U-Bahnhof Bismarckstraße

U-Bahnhof Bismarckstraße
Bahnsteig der U2

Der U-Bahnhof Bismarckstraße ist ein Umsteigebahnhof der Berliner U-Bahn-Linien U2 und U7. Er befindet sich unter der Kreuzung Bismarckstraße /Wilmersdorfer Straße im Ortsteil Charlottenburg und wurde am 28. April 1978 eröffnet. Im Gegensatz zu den Nachbarbahnhöfen der U2 sticht er durch seine konträre Architektur heraus.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Aufgrund des S-Bahn-Boykotts nach 1961 und der Stilllegung der Straßenbahn wurde in West-Berlin die U-Bahn massiv ausgebaut. Dies betraf jedoch ausschließlich das modernere Großprofilnetz (die heutigen Linien U5 bis U9). Die Baumaßnahmen im Kleinprofilnetz beschränkten sich auf den Neubau von Umsteigestationen zu neuen U-Bahn-Linien. Im Bereich der heutigen U2 geschah dies 1978 in Charlottenburg, zwischen den bestehenden Stationen Deutsche Oper und Sophie-Charlotte-Platz.

Im Zuge des Baus der Linie 7, einer Tangentiallinie, die ohne Umweg über den eigentlichen Stadtkern mehrere Bezirkszentren miteinander verbindet, wurden mehrere bestehende Strecken gekreuzt. Dazu gehörten unter anderem die Linien 4, 2 (heute U3), und 1 (heute teilweise U2). Die Kreuzung mit der letzteren entstand im Bereich Bismarckstraße/Wilmersdorfer Straße, 380 Meter westlich der Station Deutsche Oper. Trotz des geringen Abstands zu dieser Station wurde ein neuer Kreuzungsbahnhof errichtet, um die erforderliche Umsteigemöglichkeit zu schaffen. Der 380 Meter entfernte Nachbarbahnhof blieb dennoch bestehen. Zu Beginn der Bauarbeiten wurde zunächst am 2. Mai 1970 die Zweiglinie von der Deutschen Oper zum Richard-Wagner-Platz, zuletzt als Linie 5 bezeichnet, stillgelegt. Diese Verbindung übernahm nach ihrer Fertigstellung die neue Linie 7.

Am unteren Bahnsteig halten die Züge der U7

Da der schon 70 Jahre alte Tunnel der damaligen Linie 1 nur aus schwach bewehrtem Beton bestand und die BVG damals keine Erfahrungen mit dieser Bauweise hatte, ließ sie die ganze Konstruktion einreißen und erbaute diese erneut aus einem komplett geschlossenen Stahlbetonrahmen. Danach konnte ein U-Bahnhof als Turmbahnhof ausgeführt werden, die beiden Bahnsteige lagen genau im rechten Winkel übereinander. Die Linie 7 erhielt einen 110 Meter langen und 11,6 Meter breiten Bahnsteig, für die Kleinprofillinie wurden dagegen zwei unkomfortable Seitenbahnsteige, die jeweils 4,5 Meter breit waren, errichtet. Für den Bau eines Mittelbahnsteigs hätten die Gleise auseinandergezogen und die Linie für lange Zeit stillgelegt werden müssen, worauf die Verkehrsbetriebe verzichten wollten. Dennoch reiht sich der Kleinprofilbahnhof damit gut in die Station ein, auch sie besitzen alle Seitenbahnsteige. Als Namen des neuen Bahnhofs wählte die Senatsverkehrsverwaltung Bismarckstraße. Damit entstand ein kleines Kuriosum, denn bis 1961 hatte der 380 Meter weiter östliche liegende U-Bahnhof Deutsche Oper diesen Namen inne und trug ihn bis 1978 als Namenszusatz.

