- Bahnhof Berlin Yorckstraße
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Berlin Yorckstraße Nördlicher Eingang zum S-Bahnhof Yorckstraße (Großgörschenstraße) Daten Kategorie 5 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise je 2 für S1 und S2/S25 Abkürzung BYOR Yorckstraße
BGGS Yorckstraße (Großgörschenstraße)Eröffnung 1. Okt. 1891 alter Bf. an Wannseebahn
1. Mai 1903 Bf. an Anhalter Bahn
9. Okt. 1939 neuer Bf. an Wannseebahn
29. Jan. 1971 U-BahnArchitektonische Daten Architekt Karl Cornelius (Bf. an Anhalter Bahn) Lage Stadt Berlin Land Berlin Staat Deutschland Koordinaten 52° 29′ 35″ N, 13° 22′ 15″ O52.49305555555613.370833333333Koordinaten: 52° 29′ 35″ N, 13° 22′ 15″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe im Raum Berlin Der Bahnhof Yorckstraße ist ein Umsteigebahnhof der Berliner S- und U-Bahn im Ortsteil Schöneberg, der drei Bahnsteige an drei verschiedenen Strecken umfasst. Er besteht aus zwei betrieblich getrennten S-Bahnhöfen, die etwa 250 Meter voneinander entfernt sind, und einem genau dazwischen erbauten U-Bahnhof, im Einzelnen:
- dem S-Bahnhof Yorckstraße (Großgörschenstraße) auf der Wannseebahn (Linie S1),
- dem S-Bahnhof Yorckstraße auf der Anhalter Bahn (Linien S2 und S25) und
- dem U-Bahnhof Yorckstraße auf der Linie U7.
Inhaltsverzeichnis
S-Bahnhof Yorckstraße (Großgörschenstraße)
Der heutige Bahnhof liegt an der S-Bahn-Linie S1. Der ursprüngliche Bahnhof Großgörschenstraße wurde am 1. Oktober 1891 eröffnet, als an der Stammbahn separate Vorortgleise in Betrieb gingen, die als Neue Wannseebahn bezeichnet wurden. Bereits 1881 war an den parallel verlaufenden Gleisen der Südringspitzkehre vom Potsdamer Ringbahnhof zur Ringbahn der Bahnhof Schöneberg (später Kolonnenstraße genannt, seit 2008 in ähnlicher Lage Julius-Leber-Brücke) eröffnet worden. Auch an der Stammbahn gab es dort einen Bahnsteig. Aus Platzgründen war dort nach dem Bau der separaten Vorortgleise kein Vorortbahnsteig möglich, so dass als Ersatz der Bahnhof Großgörschenstraße weiter nördlich errichtet werden musste. Zwischen beiden Bahnhöfen gab es einen Verbindungsgang, den sogenannten „Hammelweg“.
Bereits 1883 war ein Bahnsteig für „Hohe Herrschaften“ mit dem Namen Hofstation in Betrieb gegangen. Er lag östlich des Vorortbahnhofs Großgörschenstraße und nördlich des Fußgängertunnels. Die Hofstation diente dem Deutschen Kaiser und dem Kronprinzen, wenn sie Militärparaden auf dem Tempelhofer Feld abnahmen. Sie wurde 1911 aufgegeben.[1]
Im Jahre 1933 wurde er elektrische S-Bahn-Betrieb auf der Wannseebahn aufgenommen. Ende der 1930er Jahre wurde der Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn gebaut. Zu dessen Anbindung wurden die Fern- und S-Bahn-Gleise der Stammbahn vertauscht. Als Folge wurde der alte Bahnhof Großgörschenstraße geschlossen und am 9. Oktober 1939 ein neuer, zunächst als Provisorium gedachter, Bahnhof in Betrieb genommen. Er liegt nordöstlich des alten Bahnhofs zwischen dem Fußgängertunnel Großgörschenstraße und der Yorckstraße.
