- Vilniaus universitetas
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Universität Vilnius Gründung 7. Juli 1578 Trägerschaft staatlich Ort Vilnius, Litauen Rektor Benediktas Juodka (seit 11. Oktober 2002) Studenten 23.788 (2005) Mitarbeiter 2.740, davon 1.416 wiss. Mitarbeiter (2005) Website www.vu.lt Vilniaus Universitetas (lit.: Vilniaus Universitetas; lat.: Universitas Vilnensis) ist die größte Universität in Litauen und eine der ältesten in Osteuropa mit Gründungsdatum 1578. Die Universität besteht aus 12 Fakultäten, 8 Universitätsinstituten und 10 Studien- und Forschungszentren. Sie besitzt die älteste Bibliothek in Litauen. Angegliedert sind 3 Universitätsspitäler, ein astronomisches Observatorium, der Botanische Garten, das Universitätsrechenzentrum und die Universitätskirche St. Johannes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründung und polnisch-litauische Zeit (1578-1795)
Die Universität Vilnius wurde 1578 vom polnischen König Stefan Batory als Alma Academia et Universitas Vilnensis Societatis Iesu (Vilniusser Akademie und Universität der Gesellschaft Jesu) mit einer philosophischen und theologischen Fakultät gegründet und 1579 von Papst Gregor XIII. bestätigt[1]. Nach der bereits 1364 begründeten Universität in Krakau war sie die zweite Universität im polnisch-litauischen Reich und für lange Zeit der östliche Vorposten der europäischen Universitätslandschaft. Sie war, wie viele der Universitätsgründungen des Jesuiten-Ordens im Europa zur Wende des 16./17. Jhs. den Anstrengungen der katholischen Kirche zur Gegenreformation geschuldet. Im Falle von Vilnius war die Dringlichkeit insbesondere gegeben, da vermögende Mitglieder des litauischen Adels (z.B. Familie Radziwill) dem Protestantismus anhingen und zudem 1544 im benachbarten Preußen die (protestantische) Universität in Königsberg gegründet worden war, die viele litauische Studenten und Gelehrte anzog. Die Jesuiten gründeten in der Folgezeit weitere Akademien (nicht Universitäten!) in Riga, Tartu, Polotsk, Njaswisch und Grodno.
Wie für die meisten jesuitischen Universitäten üblich, bestand sie zunächst nur aus zwei (statt der klassischen vier) Fakultäten. Die Mathematik war der Fakultät für Philosophie untergeordnet. 1641 stiftete der litauische Kanzler Casimirus Leo Sapieha die juristische Fakultät, die medizinische Fakultät folgte erst 1781.
Wichtige Gelehrte aus der Barockzeit, die an der Vilniusser Universität studierten oder lehrten, sind der Dichter Mathias Casimirus Sarbievius (1595-1640), der Philosoph Martinus Smiglecius (1564-1618; Logica, Ingolstadt, 1618), der Theologieprofessor Constantinus Syrvidus (1580-1631), Verfasser des ersten litauisch-polnisch-lateinischen Wörterbuchs (1620) und Begründer der litauischen Linguistik, und der Rhetoriker Sigismundus Lauxminus (1597-1670; Praxis oratoria ..., Branev, 1648; Ars et praxis musica, Vilnius, 1667).
Mit der Zeit der Aufklärung im ausgehenden 18. Jh. ging der Machtverlust der Jesuiten einher, deren Orden von Papst Clemens XIV. am 23. August 1773 aufgehoben wurde. Damit kam die Universität Vilnius unter den Einfluss einer säkularen „Erziehungskommission“. Der Name der Universität wurde 1781 in Schola Princeps Magna Ducati Lithuaniae (Erste Schule des Großfürstentums Litauen) geändert, die Studienzweige Medizin und Naturwissenschaften wurden eingeführt. Das Observatorium lebte unter der Leitung von Martin Poczobutt auf (Universitätsrektor 1780-99), der Botanische Garten wurde 1781 angelegt. Viele westeuropäische Dozenten lehrten um die Wende zum 19. Jh. in Vilnius. Die Universität unterstützte lebhaft die Annahme der neuen demokratischen Verfassung Polens (3. Mai 1791).
