- Störmede
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Störmede Stadt GesekeKoordinaten: 51° 38′ N, 8° 28′ O51.6380555555568.4691666666667104Koordinaten: 51° 38′ 17″ N, 8° 28′ 9″ O Höhe: 104 m ü. NN Fläche: 15,04 km² Einwohner: 2.333 (31. Mai 2011)[1] Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 59590 Vorwahl: 02942 Störmede ist ein Dorf in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zur Stadt Geseke im Kreis Soest.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Störmede liegt etwa 2-3 km westlich von Geseke am nördlichen Fuß des Haarstrangs, am Eingang einer Talmulde, die sich am Störmeder Bach entlang zur Lippe hin abflacht. Im Norden, wo der Störmeder Bach die Gemarkung verlässt, liegt der tiefste Punkt mit 90 m ü.N.N. Nach Süden steigt das Gelände etwas an und erreicht am Hellweg 105 m. ü.N.N.
Störmede liegt wie Geseke, am ehemaligen Hellweg (B1).
Nachbarorte
Geseke (Osten); Bönninghausen (Norden); Ehringhausen (Norden); Langeneicke (Westen); Eringerfeld (Süden)
Geschichte
Herkunft des Namens
Die erste Erwähnung Störmedes findet sich um 826 in den so genannten „Traditiones Corbeienses“, dem Verzeichnis der Schenkungen des Klosters Corvey. Hier wird erwähnt, dass ein gewisser Horid in Sturmidi eine Hufe („mansum“, vgl. auch Manse) und zwei Familien dem Kloster Corvey übertragen hat.
Der Name Störmede entstand also aus Sturmidi oder auch Sturmithi, bzw Sturmethe. Die geläufigste Erklärung dieses Ortsnamens bzw. dieser Landschaftsbezeichnung geht auf die altniederdeutschen Wörter „stur = langgestreckt“ und „matha, mada = Wiese“, also „Lange Wiese“ zurück. Eine andere Erklärung geht von Sturmidi aus. Demnach soll der Name auf das althochdeutsche Wort sturm, was Kampf und Unruhe bedeutet, zurückgehen und würde demnach auf eine germanische Namensgebung hinweisen.
Wappen
Das Störmeder Wappen ist viergeteilt und zeigt zwei rote, fünfspeichige Wagenräder und zwei rote, fünfblättrige Rosen. Die Teilung erfolgt durch das schwarze kurkölnische Kreuz. Die Rose geht auf die Edelherren von Störmede zurück, die bis ca. 1233 in Störmede ihren Stammsitz hatten. In ihrem Familienwappen findet sich eine rote, fünfblättrige Rose, wie im Wappen der Herren von Lippe, was auf eine nahe Verwandtschaft hinweist. Nachdem Albert von Störmede sein Lehen an seinen Schwiegersohn Friedrich von Hörde vererbt hatte, wurde das Wagenrad aus dem Familienwappen der von Hörde zum Ortswappen hinzugefügt und die Lippische Rose übernommen.
Ehemaliges Amt Störmede
Das Amt Störmede wurde 1843 mit Amtssitz in Störmede gegründet. Zum Amt Störmede gehörten neben Störmede die folgenden Orte:
- Bökenförde
- Bönninghausen
- Ehringhausen
- Eringerfeld
- Ermsinghausen
- Esbeck
- Dedinghausen
- Langeneicke
- Mönninghausen
- Rixbeck
1935 wurde die Amtsverwaltung dann nach Ehringhausen verlegt. Im Rahmen der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen wurde das Amt Störmede am 1. Januar 1975 aufgelöst. Die Dörfer Bönninghausen, Ehringhausen, Eringerfeld, Ermsinghausen, Langeneicke, Mönninghausen und auch Störmede wurden der Stadt Geseke zugeteilt, die restlichen Orte des Amtes kamen zu Lippstadt.[2]
Adelsgeschlechter in Störmede
Das älteste Adelsgeschlecht von Störmede sind die Herren von Störmede (Sturmethi). Als 1167 Rabodo von Störmede keine männlichen Erben hinterlässt, übernahm sein Schwiegersohn Albert von der Lippe 1209 nach der Hochzeit mit Rabodos Tochter Gertrud den Namen von Störmede. Seitdem führen die Herren von Störmede die Lippische Rose im Wappen. Kunigunde, die einzige Tochter von Albert II. von Störmede, heiratet 1291 Friedrich von Hörde (Wagenrad im Wappen). Um 1539 heiratet Theodor von Bocholtz Elisabeth von Hörde, die einen Teil der von Hördeschen Besitzungen in Störmede geerbt hat. Etwa zur selben Zeit gelangt die Familie von Korff durch Hochzeit mit einem Fräulein von Hörde zu Besitz in Störmede.
