- Wolfgang Zeller
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Wolfgang Zeller (* 12. September 1893 in Biesenrode Landkreis Mansfeld-Südharz; † 11. Januar 1967 in Berlin) war ein deutscher Komponist u. a. von Filmmusik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit und Jugend
Zeller wird 1893 in Biesenrode im Harz als Sohn eines Pfarrers geboren. Mit acht Jahren bekommt er Violinunterricht, bereits während der Schulzeit beginnt er zu komponieren. Nach dem Abitur in Potsdam nimmt Zeller Unterricht bei dem Münchener Geigenvirtuosen Felix Berger, sowie in Berlin bei dem Komponisten Jean Paul Ertel. Zwischen Oktober 1914 und November 1918 ist Zeller als Soldat im Ersten Weltkrieg.
Nach dem Krieg entstehen größere Kompositionen für Orchester sowie Kammermusik und Lieder. Er findet eine Anstellung als Geiger im Orchester der Berliner Volksbühne und ist von 1921 bis 1929 Komponist und Dirigent der Schauspielmusik.
Filmmusik
Durch die Scherenschnitt-Künstlerin Lotte Reiniger kommt Zeller mit der Filmmusik in Kontakt und schreibt die Musik für ihren stummen Animationsfilm Die Abenteuer des Prinzen Achmed, der 1926 in Berlin uraufgeführt wird. Weitere Film-Kompositionen (z. B. für Hans Kyser, Walter Ruttmann) folgen. Bald ist Zeller einer der gefragtesten und meistgespielten Filmkomponisten seiner Zeit.
Im Dritten Reich schreibt Zeller Musik für Propagandafilme wie Jud Süß (1940) von Veit Harlan.
Nach dem Krieg arbeitet Zeller weiterhin als Filmkomponist und schreibt Musik für antifaschistische Filme wie Ehe im Schatten (1947). Zellers letzte Arbeit ist die Musik zu dem Dokumentarfilm Serengeti darf nicht sterben (1959) von Bernhard Grzimek.
Gesellschaftliches
Zeller war dem Wirken für Frieden und Gerechtigkeit verbunden, deshalb beteiligte er sich an der Arbeit der Christlichen Friedenskonferenz (CFK), die 1964 in Prag ihre II. Allchristliche Friedensversammlung einberief.
Er wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beerdigt.
Filmmusik (Auswahl)
- 1926: Die Abenteuer des Prinzen Achmed – Regie: Lotte Reiniger
- 1927: Luther – Regie: Hans Kyser
- 1928: Melodie der Welt – Regie: Walter Ruttmann
- 1931: Menschen im Busch – Regie: Friedrich Dalsheim
- 1932: Vampyr – Der Traum des Allan Grey – Regie: Carl Theodor Dreyer
- 1932: Die Herrin von Atlantis – Regie: G.W. Pabst
- 1933: Insel der Dämonen – Regie: Friedrich Dalsheim
- 193?: Ewiger Wald – Regie: Hanns Springer
- 1935: Der alte und der junge König – Regie: Hans Steinhoff
- 1937: Der Herrscher – Regie: Veit Harlan
- 1937: Der zerbrochene Krug – Regie: Gustav Ucicky
- 1938: Fahrendes Volk – Regie: Jacques Feyder
- 1940: Jud Süß – Regie: Veit Harlan
- 1943: Immensee – Regie: Veit Harlan
- 1947: Ehe im Schatten – Regie: Kurt Maetzig
- 1948: Morituri – Regie: Eugen York
- 1948: Grube Morgenrot
- 1950: Die Lüge – Regie: Gustav Fröhlich
- 1953: Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein
- 1958: Die Landärztin
- 1959: Serengeti darf nicht sterben – Regie: Bernhard Grzimek
Literatur
- Christine Raber: Der Filmkomponist Wolfgang Zeller. Berlin 2003. ISBN 3-89007-597-5
Weblinks
- Wolfgang Zeller in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Wolfgang Zeller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wolfgang Zeller auf www.filmportal.de
- Kurzbiografie mit Bild
- Biographie auf www.deutschesfilmmuseum.de
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