- Wendland (historische Landschaft)
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Dieser Artikel befasst sich mit der Landschaft Wendland, weitere Bedeutungen unter Wendland (Begriffsklärung). - Dr. Manfred Fortmann: Das Wendland-Buch Die Vielfalt der Erlebnisregion Elbufer-Drawehn, edition limosa, [1], ISBN 978-3-86037-308-8
- Karin Meyer-Kirstein: Das Wendland Kochbuch, edition limosa, [2], ISBN 978-3-86037-303-3
- Ingeborg Harms: Das Wendland (ein Essay in Deutsche Landschaften), S. Fischer Verlag, ISBN 3-10-070404-5
- A. Danneberg, T. Danneberg, B. Eisermann, A. Krüger, B. Sturm: 750 Jahre Trebel, 1251 - 2001, Lüchow 2001
Das Wendland ist eine Landschaft im Grenzbereich der heutigen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Sein Kern ist das Hannoversche Wendland im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen.
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Name
Wendland ist keine altüberlieferte Gebietsbezeichnung. Der Begriff kam erst um 1700 auf, als ein Pfarrer aus Wustrow über die Sprache, Gewohnheiten, Bräuche und Sitten der Bewohner dieses Landstrichs berichetete. Er betrachtete die Bewohner in den Dannenbergischen Ämtern als Wenden und benannte danach das Gebiet als Wendland. Im Laufe der Zeit bürgerte sich der Name ein.
Landschaft
Landschaftsmäßig stellt das Wendland den östlichen Randbereich der Lüneburger Heide, das ebenso sein Gepräge während der Saale-Eiszeit erhielt. Landschaftsprägend ist der Höhenzug des Drawehn, der auch als osthannoversche Kies-Endmoräne bezeichnet wird. Es handelt sich um eine sandige Geest, die mit Kiefern aufgeforstet wurde. Mit unfruchtbaren Böden und Wasserarmut infolge des wasserdurchlässigen Bodens ist es in seiner Geschichte immer siedlungsunfreundlich gewesen.
Siedlungsformen
Im Hannoverschen Wendland findet sich ein nahezu geschlossenes Verbreitungsgebiet der Rundlinge, die fast alle slawische Ortsnamen tragen. Diese Siedlungsform ist zwar in einem Streifen von der Ostsee bis zum Erzgebirge vertreten, konnte sich aber im Wendland als einer seit dem Mittelalter strukturschwachen Region abseits der großen Handelswege gut erhalten.
Bei über 100 Dörfern ist die Rundlingsform noch heute im Ortsbild zu erkennen. Aber auch in der benachbarten Altmark sowie in östlichen Teilen der Landkreise Lüneburg, Uelzen, Gifhorn sowie südlich auf dem Vorsfelder Werder (Rühen, Wendschott, Brackstedt, Velstove) und einigen Gebieten Schleswig-Holsteins hat sich eine erhebliche Zahl von Rundlingen erhalten. Diese sind im Gegensatz zu denen des Hannoverschen Wendlandes häufig stärker überformt. Auch sind ihre historischen Bauernhäuser weniger erhalten geblieben, da in anderen Gebieten mit höherer wirtschaftlicher Dynamik Neubauten entstanden.
Kultur und Geschichte
Maßgeblich geprägt ist das Wendland von der polabischen Kultur. Im Mittelalter, in Resten bis in die frühe Neuzeit, wurde das Wendland von Slawen bewohnt, in Norddeutschland Wenden genannt. Erhalten geblieben sind davon zahlreiche Ortsnamen slawischen Ursprungs und, entstanden in mittelalterlichen Konfliktsituationen, die Siedlungsform der Rundlingsdörfer.
Seit 1989 findet im Wendland jährlich zwischen Himmelfahrt und Pfingsten die Kulturelle Landpartie als eine der größten Kulturveranstaltungen in Deutschland statt.
Bis zur Wende 1989/90 lag das Wendland, das sich sackartig in das Gebiet der DDR hineinstreckte, als Zonenrandgebiet geographisch in einer extremen Abseitslage. Seit Ende der 1970er Jahre ist das Wendland deutschlandweit bekannt geworden wegen der Proteste gegen das Atommülllager Gorleben.
Siehe auch
Literatur
Weblinks
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