Die Adelshäuser von Hörde, von Bocholtz und von Korff leben zusammen auf der Burg in Störmede, die drei Abteilungen hatte. Die Güter wurden nach Maßgabe ihrer Ansprüche geteilt.
Das Gut wurde dann an Graf Wilhelm von Bocholtz-Meschede weitervererbt, der es 1880 an den Gutsbesitzer Modersohn verkauft. 1885 wird das Gut schließlich an den Freiherren Fritz von Ketteler-Harkotten und Schwarzenraben verkauft. Dort lebte bis zu seinem Tod der Genealoge und Heimatforscher Karl-Josef Freiherr von Ketteler. Seit den 1970er Jahren ist das Gut nun in Besitz der Stadt Geseke.
Zeittafel
um 826 Erste Erwähnung des Namens „Sturmithi“ im Verzeichnis der Schenkungen des Klosters Corvey. 1277 Albert III. unterliegt dem Bischof von Paderborn – Zerstörung der befestigten Burg. um 1340 Teilung der adeligen Besitztümer: Temme von Hörde erhält die Störmeder Besitzungen südlich der Lippe, Bernhard von Hörde bekommt die Besitzungen nördlich der Lippe. 1483 Die Herren von Hörde genehmigen die Gründung des Klosters Nazareth. 1521 Grundsteinlegung zum teilweise Neubau der Pfarrkirche. 1577 Salentinischer Rezess, Verzicht aller Herren von Hörde auf landesherrliche Rechte. 1583-1584 In den Truchsessischen Wirren stehen Temme und Friederich Bernhard von Hörde (Altes Haus) auf Seiten des kölner Kurfürsten Gebhard Truchsess zu Waldburg, der das Erzstift Köln in ein protestantisches Fürstentum umzuwandeln suchte. Der Pfarrer von Störmede und der Rektor von Nazareth werden vertrieben und calvinistischer Gottesdienst eingeführt. Nach dem Sieg des Kurfürsten Ernst von Bayern wird die alte Religionsordnung wiederhergestellt. 1609 Zahlreiche Menschen fallen der Pest zum Opfer. 1622 Belagerung Gesekes durch Herzog Christian von Braunschweig, der sein Hauptquartier im Haus Störmede nimmt. 1636 Erneut die Pest in Störmede 1669 Ältester Nachweis einer Schützenbruderschaft in Störmede 1670 In Erfüllung eines Gelübdes wird die der Gottesmutter geweihte Lobekapelle gebaut. 1724 Benediktion der neugebauten Klosterkirche Nazareth 1729 Durch zwei Feuersbrünste wird fast ganz Störmede vernichtet 1742 Beschluss über die Wiedererrichtung einer Schule, die Einrichtung des früheren Kirchenspeichers als Schulhaus und die Anstellung eines Lehrers 1802 Nach der Aufhebung des Kurfürstentums Köln untersteht mit dem Herzogtum Westfalen auch Störmede dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt. 1804 Auf Verfügung des Grafen von Hessen-Darmstadt erfolgt die Aufhebung des Klosters Nazareth. 1815-1816 Unterbringung von 220 Soldaten der aus den Befreiungskriegen (1813-1815) aus Frankreich zurückkehrenden Truppen in der Schule. 1816 Störmede wird preußisch. 1821 Einführung der Bürgermeisterfassung. Störmede kommt zur Bürgermeisterei Geseke. 1822 Durch ein Feuer werden 22 Wohnhäuser zerstört, darunter auch das Pfarrhaus und die Küsterei. 1827 Aufgabe des alten Schulhauses auf dem Kirchhof. Die Schule wird verlegt in die umgebaute Kirche des Klosters Nazareth. zugleich wird eine neue Mädchen-Klasse eingerichtet und eine neue Lehrerin angestellt. 1824 24. Juni: Aufgrund eines Wolkenbruchs über Büren und Langenstraße kommt es zu einer Überschwemmung des Störmeder Baches, obwohl es in Störmede nicht geregnet hat. Die Flut überschwemmt zahlreiche Häuser und verdirbt die Wiesen bis zur Lippe hin. 1830 Ein ungewöhnlich schneereicher Winter. Am 5. Januar werden fast 90 cm Schneehöhe gemessen. 