Die Gestaltung der beiden Bahnsteige übernahm, wie damals üblich, der Architekt Rainer G. Rümmler. Der untere Teil der Station, an dem die Züge der U7 halten, ließ er mit Aluminiumplatten ausgestalten, die Bahnsteigwände erhielten weiße Metallbleche. Als Kontrast dazu dient das in Schwarz gehaltene Bahnhofsschild. Den Kleinprofilbahnsteig dominieren die Farben Grün und Gelb, auch dient das rote Bahnhofsschild und die in rot gehaltenen Sitzmöglichkeiten als Kontrast. Die Verlängerung der Linie 7 und der Turmbahnhof an der Bismarckstraße gingen am 28. April 1978 in Betrieb.

Seit dem Mai 1990 besitzt der Bahnhof Aufzüge, um auch Fahrgäste mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrern das Umsteigen zwischen den Linien zu erleichtern. Sowohl in der Zeit seit Eröffnung bis zum Aufzugseinbau, als auch danach hat sich der Bahnhof nicht wesentlich verändert. Jedoch fährt seit 1993 nicht mehr die U1 zum Schlesischen Tor am oberen Bahnsteig, nun verkehrt hier die U2 nach Pankow. Trotz des Aufzuges fehlen bisher noch die üblichen Blindenleitsysteme; der Bahnhof Bismarckstraße soll bis 2009 noch damit ausgestattet werden.[1]

Von Sommer 2009 bis Anfang 2010 wurden Teile des Bahnhofs renoviert. Einige Wandteile und Lampen wurden hierbei erneuert. Auf der Ebene der U2 wurde die Wand zwischen den Gleisen mit der Darstellung einer Urwaldlandschaft versehen. Auf dem Bahnsteig der U7 wurde der Fußboden komplett erneuert. Dieser war zuvor schwarz, nach der Renovierung ist er hellgrau gefliest. Damit entspricht der Bahnhof einem Konzept der BVG, verstärkt helle Böden zu verwenden.

Anbindung

Der U-Bahnhof wird ausschließlich von den Linien U2 und U7 der U-Bahn bedient. Eine direkte Umsteigemöglichkeit zu anderen Linien des öffentlichen Nahverkehrs besteht nicht.

Linie Verlauf
Berlin U2.svg Pankow – Vinetastraße – Schönhauser Allee – Eberswalder Straße – Senefelderplatz – Rosa-Luxemburg-Platz – Alexanderplatz – Klosterstraße – Märkisches Museum – Spittelmarkt – Hausvogteiplatz – Stadtmitte – Mohrenstraße – Potsdamer Platz – Mendelssohn-Bartholdy-Park – Gleisdreieck – Bülowstraße – Nollendorfplatz – Wittenbergplatz – Zoologischer Garten – Ernst-Reuter-Platz – Deutsche Oper – Bismarckstraße – Sophie-Charlotte-Platz – Kaiserdamm – Theodor-Heuss-Platz – Neu-Westend – Olympia-Stadion – Ruhleben
Berlin U7.svg Rathaus Spandau – Altstadt Spandau – Zitadelle – Haselhorst – Paulsternstraße – Rohrdamm – Siemensdamm – Halemweg – Jakob-Kaiser-Platz – Jungfernheide – Mierendorffplatz – Richard-Wagner-Platz – Bismarckstraße – Wilmersdorfer Straße – Adenauerplatz – Konstanzer Straße – Fehrbelliner Platz – Blissestraße – Berliner Straße – Bayerischer Platz – Eisenacher Straße – Kleistpark – Yorckstraße – Möckernbrücke – Mehringdamm – Gneisenaustraße – Südstern – Hermannplatz – Rathaus Neukölln – Karl-Marx-Straße – Neukölln – Grenzallee – Blaschkoallee – Parchimer Allee – Britz-Süd – Johannisthaler Chaussee – Lipschitzallee – Wutzkyallee – Zwickauer Damm – Rudow

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einzelmaßnahmen bis 2009, Seite 198, aus: Nahverkehrsplan 2006-2009, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 21. August 2007
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