- Beginenhaus
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Ein Beginenhof (ndl: begijnhof, fr.: béguinage) ist die typische Wohnanlage der Beginen, die vor allem im belgischen Flandern und in den Niederlanden vorkommt.
Ein Beginenhof liegt in einer Stadt und besteht meistens aus einem um einen Innenhof gruppierten architektonischen Ensemble, bestehend aus kleinen Wohnhäusern der Beginen, einer Kapelle, Nebengebäuden und oft einem größeren Haus für die Beginenmeisterin und mit einem Versammlungsraum. Häufig ist der Innenhof als idyllischer Nutz- und Ziergarten oder Grünanlage gestaltet. Die Anlage ist durch Mauern oder Wassergräben klar von dem Rest der Stadt abgegrenzt. In den Giebeln der Beginenhäuschen befinden sich oft religiöse Sprüche, Heiligen- oder Marienbilder oder die Namen der Schutzheiligen der Bewohnerinnen.
Da es heutzutage fast keine Beginen mehr gibt, werden die Wohnhöfe auch von älteren Leuten, Künstlern und Studenten bewohnt. Die kleinen Häuser sind dazu in der Regel restauriert und renoviert worden. Der Beginenhof in Brügge dient heute Gemeinschaft von Benediktinerinnen als Kloster.
Die meisten Beginenhöfe befinden sich in Belgien und sind wegen ihres Alters, der Ruhe und der schlichten harmonischen Architektur malerisch und sehenswürdig. Von ehemals 80 Anlagen sind noch rund 30 erhalten. In den Niederlanden sind noch zwei Anlagen in Amsterdam und Breda erhalten. In Frankreich gibt es keine Höfe mehr.
UNESCO-Welterbe
Von 26 noch erhaltenen flämischen Beginenhöfen hat die UNESCO die Anlagen in folgenden Städten in ihre Liste „Weltkulturerbe” aufgenommen:
- Brügge
- Dendermonde
- Diest
- Gent
- Gent-Sint-Amandsberg
- Hoogstraten
- Kortrijk
Siehe auch
Weblinks
- Beginenhöfe. Dissertation im Volltext als PDF-Dateien abrufbar
- Beginenhöfe in Flandern
- Begijnhof in Amsterdam
Belfriede in Flandern und Frankreich | Altstadt von Brügge | Schiffshebewerke des belgischen Canal du Centre | Flämische Beginenhöfe | Grand-Place / Grote Markt (Brüssel) | Jungsteinzeitliche Feuersteinminen bei Spiennes | Liebfrauenkathedrale (Tournai) | Jugendstilbauten von Victor Horta in Brüssel | Plantin-Moretus-Museum
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