- Twelve Monkeys
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Filmdaten Deutscher Titel: 12 Monkeys Originaltitel: Twelve Monkeys Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1995 Länge: ca. 125 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Terry Gilliam Drehbuch: David Webb Peoples
Janet Peoples
nach Chris Markers (La Jetée)Produktion: Robert Cavallo
Robert KosbergMusik: Paul Buckmaster Kamera: Roger Pratt Schnitt: Mick Audsley Besetzung - Bruce Willis: James Cole
- Brad Pitt: Jeffrey Goines
- Madeleine Stowe: Kathryn Railly
- Christopher Plummer: Jeffreys Vater
- Jon Seda: Jose
- Michael Chance: Scarface
- Vernon Campbell: Tiny
- Joseph Melito: junger Cole
- David Morse: Dr. Peters
- Simon Jones: Zoologe
- Frank Gorshin: Dr. Fletcher
- Lisa Gay Hamilton: Teddy
- Christopher Meloni: Lt. Halperin
- Annie Golden: Taxifahrerin
- Richard Stanley: Mann im Transitaufenthaltsraum
12 Monkeys ist ein Science-Fiction-Film von Terry Gilliam aus dem Jahr 1995.
Als Vorlage für das Drehbuch diente der französische Kurzfilm Am Rande des Rollfelds (La Jetée, 1962) von Chris Marker, der wiederum durch den Hitchcock-Klassiker Vertigo – Aus dem Reich der Toten inspiriert ist. Gilliam sah Am Rande des Rollfelds nach eigenen Angaben allerdings erstmals bei der Premiere von 12 Monkeys, als er als Vorfilm gezeigt wurde.[1]
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Durch eine Virus-Pandemie sterben zwischen 1996 und 1997 über fünf Milliarden Menschen. Nur knapp 1% der Menschheit überlebt. Die Handlung des Films beginnt im Jahr 2035. Die Überlebenden der globalen Katastrophe haben sich unter die Erde zurückgezogen, wo sie hermetisch abgeriegelt von der Außenwelt unter teilweise sehr erbärmlichen Umständen leben. Wissenschaftler versuchen, durch die Einsätze „Freiwilliger“ mehr über das Virus zu erfahren. Um das noch nicht mutierte Originalvirus zu finden, soll James Cole durch eine Zeitreise in das Jahr 1996 geschickt werden, wo er die oder den Urheber des Virus finden soll. Cole gilt als gefährlicher Strafgefangener, der seit seiner Kindheit unter Flashbacks leidet. In seinen Träumen sieht er stets Bruchstücke einer Schießerei in einem Flughafengebäude.
Cole findet sich zunächst versehentlich im Jahr 1990 wieder, wo man ihn ohne Umschweife für verrückt erklärt und in eine Nervenheilanstalt steckt. In der Anstalt lernt er den tatsächlich wahnsinnigen Jeffrey Goines kennen, der ihm zum Ausbruch verhelfen möchte. Goines wird später, im Jahre 2035, als eine der Führungspersonen der Gruppe „Armee der 12 Monkeys“ identifiziert. Durch eine Nachricht auf einem Anrufbeantworter aus dem Jahr 1996 gilt die Gruppe für die Wissenschaftler 2035 als der Urheber des Virus. Nachdem Coles Vorgesetzte von dem Fehler erfahren haben, holen sie ihn zurück ins Jahr 2035. Er kann glaubhaft erklären, nicht für den Fehler verantwortlich zu sein, und erhält daraufhin eine zweite Chance. Durch einen weiteren Fehler landet Cole jedoch zunächst mitten im Grabenkrieg des Ersten Weltkrieges, wo er auch sofort von einer Kugel am Bein verwundet wird. Schließlich kann er ins Jahr 1996 reisen. Dort entführt er die Psychiaterin Dr. Kathryn Railly, die ihn bereits aus der Nervenheilanstalt aus dem Jahr 1990 kennt und ihn dementsprechend für geistesgestört hält. Zunächst kann Cole sie nicht davon überzeugen, dass die von ihm vorausgesagte Katastrophe wirklich eintreffen wird. An psychischem Zerfall leidend, beginnt Cole auch selbst an seiner Botschaft zu zweifeln. Während der Dauer der Entführung beschäftigt jedoch der Fall eines vermissten Jungen die Medien. Cole äußert gegenüber der Psychiaterin, dass er als Kind durch diese Geschichte zum ersten Mal Angst empfunden habe und dass sich der Junge nur aus Spaß verstecke.
