- Baureihe V 162
-
DB-Baureihe V 162 / 217
DBAG-Baureihe 217Nummerierung: V 162 001–003 (Prototypen)
217 001–003 (Prototypen)
217 011–022 (Serienfahrzeuge)Anzahl: 12 + 3 Hersteller: Krupp, BBC (V 162 001)
Krupp, AEG (V 162 002)
Krupp, Siemens (V 162 003)
Krupp, ? (Serie)Baujahr(e): 1965 (V 162 001–002)
1966 (V 162 003)
1968 (Serie)Achsformel: B'B' Länge über Puffer: 16.400 mm Drehzapfenabstand: 8.600 mm Drehgestellachsstand: 2.800 mm Gesamtradstand: 11.400 mm Dienstmasse: 79,0 t (bei 2/3 Betankung; Serie)
79,0 t (217 001/753 001)
80,0 t (217 002/753 002)
81,0 t (217 003)Radsatzfahrmasse: 19,75–20,25 t Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h (Langsamgang)
120 km/h (Schnellgang Prototyp)
140 km/h (Schnellgang Serie)Stundenleistung: 1.427 kW (Fahrmotor)
386 kW (Heizmotor)Anfahrzugkraft: 236 kN (Langsamgang)
167 kN (Schnellgang)Treibraddurchmesser: 1.000/920 mm Tankinhalt: 3.150 l (Serie)
2.700 l (217 001/753 001)
3.100 l (217 002/753 002)
2.800 l (217 003)Anzahl der Fahrmotoren: 1 Fahrmotor
1 Heizmotor, zum Fahrmotor zuschaltbarAntrieb: dieselhydraulisch Als Baureihe V 162 beziehungsweise ab 1968 Baureihe 217 werden 15 von 1965 bis 1968 gebaute Diesellokomotiven der Deutschen Bundesbahn bezeichnet, die bis heute von der Deutschen Bahn AG eingesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte
In den frühen 60er-Jahren entwickelten die damalige Deutsche Bundesbahn (DB) und die deutsche Schienenfahrzeugindustrie mit der Baureihe V 160, später als Baureihe 216 bezeichnet, einen Dieselloktyp mit dieselhydraulischer Kraftübertragung für den Einsatz vor mittelschweren Personen- und Güterzügen auf Haupt- und Nebenstrecken. Die Lokomotiven des Typs V 160 verfügten über einen Dampfkessel zum Beheizen von Reisezugwagen, aber nicht über eine elektrische Zugheizung. Es zeichnete sich jedoch ab, dass künftig vor allem Wagen mit elektrischer Zugheizung entstehen würden.
Prototypen
Die DB gab daher 1963 bei der Krupp AG die Entwicklung einer V160-Variante mit elektrischer Zugheizung in Auftrag, die die Typenbezeichnung V162 tragen sollte. Krupp lieferte daraufhin 1965 die beiden Prototypen V162 001 und V162 002, die 1966 um den dritten Prototyp V162 003 verstärkt wurden.
Die drei Lokomotiven verfügten jeweils über einen von MTU gebauten 16-Zylinder-Motor des Typs 16V652 TB10 mit 1.940 PS bzw. 1.427 kW. Dessen Leistung sollte jedoch komplett für die Traktion zur Verfügung stehen. Da Krupp Mitte der 60er-Jahre kein stärkerer Motor für die V 162 zur Verfügung stand, musste für den Betrieb des Heizgenerators der elektrischen Zugheizung ein Hilfsmotor eingeplant werden. Dies bedingte wiederum einen im Vergleich zur V 160 längeren Lokkasten mit einer Gesamtlänge über Puffer von 16,4 Metern.
Als Hilfsmotor verwendete Krupp den 12-Zylinder-Motor D3650 HM3U des Herstellers MAN, der 500 PS bzw. 386 kW Leistung erzeugen kann. Gemäß Forderung der DB sollte der Hilfsmotor im Güterverkehr, wo er nicht für den Betrieb des Heizgenerators benötigt wurde, auch Traktionsleistung liefern. Die Traktionsleistung kann so bei Bedarf auf 1.813 kW gesteigert werden. Die Heizgeneratoren der drei Prototypen stammten von unterschiedlichen Herstellern: In V162 001 von BBC, in V162 002 von AEG und in V162 003 von Siemens. Der Siemens-Generator in V162 003 bewährte sich dabei am besten.
Die drei Prototypen wurden von 1965 bis 1968 umfassend erprobt. Sie kamen dabei von den Standorten Hamm und Mühldorf zum Einsatz.
Serienloks
Aufbauend auf den guten Erfahrungen mit den Prototypen gab die DB 1967 den Bau von zwölf Serienlokomotiven bei Krupp in Auftrag. Gemäß dem neuen, ab 1968 gültigen Nummernschema wurde die Typ- bzw. Baureihenbezeichnung von V 162 in (Baureihe) 217 geändert. Die Serienlokomotiven tragen die Nummern 217 011 bis 217 022, die Prototypen wurden zu 217 001 bis 217 003.