1837 In Geseke wird die Preußische Städteordnung eingeführt. Störmede und die anderen Orte des früheren Bürgermeistereibezirks Geseke werden durch den Geseker Bürgermeister mitverwaltet. 1843 Bildung des Amtes Störmede mit dem Amtssitz in Störmede. 1889 Gründung der Spar- und Darlehnskasse 1914-1918 Erster Weltkrieg. Störmede muss 25 Gefallene beklagen. 1920 Die Gemeinde Störmede wird an das elektrische Stromnetz angeschlossen. 1921 Errichtung eines Schwesternhauses in Störmede. Die Schwestern übernehmen Aufgaben für Fürsorge und Krankenpflege. 1925 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. 1935 Südlich von Störmede wird ein neuer Flugplatz von 90 Hektar angelegt, der im Kriege noch erweitert und mit einem Gleisanschluss an die Bahnstrecke Geseke–Büren versehen wurde. Verlegung der Amtsverwaltung von Störmede nach Ehringhausen. Einrichtung eines Kindergartens im Schwesternhaus. 1945 Im März wird der Flugplatz angegriffen. Es fallen etwa 1800 Bomben, das Dorf wird nicht getroffen. Am 1. Ostertag 1945 nehmen die Amerikaner Störmede ein. An Opfern fordert der Krieg 61 Gefallene und 23 Vermisste. Unmittelbar nach Kriegsende werden in Schule und Schützenhalle Lager für sowjetische Kriegsgefangene eingerichtet. Mai 1946 Es müssen mehr als 500 Ortsvertriebene untergebracht werden. 1951 Die evangelische Kirchengemeinde baut eine Kirche und ein Pfarrhaus. 1959 Inbetriebnahme der neuen Kläranlage 1966 Einführung der öffentlichen Müllabfuhr im Amt Störmede. 1972 Auflösung der Hauptschule Störmede. Die Schüler werden auf die Hauptschulen von Geseke verteilt. 1975 1. Januar: Störmede wird im zuge der kommunalen Neuordnung der Stadt Geseke zugeteilt und liegt nun im neugebildeten Kreis Soest. Das Amt Störmede wird aufgelöst. 1985 Störmede wird an die Wasserversorgung von der Aabach-Talsperre angeschlossen 1989 Der Störmeder Helmut Hohmann (SPD) wird zum Bürgermeister der Stadt Geseke gewählt. Seine Amtszeit endet 1994. 2004 September: Mit einem groß angelegtem „Dorferlebnistag“ werden die zahlreichen Dorfverschönerungsmaßnahmen eingeweiht. 2005 Juli: Störmede belegt beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat zukunft“ auf Kreisebene den ersten Platz. 2007 Dezember: Störmede wird beim Weihnachtswettbewerb der WDR Sendung "Daheim und unterwegs" zum NRW-Weihnachtsdorf 2007 gewählt. 2010 24. August: Störmede wird durch einen Doppelmord in der Ringstraße an zwei Lippstädtern in den Medien präsent, ein enormes Aufgebot von Medien und Polizei ist im Ort aktiv. Politik
Ortsvorsteherin
Soziales und kulturelles Leben
Federführend für das Vereinsleben in Störmede ist der Kulturring, der als Dachorganisation die Aktivitäten der 25 Mitgliedsvereine koordiniert. Der Kulturring ist außerdem für Dorfverschönerungsmaßnahmen im Rahmen des Dorfwettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft“ zuständig. Hier gewann Störmede im Juli 2005 erstmals auf Kreisebene und nimmt im Sommer 2006 am Landeswettbewerb teil. Viele Vereine haben in Eigenleistung ein Vereinsheim eingerichtet, in dem auch weitergehende Veranstaltungen für die Bevölkerung stattfinden. Im September 2004 wurden mit einem „Dorferlebnistag“ die zahlreichen Dorferneuerungsmaßnahmen der letzten Jahre gefeiert. Seit einigen Jahren werden fachkundige Ortsführungen in Kleingruppen (ca. 12-15 Personen) durch den historischen Dorfkern angeboten. Seit 2005 wird für Neubürger am 1. Mai eine spezielle Führung mit anschließendem Beisammensein angeboten.
