Yitzhak Shamir

Yitzhak Shamir
Jitzchak Schamir

Jitzchak Schamir (hebräisch ‏יצחק שמיר‎; * 15. Oktober 1915 in Ruzinoy, Weißrussland, gebürtig Icchak Jaziernicki) ist ein israelischer Politiker. Er war von 1983 bis 1984 und erneut von 1986 bis 1992 israelischer Ministerpräsident. Von 1980 bis 1986 war er Außenminister Israels.

Inhaltsverzeichnis

Britische Mandatszeit

Schamir, dessen ursprünglicher Name „Jaziernicki“ lautet, wuchs im damaligen Polen auf und kam 1935 nach Palästina. Schamir wurde Mitglied des Irgun Zvai Leumi, einer der jüdischen militärischen Untergrundorganisationen gegen die britische Besatzungsarmee in Palästina. Als sich 1940 der Irgun spaltete, schloss sich Schamir der radikalsten Gruppe an, der von Avraham Stern geleiteten so genannten Stern-Gruppe. Im Jahre 1941 wurde er von den Briten inhaftiert. Nach der Tötung Sterns durch die Briten im Jahre 1942 entkam Schamir aus einem Internierungslager und wurde 1943 einer der drei Führer der Terrorgruppe, die er als „Lechi“ neugründete.

Während seiner Arbeit für die Lechi-Organisation war diese für mehrere Taten verantwortlich, unter anderem für das Attentat auf den britischen Staatsminister für den Nahen Osten Lord Moyne im November 1944 in Kairo und die Ermordung des Nahost-Vertreters der UNO Folke Bernadotte.

Die Drahtzieher des Anschlags erhielten wenige Monate später trotz dringenden Tatverdachts Generalamnestie von der israelischen Regierung.

Nach der israelischen Staatsgründung

Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg war Schamir von 1955-1965 Mitglied des Auslandsgeheimdienstes Mossad. Er wurde 1973 erstmals in die Knesset gewählt und wurde 1977 ihr Präsident. Im Jahre 1980 wurde er Außenminister und 1983 Begins Nachfolger als Ministerpräsident.

Obwohl Schamir als Hardliner des Likud bekannt war, übernahm er den Vorsitz beim Besuch des ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat im Jahre 1977 und den anschließenden Friedensgesprächen. In den Jahren 1981 und 1982 führte er die Verhandlungen mit Ägypten an, welche die Beziehungen nach dem Vertrag normalisieren sollten, und er leitete auch 1983 Verhandlungen, die zu einem Abkommen mit dem Libanon führten (welches jedoch niemals von der libanesischen Regierung ratifiziert wurde).

Ministerpräsident

Weil er daran scheiterte, Israels inflationäre Wirtschaft zu stabilisieren, kam es 1984 außerplanmäßig zu Neuwahlen. Es wurde eine Koalition aus seinem Likud mit der von Schimon Peres geführten Avoda gebildet. Peres übernahm den Posten des israelischen Ministerpräsidenten für den ersten Teil der Amtsperiode und wurde im September 1986 von Schamir im Rahmen des Israelischen Modells abgelöst. 1987 begann die Erste Intifada (bewaffneter Kampf der Palästinenser gegen Israel), die die Regierung Schamir mit weiterer Gewalt beantwortete.

Im Jahre 1988 wurde die große Koalition wiedergewählt, worauf Schamir und Peres eine neue Koalitionsregierung bildeten. Nach dem Austritt der Arbeitspartei 1990 stand Schamir einer Minderheitsregierung vor.

Im Jahre 1991 nahm die Regierung Schamir nach heftigem amerikanischen Drängen an den Friedensgesprächen von Madrid teil. Gleichzeitig ließ er zahlreiche jüdische Siedlungen im Westjordanland ausbauen oder neu errichten; unverwandte Mordvorwürfe von seiten arabischer Gipfelteilnehmer bezüglich seiner Untergrundaktivitäten und zunehmendes Misstrauen seitens der Amerikaner angesichts seiner starren Haltung schwächten seine Verhandlungsposition erheblich.

Im gleichen Jahr ermöglichte er die Umsiedlung tausender äthiopischer Juden (Operation Solomon). Nachdem Israel während des Irakkriegs von einer Salve irakischer Scudraketen getroffen worden war, verzichtete die Regierung Schamir auf einen Gegenschlag, weil die USA die arabisch-westliche Kriegskoalition in Gefahr sahen. Obwohl Schamir lange als Hardliner galt, nahm die Zustimmung zu seiner Regierung ab, weil befürchtet wurde, sie sei den Palästinensern gegenüber zu konziliant. Nach der Abwahl des Likud im Jahre 1992 wurde Jitzchak Rabin (Arbeitspartei) sein Amtsnachfolger.

Rückzug aus der Politik

Schamir trat im März 1993 vom Vorsitz über den Likud zurück, nachdem er von seinem Nachfolger Benjamin Netanjahu für seine Unentschlossenheit in der palästinensischen Frage kritisiert wurde.

Zitate

  • „Weder jüdische Ethik, noch jüdische Tradition kann Terrorismus als ein Mittel des Kampfes disqualifizieren. Um genau zu sein, spielte Terrorismus eine große Rolle in unserem Kampf gegen die Besatzer (Großbritannien).“ - „Neither Jewish ethics nor Jewish tradition can disqualify terrorism as a means of combat. Rather, terrorism had “a great part to play … in our war against the occupier [Britain].“

Quelle: Chomsky, Noam (1999). Fateful Triangle. South End Press. ISBN 0-89608-601-1

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