- Walfried Winkler
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Walfried Winkler (* 17. März 1904 in Chemnitz; † 14. Januar 1982 in Heßdorf bei Erlangen) war ein deutscher Motorradrennfahrer.
Winkler war einer der erfolgreichsten deutschen Motorradrennfahrer vor dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde 1934 Europameister in der Klasse bis 250 cm³, gewann vier Deutsche Straßenmeisterschaften, die Internationale Sechstagefahrt, wurde zweimal Deutscher Zementbahn- und einmal Deutscher Bergmeister.
Während seiner gesamten Karriere startete er für DKW und konnte mit deren Zweitakt-Rennmotorrädern die Viertakt-Konkurrenz oftmals deklassieren.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Walfried Winkler wurde in jungen Jahren von einem einflussreichen väterlicher Freund gefördert, der ihm eine DKW-Rennmaschine und auch Startmöglichkeiten verschaffte. 1925 bekam er dank guter Leistungen seine erste DKW-Werksmaschine. In der Folgezeit entwickelte sich Winkler zu einem Spitzenfahrer und trug dazu bei, dass die Marke DKW, die wenige Kilometer von seiner Heimatstadt Chemnitz entfernt in Zschopau ansässig war, weltweit bekannt wurde. 1927 gewann Winkler in der 250-cm³-Klasse seine erste Deutsche Meisterschaft und verteidigte diesen Titel im folgenden Jahr erfolgreich.
Die Saison 1934 war die erfolgreichste in Walfried Winklers aktiver Laufbahn. Mit dem Sieg bei der Dutch TT, der im niederländischen Assen ausgetragen wurde, sicherte er sich den Europameistertitel in der Klasse bis 250 cm³. Außerdem wurde er erneut Deutscher Meister in dieser Hubraumklasse.
1935 konnte Walfried Winkler zusammen mit seinen langjährigen DKW-Stallgefährten Ewald Kluge und Arthur Geiss in Oberstdorf im Allgäu die Silbervase bei der Internationalen Sechstagefahrt gewinnen. 1938 gewann der Chemnitzer auf der 350er-DKW seinen vierten Deutschen Meistertitel. Im gleichen Jahr nahm er auch an der Nachwuchsfahrerprüfung der Auto-Union-Rennabteilung auf dem Nürburgring teil, wurde aber wegen seiner hageren Statur nicht für fähig gehalten, eine ganze Renndistanz in einem der schweren Vorkriegs-Grand-Prix-Wagen zu absolvieren.
Walfried Winkler stellte zahlreiche Weltrekorde auf, vor allem mit der 175-cm³-DKW. Insgesamt gelangen ihm in seiner Karriere mehr als 200 Rennsiege.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg und mehrjähriger Internierung bestritt Winkler auf einer ehemaligen 250er Werksmaschine noch zahlreiche Rennen in Ost- und Westdeutschland. Im Herbst 1950 verließ er seine sächsische Heimat und ging nach Westdeutschland, wo er in Nürnberg bei Victoria arbeitete und 1952 die Leitung der Geländesportabteilung übernahm.
1957, nachdem die Geländesportabteilung bei Victoria aufgelöst wurde, ging Walfried Winkler zu Porsche und arbeitete dort in der Versuchsabteilung. Trotz seines mittlerweile fortgeschrittenen Alters nahm er noch an einigen Rennveranstaltungen teil und bestritt 1958 zusammen mit Herbert Linge auf Porsche 550 Spyder das 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. In den darauffolgenden Jahren startete Winkler mehrmals bei der über 1000 Kilometer führenden Tour d'Europe.
1969 ging Winkler in den Ruhestand, blieb aber dem Rennsport bis zu seinem Tod im Jahr 1982 verbunden.
Statistik
Titel
- 1927 – Deutscher 250-cm³-Meister auf DKW
- 1928 – Deutscher 250-cm³-Meister auf DKW
- 1934 – 250-cm³-Europameister auf DKW
- 1934 – Deutscher 250-cm³-Meister auf DKW
- 1935 – Gewinn der Silbervase bei der Internationalen Sechstagefahrt auf DKW
- 1938 – Deutscher 350-cm³-Meister auf DKW
Verweise
Literatur
- Steffen Ottinger: DKW Motorradsport 1920–1939. Von den ersten Siegen des Zschopauer Zweitakters bei Bahnrennen bis zu den Europameisterschafts-Erfolgen. 1. Auflage. HB-Werbung und Verlag GmbH & Co. KG, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-00-028611-7, S. 123.
Weblinks
1924: Maurice van Geert | 1925: Jock Porter | 1926: Jock Porter | 1927: Cecil Ashby | 1928: Cecil Ashby | 1929: Frank Longman | 1930: Syd Crabtree | 1931: Graham Walker | 1932: Riccardo Brusi | 1933: Charlie Dodson | 1934: Walfried Winkler | 1935: Arthur Geiss | 1936: Henry Tyrell-Smith | 1937: Omobono Tenni | 1938: Ewald Kluge | 1939: Ewald Kluge
1947: Bruno Francisci | 1948: Maurice Cann
1981: Herbert Hauf | 1982: Reinhold Roth | 1983: Carlos Cardús | 1984: Gary Noel | 1985: Massimo Matteoni | 1986: Hans Lindner | 1987: Javier Cardelus | 1988: Fausto Ricci | 1989: Andrea Borgonovo | 1990: Leon van der Heijden | 1991: Max Biaggi | 1992: Luis Carlos Maurel | 1993: Giuseppe Fiorillo | 1994: Régis Laconi | 1995: Luca Boscoscuro | 1996: Sebastián Porto | 1997: Davide Bulega | 1998: Alex Hofmann | 1999: Ivan Clementi | 2000: Riccardo Chiarello | 2001: David Garcia | 2002: Álvaro Molina | 2003: Taro Sekiguchi | 2004: Álvaro Molina | 2005: Álvaro Molina | 2006: Álvaro Molina | 2007: Álvaro Molina
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