Waldemar II. (Schleswig)

Waldemar II. (Schleswig)
Siegel Waldemars II.

Waldemar II. (* 28. Juni 1170; † 28. März 1241) „der Sieger“, war von 1182 bis 1202 Herzog von Schleswig und von 1202 bis 1241 König von Dänemark. Er war der jüngere Sohn des Königs Waldemar I. des Großen von Dänemark und Sophie von Nowgorod (* ca. 1141; † 1198), Tochter des Fürsten Wladimir III. von Minsk und Hrodna.

Waldemar wurde 1182 Herzog von Schleswig und hatte unter der Regierung seines Bruders Knut VI. von Dänemark großen Anteil an der Eroberung von Holstein, das er 1201 mit seinem Bruder in der Schlacht bei Stellau eroberte. Waldemar II. erhielt aufgrund dieses Sieges den Beinamen „der Sieger“.

1202 wurde er König von Dänemark und eroberte Mecklenburg, Pommern, Pommerellen; Lübeck und Hamburg erkannten seine Schutzhoheit an. 1219 begann er mit der Eroberung von Estland und griff jahrelang in norwegische und schwedische Thronkriege ein. Im selben Jahr gründete er das Bistum Reval. Am 6. Mai 1223 wurde er von Graf Heinrich von Schwerin auf der Insel Lyø überfallen, gefangengenommen und auf die Burg Dannenberg an der Elbe gebracht. Damit brach die dänische Großmachtstellung zusammen. Im November 1225 wurde er gegen eine beträchtliche Summe und die Zurückgabe von Ländereien entlassen.

In der Schlacht bei Bornhöved am 22. Juli 1227 wurde Waldemar von Graf Adolf IV. von Schauenburg und Holstein geschlagen und musste Holstein aufgeben. Außer Rügen und Estland verlor er zudem alle Eroberungen an der südlichen Ostseeküste.

1231 ließ König Waldemar II. ein Steuerfassungsbuch, das sog. Waldemar-Erdbuch anlegen, in dem systematisch alle Besitzungen und Einkünfte des Königs aufgezeichnet wurden. Außerdem entstanden In seiner Regierungszeit die ersten dänischen Gesetzbücher, das Schonische Recht (Skånske Lov), das Seeländische Recht (Sjællandske Lov) und 1241 schließlich das Jütische Recht (Jydske Lov), welches im Herzogtum Schleswig formell bis 1900 Gültigkeit besaß. Er ist in der Marienkirche in Ringsted, jetzt St. Bendt, begraben.

Ehen und Nachkommen

Waldemar war ab 1205 in erster Ehe mit Margarete Dagmar († 24. Mai 1212), einer Tochter Ottokars I. von Böhmen und Adelheids von Meißen, verheiratet. Aus dieser Ehe stammten folgende Kinder:

  • Waldemar von Schleswig (* 1209; † 1231)
  • Sohn, Totgeburt († 1212)

In zweiter Ehe war er seit 1214 mit Berengaria von Portugal (* um 1195; † 27. März 1221) verheiratet, einer Tochter Sanchos I. von Portugal und Dulces. Mit ihr hatte er die Kinder:

  • Erik IV. (* 1216; † 1250), König von Dänemark (1241-1250)
  • Sofie (* 1217; † 1247) oo 1230 Johann I. Markgraf von Brandenburg
  • Abel von Schleswig († 1252), König von Dänemark (1250-1252)
  • Christoph I. (* 1219; † 1259), König von Dänemark (1252-1259)

Ausserdem hatte er zwei namentlich bekannte uneheliche Söhne:

  • Niels, Graf von Halland-Schwerin († 1218/19)
  • Knut, Herzog von Lolland, Blekinge und Estland († 1260)



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