Landkreis Mansfeld-Südharz

Landkreis Mansfeld-Südharz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Mansfeld-Südharz Deutschlandkarte, Position des Landkreises Mansfeld-Südharz hervorgehoben
51.5411.36
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Sangerhausen
Fläche: 1.448,67 km²
Einwohner:

150.295 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: MSH
Kreisschlüssel: 15 0 87
Kreisgliederung: 22 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Rudolf-Breitscheid-Straße 20/22
06526 Sangerhausen
Webpräsenz: www.mansfeldsuedharz.de
Landrat: Dirk Schatz (CDU)
Lage des Landkreises Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt
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Satellitenaufnahme des Landkreises Mansfeld-Südharz, man erkennt die größeren Städte Eisleben und Sangerhausen, sowie die Ausläufer des Harzes.

Der Landkreis Mansfeld-Südharz ist eine Gebietskörperschaft des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Er wurde im Zuge der Kreisgebietsreform vom 1. Juli 2007 durch die Zusammenlegung der ehemaligen Landkreise Mansfelder Land und Sangerhausen gebildet.

Inhaltsverzeichnis

Historische Entwicklung

Im Laufe des Mittelalters hatten sich auf dem Gebiet des Landkreises mehrere Herrschaftssysteme etabliert. Der größten Anteil hatte die Grafschaft Mansfeld, in deren Bereich auch die Städte Hettstedt, Eisleben und Gerbstedt lagen. Die Grafschaft bestand bis zum Aussterben des Geschlechts 1780 und kam danach zu Kursachsen bzw. Preußen, 1807/1808 zum überwiegenden Teil an das Königreich Westphalen (Saale-Departement) und 1815 an Preußen. Ein weiteres Grafengeschlecht übte seit 1201 die Herrschaft über den Westen des Kreisgebietes aus, die Grafen zu Stolberg. Zur Grafschaft Stolberg gehörte etwa der Bereich der heutigen Gemeinde Südharz, sowie weiter südlich zeitweise gemeinsam mit den Grafen von Schwarzburg die Orte Kelbra und Tilleda. 1738/1740 kam die Grafschaft Stolberg unter kursächsische Herrschaft, die jedoch 1815 von Preußen abgelöst wurde.

Ganz im Norden gehörte Sandersleben zu den anhaltischen Fürstentümern, von 1918 bis 1945 zum Freistaat Anhalt. Wechselnden Herrschaftsverhältnissen unterlagen die Städte Sangerhausen und Allstedt. Sangerhausen gehörte seit 1291 der brandenburgischen Markgrafen, ging 1340 in den Besitz des Herzogtum Braunschweig und kam 1372 unter wettinisch-sächsische Herrschaft. Die sächsische Periode, zwischenzeitlich 1656 bis 1748 Herzogtum Sachsen-Weißenfels, endete 1815 mit der Übernahme durch Preußen. Allstedt wurde 1299 als Vogtei der Grafschaft Beichlingen erwähnt. 1320 wurde Allstedt als Reichslehen an verschiedene Herrschaftshäuser vergeben, unter anderem Mansfeld, Anhalt und Sachsen. Erst 1554 übte Kursachsen uneingeschränkt die Herrschaft aus. Von 1920 bis 1945 war das Gebiet um Allstedt eine thüringische Exklave in Preußen. Das übrige heutige Kreisgebiet mit Ausnahme von Sandersleben war bereits seit 1815 infolge des Wiener Kongresses in preußischer Hand.

Von den bis 1818 neu eingerichteten preußischen Kreisen bildeten der Mansfelder Gebirgskreis, der Mansfelder Seekreis und der Landkreis Sangerhausen das heutige Kreisgebiet. Diese Einteilung blieb im Wesentlichen bis 1994 bestehen, wobei aus wesentlichen Teilen der Mansfelder Kreise und des seit 1908 bestehenden Stadtkreises Eisleben 1950 der Landkreis Eisleben gebildet wurde, der 1952 in die Kreise Hettstedt und Eisleben geteilt wurde. Bei der ersten Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt wurden 1994 die Landkreise Hettstedt und Eisleben zum Landkreis Mansfelder Land zusammengelegt.

Geografie

Der Norden des Landkreises wird vom Mansfelder Bergland, dem östlichsten Teil des Harzes bestimmt. Bei Ulzigerode erreicht das Gebiet mit dem 291 Meter hohen Mahnberg seinen höchsten Punkt. Nach Osten schließt sich das Harzvorland mit seiner fast waldlosen, flachwelligen und abwechslungsarmen Landschaft an. Im Westen gehören Teile des Südharzes zum Landkreis, und hier liegt mit dem 580 Meter hohen Großen Auerberg der höchste Punkt des Kreises. Im Südwesten schließt der Landkreis mit der Goldene Auen ab.

In jenem fruchtbaren Niederungsgebiet liegt auch der sechs Quadratkilometer große Stausee Kelbra. In entgegengesetzter Richtung an der Ostgrenze des Kreises, sieben Kilometer östlich von Eisleben befindet sich mit dem drei Quadratkilometer großem Süßen See das zweitgrößte Gewässer des Kreises. Zwei Flüsse durchqueren den Kreis von West nach Ost, im Norden die Wipper und im Süden die Helme.

Einwohnerstärkste Städte und Gemeinden

Ökologie

Die Südharzer Karstlandschaft ist weltweit einmalig und für den Naturschutz und die nachhaltige Regionalentwicklung von großer Bedeutung. Sie ist daher in Teilen als Biosphärenreservat ausgewiesen.