Bei seiner Inbetriebnahme waren bereits Pläne für eine Neuorganisation der Bahnanlagen in Berlin fertiggestellt. Deshalb erhielt der Bahnhof nur eine einfache Überdachung auf Holzpfosten. Zu den Umbauten kam es allerdings nicht mehr, so dass der provisorische Bahnhof bis heute in Betrieb ist.
Nach dem Eisenbahnerstreik in Berlin im Jahre 1980 wurde der Bahnhof geschlossen. Die S-Bahnzüge der Dresdner Bahn und Anhalter Bahn wurden bis dahin im S-Bahnbetriebswerk Nordbahnhof gewartet. Nach der Übernahme der S-Bahn durch die BVG am 9. Januar 1984 musste das in Ost-Berlin liegende Betriebswerk geschlossen werden; die Züge wurden jetzt über die Wannseebahn nach Wannsee überführt. Der Personenverkehr wurde rund ein Jahr später am 1. Februar 1985 wieder aufgenommen.
Am 31. Mai 1992 wurde der Bahnhof „Großgörschenstraße“ in „Yorckstraße (Großgörschenstraße)“ umbenannt. Damit sollte verdeutlich werden, dass es ein Umsteigebahnhof zum U-Bahnhof Yorckstraße ist, der Namenszusatz weist auf den Unterschied zum Bahnhof Yorckstraße der Linien S2 und S25 hin.
Im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis wird der Bahnhof unter der Bezeichnung BGGS geführt.
Geografische Lage: 52° 29′ 32″ N, 13° 22′ 4″ O52.49222222222213.367777777778
S-Bahnhof Yorckstraße
Der Bahnhof an der Dresdener und Anhalter Bahn wurde am 1. Mai 1903 eröffnet. Kurze Zeit nach seiner Inbetriebnahme gehörte er zu den ersten Stationen, die durch einen elektrifizierten Vorortverkehr, dem Vorläufer der Berliner S-Bahn, bedient wurden. Der Bahnhof war nur vom Potsdamer Ringbahnhof zu bedienen, also lediglich durch die Vorortzüge. Die Fernzüge fuhren stattdessen den Anhalter Bahnhof weiterhin an.
1929 erfolgte die Umstellung auf das heute übliche System mit 800 Volt Gleichstrom mittels einer seitlich angebrachten, von unten bestrichenen Stromschiene; der Vorlaufbetrieb verwendete eine von oben bestrichene und 750 Volt Gleichspannung. Da die Umstellung jedoch nur die Anhalter Bahn betraf, verkehrten auf der Dresdner Bahn immer noch dampfbetriebene Vorortzüge, was einen Mischbetrieb am Bahnhof Yorckstraße mit sich brachte. Dieser Betrieb zum Ringbahnhof endete am 6. November 1939, seitdem tauchen die Züge kurz hinter dem Bahnhof in den Nord-Süd-Tunnel ein und endeten in den nördlichen Berliner Vororten Bernau und Velten. Einige Wochen vorher endete auch der Mischbetrieb am Bahnhof, da die Dresdner Bahn elektrifiziert wurde.
Durch die Sprengung des Tunnels unter dem Landwehrkanal in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges war es nunmehr vollkommen unmöglich, den Tunnel zu passieren, die Züge endeten, nachdem der Verkehr nach der Kapitulation wieder aufgenommen wurde, im Bahnhof Yorckstraße. Erst 1947 bestand wieder ein durchgehender Betrieb.
Der Reichsbahnerstreik von 1980 hatte zunächst keinerlei Auswirkungen auf den Betrieb am Bahnhof Yorckstraße. Die Anhalter und Dresdner Bahn gehörten zu den wenigen Strecken, die von der Deutschen Reichsbahn weiterhin betrieben wurden. Erst mit Übernahme der Betriebsrechte durch die BVG 1984 wurde der Verkehr auf der Anhalter Bahn eingestellt, die andere Vorortstrecke dagegen mit der Linienbezeichnung „S2“ weiterbetrieben. Einzige Ausnahme bildete dabei der zweigleise Ausbau der Strecke 1988, bei der auch der Bahnhof Yorckstraße kurzzeitig geschlossen war.