Russische Zeit (1795-1832)
Nach der dritten polnischen Teilung 1795 kam Litauen zum russischen Zarenreich. Die Hochschule bekam 1803 als „Kaiserliche Universität“ von Zar Alexander I. wieder ihren Universitätstitel zugesprochen und war in dieser Zeit die größte Russlands (die Moskauer Universität war erst 1755 als erste russische Universität gegründet worden). Unter der administrativen Aufsicht des Außenministers des Russischen Reiches und guten Freundes Alexanders I., Adam Jerzy Czartoryski, erfreute sich die Universität großer Förderung und einer wissenschaftlichen Blütezeit. Die Professoren wählten die Dekane und ihren Rektor selbst. 1805 wurde die Universitätsbibliothek für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, 1816 das Lateinische zu Gunsten des Polnischen als Lehrsprache aufgegeben.
Gleichzeitig war die Universität Vilnius stets ein Hort der Aufklärung und damit der Idee der nationalen Selbstbestimmung. Ab 1821 wurde sie durch die Vorlesungen von Polens bedeutendstem Historiker und späteren Freiheitskämpfer Joachim Lelewel zu einem Zentrum der nationalen Begeisterung der akademischen Jugend. Die Universität blühte dermaßen auf, dass sie Mitte der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts eine der größten Europas war und mehr Studenten als die Universität Oxford hatte. Das führte jedoch 1824 zur Ablösung Lelewels durch die russische Verwaltung. Gleichzeitig verstärkte sich die Repression: bereits 1823 wurde eine Anzahl Studenten, die den Studentenklubs der „Philomaten“ und der „Philareten“, darunter der von Lelewel geförderte Dichter Adam Mickiewicz, wegen Konspiration und Umsturzplänen verhaftet. Nach dem Novemberaufstand von 1831 wurde die Universität 1832 vollständig aufgelöst.
Prominente Namen, die als Gelehrte an der Universität wirkten, sind aus der Zeit der Aufklärung neben den oben Genannten: der Astronom Jan Śniadecki (1756-1830; Rektor der Universität), sein Bruder, der Arzt und Chemiker Jędrzej Śniadecki (1768-1838), die Architekten Martin Knackfuss (1740-1821; Architekt des Neubaus des Observatoriums der Universität) und Laurynas Gucevičius (poln. Wawrzyniec Gucewicz; 1753-98), der Maler Franciszek Smuglewicz (lit. Pranciškus Smuglevičius; 1745-1807), Gründer der Kunstschule an der Universität (1797), sowie die deutschen Ärzte Johann Peter Frank (1745-1821) und sein Sohn Josef Frank (1771-1842). Zwei heraus ragende Figuren der polnischen nationalromantischen Bewegung, die Dichter Adam Mickiewicz (1798-1855) und Juliusz Slowacki (1809-1849), studierten in Vilnius. Mickiewicz war eines der aktivsten Mitglieder der Studentenverbindung der „Philomaten“, die 1823 verboten wurde. Zudem studierte Simonas Daukantas (1793-1864) an der Universität Vilnius, der die erste Geschichte Litauens auf Litauisch verfasste und damit einer der Begründer der litauischen nationalen Bewegung war.
Polnische Zeit (1919-1939)
Der Erste Weltkrieg brachte instabile Verhältnisse in Litauen. Litauer, Polen und Sowjetrussen stritten um die Herrschaft über Vilnius. Nachdem sich die Polen im August 1919 militärisch endgültig durchsetzen konnten, kam es am 11. Oktober 1919 zur offiziellen Wiedereröffnung der Universität, nunmehr als Polnische Stefan-Batory-Universität. In Zeiten grassierenden Nationalismus’ war kein Platz für andere Völker und die Universität wurde eine rein polnisch sprachige Bildungsinstitution. Die litauischen Professoren und Studenten, die ihrerseits im Dezember 1918 die Absicht zur Wiedergründung der Universität bekundet hatten, dies aber nicht mehr umsetzen konnten, zogen nach Kaunas um. Die dort neu gegründete Universität sah sich in der Tradition der Vilniusser Universität, bekam allerdings 1930 den Namen Vytautas-Magnus-Universität.
Die Stefan-Batory-Universität legte ihren Schwerpunkt auf die Geisteswissenschaften. Trotz ihres relativ geringen Status’ in der polnischen Universitätslandschaft der Zwischenkriegszeit kann sie in diesem Bereich auf einige bekannte Namen aus dieser Zeit verweisen. Der Philosoph Władysław Tatarkiewicz (1886-1980) lehrte hier ebenso wie der Mathematiker Antoni Zygmund (1900-1992). Der spätere Literatur-Nobelpreisträger Czesław Miłosz (1911-2004) studiert kurze Zeit an der Universität.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Rückgabe des Vilniusser Landes an Litauen (bzw. an die Litauische SSR) verlassen so gut wie alle polnischen Dozenten und Studenten die Universität. Ein Großteil der Lehrerschaft geht an die neu gegründete Nikolaus-Kopernikus-Universität in Thorn, einige emigrieren nach Westeuropa und Nordamerika.
