Regionalbahnen. Dazu wurden auch Zwischenbahnhöfe umgebaut. Auf der Strecke Barnten (an der Hannöverschen Südbahn)–Hildesheim kommen die Regionalexpress-Züge Richtung Harz hinzu. Auf der Strecke Nordstemmen–Hildesheim verkehren stündlich Züge der Eurobahn. Mit den auch noch dazu kommenden Fernzügen von der Hildesheimer Schleife ist dieser Streckenteil dicht belegt.

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