Zmigrod

Zmigrod
Żmigród
Wappen von Żmigród
Żmigród (Polen)
DEC
Żmigród
Żmigród
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Trzebnica
Fläche: 9,49 km²
Geographische Lage: 51° 27′ N, 16° 51′ O51.4516.857Koordinaten: 51° 27′ 0″ N, 16° 51′ 0″ O
Einwohner: 6.579 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 55-140
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DTR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: E261 BreslauPosen
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 292,14 km²
Einwohner: 15.014 (30. Juni 2007)
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Zdzisław Średniawski
Adresse: pl. Wojska Polskiego 2-3
55-140 Żmigród
Webpräsenz: www.zmigrod.pl

Żmigród (deutsch Trachenberg) ist eine polnische Kleinstadt im Powiat Trzebnicki in der Woiwodschaft Niederschlesien und liegt an der Bartsch. Bis 1945 war Trachenberg eine Stadt im Landkreis Militsch des preußischen Regierungsbezirks Breslau.

Inhaltsverzeichnis

Stadtwappen

Das Stadtwappen von Żmigród zeigt in rotem Feld einen grauen Wehrturm, der mit einem goldenen Kreuz bekränzt ist. Um den Turm windet sich ein grüner Drache.

Der Name der Stadt stammt aus dem altpolnischen Wort żmij, der Drache und gród, die Burg.

Alte Formen:

1155 – Zunigrod
1228 – Smigrod,
1245 – Zmigrod
1287 – Trachinburg

Zeittafel zur Stadtgeschichte

  • 1155: Das Dorf der Breslauer Bischöfe Sunigrod an der Bartsch wird zum ersten Mal erwähnt. (1228: Smigrod oder Schmiegrode). Das Dorf liegt auf dem anderen Ufer der Bartsch gegenüber der heutigen Stadt und existiert bis heute (bis 1945: Schmiegrode, heute: Zmigródek).
  • 1253, 15. Mai: Um ein Bollwerk in den ständigen schlesisch-polnischen Grenzfehden zu schaffen, lässt Herzog Heinrich III. von Schlesien durch Tydricus dictus Deysenberc die Stadt nach deutschem Stadtrecht gründen. Der Ort wird als Längsplatzanlage angelegt.
  • 1287: Der Ort hat etwa 1200 Einwohner und erscheint urkundlich unter dem Namen Trachinburg, der deutschen Namensform von Smigrod.
  • 1290: Als Folge der Teilung des Herzogtums Breslau kommt Trachenberg zum Herzogtum Glogau.
  • 1312: Die Stadt und ihr Umland werden Teil des Herzogtum Oels.
  • 1492: Trachenberg wird zu einer Freien Standesherrschaft derer von Kurzbach erhoben.
  • 1555: Einzug der Reformation nach Trachenberg. Die Stadt wird zu 100% evangelisch. Zu dieser Zeit wird auch die Stadtpfarrkirche zur Heiligen Dreieinigkeit erbaut.
  • 1579: Das alte Schloss Trachenberg brennt völlig ab.
  • 1587: 1.500 Söldner und Freibeuter fallen in das Trachenberger Land ein und verwüsten die ganze Gegend.
  • 1592: Die Stadt mit ihrem Gebiet geht an die bekannte schlesische Familie von Schaffgotsch (1593 kaiserlich bestätigt). Um diese Zeit sind auch die ersten Juden in der Stadt nachweisbar, die vom benachbarten polnischen Rawitsch einwandern.
  • 1635: Der letzte Schaffgotsch auf Trachenberg, Hans Ulrich von Schaffgotsch wird als Anhänger Wallensteins hingerichtet. Sämtliche Güter der Familie werden vom Kaiser eingezogen, erst um 1680 bekommt sie die Güter im Vorland des Riesengebirges zurück. Trachenberg wird indessen nicht zurückgegeben.
  • 1641: Der kaiserliche Feldmarschall Melchior Graf von Hatzfeldt bekommt Trachenberg als Lehen des Kaisers und baut das Schloss aus. Die Hatzfeldt bleiben hier bis 1945.
  • 1642: Die Schweden unter Feldmarschall Lennart Torstenson erobern das Schloss und halten es acht Jahre lang besetzt.
  • 1654: Der Kaiser lässt die Stadt mit Gewalt rekatholisieren.
  • 1683–1765: Das Schloss wird zu einer großen barocken Residenz umgebaut.
  • 1706–1723: Die Stadtpfarrkiche wird im Geiste des Barock umgestaltet, unter anderem vom Architekten der Universität Breslau, Christoph Hackner. Um diese Zeit hat die Stadt 1600 Einwohner.
  • 1741: Schlesien mit Trachenberg kommen zu Preußen, Friedrich der Große erhebt die Hatzfeldt zu Fürsten, 1748, werden sie vom Kaiser Franz I. zu Reichsfürsten erhöht. (Umfang des Gutes 1937: 15 941 ha). Die Stadt hat damals 1774 Einwohner, zwei Drittel sind evangelisch.
  • 1813, 12. Juli: Treffen der Napoleon-Gegner Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Alexander I. von Russland und des späteren Königs von Schweden Karl XIV. Johann Bernadotte auf Schloss Trachenberg: der Trachenberg-Plan gegen Napoléon Bonaparte wird ausgearbeitet.
  • 1815–1918: Die Stadt blüht. Sie bekommt Eisenbahnanschluss von drei Linien, eine große Zuckerfabrik, Mittel- und Landwirtschaftsschulen, ein neue evangelische Kirche wird um 1854 erbaut, auch die Juden bauen 1861 eine Synagoge. 1905 hat Trachenberg 3361 Einwohner.
  • 1900, 1. Januar: König Wilhelm II. erhebt die Herrschaft Trachenberg zu einem preußischen Herzogtum in Primogenitur.
  • 1939: 4750 Einwohner
  • 1945, 23. Januar: Die Stadt wird vom 10. Panzer-Gardekorps der Roten Armee erobert.
  • 1946: Das Hatzfeldt-Schloss brennt nieder.
  • 1961: 4461 Einwohner.
  • 1970: 4785 Einwohner.
  • 1998: Eine Gedenktafel über das Trachenberger Monarchentreffen von 1813 wird auf der Schlossmauer in Anwesenheit des Herzogs zu Trachenberg enthüllt.