Zweiter Weltkrieg und sowjetische Zeit
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 kommt Litauen in die sowjetische Einflusssphäre. Zunächst wird das Vilniusser Land der Republik Litauen zugeschlagen und die Universität Vilnius im Dezember 1939 lituanisiert. Mit der Machtübernahme der Kommunisten und dem Anschluss an die Sowjetunion (Juni 1940) folgt ein Jahr der kommunistischen Machtausübung auch an der Universität, bevor der Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion die Hochschule für zwei Jahre (bis Oktober 1943) unter die Kontrolle der deutschen Nationalsozialisten bringt. In der Folge werden die jüdischen Studenten und Lehrer von der Universität verwiesen (und größtenteils umgebracht), später ebenso die polnischen und russischen Studenten. Im März 1943 wird der sowieso nur noch eingeschränkte Betrieb der Universität gänzlich eingestellt.
Nach der erneuten Machtübernahme der Sowjetunion wurde die Universität bereits im Oktober 1944 wieder eröffnet. Sie blieb eine litauische Bildungsinstitution, wurde aber nach stalinistischen ideologischen Gesichtspunkten „gesäubert“: viele ehemalige Dozenten wurden entlassen oder gar nach Sibirien verbannt, der letzte Rektor der polnischen Universität, Stefan Ehrenkreutz, starb im KGB-Gefängnis in Vilnius. Viele andere, bürgerlich orientierte Lehrkräfte hatten Litauen bereits vor der Rückeroberung durch die Rote Armee verlassen. Ein Ärgernis war den kommunistischen Behörden der Ursprung der Universität als Gründung des katholischen Jesuiten-Ordens: Feierlichkeiten zum 375-jährigen Universitätsjubiläum mussten 1954 unterbleiben. 1955 wurde die Universität nach einem führenden litauischen Kommunisten in Staatliche Vincas-Kapsukas-Universität Vilnius umbenannt.
Hoffnungen auf eine Liberalisierung und eine Rückgewinnung von Autonomie erfüllten sich 1956 nicht, der 1956 berufene neue Rektor Juozas Bulovas, der begonnen hatte, den Lehrapparat auszutauschen, musste bereits 1958 wieder zurück treten. Sein Nachfolger wurde der Mathematiker Jonas Kubilius (bis 1990). Trotz der strengen ideologischen Überwachung, insbesondere der geisteswissenschaftlichen Fächer, konnte sich die Universität Vilnius ab der Mitte der 1960er Jahre als Zentrum der Baltistik etablieren und internationalen Austausch pflegen. Im Vorfeld der 400-Jahr-Feiern im Jahr 1979 gelang es, die erforderlichen Mittel zu einer grundlegenden Sanierung des historischen Universitätsgeländes zu lukrieren. In Saulėtekis am nördlichen Stadtrand entstanden 1968-78 neue Gebäude für die Fakultäten der Physik, der Wirtschaftsforschung und der Rechtswissenschaften sowie Studentenheime. Insgesamt hatte die Universität 1989 14 Fakultäten (davon 2 in Kaunas).
Litauische Zeit (seit 1990)
Bereits im Herbst 1988 verdichteten sich die Anzeichen für das Aufkommen einer neuen Epoche. Die Unabhängigkeitsbewegung Sąjūdis fand breiten Rückhalt an der Universität. Mit Beginn des Studienjahres 1989/90 wurden die Vorlesungen zum Marxismus-Leninismus gestrichen und im Gegenzug wurde die Fakultät für Philosophie wieder eingerichtet (mit den Bereichen Philosophie, Psychologie, Soziologie). Im Frühjahr 1990, Litauen hatte sich soeben für unabhängig erklärt, änderte man den Namen auf Universitas Vilnensis (lit. Vilniaus universitetas), im Sommer wurde die Autonomie der Hochschule wieder hergestellt. Im Dezember 1990 schließlich wurde ein neuer, reformfreudiger Rektor gewählt, Rolandas Pavilionis (bis 2000).