Nach einem Besuch bei Jeffrey Goines’ Vater, einem bekannten Virologen, wird Cole in die Zukunft zurückgeholt. Dort ist er nun endgültig selbst von seiner Geisteskrankheit überzeugt und lacht über die Wissenschaftler. Er kann die Wissenschaftler jedoch erneut davon überzeugen, ihn nochmals ins Jahr 1996 zu schicken, wo er sich von Dr. Railly behandeln lassen möchte.
Die Psychiaterin ist zwischenzeitlich aufgrund der Untersuchungsergebnisse der Kugel aus Coles Bein, die tatsächlich aus dem Ersten Weltkrieg stammt, und der Enthüllung des Kinderstreiches von Coles Geschichte überzeugt. Wieder im Jahr 1996 angekommen, beabsichtigt Cole, sich freiwillig verhaften zu lassen, da er mittlerweile selbst davon überzeugt ist geisteskrank zu sein. Dr. Railly versucht ihm zu erklären, dass seine Geschichte, die ihm niemand abgekauft hat, doch der Wahrheit entspreche. Cole jedoch ist hin- und hergerissen. Schließlich zieht er sich selbst einige Zähne, da ihm ein ominöser Obdachloser mitgeteilt hat, dass seine Zähne mit einer Art Peilvorrichtung ausgestattet seien. Da er nie wieder zurück unter die Erde will, verzichtet er auf seine Zähne für den Fall, dass er doch nicht geistesgestört sein sollte. Cole und Dr. Railly versuchen nun gemeinsam, die Gruppe „12 Monkeys“ aufzuhalten. Da beide nicht mehr sicher sind, was Realität ist und was nicht, ruft Dr. Railly die von Cole genannte Nummer an und hinterlässt auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht. Dabei erwähnt sie aus Spaß die „Armee der 12 Monkeys“. Ihre Nachricht wird Cole 39 Jahre später erreichen. Dies stellt für beide den endgültigen Beweis dar, dass Coles Warnungen bald Realität werden müssen.
Fatalistisch ergeben sich beide in ihr Schicksal und wollen noch ein letztes Mal ans Meer reisen, welches Cole noch nie mit eigenen Augen gesehen hat. Auf dem Weg zum Flughafen stehen die beiden in einem langem Verkehrsstau, weil frei herumlaufende Wildtiere wie Zebras, Giraffen, etc. den Verkehr blockieren, und in dem Moment wird ihnen erst bewusst, worum es der Armee der 12 Monkeys überhaupt ging, nämlich um die Befreiung der Tiere. Mit Verbreitung von Viren hatte diese Gruppierung gar nichts im Sinn. Beim Betreten des Flughafens erkennt Cole die Szene aus seinen Träumen wieder. Er ruft ein letztes Mal bei der Nummer an, klärt den Fehler mit den 12 Monkeys auf und gibt an, nicht mehr zurückkommen zu wollen. Wenig später begegnet er jedoch einem Zellengenossen aus der Zukunft, der ihm eine Waffe übergibt und ihm mitteilt, den Wissenschaftlern sei ihre Machtposition wichtiger als die Rettung der Menschheit. Dr. Railly erkennt unterdessen in Dr. Peters, dem Assistenten von Jeffrey Goines’ Vater, den wahren Urheber der Katastrophe, der alle großen Städte der Welt besuchen will, um dort das Virus freizusetzen. Cole versucht noch, ihn aufzuhalten, scheitert jedoch und wird von den Sicherheitsbeamten des Flughafens erschossen, als er mit gezogener Waffe auf den Fanatiker zustürmt. Dr. Peters setzt unbemerkt die erste Probe des Virus frei. Cole stirbt in den Armen seiner Geliebten. Sein Tod wird von ihm selbst als kleiner Junge in der Menge der Schaulustigen beobachtet. In seinen Träumen hatte er stets sein eigenes Ableben gesehen. Kathryn erkennt den jungen Cole und schenkt ihm ein Lächeln.