Störmede besitzt einen Kindergarten und eine Grundschule, die auch von den Kindern der umliegenden Dörfer besucht wird. Weiterführende Schulen befinden sich in Geseke.
Veranstaltungen
- Schützenfest (zweites Wochenende im Juli)
- Schnadgang (Christi Himmelfahrt)
- Lobetag (erster Sonntag im Juli)
- Sportwoche
- Jahreskonzert des Musikzugs Störmede (Sa am ersten Osterferienwochenende)
- Pfarrfest (ev. und kath. Kirche)
- Weihnachtsmarkt
- Aufstellen des Dorfmaibaums
- Kinderfest (Pfingstsonntag)
- Laientheater (im Advent)
- Frauenkarneval (Weiberfastnacht)
Vereine
- Akkordeonorchester Philakkordia 88 Störmede
- Brieftaubenliebhaberverein “Treu der Heimat” Störmede
- B.O.G. - Burschenorganisation Grandau
- M.I.S.T. - Mädchen in Störmede
- Kaninchenzuchtverein W178
- Landwirtschaftlicher Ortsverein Störmede
- Männergesangverein “Cäcilia” Störmede
- Traditionsverein Störmede e.V
- Elterninitiative “Stöpsel” Störmede
- Evangelische Kirchengemeinde Störmede
- Evangelische Frauenhilfe Störmede
- Imkerverein Störmede
- Hegering Störmede
- Pankratiusschule Störmede
- Katholische Kirchengemeinde St.Pankratius Störmede
- Katholische Frauengemeinschaft Störmede
- Landfrauenverein Störmede
- St. Pankratius-Schützenbruderschaft 1669 e.V.
- Die Jungschützen St. Pankratius-Schützenbruderschaft
- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Störmede
- Sport-Schützen-Verein Störmede e.V.
- SUS - Spiel und Sportverein 1920 Störmede e.V.
- Tennisclub Störmede e.V.
- Tennisclub SC-LOB e.V.
- Kulturring Störmede e.V.
- Geselligkeitsverein Fidelia e.V.Störmede
- Musikzug Störmede e.V.
- Tambourkorps Störmede e.V.
Wirtschaft
Störmede kann 57 Firmen mit ca. 215 Mitarbeitern aufweisen. Diese Betriebe sind aus 41 verschiedenen Branchen. Die Gewerbebetriebe sind verteilt über den ganzen Ort. Außerdem gibt es 12 landwirtschaftliche Vollerwerbs- und 18 Nebenerwerbsbetriebe.
Gebäude und Sehenswürdigkeiten
Typisch für den historischen Ortskern sind die Kirche, das ehm. Kloster Nazareth und der Schlossbereich. Damit verfügt Störmede über historisch wertvolle, denkmalgeschützte Bausubstanz. Der alte Ortskern liegt zwischen der Ringstraße im Norden, der Turmecke im Westen, mit dem sich im Süden anschließenden ehm. Rittergut und der Schlossruine, der Schule, dem Friedhof und einem Teil des Steinwegs im Osten. In diesem Bereich finden sich viele liebevoll renovierte Fachwerkhäuser. Am Steinweg befindet sich das Heimathaus, ein ehm. Heuerlingshaus, dass vom Traditionsverein hier aufgebaut und renoviert wurde. Im Jahr 2006 wurde die Störmeder „Wäsche“ am Puisterpatt/Ringstraße wiederhergestellt. Hierzu wurde auch eine eigene Internetseite (waeschebach.de) erstellt.
Literatur
- 1100 Jahre Störmede - 1956, Herausgeber: St.-Pankratius-Schützenbruderschaft Störmede in Verbindung mit der Gemeinde Störmede
- Mauermann, Helmut: Fliegerhorst Störmede. Eine Chronik in Bild und Wort. Eigenverlag 2005.
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Geseke: Zahlen und Fakten (abgerufen am 16. Juni 2011)
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Stadt Geseke - Ortsvorsteher (abgerufen am 17. Juni 2011)
Weblinks
-
Commons: Störmede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Webpräsenz des Dorfes Störmede
- Störmeder Wäschebach
- Bilder aus Störmede und der Hellwegregion
- Fliegerhorst Störmede
Stadtteile von GesekeBönninghausen | Ehringhausen | Eringerfeld | Ermsinghausen | Geseke | Langeneicke | Mönninghausen | Störmede
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