- Craula
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Craula Gemeinde Hörselberg-HainichKoordinaten: 51° 4′ N, 10° 30′ O51.06472222222210.491944444444415Koordinaten: 51° 3′ 53″ N, 10° 29′ 31″ O Höhe: 415–450 m ü. NN Eingemeindung: 1. Juli 1999 Eingemeindet nach: Behringen Postleitzahl: 99820 Vorwahl: 036254 Lage von Craula in Hörselberg-Hainich
Craula ist ein Ortsteil der thüringischen Gemeinde Hörselberg-Hainich im Wartburgkreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Das 337 Einwohner (Stand: Juli 2007) zählende Dorf liegt im Süden des Hainich und ist mit 442 m ü. NN der höchstgelegene Ort der Einheitsgemeinde. Craula ist Nationalpark Hainich-Gemeinde.
Nachbargemeinden und -städte
Die Gemeinde grenzt im Westen an ein Waldstück der Gemeinde Mülverstedt, im Norden an Weberstedt und die Stadt Bad Langensalza im Unstrut-Hainich-Kreis sowie im Osten und Süden an Reichenbach und den Hauptort Behringen.[1]
Berge
Die Landschaft um Craula wird durch die Berge und Täler des Hainich bestimmt. Als höchster Punkt der Gemeinde und des Hainich gilt der Alte Berg (493,9 m ü. NN). Bemerkenswert sind auch die Berge und Hügel Craulaer Hausmassen (483,2 m ü. NN), Renn (473,2 m ü. NN) und der Seegelsberg (429,4 m ü. NN).[2]
Gewässer
Das Craulaer Gebiet besitzt nur wenige Quellen (im Nährtal und Heinzengrund). Die daraus resultierenden Quellbäche versickern bereits nach wenigen hundert Metern in Folge des verkarsteten geologischen Untergrunds. Rings um den Ort wurden einige Teiche angelegt.[2]
Geschichte
Craula wurde erstmals am 10. Dezember 1280 in der Schreibweise Crowela erwähnt (Dobenecker, IV, 1851). Wesentlich älter ist wohl die Thiemsburg, eine frühgeschichtliche Wallburg nördlich der Gemeinde. Auch Craula war mit einer einfachen Befestigungsanlagen umgeben, die Dorfbewohner hatten einen Dorfgraben, Tore und eine undurchdringlichen Hecke angelegt, hieraus leitete sich der Beisatz - das Dorf im Loh ab. Die Gemeinde war über Jahrhunderte zur Landgrafschaft Thüringen, Amt Gotha gehörig, es war im Besitz der Wangenheimer, die hier ein Gut mit Herrenhaus - das Schloss - besaßen, welches aber 1815 ausbrannte. Die Kirche wurde bereits im Mittelalter erbaut und 1604 umgebaut.
Wirtschaftliche Grundlage des Ortes bildete zunächst der Anbau von Färberwaid, der hier auch verarbeitet wurde. Im 17. Jahrhundert wurde dann die Schafzucht zum Haupterwerb der Bevölkerung, es entstand eine charakteristische Kulturlandschaft, die Wacholderheide. Der Besitz und Zugang zur Ressource Wald wurde für zahlreiche Gemeinden im Hinterland nach dem Dreißigjährigen Krieg zum Problem. Die zwischen Craula und Kammerforst gelegenen Hainich-Forste und der Langensalzaer Stadtwald wurden daher auf 5 Anliegergemeinden aufgeteilt. Zur Markierung dieser Grenzen wurden zahlreiche Wappen- und Grenzsteine aufgestellt.[3]
Craula gehörte von 1922 bis 1952 zum Landkreis Gotha, ab der Kreisgebietsreform in der DDR zum Kreis Bad Langensalza und seit der Kreisgebietsreform in Thüringen 1994 zum Wartburgkreis. Am 1. Juli 1999 erfolgte die Eingemeindung nach Behringen[4], welches am 1. Dezember 2007 in der Gemeinde Hörselberg-Hainich aufging[5].
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
Der Ort ist mehrmals im Jahr Ausgangspunkt geführter Wanderungen in den Nationalpark Hainich.
Sehenswürdigkeiten
Von der Gemeinde Craula führt ein Wanderweg zur 3 km entfernten Thiemsburg mit dem Baumkronenpfad. Der Hainich-Rennstieg, 1448 als Rynneweg erstmals erwähnt, führt westlich an der Gemeinde vorbei, das hier befindliche "Craulaer Kreuz" ist eines der bekanntesten Sühnekreuze im Hainich. An der nördlichen Gemarkungsgrenze findet man noch mehrere Grenz- und Wappensteine der Stadt Langensalza. Im Ort befinden sich eine kleine Kirche nebst Pfarrhaus, mehrere denkmalgeschützte Bauerngehöfte und Fachwerkhäuser; im Ortszentrum, dem Anger, wurde ein Waidmühlstein aufgestellt, dieser erinnert an den bis 1618 in Craula nachweisbaren Waidanbau. 1955 wurde eine Sprungschanze erbaut, von der noch Reste zu finden sind. Der Wacholderhög ist ein geschützter Naturraum mit.[3] Gute Sichtverhältnisse vorausgesetzt, ergeben sich von Craula Fernblickbeziehungen zu den höchsten Bergen von Harz und Thüringer Wald, Brocken, Inselsberg und Großer Beerberg.
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Craula
- Schützenverein 1990 e.V. Craula
- Craulaer Landfrauen
Wirtschaft
Craula ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort und Nationalparkgemeinde. Der Ort setzt auf sanften Tourismus, im Ort befindet sich eine Jugendherberge.
Verkehr
Straßenverkehr
Durch Craula verläuft die Kreissstraße K 515, man erreicht im 4 km entfernten Nachbarort Reichenbach die B 84 im Abschnitt Eisenach–Bad Langensalza. Der nächstgelegene Autobahnanschluss befindet sich in Eisenach.
Schienenverkehr
Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in der Nachbarstadt Bad Langensalza und in Eisenach.
Busverkehr
Nach Craula verkehren folgende Buslinien der Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH: [6]
Linie Fahrstrecke L-27 Eisenach - Behringen - Reichenbach - Craula L-27a Eisenach - Behringen (Hörselberg-Hainich) - Reichenbach (Hörselberg-Hainich) - Craula - Thiemsburg - Bad Langensalza Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesvermessungsamt: Wartburgkreis und Kreisfreie Stadt Eisenach. Erfurt 2002, ISBN 3-86140-250-5.
- ↑ a b Thüringer Landesvermessungsamt: TK25 - Blatt 4928 Mihla. Erfurt 1994, ISBN 3-86140-036-7.
- ↑ a b Gerald Patzelt: Der Hainich. Heiligenstadt 1998, ISBN 3-929413-40-X, S. 34.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
- ↑ Fahrplan der Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH
Weblinks
Commons: Craula – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienOrtsteile der Gemeinde Hörselberg-HainichBehringen | Beuernfeld | Bolleroda | Burla | Craula | Ettenhausen an der Nesse | Großenlupnitz | Hastrungsfeld | Hütscheroda | Kälberfeld | Kindel (Industriegebiet) | Melborn | Oesterbehringen | Reichenbach | Sättelstädt | Sondra | Tüngeda | Wenigenlupnitz | Wolfsbehringen
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