Die zwölf Serienlokomotiven der Baureihe 217 wurden alle im Laufe des Jahres 1968 abgeliefert. Je sechs Lokomotiven wurden den DB-Standorten Hagen-Eckesey und Regensburg zugeteilt. Nachdem sie zunächst mit Klotzbremsen ausgestattet waren, erhielten die Serienloks 1971 Scheibenbremsen, wodurch die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h auf 140 km/h gesteigert werden konnte.
Schon bei der Bestellung der Serienlokomotiven war absehbar, dass anschließend keine weiteren Fahrzeuge dieses Typs mehr gebaut werden: Zeitgleich entstanden ab 1968 die ersten Vertreter der Baureihe 218, bei der Traktions- und Heizleistung von einem einzigen, 2500 PS (später 2800 PS) starken Motor erzeugt werden. Von diesem Loktyp wurden in den darauffolgenden Jahren mehrere hundert Exemplare gebaut.
Einsatzgeschichte
Ende 1970, Anfang 1971 wurden die drei von Mühldorf aus eingesetzten Prototyplokomotiven zum DB-Bahnbetriebswerk Regensburg umgesetzt, wo bereits sechs der Serienlokomotiven stationiert waren. Nachdem die Lokomotiven von Mühldorf aus in Oberbayern zum Einsatz gekommen waren, erstreckte sich ihr Einsatzradius nun überwiegend in der Oberpfalz und in Oberfranken. 1972 wurden auch die sechs zunächst vom Standort Hagen-Eckesey eingesetzten Serienlokomotiven nach Regensburg umstationiert, womit alle 15 Lokomotiven in Regensburg konzentriert wurden. Sie wurden dort unter anderem zur Bespannung schwerer Güterzüge auf den Verbindungen Regensburg – Schwandorf – Hof sowie Nürnberg – Sulzbach-Rosenberg – Schwandorf – Furth im Wald herangezogen.
Am 28. April 1989 wurden die Prototyplokomotiven 217 001 und 217 002 offiziell zu Bahndienstfahrzeugen für den innerdienstlichen Zweck erklärt, womit eine Änderung der Nummern in 753 001 und 753 002 einher ging. Beide Lokomotiven waren bereits seit 1974 häufig für Test- und Messfahrten im Zusammenhang mit der Erprobung von Fahrzeugen herangezogen worden, um zum Beispiel als Bremslokomotive zu fungieren. Der Akt am 28. April 1989 hatte daher rein formellen Charakter.
Im Jahr 1993 kamen die Serienlokomotiven der Baureihe 217 probeweise vor aus Doppelstockwagen gebildeten Zügen auf der Verbindung Mühldorf – München zum Einsatz, da die DB-Baureihe 218 Probleme bereitete. Den Fahrzeugen mit den Nummern 217 011 bis 217 021 wurde hierfür ein Abgasleitsystem (so genannte Hutzen) an beiden Dieselmotoren installiert. Dieser Einsatz dauerte nur 1½ Tage (!). Die Baureihe 217 bewährte sich jedoch nicht vor den Leistungen, so dass Lokomotiven der Baureihe 218 die Doppelstock-Züge übernahmen und die eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 217 wieder nach Regensburg zurückkehrten.
1998 erfolgte die Aufteilung des erst 1994 eingerichteten Geschäftsbereichs Traktion der Deutschen Bahn in die Geschäftsbereiche Fernverkehr, Nahverkehr/Regio und Güterverkehr/Cargo. Die 217er wurden dem Güterverkehr und damit der DB-Tochtergesellschaft DB Cargo (seit 1. September 2003: Railion Deutschland) zugeteilt. Im Jahr 2000 wechselten alle Lokomotiven der Reihe 217 von Regensburg nach Mühldorf.
Aktueller Einsatz
Die Prototyplok 753 001 steht der Deutschen Bahn unter ihrer alten Nummer 217 001 für innerbetriebliche Zwecke zur Verfügung. Sie wird von München aus bundesweit bei Test- und Messfahrten eingesetzt. Die beiden anderen wieder als Baureihe 217 eingereihten Prototypen 002 und 003 sowie die als 217 011 bis 217 022 bezeichneten Serienloks sind hingegen im Bw Mühldorf stationiert. Sie kommen im Raum Mühldorf vor Güterzügen der DB-Tochter Railion zum Einsatz. Wegen Ablauf der Revsisionsfristen wurden 217 003 und 217 022 bereits auf „z“ gestellt. Andererseits haben 217 017, 012 und 019 im Jahr 2008 noch mal eine (wenn auch vereinfachte) Hauptuntersuchung im Werk Bremen erhalten, bei denen ihnen allerdings der für diese Baureihe charakteristische Heizdieselmotor entfernt und durch ein Ballastgewicht ersetzt wurde. Zunächst plante DB Railion, die Loks 217 003 und 217 022 zu reaktivieren, jedoch wurde dies aufgrund mangelnden Bedarfs im Zuge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise sowie ihres schlechten Allgemeinzustands wegen nicht mehr weiter verfolgt. 217 021 wurde als voraussichtlich letzte 217 zur Jahreswende 2008/09 noch mal hauptuntersucht; weitere Revisionen sind nicht mehr geplant. 217 020 ging im Februar 2009 mit Fristablauf auf z, im April werden ihr 217 013 und 217 016 folgen.
Weblinks
Wikimedia Foundation.