- Herbert Linge
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Herbert Linge (* 11. Juni 1928 in Weissach) ist ein deutscher Rennfahrer der Nachkriegszeit; er fuhr Porsche-Sportwagen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war einer der ersten Lehrlinge in der Firma Porsche im Jahre 1943. Er war maßgeblich an dem Aufbau des Porsche-Kundendienstnetzes im Ausland und besonders in den USA beteiligt.
1952 bis 1954 war er Rennmechaniker für das Porsche-Werksteam. In dieser Mission wurde er auch bei dem berühmten Straßenrennen Carrera Panamericana als bester Mechaniker ausgezeichnet.
Den Durchbruch als Rennfahrer erzielte er im Jahre 1954. Als Beifahrer von Hans Herrmann bei der Mille Miglia auf Porsche Spyder 550 erzielte er den ersten Klassensieg. Weitere Siege in Frankreich und bei der Rallye Lüttich-Rom-Lüttich folgten. Parallel dazu arbeitete er weiterhin als Mechaniker bei Porsche im Versuch. Linge war nie festangestellter Rennfahrer, wurde aber wegen seines hervorragenden Fahrkönnens oft dazu herangezogen. Dem standen gelegentliche Einsätze mit anderen Marken (Abarth) nicht entgegen.
Er war an der Entwicklung der ersten Formel-2- und Formel-1-Fahrzeuge von Porsche beteiligt, dennoch fuhr er nur Sportwagenrennen, unter anderem in Le Mans beim 24-Stunden-Rennen. Seine Rennfahrerkarriere beendete er 1969 bei diesem Rennen, nachdem sein Co-Pilot John Woolfe in der ersten Runde tödlich verunglückt war.
1970 stieg er noch einmal in den Rennwagen, um beim Hollywood-Film „Le Mans“ den Schauspieler Steve McQueen zu doublen.
Seither arbeitete Linge in leitender Position im Versuchszentrum Weissach bis zu seiner Pensionierung 1993.
Zeit seines Lebens setzte sich Linge für die Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen im Rennsport ein.
Der Porsche Cup sowie die ONS-Sicherheitsstaffel, bei der Sportwagen mit Feuerlöschgeräten ausgerüstet wurden, um Ärzte und Hilfe schneller an ein Unfallfahrzeug heranzuschaffen, basieren auf Ideen von Herbert Linge. Dafür erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Heute noch sieht man Herbert Linge an der Rennstrecke bei Oldtimer-Rallyes.
Sportliche Erfolge
Datum Rennen Erfolg 2. Mai 1954 Mille Miglia Klassensieger 18.–22. August 1954 Lüttich-Rom-Lüttich Gesamtsieger 3.–12. September 1954 Tour de France Sportwagenklassensieger November 1954 Speedweek Nassau Versch. Klassensiege 13. März 1955 12 Stunden von Sebring Seriensportwagenklassensieger 12. Mai 1957 Mille Miglia Klassensieger 22. März 1958 12 Stunden von Sebring Klassensieger 8. Mai 1960 Targa Florio Klassensieger GT 24.–25. Juni 1960 24 Stunden von Le Mans Klassensieger 4. September 1960 500 km Nürburgring Klassensieger 5.–6. November 1960 Tour de Korsika Gesamtsieger 19. März 1961 Pferdsfeld Flugplatzrennen Klassensieger GT 700 30. April 1961 Targa Florio Klassensieger 28. Mai 1961 1000 km Nürburgring Klassensieger Sport 10.–11. Juni 1961 24 h von Le Mans Klassensieger 8. Juli 1961 GP Silverstone Klassensieger 6. Mai 1962 Targa Florio Klassensieger 27. Mai 1962 1000 km Nürburgring Klassensieger 5. August 1962 Grand Prix von Deutschland Klassensieger 19. August 1962 Flugplatzrennen Trier Klassensieger 21. Oktober 1962 1000 km Paris Klassensieger 1600 GT 5. Mai 1963 Targa Florio Klassensieger 19. Mai 1963 1000 km Nürburgring Klassensieger 15.–16. Juni 1963 24h von Le Mans Klassensieger Prototypen 2000 23. Juni 1963 Rundstreckenrennen Hockenheim Klassensieger GT 2000 21. Juli 1963 Norisringrennen Nürnberg Klassensieger 28. Juli 1963 Solitude Rennen Klassensieger 4. August 1963 GP von Deutschland Klassensieger 8. September 1963 Herbstpokal Hockenheim Klassensieger 15. September 1963 Flugplatzrennen Achum Klassensieger 13. Oktober 1963 Flugplatzrennen Trier Klassensieger GT 2500 26. Februar 1964 Daytona 2000 km Klassensieger 6. Juni 1964 6 Stunden Brands Hatch Klassensieger 3000 cm³ 5. Juli 1964 Norisringrennen Klassensieger GT 2500 11.–20. September 1964 Tour de France Klassensieger 27. März 1965 12 Stunden von Sebring Klassensieger 19.–20. Juni 1965 24 h von Le Mans Klassensieger 6. Januar 1966 24 h von Daytona Klassensieger 10.–11. Juni 1967 24 h von Le Mans Klassensieger 15. Oktober 1967 1000 km Paris Klassensieger 20.-25. August 1967 Marathon de la Route (Nürburgring) Gesamtsieger Im Jahre 1963 gewann Herbert Linge den deutschen GT-Meisterschaftstitel. Viele zweite und dritte Plätze sind hier nicht erwähnt.
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1958 Baron Carel Godin de Beaufort Porsche 550A RS Carel Godin de Beaufort Rang 5 1960 Porsche KG Porsche 356B Abarth GTL Heini Walter Rang 10 1961 Porsche System Engineering Porsche 356B Abarth GTL Ben Pon Rang 10 1963 Porsche Systems Engineering Porsche 718/8 WRS Spyder Edgar Barth Rang 8 1964 Porsche Systems Engineering Porsche 904/8 Edgar Barth Ausfall Kupplungsschaden 1965 Porsche Systems Engineering Porsche 904/6 Peter Nöcker Ausfall Kupplungsschaden 1966 Porsche System Engineering Porsche 906/6L Carrera 6 Hans Herrmann Rang 5 1967 Auguste Veuillet Porsche 911S Robert Buchet Rang 14 1968 Philippe Farjon Porsche 907/8 Robert Buchet Disqualifiziert 1969 John Woolfe Racing Porsche 917 John Woolfe Ausfall Tödlicher Unfall von Woolfe 1970 Solar Productions Porsche 908/2 Jonathan Williams nicht klassiert Literatur
- Frank Wiesner: Herbert Linge - Pionier in Pole-Position. 264 Seiten mit 387 Bildern, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2007; ISBN 978-3-7688-1916-9
Siehe auch
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