U-Bahnhof Grenzallee

U-Bahnhof Grenzallee
U-Bahnhof Grenzallee in Berlin-Neukölln

Der U-Bahnhof Grenzallee ist eine Station der U-Bahnlinie 7 der Berliner U-Bahn im Bezirk Neukölln. Die am 21. Dezember 1930 eröffnete Station wurde nach Plänen von Alfred Grenander gestaltet und bildete lange Zeit die Endstation der Linie CI. Der Bahnhof, der im Bahnhofsverzeichnis der BVG unter dem Kürzel Gz bezeichnet wird, besitzt weder eine Rolltreppe noch einen Aufzug und ist demnach nicht barrierefrei.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eröffnung

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eröffneten den Bahnhof Grenzallee am 21. Dezember 1930 im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Strecke Bergstraße (heute Karl-Marx-Straße)–Grenzallee. Die Erlaubnis zum Bau der Strecke war bereits 1928 erteilt worden. Somit fungierte Grenzallee ab 1930 als Endbahnhof für alle aus Wedding kommenden Züge, die den Abzweig der Linie C nach Neukölln fuhren (Linie  CI).

Beim Bau des Bahnhofes war auch südöstlich des Bahnhofes an der Verzweigung des Neuköllner Schiffahrtskanals bzw. Teltowkanals auf städtischem Gelände der Bau einer weiteren Betriebswerkstatt geplant. Speziell dafür ließ die BVG die Tunnelbauwerke bereits hinsichtlich der zukünftigen vier Zufahrtsgleise vorbereiten, zum Bau kam es jedoch nicht.[1]

Für die Gestaltung des Bahnhofes hatte die BVG den Architekten Alfred Grenander beauftragt, der bereits davor zahlreiche Bahnhöfe und andere Streckenbauten für die Berliner Hoch- und Untergrundbahn entworfen hatte. Der Bahnhof Grenzallee ist eines der spätesten Werke Grenanders, seine Entwürfe im Stile der Neuen Sachlichkeit waren hier bereits nahezu perfektioniert. Grundlegendes Merkmal des Bahnhofes ist sein zwischen mittelgrün und hellgrün changierende Farbe, die ihn für Fahrgäste zweifellos erkennbar macht und somit dem Grenander'schen Farbprinzip folgt, d.h. jeder Bahnhof erhält eine eigene Kennfarbe. Analog dazu erhielt beispielsweise der Bahnhof Neukölln eine starkes Zitronengelb. Grenander benutzte für die Gestaltung des Bahnhofes großformatige Fliesen, die sich sowohl an den Hintergleiswänden als auch an den Aufsichtshäuschen wiederfinden. Kräftige, genietete Profilstützen tragen die hell verputzte Decke. Zur Eröffnungszeit war zudem der Bahnsteig dunkel asphaltiert.[2] Der Mittelbahnsteig ist 120 Meter lang, 13 Meter breit und liegt 6,3 Meter unter der Straßenoberfläche.[3]

Fremdnutzung während des Zweiten Weltkrieges

Wenige Jahre später, 1939, begann der Zweite Weltkrieg, was zunächst jedoch keine direkten Auswirkungen auf das Bahnhofsgeschehen hatte. Erst ab 1944 verkürzte die BVG den Betrieb der Linie C bis Bergstraße (heute Karl-Marx-Straße), da der Tunnel südlich des Bahnhofes, inklusive der Bahnhofe Neukölln und Grenzallee, dem Rüstungsunternehmen Henschel-Flugwerke für monatlich 40.000 Reichsmark[4] zur Verfügung gestellt wurde. Diese Fremdnutzung erübrigte sich aufgrund der fortschreitenden Kriegshandlungen jedoch bald.

Nach Kriegsende wurde am 26. Juli 1945 der Betrieb zwischen Grenzallee, Neukölln (Südring) und Bergstraße als Pendelverkehr wieder aufgenommen. Ab dem 5. Dezember 1945 wurde der Pendelverkehr der Linie CI zwischen Bergstraße und Grenzallee mit dem nördlichen Bereich zusammengefasst. Damit war die Linie wieder komplett und durchgehend zweigleisig befahrbar. Die Streckenführung der Linie verlief von der Grenzallee über Bergstraße, Belle-Alliance-Straße zur Seestraße.