Mitte der 1980er Jahre war eine Verlegung der S2 über die Trasse der Ringbahn und der Wannseebahn vorgesehen, um die alte Trasse einschließlich des S-Bahnhofes Yorckstraße abzubauen und somit Platz für den Neubau der Bundesautobahn 103 zu gewinnen. Nach Einstellung der Autobahnplanungen wurde dies nicht weiterverfolgt.
Der Bahnhof wird im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis unter der Bezeichnung BYOR geführt. Das 1903 errichte Zugangsgebäude des Architekten Karl Cornelius steht unter Denkmalschutz.[2]
Geografische Lage: 52° 29′ 32″ N, 13° 22′ 20″ O52.49222222222213.372222222222
U-Bahnhof Yorckstraße
Nachdem die Nord-Süd-U-Bahn mit ihren südlichen Abzweigen nach Tempelhof und Neukölln in zwei einzelne Linien getrennt worden war, sollte die bestehende Linie 7, die auf der Strecke Möckernbrücke – Britz-Süd fuhr, auch in Richtung Westen verlängert werden. Im Jahr 1964 begannen die ersten Bauarbeiten für die neue Strecke zum Fehrbelliner Platz an der Yorckstraße. Bis 1967 dauerten die Arbeiten dort an. Hier wurde – zum ersten Mal bei der Berliner U-Bahn – der bergmännische Schildvortrieb auf einer Strecke von 286 Metern verwendet. Dieser war nötig, um den S-Bahnhof Großgörschenstraße in einer S-Kurve zu unterfahren.
An der Yorckstraße sollte auch selbst ein Bahnhof errichtet werden. Wie damals üblich, übernahm Rainer G. Rümmler die Gestaltung des Bahnhofes. Die Gleishinterwände prägte er mit rot-orangefarbenen, kleinteiligen Fliesen, die durch ein weißen, 20 Zentimeter langen Streifen unterbrochen sind, auf dem der Bahnhofsname in schwarzen Blocklettern angebracht ist. Der 110 Meter lange und 7,1 Meter unter der Erde befindliche Bahnsteig erhielt zweireihige Stützen, die wiederum mit weißen, kleinen Fliesen verziert sind. Der Bahnhof wurde im Zusammenhang mit der Verlängerung der U7 von Möckernbrücke zum Fehrbelliner Platz am 29. Januar 1971 in Betrieb genommen.
Übergänge
Der U-Bahnhof erhielt an jedem Ende einen Ausgang zu den beiden S-Bahnhöfen. Direkte und wettergeschützte Zugänge zu den beiden Schnellbahnhöfen wurden jedoch nicht ausgeführt.
Beim Umsteigen vom S-Bahnhof Yorckstraße zur U-Bahn war die vielbefahrene Yorckstraße zu überqueren. Da dies ab 1984 nicht mehr akzeptabel erschien, wurde im Dezember 1985 eine behelfsmäßige Fußgängerbrücke aufgebaut, die einen zusätzlichen S-Bahn-Ausgang zur anderen Straßenseite schuf. Diese Brücke steht bis heute.
Der Schnellbahnknoten ist über zwei Haltestellen an das Metrobusnetz der Berliner Verkehrsbetriebe angeschlossen.
Literatur
- Berliner S-Bahn Museum: Strecke ohne Ende – Die Berliner Ringbahn. GVE, Berlin 2002. ISBN 3-89218-074-1
Weblinks
- S-Bahnhof Yorckstraße bei stadtschnellbahn-berlin.de
- S-Bahnhof Yorckstraße (Großgörschenstraße) bei stadtschnellbahn-berlin.de
- U-Bahnhof Yorckstraße bei untergrundbahn.de
- U-Bahnhof Yorckstraße bei berliner-untergrundbahn.de
- Umgebungsplan des Bahnhofs (PDF)
Einzelnachweise
- ↑ Dirk Strohmann: Das Empfangsgebäude des Detmolder Bahnhofs und sein Fürstenzimmer = Arbeitsheft des LWL-Amtes für Denkmalpflege in Westfalen 7. Münster 2009. ISBN 978-3-86206-001-6, S. 88.
- ↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
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