- West-Alliierte
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Der Begriff Alliierte stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Verbündete, die eine Allianz geschlossen haben. Dies muss kein formeller Vertrag sein, ein koordinierter Kampf gegen einen gemeinsamen Gegner reicht aus.
Im engeren Sinne werden unter Alliierten die im Zweiten Weltkrieg gegen die Achsenmächte (Deutschland, Italien, Japan) verbündeten Großmächte verstanden. Auch die im Ersten Weltkrieg gegen die Mittelmächte verbündeten Staaten werden teilweise als Alliierte bezeichnet, der weitaus üblichere Ausdruck hierfür ist jedoch die Entente.
Inhaltsverzeichnis
Siebenjähriger Krieg
Mit Alliierten werden in Bezug auf den Siebenjährigen Krieg vor allem die Verbündeten Preußens bezeichnet (im weitesten Sinne einschließlich Preußen).
- Königreich Preußen
- Königreich Großbritannien
- Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg
- Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel
- Landgrafschaft Hessen-Kassel
- Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg
- Grafschaft Schaumburg-Lippe (Bückeburg)
Kurzzeitig war auch das Russische Reich mit Preußen verbündet (1762).
Erster Weltkrieg
Siehe Hauptartikel: Entente
Zweiter Weltkrieg
→ Hauptartikel: Kriegführende Staaten im Zweiten Weltkrieg
Ursprüngliche Alliierte
Hauptalliierte
- Frankreich (Von der Eroberung durch die deutschen Truppen bis zur Landung der Alliierten in der Normandie (Operation Overlord) durch Widerstandsorganisationen der Résistance sowie Exilstreitkräfte der France libre)
- Vereinigtes Königreich
- Sowjetunion (ab Mitte 1941)
- USA (ab Ende 1941)
- Republik China
Weitere Alliierte
Von den Achsenmächten besetzte Länder, die, vor allem im Partisanenkrieg, aus dem Untergrund auch weiterhin teilweise erbitterten Widerstand leisteten:
- Polen (besetzt vom Deutschen Reich und der Sowjetunion 1939)
- Tschechoslowakei
- Norwegen (besetzt vom Deutschen Reich, 9. April 1940)
- Dänemark (besetzt vom Deutschen Reich, 9. April 1940)
- Belgien (besetzt vom Deutschen Reich, 10. Mai 1940)
- Niederlande (besetzt vom Deutschen Reich, 10. Mai 1940)
- Luxemburg (besetzt vom Deutschen Reich, 10. Mai 1940)
- Griechenland (besetzt von Italien, Deutschem Reich und Bulgarien 28. Oktober 1940)
- Jugoslawien (besetzt vom Deutschen Reich, Italien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien, 6. April 1941)
Die Vier Mächte
In Deutschland wurden mit dem Begriff die Alliierten meist die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges (USA, Sowjetunion und Vereinigtes Königreich) in Europa bezeichnet; später kam auch Frankreich dazu. Diese vereinbarten die gemeinsame Verwaltung des besiegten Kriegsgegners. Das (vormalige) Großdeutsche Reich wurde in Besatzungszonen aufgeteilt und musste die deutschen Ostgebiete abgeben. (Zeittafel). Auch die Vorgehensweise zur Verwaltung Österreichs wurde festgelegt. Die Hauptstädte Berlin und Wien wurden in jeweils vier Sektoren geteilt und gemeinsam verwaltet (Vier-Sektoren-Stadt).
Der Alliierte Kontrollrat im Nachkriegsdeutschland und die Alliierte Kommission für Österreich waren Behörden der vier Besatzungsmächte, die im Jahre 1945 gegründet wurden. Aufgabe des Kontrollrats war die Ausübung der Regierungsgewalt, er brach jedoch bereits 1948 wieder auseinander.
Die Alliierte Hohe Kommission, abgekürzt AHK, war von 1949 bis 1955 oberstes Kontrollorgan der drei Westmächte für die Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin mit drei Hohen Kommissaren, deren Sitz auf dem Petersberg lag.
Zweiter Golfkrieg
Auch die gegen den Irak verbündeten Staaten im Zweiten Golfkrieg bzw. allgemein die Mitglieder der NATO werden als Alliierte bezeichnet.
Andere Alliierte
In den Befreiungskriegen, vor allem aber im Sechsten Koalitionskrieg, nannte man die Verbündeten gegen Frankreich auch „Alliierte“ (Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland, Österreich, Preußen, Russland u.a.).
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