- Westendorf (Tirol)
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Westendorf Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Tirol Politischer Bezirk: Kitzbühel Kfz-Kennzeichen: KB Fläche: 95,52 km² Koordinaten: 47° 24′ N, 12° 12′ O47.412.2783Koordinaten: 47° 24′ 0″ N, 12° 12′ 0″ O Höhe: 783 m ü. A. Einwohner: 3.597 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km² Postleitzahl: 6363 Vorwahl: 05334 Gemeindekennziffer: 7 04 20 NUTS-Region AT335 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfplatz 1
6363 WestendorfWebsite: Politik Bürgermeister: Anton Margreiter (Bürgermeisterliste für Arbeitnehmer, Wirtschaft und Tourismus) Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Westendorf im Bezirk Kitzbühel
Blick vom Salvenberg auf das Dorfzentrum(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Westendorf ist eine Gemeinde mit 3597 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Brixental in Tirol.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Westendorf liegt auf einer sonnigen Terrasse des Brixentals, am Fuß der Choralpe. Das Gemeindegebiet besteht aus einem Haufendorf und weiteren Weilern und Höfen in der Umgebung, sowie einem Gewerbegebiet. Nach Süden hin zweigt das Windautal ab, welches als beliebtes Naherholungsgebiet gilt.
Ein Großteil des Gemeindegebietes ist bewaldet oder landwirtschaftlich genutzt.
Flüsse: Die Brixentaler Ache und die Windauer Ache durchfließen das Gemeindegebiet.
Berge: Bedeutende Berge sind etwa die Hohe Salve (1.828 m), der Steinbergstein (2.215 m), das Kröndlhorn (2.444 m) und das Brechhorn (2.032 m).
Ortsteile
Achenberg, Au, Außersalvenberg, Bichling, Bichlingerstrasse, Burgwegen, Feichten, Hechenmoos, Hinterwindau, Holzham, Hörhag, Kummern, Moosen, Mühltal, Nachsöllberg, Oberwindau, Rettenbach, Ried, Salvenberg, Schwaigerberg, Straßhäusl, Unterwindau, Vorderwindau
Nachbargemeinden
An Westendorf grenzen die Gemeinden Brixen im Thale, Hopfgarten im Brixental, Kirchberg in Tirol, Söll und im Bundesland Salzburg die Gemeinden Neukirchen am Großvenediger und Wald im Pinzgau.
Söll Hopfgarten Brixen, Kirchberg Wald, Neukirchen Geschichte
Die ersten Funde in Westendorf gehen bis in die Bronzezeit zurück, wobei die Brandgräber beim Bau der Bahnhofstraße 1926 zerstört wurden. Die Funde, die damals gemacht wurden, befinden sich heute im Landesmuseum Ferdinandeum. Die Artefakte weisen mehrere Besonderheiten auf: einerseits gibt es eine beachtliche Menge davon, andererseits besteht ein Teil der gefundenen Gegenstände aus Bronze, die nicht aus Tirol stammt.
In der Römerzeit gehörte Westendorf zur Provinz Noricum, wobei der Ort direkt an der Grenze lag. 476 wurde diese Provinz von Odoaker aufgelöst, wodurch sicherlich viele Einwohner ins benachbarte Rätien überwechselten.
1234 wird Westendorf erstmals urkundlich erwähnt und zwar in einer Schenkung des Grafen Otto von Wasserburg an das Kloster Rott. Es gibt aber mehrere Anhaltspunkte dafür, dass der Ort und die Kirche schon früher existierten: 902 übergab der edle Randolt seinen Besitz im Brixental an den Bischof von Regensburg. Um den eigenen Anspruch auch gegen den Bischof von Brixen durchsetzen zu können, ist anzunehmen, dass die Regensburger Bischöfe eine Kirche im Gebiet bei Westendorf errichteten. Des Weiteren ist die Kirche dem Nikolaus von Myra geweiht, was auf eine Errichtung im 11./12. Jahrhundert schließen lässt.
Beim 4. Laterankonzil wird die Gründung des Bistums Chiemsee im Jahre 1215 beschlossen. Dieser neuen Diözese wurde auch das gesamte Brixental zugesprochen, wobei der Bischof von Chiemsee die landesherrliche und geistliche Gewalt hatte, der Erzbischof von Salzburg aber das Patronats- und Zehentrecht. 1385 kam das Brixental in Folge eines Kaufvertrages gänzlich zum Erzbistum Salzburg, das geistliche Recht blieb aber beim Bistum Chiemsee.
Die St. Nikolaus-Kirche in Westendorf wird 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Der gotische Bau wurde 1771 von Andre Huber umgebaut.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde im Windautal nach Kupfer, Bleiglanz und Schwefelkies geschürft.
