U-Bahnhof Rudow

U-Bahnhof Rudow

Der U-Bahnhof Rudow ist eine Endstation der Berliner U-Bahn-Linie U7 im Ortsteil Rudow. Er befindet sich unter der Neuköllner Straße und bildet einen Ausgangspunkt für zahlreiche Kiez- und Regionalbuslinien. Der Bahnhof wurde am 1. Juli 1972 eröffnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

U-Bahnhof Rudow

Der Bau der Siedlung „Britz-Buckow-Rudow“ (BBR), später „Gropiusstadt“ genannt, begann im November 1962, das federführend durch das Architekturbüro The Architects Collaborative (TAC) unter Leitung Walter Gropius' konzipiert wurde. Das große Wohngebiet sollte allgemein durch die U-Bahn erschlossen werden, die dafür von Britz (U-Bahnhof Britz-Süd) aus verlängert werden sollte.

Die Bauarbeiten für den neuen Streckenabschnitt der Linie 7 mit den vier Bahnhöfen Johannisthaler Chaussee, Lipschitzallee, Wutzkyallee und Zwickauer Damm begannen 1965 und waren durchweg mit den Siedlungsarbeiten abgesprochen, sodass ein geschlossener Bau errichtet werden konnte. Am 2. Januar 1970 ging der Streckenabschnitt Britz-Süd – Zwickauer Damm in Betrieb. Damit war nun ein Großteil der Gropiusstadt verkehrstechnisch erschlossen. Weiterhin fanden die Bauarbeiten für den Siedlungsbau weiter südlich im ehemaligen Dorf Rudow statt. Auch dort entstanden zahlreiche Wohnblöcke, die ebenfalls eine Verkehrserschließung benötigten.

Die Bauarbeiten für den vorläufigen Endbahnhof Rudow fanden bis 1971 statt. Der Architekt Rainer G. Rümmler gestaltete einen Bahnhof mit Mittelbahnsteig, die Hintergleiswände schmücken rote Asbestzementplatten, die Stützen silberne Aluminiumplatten. Damit schloss sich Rümmler dem Einheitstyp der damaligen Bahnhöfe an, ähnliche Stationen sind beispielsweise der U-Bahnhof Eisenacher Straße und Bayerischer Platz. Einer der Ausgänge des Bahnhofes, der in Richtung Süden führt, besitzt aufgrund der geringen Tiefe kein Zwischengeschoss, nur eine Vorhalle führt zu den beiden Ausgängen. Hinter dem Bahnhof ließ die BVG eine viergleisige Kehranlage errichten.

Am 1. Juli 1972 nahmen die Berliner Verkehrsbetriebe den 1,1 Kilometer langen Abschnitt Zwickauer Damm – Rudow in Betrieb. Damit stellt seit diesem Zeitpunkt der Bahnhof Rudow den Endpunkt der U-Bahnlinie 7 dar.

Seit diesem Zeitpunkt änderte sich nicht viel am U-Bahnhof Rudow, abgesehen von den verschiedenen Streckenzielen. Seit 1978 war es möglich mit der U-Bahn bis zum Rathaus Charlottenburg am Richard-Wagner-Platz zu fahren, 1980 folgte die Verlängerung bis zum Rohrdamm und seit 1984 bildet der U-Bahnhof Rathaus Spandau den westlichen Endpunkt der Linie 7.

Im Mai 1993 erhielt der U-Bahnhof Rudow als wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Wohnsiedlung und den weiteren Busverkehr einen Aufzug.[1]

Mit der Problematik, dass einige Berliner U-Bahnhöfe nur einen Ausgang besitzen, beschäftigten sich die Berliner Verkehrsbetriebe lange Zeit nicht. Erst seit einem Unfall am U-Bahnhof Deutsche Oper im Jahr 2000, bei dem sich zahlreiche Fahrgäste aufgrund des nur einen vorhandenen Ausgangs durch den Tunnel retteten, rückte auch dieses Problem in das Blickfeld der BVG. Darauf beschloss sie mit Eigenmitteln und durch Förderung des Landes Berlin zahlreiche Bahnhöfe mit einem weiteren Zugang auszustatten. So erhielten als erste Bahnhöfe im September 2002 Rathaus Schöneberg einen zweiten Ausgang, im Jahr 2003 folgten unter anderem Viktoria-Luise-Platz, Britz-Süd und Innsbrucker Platz, später folgten Deutsche Oper, Sophie-Charlotte-Platz und Theodor-Heuss-Platz. Als letzte Stationen erhalten laut Plänen der BVG der U-Bahnhof Rudow und Konstanzer Straße einen zweiten Ausgang. Die späte Nachrüstung erfolgt wegen der sehr komplexen Lage des Bahnhofes, zudem spielten mehrmals finanzielle Fragen eine Rolle. Die Bauarbeiten für den zweiten Ausgang am Bahnhof Rudow begannen im Jahr 2006; er wurde am 19. Juni 2008 fertiggestellt.[2][3]

Zukunft

Der U-Bahnhof Rudow soll langfristig kein Endbahnhof bleiben. Bereits in den 1970er Jahren ließ der Senat von Berlin die Trasse zum Flughafen Schönefeld freihalten, sodass eine Verlängerung mit drei bis vier Zwischenstationen jederzeit möglich ist. Obwohl diese Neubaustrecke neben der Verlängerung der U2 nach Alt-Pankow und der U5 zum Hauptbahnhof zu den dringlichen Strecken gehört, bezog die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung den U-Bahnhof nicht in das Baurecht zum neuen Flughafen Berlin Brandenburg ein. In den Plänen zum Bau des Flughafens ist die Planung für einen U-Bahnhof auch weiterhin nicht enthalten, trotz einiger Forderung aus der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln.[4] Sollte die U7 irgendwann verlängert werden, können die zwei äußeren Gleise der sich anschließenden Kehranlage als Streckengleise benutzt werden.

Anbindung

Der U-Bahnhof ist der südöstliche Endpunkt der Linie U7 und bietet Anschluss zu diversen Omnibuslinien der BVG sowie der RVS.

Linie Verlauf
Berlin U7.svg Rathaus Spandau – Altstadt Spandau – Zitadelle – Haselhorst – Paulsternstraße – Rohrdamm – Siemensdamm – Halemweg – Jakob-Kaiser-Platz – Jungfernheide – Mierendorffplatz – Richard-Wagner-Platz – Bismarckstraße – Wilmersdorfer Straße – Adenauerplatz – Konstanzer Straße – Fehrbelliner Platz – Blissestraße – Berliner Straße – Bayerischer Platz – Eisenacher Straße – Kleistpark – Yorckstraße – Möckernbrücke – Mehringdamm – Gneisenaustraße – Südstern – Hermannplatz – Rathaus Neukölln – Karl-Marx-Straße – Neukölln – Grenzallee – Blaschkoallee – Parchimer Allee – Britz-Süd – Johannisthaler Chaussee – Lipschitzallee – Wutzkyallee – Zwickauer Damm – Rudow

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Meyer-Kronthaler: Berlins U-Bahnhöfe – Die ersten hundert Jahre, be.bra, Berlin 1996, S. 235
  2. Klaus Kurpjuweit: U-Bahnhof ohne zweiten Ausgang. In: Der Tagesspiegel vom 29. Dezember 2006
  3. Pressemitteilung der Berliner Verkehrsbetriebe, 19. Juni 2008
  4. Klaus Kurpjuweit: Neukölln für Flughafen-U-Bahn. In: Der Tagesspiegel vom 1. Juni 2006
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