Susan Hayward

Susan Hayward
Susan Hayward auf dem Titel von Yank Magazine

Susan Hayward (* 30. Juni 1917 in New York (Brooklyn); † 14. März 1975 in Hollywood, eigentlich Edythe Marrenner) war eine amerikanische Filmschauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Mit sieben Jahren wurde sie bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt, verbrachte Monate in Gips und musste später an Krücken wieder gehen lernen. Ihre Freizeit verbrachte Edythe Marrenner vor allem im Kino und träumte von einer Filmkarriere.

Sie begann ihre berufliche Laufbahn nach dem Abschluss der High School als Fotomodell für Zeitungswerbung und Versandhauskataloge. Bei einer Hutmodenschau wurde eine Mitarbeiterin des Filmproduzenten David O. Selznick auf sie aufmerksam. Selznick lud Edythe Marrenner daraufhin zu Probeaufnahmen für die Rolle der „Scarlett O'Hara“ in der geplanten Verfilmung von Gone with the Wind (Vom Winde verweht) nach Hollywood ein. Obwohl sie rein äußerlich der Figur von Scarlett O'Hara nahe kam, erhielt sie wegen mangelnder Erfahrung die begehrte Rolle nicht, jedoch ihren ersten Filmvertrag. In Anlehnung an den Namen des von ihm verehrten Schauspielers Leland Hayward gab Selznick ihr den Künstlernamen Susan Hayward.

Eine ihrer ersten Rollen spielte Susan Hayward 1938 an der Seite von Ronald Reagan in dem Drama Girls on Probation („Mädchen auf Bewährung“); sie spielte in einer Nebenrolle die arrogante und vornehme Gloria Adams, die eine andere Frau beschuldigt, ihr ein Kleid gestohlen zu haben. Ein Jahr später war sie an der Seite von Gary Cooper und Ray Milland in dem Abenteuerklassiker von William A. Wellman Drei Fremdenlegionäre (Beau Geste) zu sehen.

Bekannt wurde sie 1942 durch eine Nebenrolle in dem Abenteuerfilm Reap the Wild Wind („Piraten im karibischen Meer“) an der Seite von Ray Milland, John Wayne und Paulette Goddard; sie verkörperte die Rolle der Drusilla Alston, die sich in einen sympathischen Piraten verliebt, sich in einem Korb an Bord eines Schiffes versteckt, das von den Piraten angegriffen werden soll, jedoch vorher sinkt. Es war das erste Mal, das Susan Hayward in einem Film starb. Anschließend drehte sie den Abenteuerfilm The Forest Rangers („Die Feuerspringer von Montana“) mit Fred MacMurray und Paulette Goddard und die Komödie I Married a Witch („Meine Frau, die Hexe“) mit Fredric March und Veronica Lake.

Zum Star wurde Susan Hayward allerdings erst 1947 durch die Rolle der Alkoholikerin Angie Evans in dem Drama Smash Up - The Story of a Woman, für die sie zum ersten Mal für den Oscar nominiert wurde. Im gleichen Jahr spielte sie an der Seite von Robert Cummings die Hauptrolle in The Lost Moment („Briefe aus dem Jenseits“), der Verfilmung einer Kurzgeschichte von Henry James. In diesem romantischen Horrorfilm, dessen Handlung im 19. Jahrhundert in Venedig spielt, verkörperte Susan Hayward Tina Borderau, die vom Geist einer Toten besessen ist. 1949 drehte sie mit Edward G. Robinson House of Strangers („Blutsfeindschaft“), ein Drama aus dem Milieu der in Amerika lebenden Italiener.

In den 1950er-Jahren drehte Susan Hayward zwei Filme mit Gregory Peck, zum einen 1951 David und Bathseba („David und Bathseba“), die Verfilmung einer Episode aus der Bibel mit Gregory Peck als König David und Susan Hayward als Bathseba, in die sich König David verliebt, obwohl sie die Frau seines Feldherrn ist, zum anderen 1952 The Snows of Kilimanjaro („Schnee am Kilimandscharo“), die Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von Ernest Hemingway mit Gregory Peck als Schriftsteller Harry Street, der auf einer Safari nach dem Sinn seines Lebens sucht.

Mit Robert Mitchum drehte Susan Hayward im gleichen Jahr The Lusty Men („Arena der Cowboys“), ein Drama aus dem Milieu der Rodeoreiter und 1953 den Abenteuerfilm White Witch Doctor („Weiße Frau am Kongo“). In The President's Lady („Gefährtin seines Lebens“), einem Film über die Ehe des späteren US-Präsidenten Andrew Jackson mit einer geschiedenen Frau, spielte sie die geschiedene Rachel Donelson, während Charlton Heston Andrew Jackson verkörperte.

