- Taking Sides
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Filmdaten Deutscher Titel Taking Sides – Der Fall Furtwängler Originaltitel Taking Sides Produktionsland Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Österreich Originalsprache Englisch, Russisch, Französisch, Deutsch Erscheinungsjahr 2001 Länge 110 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie István Szabó Drehbuch Ronald Harwood Produktion Yves Pasquier
Jeremy Isaacs
Maureen McCabe
Rainer Mockert
Jacques Rousseau
Rainer Schaper
Michael von WolkensteinKamera Lajos Koltai Schnitt Sylvie Landra Besetzung - Harvey Keitel: Major Steve Arnold
- Stellan Skarsgård: Wilhelm Furtwängler
- Moritz Bleibtreu: Lt. David Willis
- Birgit Minichmayr: Emmi Straube
- Ulrich Tukur: Helmut Alfred Rode
- Oleg Tabakow: Colonel Dymshitz
- Hanns Zischler: Rudolf Otto Werner
- Armin Rohde: Schlee
- R. Lee Ermey: General Wallace
- August Zirner: Captain Ed Martin
- Daniel White: Sergeant Adams
- Thomas Thieme: Reichsminister
- Jed Curtis: Colonel Green
- Garrick Hagon: Major Richards
- Robin Renucci: Captain Vernay
Taking Sides – Der Fall Furtwängler ist ein Film des ungarischen Regisseurs István Szabó aus dem Jahr 2001 nach dem 1995 uraufgeführten Bühnenstück „Taking Sides“ des britischen Autors Ronald Harwood über die Frage, ob und wie viel der deutsche Dirigent Wilhelm Furtwängler von den nationalsozialistischen Verbrechen gewusst hat. Der Ausdruck „Taking Sides“ bedeutet im Deutschen so viel wie „Stellung beziehen, Partei ergreifen“.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird der deutsche Stardirigent Wilhelm Furtwängler mit einem Berufsverbot belegt und im Rahmen der Entnazifizierung vom amerikanischen Major Steve Arnold über seine Karriere im Dritten Reich befragt. Dem Verhör wohnen der deutsche Exiljude David Wills, der nun Lieutenant bei der British Army ist, und die junge Emmi Straube als Sekretärin bei. Wills, ein glühender Verehrer Furtwänglers, ist erschrocken über die Härte, mit der Major Arnold das Verhör gegen den sensiblen Künstler führt. Furtwängler verharrt auf seinem Standpunkt, Kunst und Politik hätten nichts miteinander zu tun, und beteuert, er sei nie NSDAP-Mitglied gewesen und habe in seinem Orchester verfolgte Juden beschäftigt, um sie vor ihrer Deportation zu retten. Major Arnold bleibt jedoch überaus misstrauisch und will Furtwängler um jeden Preis in einem Schauprozess als Nazi-Kollaborateur anklagen.
Kritiken
„István Szabó wirft mit seiner neuerlichen Sezierung eines Künstlerschicksals während der Nazi-Zeit viele wichtige Fragen auf, wobei er über weite Strecken überzeugend aufzeigt, wie unmöglich es sein kann, eindeutig Partei zu ergreifen. Dabei versäumt er es, sich tiefer mit der übergeordneten Schuldfähigkeit des Künstlers auseinander zu setzen.“
„Der Opportunist, der im Dritten Reich sich selbst der Nächste war, und der Gerechtigkeitsfanatiker, der nicht zur Differenzierung in der Lage ist – Szabó postiert beide auf dünnem Eis. Antworten verweigert der Film konsequent bis zum Schluss; stattdessen entlässt er den Zuschauer lieber mit den Fragen, die ein weißes Taschentuch stellen kann, das in Zeitlupe über eine Hand wischt.“
– Nürnberger Zeitung vom 20. März 2002[2]
„Der ungarische Regisseur Szabó inszeniert die peinliche Befragung als subtiles, psychodramatisches Kammerspiel. Furtwängler hat seinem Inquisitor wenig mehr entgegenzusetzen als seinen idealistischen Kunstbegriff. Im Angesicht der politischen Verantwortung will er sich auf seine Berufung zu Höherem zurückziehen. Ein Weltbild in verdächtiger Nähe zum Herrenmenschenmythos, dem Szabó mit unerwarteter Parteinahme begegnet.“
– Der Spiegel vom 8. März 2003[3]
Auszeichnungen
- Stellan Skarsgård wurde 2001 als bester Darsteller für den Europäischen Filmpreis nominiert.
- Stellan Skarsgård und István Szabó erhielten 2002 auf dem Festival Internacional de Cine de Mar del Plata den Darstellerpreis bzw. den Preis für die beste Regie.
Weblinks
- Offizielle Seite zum Film
- Taking Sides – Der Fall Furtwängler in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Taking Sides – Der Fall Furtwängler in der Online-Filmdatenbank
- Sammlung von Kritiken zu Taking Sides – Der Fall Furtwängler bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Taking Sides – Der Fall Furtwängler bei filmportal.de
- Kritik des Films aus der Chicago Sun-Times von Roger Ebert (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Taking Sides – Der Fall Furtwängler im Lexikon des internationalen Films
- ↑ http://www.nordbayern.de/film_ausgabe.asp?art=1015&kat=180&man=2
- ↑ Manfred Müller: Das Stockhausen-Syndrom Der Spiegel vom 8. März 2003
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