Nach dem Krieg

Mit der Teilung der BVG zwischen Ost- und West-Berlin am 1. August 1949 ging die Betriebshoheit der Linie CI an die BVG-Ost über, die von nun an das Betriebspersonal stellte. Der Zugverkehr und die Stromversorgung wurden von der BVG-West sichergestellt. Am 17. August 1953 beschloss die Westberliner BVG die Verlängerung der Linie CI als CI-Süd über Buschkrug nach Britz. 1955 wurde dies abgewandelt zu einer neuen Linie H, die von Rudow über Grenzallee, Mehringdamm nach Siemensstadt führen sollte. Am 3. Mai 1956 wurde die Linie C-Nord eröffnet. Der Bahnhof Grenzallee wurde damit mit der neuen Endstation am Kurt-Schumacher-Platz verbunden, ab dem 31. Mai 1958 mit der neuen Endstation Tegel (heute: Alt-Tegel).

Am 2. November 1959 begannen schließlich die Bauarbeiten an der Strecke Richtung Britz, durch die der Bahnhof Grenzallee seinen Charakter als Endstation verlieren sollte; eröffnet wurde die Erweiterung am 28. September 1963. Nach zwei weiteren Erweiterungen (1970, 1972) war es nun möglich mit der neuen U-Bahnlinie H Rudow zu erreichen. Am 1. März 1966 wurden von der BVG neue Linienbezeichnungen eingeführt. Seit dieser Zeit hält die U-Bahnlinie 7 am Bahnhof Grenzallee. Mit der Eröffnung der neuen, großen Betriebswerkstatt Britz in der Nähe des Bahnhofes Britz-Süd legte der Berliner Senat auch alle vorigen Pläne zum Bau einer Betriebswerkstatt an der Grenzallee ad acta.

Sanierung und geplanter Aufzugseinbau

In den 1990er Jahren sanierte die BVG den Bahnhof, indem sie den asphaltierten Bahnsteigbelag durch dunkelgraue Keramikplatten ersetzen ließ. Außerdem besitzt der Bahnhof seitdem Blindenleitstreifen sowie eine verbesserte Beleuchtungsanlage. Bezüglich des Einbaus eines Aufzuges, um den Bahnhof auch für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste nutzbar zu machen, besitzt der Bahnhof Grenzallee in den Planungen des Berliner Senates keine hohe Priorität. Der Einbau eines Aufzuges ist erst nach 2016 geplant.[5] Ursprünglich war ein Einbau gemeinsam mit der Grundsanierung geplant, aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten war dies jedoch nicht möglich.[6].

Anbindung

Der U-Bahnhof wird ausschließlich von der Linie U7 beziehungsweise der im Zuge der Linie verkehrenden Nachtbuslinie N7 bedient. Eine direkte Umsteigemöglichkeit zu weiteren Linien des öffentlichen Nahverkehrs besteht nicht.

Linie Verlauf
Berlin U7.svg Rathaus Spandau – Altstadt Spandau – Zitadelle – Haselhorst – Paulsternstraße – Rohrdamm – Siemensdamm – Halemweg – Jakob-Kaiser-Platz – Jungfernheide – Mierendorffplatz – Richard-Wagner-Platz – Bismarckstraße – Wilmersdorfer Straße – Adenauerplatz – Konstanzer Straße – Fehrbelliner Platz – Blissestraße – Berliner Straße – Bayerischer Platz – Eisenacher Straße – Kleistpark – Yorckstraße – Möckernbrücke – Mehringdamm – Gneisenaustraße – Südstern – Hermannplatz – Rathaus Neukölln – Karl-Marx-Straße – Neukölln – Grenzallee – Blaschkoallee – Parchimer Allee – Britz-Süd – Johannisthaler Chaussee – Lipschitzallee – Wutzkyallee – Zwickauer Damm – Rudow

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dokumentation von André Loop zur baulichen Vorbereitung der Betriebswerkstatt Grenzallee auf untergrundbahn.de
  2. Biagia Bongiorno: Verkehrsdenkmale in Berlin - Die Bahnhöfe der Berliner Hoch- und Untergrundbahn, Michael Imhof Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86568-292-5; Seite 155
  3. Jürgen Meyer-Kronthaler: Berlins U-Bahnhöfe – Die ersten hundert Jahre. be.bra Verlag, Berlin 1996, S. 98, ISBN 3-930863-16-2
  4. Dieter Kaddoura (Red.): Berliner U-Bahn-Chronik, GVE-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89218-110-1; Seite 34
  5. Aktuelle Prioritätenliste des Aufzugsprogramms des Berliner Senats 2011–2016, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 9. Dezember 2008
  6. Schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Michael Cramer bzgl. des Aufzugseinbaus, Prioritätenliste im Anhang, 1. Dezember 2003, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
52.4634613.44383

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