Mit Clark Gable drehte sie 1955 den Abenteuerfilm Soldier of Fortune („Treffpunkt Hongkong“), mit Gary Cooper und Richard Widmark den Western Garden of Evil („Garten den Bösen“) und mit Kirk Douglas die Komödie Top Secret Affair. In dem historischen Abenteuerfilm The Conqueror („Der Eroberer“) war sie an der Seite von John Wayne zu sehen. John Wayne spielte in The Conqueror eine seiner ungewöhnlichsten Rollen; den mongolischen Feldherren Temujin, der später als Dschingis Khan bekannt wurde. In dem Monumentalfilm Demetrius and the Gladiators („Die Gladiatoren“) verkörperte Susan Hayward die Römerin Messalina, die sich in den zum christlichen Glauben übergetretenen Gladiator Demetrius verliebt. Demetrius wurde von Victor Mature gespielt.

1956 erhielt Susan Hayward den Darstellerpreis beim Filmfestival Cannes 1956 und ihre vierte Oscarnominierung für die Darstellung der Sängerin und Schauspielerin Lilian Roth, die zeitweilig dem Alkohol verfällt, in I’ll Cry Tomorrow („Und morgen werd’ ich weinen“), einer Verfilmung der gleichnamigen Autobiografie von Lilian Roth. 1958 erhielt Susan Hayward dann endlich den begehrten Oscar, und zwar für die eindringliche Darstellung der zum Tode verurteilten Prostituierten Barbara Graham, in I Want to Live („Lasst mich leben“).

Der Western Thunder in the Sun („Donner in der Sonne“) von 1959 erzählt die Geschichte einer Gruppe von Auswanderern aus dem Baskenland, die durch den amerikanischen Westen nach Kalifornien ziehen; die männliche Hauptrolle spielte Jeff Chandler.

In den 1960er-Jahren drehte Susan Hayward mit Dean Martin das Drama Ada („Frau mit Vergangenheit“) und mit James Mason die Komödie The Marriage-Go-Round („Ehekarussell“). In dem Drama Wohin die Liebe führt war sie an der Seite von Bette Davis zu sehen. Susan Hayward verkörperte die unglücklich verheiratete Valerie Hayden, die von ihrer Mutter, gespielt von Bette Davis, tyrannisiert und in den Tod getrieben wird.

1968 trat Susan Hayward das einzige Mal auf einer Theaterbühne auf; sie spielte die Titelrolle in dem Musical Mame. 1972 spielte sie schließlich eine ihrer letzten Rollen in dem Western The Revengers („Der Rächer“) an der Seite von William Holden und Ernest Borgnine.

Krankheit

Eine besondere Bedeutung in der Karriere und im Leben von Susan Hayward dürfte der Film Das Glück in seinen Armen haben, den sie 1962 an der Seite von Michael Craig drehte. Sie spielte darin eine an einem unheilbaren Hirntumor erkrankte Lebedame, die nach einer die Krankheit nur aufschiebenden Operation durch eine Liebesbeziehung die wahren Werte des Lebens neu entdeckt. Ende des Jahres 1972 wurde bei der unter zunehmenden Kopfschmerzen leidenden Darstellerin tatsächlich ein solcher Tumor diagnostiziert. Im April 1973 unterzog sie sich einer Chemotherapie, welche den Krankheitsverlauf nur verzögern konnte. Gegen Ende des Jahres war sie bereits halbseitig gelähmt. Im April 1974 absolvierte sie dennoch anlässlich der Oscar-Verleihung einen letzten öffentlichen Auftritt und überreichte die Auszeichnung für die Beste Hauptdarstellerin.

Jahre später brachte man Haywards Tod in Verbindung mit den Dreharbeiten zu Der Eroberer, die 1955 in Utah unweit der Stätte der ersten amerikanischen Kernwaffen-Versuche stattgefunden hatten. Als Beleg für einen ursächlichen Zusammenhang diente allerdings lediglich eine Häufung von an Krebs verstorbenen Mitwirkenden, unter anderen John Wayne, Agnes Moorehead, John Hoyt, Pedro Armendáriz und Regisseur Dick Powell.

Susan Hayward war von 1944 bis zur Scheidung 1954 mit ihrem Kollegen Jess Barker verheiratet. Aus der Ehe stammen Zwillingssöhne. 1957 heiratete sie den Zahnarzt Floyd Eaton Chalkley, welcher 1966 starb.

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

 Commons: Susan Hayward – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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