Mit der wieder erlangten Unabhängigkeit kehrte man auch zu den Ursprüngen der Universität zurück: Mit dem Studienjahr 1991/92 wurde das traditionelle dreistufige Studiensystem von Bachelor, Master und Doktor wieder eingeführt, das bis zur sowjetischen Zeit gegolten hatte. Zudem kam im Oktober 1991 die Johannes-Kirche (Šv. Jonų bažnyčia) wieder unter die Hoheit der Universität. Seit 1993 wird sie zudem wieder von den Jesuiten geführt. Die ideologisch besonders belasteten Studiengänge Wirtschaft und Geschichtswissenschaften wurden von Grund auf neu strukturiert, eine neue Fakultät für Kommunikation eingerichtet, an der wiederum ein eigenes Institut für Journalismus neue Standards für freie Meinungsbildung legen sollte. Ebenfalls neu ist seit September 1992 ein eigenes Institut für Internationale Beziehungen und Politikwissenschaften, das im Jahr 2002 ein separates Gebäude im Herzen der Altstadt (Vokiečių g.) beziehen durfte. Damit sind heute die Fakultäten für Philologie, für Philosophie (mit Theologie, Psychologie und Soziologie) und für Geschichtswissenschaften sowie die Institute für Fremdsprachen und für Politikwissenschaften im Zentrum der Stadt vertreten, während alle übrigen Fakultäten außerhalb liegen.
Struktur
Die Universität Vilnius gliedert sich heute in insgesamt 12 Fakultäten, zwei Institute und mehrere Hochschulzentren.
Fakultäten
- Philosophische Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Rechtswissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Physik
- Fakultät für Chemie
- Fakultät für Philologie
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Naturwissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Mathematik und Informatik
- Fakultät für Geschichte
- Fakultät für Kommunikationswissenschaften
- Geisteswissenschaftliche Fakultät in Kaunas
Institute (mit Fakultätsrang)
- Institut für Internationale Beziehungen und Politik
- Institut für Fremdsprachen
Zentren
- Zentrum für Laserforschungen
- Zentrum für Studium und Forschungen der Religion
- Zentrum für Deutsches Recht
- Zentrum für Französisches Recht
- Zentrum für Gender-Forschung
- Zentrum für Umweltforschung
- Zentrum für staatenlose Kulturen (vormals Zentrum für Jüdische Studien)
- Zentrum für Orientstudien
- Algirdas-Greimas-Zentrum für Semiotik
Architektur
Der alte, zentral gelegene Campus der Universität reflektiert alle in Litauen vertretenen architektonischen Stile: Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus. Diese über mehrere Jahrhunderte gewachsene „Stadt in der Stadt“ hat insgesamt 13 Höfe. Um sie gruppieren sich die Fakultäten für Philologie, für Philosophie (mit Theologie, Psychologie und Soziologie) und für Geschichtswissenschaften, die Universitätsverwaltung und die Universitätsbibliothek.
Bibliothek
Noch vor der Gründung der eigentlichen Universität 1579 bestand eine umfangreiche Bibliothek des Jesuiten-Kollegs, die durch Stiftungen des Königs Sigismund II. August und des damaligen Bischofs, Georgius Albinius, 1570 begründet worden war. Bereits 1579 bei der Universitätsgründung umfasste sie 4.500 Publikationen. 1804 wurde sie für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Schließung der Universität 1832 (und erneut die Kriegswirren des Ersten Weltkriegs) fügten dem Bestand schwere Verluste zu. Die Bibliothek war zunächst gänzlich geschlossen, wurde 1856 als Antiquarisches Museum geöffnet und zwei Jahre nach dem zweiten litauisch-polnischen Aufstand von 1863 als Öffentliche Bibliothek und Museum. Zahlreiche in Litauen beschlagnahmte Bücher wurden diesem Museum zugeführt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten einige der historischen Schriften, die nach 1832 über ganz Russland verteilt worden waren, wieder zurück gewonnen werden. Heute zählt die Bibliothek 313 Inkunabeln (ältestes Buch von 1467), zahlreiche einmalige Dokumente zur litauischen Geschichte sowie alte Bücher auf Estnisch, Lettisch, in Kyrillisch und in Graschdanka. Außerdem gibt es eine umfangreiche Manuskripten-Sammlung, eine Graphische Sammlung mit über 87.000 Drucken und eine bedeutende Kartensammlung mit 1.000 Atlanten und über 10.000 historischen Karten, begründet u.a. durch die Sammlung Joachim Lelewels.
