- Tüngeda
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Tüngeda Gemeinde Hörselberg-HainichKoordinaten: 51° 2′ N, 10° 35′ O51.03472222222210.583888888889275Koordinaten: 51° 2′ 5″ N, 10° 35′ 2″ O Höhe: 275–300 m ü. NN Einwohner: 552 (2007) Eingemeindung: 1. Juli 1999 Eingemeindet nach: Behringen Postleitzahl: 99820 Vorwahl: 036254 Lage von Tüngeda in Hörselberg-Hainich
Tüngeda ist ein Ortsteil der Gemeinde Hörselberg-Hainich im Wartburgkreis in Thüringen. Der Ort ist der östlichste des Wartburgkreises und mit der urkundlichen Erwähnung von 774 das älteste Dorf der Gemeinde Hörselberg-Hainich.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ersterwähnung von Tüngeda erfolgte 774[1] im Hersfelder Güterverzeichnis Breviarium Sancti Lulli als Dungede. Im Jahre 860 wurde der fränkische Adlige Erphold als erster Graf in Tonna genannt. Dieser gilt auch als Gründer und Namensgeber von Erfurt. König Ludwig der Deutsche hatte ihm den Ort übergeben. Allerdings starb das Geschlecht mit Erphold im gleichen Jahr aus. Kurz vor seinem Tod soll er seine Besitztümer im Grabfeld und im oberen Eichsfeld der Abtei Fulda und dem Stift Würzburg geschenkt haben. In dieser Urkunde wird auch Tüngeda (Tungide) genannt.[2] In einer Schenkungsurkunde vom 18. Mai 874 wird Tungide nebst anderen 116 Orten in Thüringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwähnt. Erzbischof Liubert zu Mainz als auch der Abt Sigehard zu Fulda machten das Recht der Zehnterhebung für sich geltend. Den Streit darüber entschied König Ludwig der Deutsche (840-876) am Hofe zu Ingelheim zu Gunsten der Abtei Fulda.[2]
Tüngeda gehörte von 1922 bis 1952 zum Landkreis Gotha, ab der Kreisgebietsreform in der DDR zum Kreis Bad Langensalza und seit der Kreisgebietsreform in Thüringen 1994 zum Wartburgkreis. Am 1. Juli 1999 erfolgte die Eingemeindung nach Behringen[3], welches am 1. Dezember 2007 in der Gemeinde Hörselberg-Hainich aufging[4].
Der Ortsteil Tüngeda hatte im Jahr 2007 552 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten
- Der Ort verfügt über ein repräsentatives Renaissanceschloss.
- Die Bockwindmühle Tüngeda ist zum Mühlentag ein Magnet für Besucher.
- Die im Südosten befindliche Talsperre Tüngeda/Wangenheim wird in den Sommermonaten von Campern und Badeurlaubern geschätzt.
- Östlich von Tüngeda steht am Rand des Windparkgeländes ein „Drei-Kreise-Stein“ am Drei-Kreise-Eck – hier treffen der Unstrut-Hainich-Kreis, der Wartburgkreis und der Landkreis Gotha zusammen.
- In Tüngeda gibt es noch den letzten Waidmühlenteich in Thüringen sowie einen weitläufigen Park am Schloss.
Bilder aus Tüngeda
Literatur
- Chronik der Gemeinde Tüngeda von den Anfängen bis 1871, Band 1 und 2, Autoren: Werner Rockstuhl und Harald Rockstuhl, Verlag Rockstuhl, 2005, ISBN 978-3-937135-73-1
- Chronik der Gemeinde Tüngeda 1871 - 1945, Band 3, Autor: Werner Rockstuhl, Verlag Rockstuhl, 1998, ISBN 978-3-929000-74-0
- Chronik der Gemeinde Tüngeda 1945 - 1953, Band 4, Autor: Werner Rockstuhl, Verlag Rockstuhl, 2007, ISBN 978-3-938997-85-7
Weblinks
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Commons: Tüngeda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Kurzporträt von Tüngeda auf der Homepage der Gemeinde Hörselberg-Hainich
Einzelnachweise
- ↑ a b http://www.gemeinde-hoerselberg-hainich.de/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=4&Itemid=37&limitstart=12, abgerufen am 25. März 2011
- ↑ a b Guido Reinhardt: Geschichte des Marktes Gräfentonna, Langensalza 1892.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
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