Als Dr. Peters ins Flugzeug steigt, sitzt neben ihm eine Wissenschaftlerin aus der Zukunft. Es bleibt offen, ob es ihr gelingen kann (und ob es überhaupt in ihrem Interesse ist) mittels der von Cole übermittelten Informationen an das Virus zu gelangen, um zumindest die Zukunft für die Menschheit zu retten.
Kritik
„Als eine Art apokalyptischer Fiebertraum voller Anspielungen, aber wenig konkrete Bezüge inszeniert. Das Interesse an der labyrinthischen Story wird durch die Exzentrik der visuellen Gestaltung mehr erstickt als gefördert.“
– film-dienst (06/1996) [2]
„Monumentales, nahezu hypnotisches Leinwand-Gemälde. Im wahrsten Sinne aufregend.“
– Cinema (03/1996) [2]
„Wie schon in „Brazil“ (1985) entwickelt Terry Gilliam („Fear and Loathing in Las Vegas“) ein verstörendes und visuell opulentes Zukunftsszenario, das die Probleme der Gegenwart auf phantastische Weise überhöht. Für das Drehbuch ließen sich Janet und David Peoples (Oscar-Nominierung für „Erbarmungslos“) von Chris Markers Kurzfilm „La Jetée“ (’62) inspirieren.“
Auszeichnungen
- Golden Globe Award 1995 in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Brad Pitt
- Nominierung für den Oscar 1996 in den Kategorien Bester Nebendarsteller (Pitt) und Kostüme
- Nominierung für den Goldenen Bär 1996
- ASCAP Award 1997
- Saturn Award 1996
- Blockbuster Entertainment Award 1997
- Empire Award 1997
- Nominierung für MTV Movie Award 1996
- Nominierung für Hugo 1996
Trivia
12 Monkeys war 1997 die erste DVD, die auf dem europäischen Markt veröffentlicht wurde.
Der Film startet am 21. März 1996 in den deutschen Kinos. Er wurde von 2.124.196 Zuschauern gesehen und belegte damit Platz 16 der besucherstärksten Filme in Deutschland des Jahres 1996 (Quelle FFA Jahreshitlisten-1996). International ist '12 Monkeys' Terry Gilliams bislang erfolgreichstes Werk. Das weltweite Einspielergebnis (Boxoffice) betrug 168,8 Mio. US-Dollar.
Die eingangs zitierten Filme Am Rande des Rollfelds (La Jetée) und Vertigo – Aus dem Reich der Toten fanden gemeinsam eine Wiederaufführung im Rahmen des Filmprogramms der Weltkunstaustellung Documenta 12 im Jahr 2007. Der Thriller Hitchcocks diente Terry Gilliam nicht nur als Inspiration. Auf Ihrer Flucht verweilen Dr. Railly und Cole in einem Kino. Dort wird gerade dieser Film aufgeführt. Sogar die Filmmusik aus dem Hitchcock-Film wird kurz darauf in dem aktuellen Soundtrack zitiert.
Einzelnachweise
- ↑ Reputation ist alles. Interview von Bert Rebhandl mit Terry Gilliam am 8. Januar 2007. taz.de (abgerufen 26. Februar 2008).
- ↑ a b Dirk Jaspers Filmlexikon - 12 Monkeys
- ↑ http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon/?type=filmdetail&film_id=386415
Weblinks
- 12 Monkeys in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- 12 Monkeys in der Online-Filmdatenbank
- Rezension von Georg Seeßlen in der Filmzentrale
- Filmarchitektur und 12 Monkeys: Das geschlossene äußere System
- Philip Coppens: The Twelve Monkeys
- Kritiken zu 12 Monkeys auf Rotten Tomatoes (englisch)
- documenta12: Rückblick 100 Tage Archiv
- Boxoffice 12 Monkeys
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