Der heutige Gesamtbestand beträgt 5,3 Millionen Stück (5.500 Werke aus dem 16. Jh. und 19.000 Werke aus dem 17. Jh.). Seit 1965 ist die Universitäts-Bibliothek Depository Library der Vereinten Nationen.
Der Prachtsaal der Bibliothek ist das ehemalige Refektorium im Erdgeschoss. 1802-04 war es vom Maler Franciszek Smuglewicz (lit. Pranciškus Smuglevičius; 1745-1807) umgestaltet und mit Wandmalereien ausgestattet worden (älteres Deckengemälde aus dem 17. Jh.) und diente danach als Lesesaal der dann auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Bibliothek. Hier wird auch den heutigen Besuchern eine Auswahl der wertvollsten alten Bände gezeigt. Ebenfalls Teil des Bibliotheksmuseums ist der zweistöckige prachtvolle Weiße Saal im 3. Stock, hier war bis in die 1870er Jahre das Observatorium untergebracht.
Johannes-Kirche
Die Kirche der Hln. Johannes des Täufers und Johannes des Apostels und Evangelisten ist eine der ältesten Kirchen von Vilnius. Jogaila ließ sie Ende des 14. Jhs. anlässlich seines Übertritts zum Christentum erbauen. 1571 erhielten sie die zwei Jahre zuvor nach Vilnius gekommenen Jesuiten als Betstätte. Diese integrierten sie ab 1579 in die von ihnen geleitete Universität.
Das barocke Aussehen verdankt sie dem Wiederaufbau (1738-49) nach einem Stadtbrand 1737, der weite Teile der Universität schwer beschädigt hatte. Als Baumeister holten die Jesuiten den protestantischen und bis dahin wenig bekannten Architekten Johann Christoph Glaubitz (?-1767) aus Schlesien nach Vilnius. Er fasste die gotische Hallenkirche, die 22 Altäre (heute noch 10 erhalten) und 7 Kapellen zu einem harmonischen Ganzen zusammen und gab ihr ein barockes Gepräge. Zudem stockte er den noch aus der Renaissancezeit stammenden, frei stehenden Glockenturm um zwei Etagen auf. Er ist mit 68m Höhe der höchste in der Vilniusser Altstadt und ein Wahrzeichen der Stadt.
Bekannte Absolventen
- Joachim Lelewel (1814), Freiheitskämpfer und bedeutendster Historiker Polens
- Adam Bernard Mickiewicz (1815 - 1819), Großer polnischer Schriftsteller
- Juozas Kazickas (1942), Unternehmer und Mäzen
Ehrendoktoren
mit dem Jahr der Verleihung
- Jan Safarewicz, (1979)
- Zdenek Češka, (1979)
- Werner Scheler, (1979)
- Valdas Adamkus, (1989)
- Czeslaw Olech, (1989)
- Christian Winter, (1989)
- Andreas Hofer (1991)
- Edvardas Varnauskas, (1992)
- Martynas Yčas, (1992)
- Paulius Rabikauskas, (1994)
- Tomas Remeikis, (1994)
- William Schmalstieg, (1994)
- Wladimir Toporow, (1994)
- Václav Havel, (1996)
- Alfred Laubereau, (1997)
- Nikolaj Bachalov, (1997)
- Rainer Eckert, (1997)
- Juliusz Bardach, (1997)
- Theodor Hellbrugge, (1998)
- Friedrich Scholz, (1998)
- Zbigniew Brzezinski, (1998)
- Maria Wasna, (1999)
- Ludwik Piechnik, (1999)
- Sven Lars Caspersen, (1999)
- Wolfgang Schmid, (2000)
- Eduard Liubimskij, (2000)
- Andrzej Zoll, (2002)
- Dagfinn Moe, (2002)
- Jurij Stepanov, (2002)
- Ernst Ribbat, (2002)
- Sven Ekdahl, (2004)
- Peter Ulrich Sauer, (2004)
- Peter Gilles, (2004)
- Francis Robicsek, (2004)
- Aleksander Kwaśniewski, (2005)
- Vladimir P. Skulachev, (2005)
- Vassilios Skouris, (2005)
- Pietro Umberto Dini, (2005)
- Jacques Rogge, (2006)
- Gunnar Kulldorff, (2006)
- Reinhard Bittner, (2007)
- Wojciech Smoczyński, (2007)
Bibliographie
Weblinks
Einzelnachweise
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