Westendorf war dem Gericht Itter unterstellt, dem 1514 von Kaiser Maximilian I. auch die hohe Gerichtsbarkeit übertragen wird. Im 16. Jahrhundert herrschte rund um Westendorf reger Bergbau. 1803 kam das Erzbistum Salzburg in Folge der von Napoleon propagierten Säkularisierung an das Großherzogtum Toskana und 1805 an Österreich. 1809 kommt Salzburg wie Tirol an Bayern und erst 1814 gelangt es wiederum zu Österreich.
Am 1. Mai 1816 kam das gesamte Brixental nach einem Beschluss von Kaiser Franz I. zu Tirol, wobei im selben Jahr Westendorf zu einer eigenständigen Gemeinde erhoben wird.
Abschnittsbefestigung von Burgegg: Heute findet man bei Westendorf Höfe mit dem Namen "Burwegen" und "Burweg". Betrachtet man die Landkarte in diesem Gebiet, so findet man ein durch Bäche umgrenztes Plateau, das sich aufgrund seiner Lage zu einer Festung eignete. Hatte man früher angenommen, dass es sich hierbei um eine prähistorische Befestigungsanlage handelte, so nimmt man heute an, dass sich an der Stelle eine mittelalterliche Erdburg mit Holzteilen befand. Leider wurden in der Gegend weder Mauerreste noch sonstige Funde gemacht und auch schriftliche Quellen zur Anlage existieren nicht.
Religionen
Bei der letzten Volkszählung (2001) bekannten sich etwa 90 % der Einwohner zum Katholizismus. Der Rest entfällt auf andere Religionen und Konfessionslose.
Bevölkerungsentwicklung
Mit Stichtag der Volkszählung 2001 (Endgültiges Ergebnis von 2004) hatte Westendorf 3.454 Einwohner. Die Einwohnerzahl von Westendorf ist konstant steigend. Im Jahr 2007 erreichte man 3.520 Einwohnern.
Gemeinderanking Bezirk Kitzbühel
Aktuelle Einwohnerzahlen (31. Dezember 2010) zeigen, dass die Gemeinde Westendorf in der Top10-Wertung der Einwohnerzahlen den Platz 8 belegt.
Rang Gemeinde Einwohner 1. St. Johann in Tirol 8.790 2. Kitzbühel ~ 8.300 3. Hopfgarten im Brixental ~ 5.400 4. Kirchberg in Tirol 5.255 5. Fieberbrunn 4.318 6. Kössen 4.195 7. Kirchdorf in Tirol 3.781 8. Westendorf (Tirol) 3.598 9. Brixen im Thale ~ 2.757 10. Oberndorf in Tirol 2.026 Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien/Listen zusammen:
- Bürgermeisterliste für Arbeitnehmer, Wirtschaft und Tourismus – stellt den Bürgermeister: 7 Mandate
- Westendorfer Wirtschaft - Zusammenarbeit für Alle - Johann Steixner – stellt den Vizebürgermeister: 3 Mandate
- Bäuerliche Liste für alle Westendorfer: 3 Mandate
- Die Powerliste Westendorf: 1 Mandat
- UDO (Unabhängige Dorfer Liste): 1 Mandat
Gemeindevorstand
Der Westendorfer Gemeindevorstand besteht aus fünf Mitgliedern.
- Bürgermeister Anton Margreiter, (Bürgermeisterliste für Arbeitnehmer, Wirtschaft und Tourismus)
- Vizebürgermeister Johann Steixner, (Westendorfer Wirtschaft - Zusammenarbeit für Alle - Johann Steixner)
- Gemeindevorstand Florian Aschaber, (Bürgermeisterliste für Arbeitnehmer, Wirtschaft und Tourismus)
- Gemeindevorstand Walter Leitner-Hölzl, (Bürgermeisterliste für Arbeitnehmer, Wirtschaft und Tourismus)
- Gemeindevorstand Peter Schroll, (Bäuerliche Liste für alle Westendorfer)
Bürgermeister
Seit der Gemeinderatswahl 2004 ist der (ehemalige) Polizeibeamte Anton Margreiter (Liste Westendorf für Arbeitnehmer und Tourismus) Bürgermeister der Gemeinde.
Wappen
Blasonierung: Gespalten; vorne in Schwarz ein goldener Bischof, mit der Rechten einen Bischofsstab, in der Linken drei Kugeln haltend, hinten gespalten von Silber und Rot.
Die Bischofsfigur stellt den Heiligen Nikolaus als hiesigen Pfarrpatron dar. Die Landesfarben Weiß (Silber) und Rot weisen darauf hin, dass die Gemeinde erst 1816 als Folge des Wiener Kongresses an Tirol gekommen ist. Das Wappen wurde 1954 von der Tiroler Landesregierung verliehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Röm.-kath. Pfarrkirche zum Heiligen Nikolaus: Das gotische Gotteshaus wird 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Kirchenneubau erfolgte gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Nach einem Brand im Jahre 1630 wurde die Kirche wieder hergestellt und 1735 barockisiert. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche mehrere Male umgebaut und renoviert.
