- Steven Soderbergh
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Steven Soderbergh (* 14. Januar 1963 in Atlanta, Georgia) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor. Unter anderem führte er Regie bei Filmen wie Erin Brockovich, Traffic - Macht des Kartells und Ocean's Eleven.
Unter dem Pseudonym Peter Andrews arbeitet er auch als Kameramann, hauptsächlich in seinen eigenen Filmen, ebenso wie er öfter im Abspann für den Schnitt als Mary Ann Bernard auftaucht. Sein Film Sex, Lügen und Video erhielt bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1989 die Goldene Palme, und Soderbergh war damit der jüngste Filmemacher, der diesen wichtigen Preis bekam.
Nach Videoproduktionen drehte er Independentfilme (Sex, Lügen und Video, 1989, Kafka, 1991). Das Spiel mit Zeit- und Handlungsebenen ist das Markenzeichen seiner späteren Filme (Out of Sight, 1998, Traffic – Macht des Kartells, 2000, Ocean’s Eleven, 2001).[1]
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Steven Soderbergh wurde als fünftes von sechs Kindern in Atlanta (Georgia) im Osten der Vereinigten Staaten geboren. Sein Vater, Peter Andrew Soderbergh, war Professor für Erziehungswissenschaft und seine Mutter, Mary Ann Soderbergh, hatte früher als Psychologin gearbeitet. Drei Monate nach seiner Geburt siedelte die Familie nach Austin (Texas), 1967 nach Pittsburgh (Pennsylvania) und 1973 nach Charlottesville (Louisiana) um. 1977 erfolgte der Umzug nach Baton Rouge (Louisiana). Soderberghs Vater wurde dort Dekan des Fachbereichs für Erziehung an der Louisiana State University. 1979 trennten sich seine Eltern. In seiner Jugend war Steven Soderbergh ein begabter Baseballspieler, entdeckte dann aber seine Liebe zum Film. Während der Schulzeit schrieb er sich in die Animationsfilmklasse ein und begann bereits im Alter von 13 Jahren erste Kurzfilme mit einer Super-8-Kamera, die er an der Universität ausgeliehen hatte, zu drehen.[2] In seiner Jugend sah er den Film Der weiße Hai von Steven Spielberg 28-mal und American Graffiti von George Lucas 14-mal. Nach seinem Schulabschluss verdingte sich der damals 18-Jährige als Cutter in Los Angeles bei der Fernsehserie Games People Play, kehrte jedoch schon bald unzufrieden nach Baton Rouge zurück, wo er Drehbücher schrieb und weitere kleinere Eigenproduktionen drehte.
Über einen Freund wurde er auf die Rockband Yes aufmerksam, die nach einem Regisseur Ausschau hielt, der ihre Tournee auf Film festhalten könnte. Soderbergh bekam den Job und filmte die Gruppe während ihrer Auftritte. Das Erzeugnis gefiel ihnen so gut, dass sie ihn baten, einen weiteren Film über die Band zu drehen. Soderbergh willigte ein und es entstand der Konzertfilm 9012Live: The Solos. 1986 wurde der Film für die Grammy Awards als Bestes Musik-Langvideo nominiert. 1988 heiratete Soderbergh die Schauspielerin Betsy Brantley, 1994 folgte die Scheidung. Zusammen haben sie eine Tochter.
1989 folgte der Independentfilm Sex, Lügen und Video, zu dem er innerhalb von acht Tagen das Drehbuch verfasste.[3] Der Film wurde mit Beifall und Lob auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1989 vorgeführt und gewann die Goldene Palme. Den kommerziellen Durchbruch brachte ihm Out of Sight. Für Traffic – Macht des Kartells (2000) erhielt er den Oscar für die beste Regie. Seitdem konnte er einige künstlerisch anspruchsvolle Filme drehen, die er mit Top-Stars wie Brad Pitt, George Clooney und Julia Roberts besetzen konnte, was ihm auch großen kommerziellen Erfolg einbrachte.
Im Jahr 2000 gründeten Soderbergh und George Clooney zusammen die Produktionsfirma Section Eight Productions, mit der sie fortan ihre Filme produzierten. 2006 verließ George Clooney die Firma.
Mit der Gaunerkomödie Ocean’s Eleven (2001) gelang ihm sein größter kommerzieller Erfolg. Der Film spielte weltweit 451 Millionen US-Dollar ein. Bei den Fortsetzungen Ocean’s Twelve (2004) und Ocean’s Thirteen (2006) führte er ebenfalls Regie.
Soderbergh dreht seit 2008 seine Filme mit digitalen Kinokameras.
Filmografie (Auswahl)
Regie
- 1989 – Sex, Lügen und Video (Sex, Lies, and Videotape)
- 1991 – Kafka
- 1993 – König der Murmelspieler (King of the Hill)
- 1995 – Die Kehrseite der Medaille (The Underneath) mit Peter Gallagher
- 1996 – Gray's Anatomy
- 1996 – Schizopolis
- 1998 – Out of Sight
- 1999 – The Limey
- 2000 – Traffic – Macht des Kartells (Traffic)
- 2000 – Erin Brockovich
- 2001 – Ocean’s Eleven
- 2002 – Voll Frontal (Full Frontal)
- 2002 – Solaris
- 2004 – Ocean’s Twelve
- 2005 – Bubble
- 2007 – Life Interrupted
- 2007 – The Good German – In den Ruinen von Berlin (The Good German)
- 2007 – Ocean’s Thirteen
- 2008 – Che – Revolución (Che: Part One)
- 2008 – Che – Guerrilla (Che: Part Two)
- 2009 – Der Informant! (The Informant!)
- 2009 – The Girlfriend Experience
- 2011 – Contagion
Dokumentationen
- 1986 – 9012Live: The Solos (über die Progressive Rock-Band Yes)
Kurzfilme
- 1987 – Winston (12 Minuten)
Fernsehen
- 1993 – Perfect Crimes (Fallen Angels) (zwei Folgen der Fernsehserie: „The Quiet Room“ und „The Professional Man“)
- 2003 – K Street (Fernsehserie)
- 2005 – Unscripted (Pilotfolge der Fernsehserie)
Produktion
- 2002 - Insomnia - Schlaflos (Insomnia)
- 2002 - Safecrackers oder Diebe haben's schwer (Welcome to Collinwood)
- 2002 - Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind (Confessions of a Dangerous Mind)
- 2005 - The Jacket
- 2005 - Wo die Liebe hinfällt ... (Rumor Has It...)
- 2006 - A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm (A Scanner Darkly)
- 2006 - The Good German - In den Ruinen von Berlin (The Good German)
- 2007 - Ocean's Thirteen
- 2008 - Che – Revolución (Che: Part One)
- 2008 - Che – Guerrilla (Che: Part Two)
Literatur
- Stefan Rogall: Steven Soderbergh und seine Filme. Marburg: Schüren (2003), - ISBN 3-89472-340-8
- Frank Arnold: Experimente in Hollywood : Steven Soderbergh und seine Filme. Mainz: Bender (2003), - ISBN 3-9806528-8-2
Weblinks
Commons: Steven Soderbergh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Steven Soderbergh in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Steven Soderbergh im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie auf film-zeit.de
- Zeit-Interview
Einzelnachweise
- ↑ Zeitlexikon Band 13, Seite 482: Soderbergh, Steven - ISBN 3-411-17573-7.
- ↑ Steven Soderbergh auf Hollywood.com.
- ↑ A filmmaker’s celluloid feats.
Kategorien:- Filmregisseur
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