Wild Christmas

Wild Christmas
Filmdaten
Deutscher Titel Wild Christmas
Originaltitel Reindeer Games
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2000
Länge Kinofassung: 104 Minuten
Director’s Cut: 124 Minuten
Altersfreigabe FSK 16/18
Stab
Regie John Frankenheimer
Drehbuch Ehren Kruger
Produktion Marty Katz, Chris Moore, Bob Weinstein, Harvey Weinstein
Musik Alan Silvestri
Kamera Alan Caso
Schnitt Antony Gibbs, Michael Kahn
Besetzung

Wild Christmas (Originaltitel: Reindeer Games) ist ein US-amerikanischer Thriller von John Frankenheimer aus dem Jahr 2000.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Autodieb Rudy Duncan teilt sich die Gefängniszelle mit Nick Cassidy, der wegen Totschlags inhaftiert wurde. Beide haben nur noch ein paar Tage bis zu ihrer Entlassung aus dem Gefängnis. Cassidy ist im regen Briefverkehr mit einer Frau namens Ashley Mercer, die er durch eine Kontaktanzeige kennenlernte und in die er sich verliebt hat. Er hat sie noch nie gesehen und kennt sie nur von Bildern, die Mercer ihm ins Gefängnis geschickt hat. Seinem Zellennachbar Duncan zeigt er die Fotos und erzählt ihm genaue Details über diese Frau, mit der er eine gemeinsame Zukunft plant. Duncan dagegen hat nur den Wunsch, mit seiner Familie zuhause wieder ein gemeinsames Weihnachtsessen zu genießen. Bei einer Auseinandersetzung mit einem anderen Häftling im Speisesaal des Gefängnisses entsteht zunächst der Eindruck, dass Cassidy dabei zu Tode kommt.

Kurz vor Weihnachten wird Duncan aus dem Gefängnis entlassen. Vom Gefängnisbus aus sieht er die Freundin Cassidys, die vor dem Gefängnis auf diesen wartet. Ashley entpuppt sich als kulleräugige, sanfte Schönheit. Duncan zögert zunächst, doch dann springt er aus dem Bus und gibt sich ihr gegenüber als Cassidy aus. Die beiden verbringen ein Liebeswochenende in einer Blockhütte. Um seine wahre Identität nicht zu verraten, vernichtet Duncan seine eigenen Papiere.

Als die beiden von Weihnachtseinkäufen in die Hütte zurückkehren, wartet dort bereits Ashleys brutaler Bruder Gabriel mit seiner Gang auf die beiden. Da Ashley Gabriel im Vorfeld von Cassidys früherem Job in einem Indianerkasino erzählt hatte, plant dieser einen Überfall auf das Casino The Tomahawk während der Weihnachtsfeiertage. Dafür wollen sie Cassidys Wissen ausnutzen. Duncans Beteuerungen, dass er gar nicht Cassidy sei, glaubt man ihm nicht, da er keine Beweismittel mehr besitzt, Ashley und die Gang von seiner wahren Identität zu überzeugen. Als Gabriel ihm droht, ihn umzubringen, sieht Duncan keine andere Wahl, als Cassidys Rolle weiterzuspielen und sich an dem geplanten Überfall auf das Casino The Tomahawk zu beteiligen.

In der Folge ist Duncan damit beschäftigt, zunächst seine Teilnahme am Überfall in die Tat umzusetzen, dabei aber auch jede sich bietende Möglichkeit zur Flucht zu ergreifen. Er wagt nach einer Erkundungstour zum Casino einen Fluchtversuch mit Ashley, der jedoch misslingt. Vor dem Überfall auf das Casino nistet sich die Gang in ein Motel ein. Dort kommt Duncan durch Zufall hinter die wahre Identität von Ashley und Gabriel, bei denen es sich nicht um Geschwister, sondern um ein Liebespaar handelt.

Beim Überfall auf The Tomahawk am Heiligabend sind die Gangster als Weihnachtsmänner (Santa Claus) verkleidet. Der Überfall gelingt, aber es kommt zu einer Schießerei, die nur Duncan, Ashley und Gabriel überleben. Ashley verrät sich durch ihr Wissen darüber, wie Cassidy starb – obwohl Duncan ihr nie davon erzählt hatte. Sie erschießt Gabriel. Der vermeintlich tote Nick Cassidy taucht wieder auf; es stellt sich heraus, dass er bereits vor seiner Inhaftierung eine Beziehung mit Ashley unterhielt und dass auch Ashley eine andere Identität besitzt. Sie entpuppt sich als eiskalte und verführerische Femme fatale, die nur an Geld interessiert ist. Cassidy ist der einzige Mensch, den sie wirklich liebt und den die eiskalte Schönheit regelrecht vergöttert. Cassidy und Ashley wollen Duncan in einem Auto angekettet verbrennen, doch Rudy als ehemaliger Autoknacker startet den Wagen und fährt Cassidy fast zu Tode. Als Ashley ihren totgeglaubten Geliebten sieht und begreift, dass sie den einzigen Menschen, den sie je geliebt hat, für immer verloren hat, verwandelt sich die engelsgleiche Schönheit endgültig in eine wilde Furie. Mit einer Mischung aus Wut, Zorn, Hass, Trauer, Verzweiflung, Angst und mit tränenden Augen stellt sich die Killerlady Duncan entgegen. Während sie angesichts ihres totgeglaubten Geliebten nur laut "Nein" schreit, schießt sie auf Duncan, stürzt allerdings mit dessen Wagen vor Todesangst schreiend in eine Schlucht und wird mit dem Wagen verbrannt. Anschliessend tötet Duncan den schwer verletzten Cassidy, indem er ihn ebenfalls in die Schlucht stürzen lässt.

Duncan macht sich auf den Weg zu seiner Familie. Als Weihnachtsmann verkleidet verteilt er in seinem Heimatort einen Teil der Beute in die Briefkästen der Nachbarn. Am Schluss sitzt er fröhlich im Kreise seiner Familie beim Essen.

Kritiken

Mick LaSalle schrieb im San Francisco Chronicle, der Film sei einer der smartesten Thriller der letzten Jahre. Er wirke auch besonders erfrischend und ähnele den Filmen von Tarantino, aber ohne Tarantinos Herzlosigkeit. Die Veränderungen des Charakters von Ashley Mercer seien sehenswert. Der Film sei stellenweise komisch, aber ohne in eine Satire oder eine Parodie abzugleiten. [1]

William Arnold schrieb im Seattle Post-Intelligencer, dass Ben Affleck in dem als Starvehikel für ihn konzipierten Film unglaubwürdig wirke. Er lobte die Actionszenen und die Dialoge. Die Darstellungen von Gary Sinise und Charlize Theron wurden ebenfalls gelobt. [2]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei ein „hochgradig schematischer, mit billigen Effekten überfrachteter Actionfilm“. Er lasse „die persönliche Handschrift des Regisseurs völlig vermissen“.[3]

Auszeichnungen

Der Film war 2001 in zwei Kategorien für einen Taurus Award nominiert.

Hintergründe

Die Produktion kostete 36 Millionen Dollar. Gedreht wurde in Kanada. Es war der letzte Kinofilm des Regisseurs John Frankenheimer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. San Francisco Chronicle
  2. Seattle Post-Intelligencer
  3. Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 15. Januar 2008

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