Musik
Neben der Bundesmusikkapelle Westendorf gibt es zahlreiche Volksmusikgruppen. Des Weiteren besteht seit langem ein Kirchenchor.
Sport
Für Sport stehen den Bewohnern und Gästen zahlreiche Einrichtungen zur Verfügung:
- Beheiztes Freischwimmbad
- Tennisplätze
- Beachvolleyballplätze
- Minigolf-Anlage
- Mountainbike - Routen
- Rad- und Wanderwege
- Nordic Walking Strecken
- Luftgewehrschießstand
- Fitnessparcours
- Fußballplätze
- Reithalle, Trabrennbahn
- Zahlreiche Schipisten, vorwiegend mit Kunstschneeanlage, Einseilumlaufbahnen, Sesselbahnen, Schlepplifte und Babylifte
- Eislaufplatz
- Langlaufloipen
- Paragliding von der Choralpe
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft Westendorfs ist - abgesehen vom Tourismus - hauptsächlich von kleineren Gewerbebetrieben geprägt.
In der Gemeinde gibt es viele Auspendler (590 im Jahr 2001). Dem gegenüber standen lediglich 273 Einpendler.
Tourismus
Westendorf ist hauptsächlich zweisaisonal touristisch ausgerichtet.
Im Winter ist Westendorf ein beliebter Wintersportort mit zahlreichen Aufstiegshilfen und Skipisten. Außerdem ist das örtliche Skigebiet Mitglied der Skiwelt Wilder Kaiser Brixental, dem größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs. Im Sommer eignet sich Westendorf sehr gut als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen und Ausflüge in die Grasberge der Kitzbüheler Alpen.
Im Kalenderjahr 2004 hatte die Gemeinde 424.297 Nächtigungen aufzuweisen. Davon fielen 166.214 (39,2 %) auf die Sommersaison und 258.083 (60,8 %) auf die Wintersaison. Tirolweit stand die Gemeinde Westendorf bei den Nächtigungszahlen an 29. Stelle (2004). Den Touristen standen im Jahr 2004 rund 3.800 Gästebetten zur Verfügung.
Neben den sportlichen bestehen noch folgende touristische Einrichtungen:
- Erlebnispark Alpinolino
- Campingplatz im Mühltal
Verkehr
Westendorf ist über die Salzburg-Tiroler-Bahn sowie die Bundesstraße 170 zu erreichen. Es besteht Autobahnanschluß über die Inntalautobahn (A12) mit der Ausfahrt Wörgl-Ost.
Medien
Seit Jänner 1985 existiert in Westendorf der "Westendorfer Bote", eine monatlich erscheinende Dorfzeitung, die von der Pfarre Westendorf und der Erwachsenenschule Westendorf herausgegeben wird. Sie steht sowohl der Gemeinde als auch allen Vereinen und Institutionen zur Verfügung und wird gratis an alle Haushalte verteilt.
Öffentliche Einrichtungen
- Kläranlage, gemeinsam mit dem Nachbarort Brixen im Thale
- Kompostierungsanlage
- Bauhof
- Wohn- und Pflegeheim
- Veranstaltungszentrum Alpenrosensaal
- Gemeindebücherei
Bildung
- Kindergarten
- Volksschule
- Hauptschule
- Alpenschule - Schule des Sehens und Fühlens
- Erwachsenenschule
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
u.a. Josef Schönacher (seit 1990), Altbürgermeister und Träger des "Goldenen Verdienstabzeichens der Republik Österreich"
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Silvia Berger (* 1980), ehemalige Ski-Rennläuferin (ÖSV)
- Josef Mitterer (* 1948), Professor für Philosophie an der Universität Klagenfurt
- Michael Baur (* 1969), Profifußballer (Bundesligaclub LASK)
- Thomas Zass (*1989), Volleyballprofi 1. Bundesliga, VC Amstetten
Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
Sepp Kahn, Brixentaler Mundartdichter aus Itter; (verbringt die Sommer als Senner auf einer Alm im Windautal)
Sonstiges
Eine internationale Jury wählte das Dorf 1998 im Rahmen der "Entente Florale" zum "Schönsten grünenden und blühenden Dorf Europas".
Panorama
Weblinks
- Gemeindedaten von Westendorf (Tirol). In: Statistik Austria.
- www.geschichte-tirol.com: Westendorf
- Westendorf Gigapixel Panorama (17.200 Megapixel)
- Tirol Atlas: Westendorf
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