Wirtschaft und Verkehr

Der Landkreis Mansfeld-Südharz gehört zu den wirtschaftsschwächsten Regionen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Seit den 1990er Jahren liegt die Arbeitslosenquote über den Landesdurchschnitt. Nach dem Niedergang des Kupferbergbaus und der Aluminiumverhüttung im Mansfelder Raum bieten nur noch Sangerhausen mit seinen Werken für Fahrrad- und Käseherstellung und Hettstedt mit der MKM (Mansfelder Kupfer und Messing Werke) Arbeitsplätze im größeren Umfang. Bei Amsdorf gibt es außerdem den Tagebau Amsdorf, die dortige Montanwachsfabrik der Romonta gmbh deckt nach eigenen Angaben 80 % des weltweiten Montanwachsbedarfs. In den Wäldern der Westregion wird Forstwirtschaft in der Osthälfte überwiegend Landwirtschaft betrieben. Die Harzgebiete und die Lutherstädte Eisleben und Mansfeld profitieren von der Tourismusbranche.

Übersicht Verkehrswege

die Thyratalbrücke der A 38 bei Berga

Folgende wichtige Verkehrswege verlaufen im/durch den Landkreis Mansfeld-Südharz:

  • Fernverkehrsstraßen:
Autobahnen
  • A 38 auf ca. 46 km
  • A 71 (in Bau) auf ca. 4,9 km
Bundesstraßen
  • B 80 auf ca. 13 km
  • B 85 auf ca. 6,3 km
  • B 86 auf ca. 36 km
  • B 180 auf ca. 40 km
  • B 242 (Harzhochstraße) auf ca. 25 km
  • Schienenwege:
touristisch genutzt:

Politik

Landrat

Bei den ersten Landratswahlen setzte sich bei der Stichwahl am 6. Mai 2007 Dirk Schatz (CDU) mit 52,89% zu 47,11% der Stimmen gegen seinen Mitbewerber Frank Bayer (SPD) durch.[2]

Kreistag

Sitzverteilung nach der Kreistagswahl 2007

Ergebnis der Kreistagswahl vom 22. April 2007:[3]

CDU Linke SPD FDP NPD FWJS Grüne BV VS M-S VS Sgh Gesamt
2007 17 12 12 5 2 2 1 1 1 1 54

Wappen

Neues Logo des Landkreises

Das Wappen wurde am 17. März 2008 durch den Innenminister von Sachsen-Anhalt genehmigt.

Blasonierung: „Halbgespalten und geteilt; vorn oben geviert, Feld 1 und 4: sechsfach Silber über Rot geteilt; Feld 2 und 3: in Silber sechs (3:3) rote Rauten; hinten oben in Silber eine stilisierte natürliche rote Rose; unten in Grün ein silbernes Dreieck, belegt mit einem schräggekreuzten schwarzen Bergmannsgezähe.“

Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Mansfeld-Südharz.

Flagge

Die Flagge des Landkreises besteht aus zwei Querstreifen in den Farben Grün und Weiß. Die Höhe der Flagge verhält sich zu ihrer Länge wie 3:5. In Ihrer Mitte befindet sich das Landeswappen. Seine Höhe beträgt zwei Drittel der Flaggenhöhe. Die Teilungslinie des Wappens liegt auf der Linie, an der Grün und Weiß zusammentreffen. Die Flagge des Landkreises kann auch die Form einer Hängefahne oder eines Banners haben. Dabei ist Grün die der Fahne zugewandte Farbe bzw. links. Das Wappen ist in Bezug auf die Streifenanordnung um 90° gedreht; seine Breite beträgt drei Fünftel der Flaggenbreite.

Trivia

Am 25. Mai 2009 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Städte und Gemeinden

(in Klammern: Einwohner am 31. Dezember 2010[4])

Salzlandkreis Landkreis Harz Saalekreis Thüringen Sachsen-Anhalt Gerbstedt Allstedt Seegebiet Mansfelder Land Südharz Ahlsdorf Benndorf Blankenheim Bornstedt Helbra Hergisdorf Klostermansfeld Wimmelburg Lutherstadt Eisleben Hettstedt Mansfeld Sangerhausen Sangerhausen Berga (Kyffhäuser) Brücken-Hackpfüffel Edersleben Kelbra (Kyffhäuser) Wallhausen ArnsteinMunicipalities in MSH.svg
Über dieses Bild

Einheitsgemeinden
(Städte sind fett hervorgehoben)

Wappen Allstedt.png Allstedt 8452 Einwohner 149,77 km²
Führt kein Wappen.svg Arnstein 7409 Einwohner 121,71 km²
Wappen Gerbstedt neu.png Gerbstedt 7929 Einwohner 102,28 km²
Wappen Hettstedt.svg Hettstedt 15.343 Einwohner 36,92 km²
Wappen Eisleben.png Lutherstadt Eisleben 25.489 Einwohner 143,81 km²
Wappen Mansfeld.svg Mansfeld 9770 Einwohner 143,78 km²
Wappen Sangerhausen.png Sangerhausen 29.679 Einwohner 207,64 km²
Wappen Seegebiet Mansfelder Land.png Seegebiet Mansfelder Land 9753 Einwohner 107,91 km²
Führt kein Wappen.svg Südharz 10.251 Einwohner 236,36 km²

Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
(* Sitz der Verbandsgemeinde)

Verbandsgemeinde Goldene Aue
Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra

Gebietsänderungen

Veränderungen auf Gemeindeebene

Gemeindeneugründungen

Eingemeindungen

Änderungen bei Verwaltungsgemeinschaften und Verbandsgemeinden

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. Kreis-Site.
  3. http://www.stala.sachsen-anhalt.de/wahlen/kw07/fms/fms215li.html
  4. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB)

Weblinks

 Commons: Landkreis Mansfeld-Südharz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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