Freie Standesherren von Trachenberg (ab 1492)

Freiherren von Kurzbach

  • Sigismund III., bis 1513
  • Heinrich I., bis 1533, Sohn des Vorigen
  • Wilhelm I., bis 1567, Sohn des Vorigen
  • Heinrich III., bis 1592, Sohn des Vorigen

Freie Standesherren von Trachenberg (ab 1592)

Freiherren von Schaffgotsch

1635 bis 1641 war die Herrschaft kaiserliche Domäne.

Freie Standesherren von Trachenberg (seit 1641)

Reichsgrafen von Hatzfeldt (Linie Hatzfeldt-Wildenburg-Crottorf).

  • Melchior, bis 1658, starb unvermählt
  • Hermann, bis 1676, Bruder des Vorigen
  • Heinrich, bis 1683, Sohn des Vorigen
  • Franz, bis 1738, Sohn des Vorigen.

Fürsten und Reichsfürsten von Hatzfeldt (ab 1741 bzw. 1748)

  • Franz Philipp Adrian, bis 1779, Sohn des Vorigen,
  • Franz Friedrich Cajetan, bis 1794, Sohn des Vorigen, letzter Spross der Linie Hatzfeldt-Wildenburg-Crottorf.

Fürsten von Hatzfeldt zu Trachenberg (seit 1803, Linie Hatzfeldt-Werther-Schönstein)

  • Franz Ludwig, 1794–1827
  • Hermann Anton, bis 1874, Sohn des Vorigen
  • Hermann, ab 1900 Herzog zu Trachenberg, bis 1933, Sohn des vorigen
  • Hermann Ludwig, bis 1945, Sohn des vorigen

Sehenswürdigkeiten

Stadt

  • Wohnturm Maria Trauburg, 13. Jahrhundert, um das Jahr 1560 von den Kurzbach umgebaut;
  • Ruine des Hatzfeldtschlosses von Christoph Hackner und Carl Gotthard Langhans mit einigen interessanten barocken Details, 17.–18. Jahrhundert;
  • Schlosspark, 18.–19. Jahrhundert
  • Orangerie im Schlosspark, Klassizismus, Langhans-Bau
  • Stadtpfarrkirche zur Heiligen Dreieinigkeit, 16.–18. Jahrhundert

Umgebung

Barkowo (deutsch: Klein-Bargen):

  • Barocke Prarrkirche zum Heiligen Martin, 1787;
  • Ehemalige evangelische Kirche, heute Pfarrkirche zum Heiligen Antonius, Klassizismus, 1829.

Korzeńsko (deutsch: Korsenz):

  • Barocke Pfarrkirche zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes, 1722;
  • Reste einer frühmittellaterlichen Burg.

Niezgoda (deutsch: Nesigode):

Radziądz (deutsch: Radungen):

  • „Militscher Teiche“ (Stawy Milickie), Naturreservat mit vielen seltenen Wasservögeln.

Zmigródek (deutsch: Schmiegrode)

  • Reste einer mittelalterlichen Burg.

Gemeinde

Zur Stadt- und Landgemeinde Żmigród gehört unter anderem der Ort Powidzko.

Partnerstädte

Wissenschaft und Schulwesen

In der Stadt befinden sich ein Testgelände der Polnischen Staatsbahnen (polnisch: Polskie Koleje Państwowe, PKP) mit einer Forschungsstelle und eine Zweigstelle des Forschungsinstituts für Landstraßen und Brücken aus Warschau.

Żmigród hat folgende Schulen:

  • eine Landwirtschaftsfachschule auf Gymnasialniveau
  • ein Gymnasium (polnisches Gymnasium: 7. bis 9. Klasse)
  • eine Grundschule
  • eine Spezialgrundschule für Behinderte
  • einen Kindergarten

Wirtschaft

Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von der Land- und der Forstwirtschaft (große Jagdgebiete in den umliegenden Wäldern). Der größte Arbeitgeber in der Stadt ist das Stahlkonstruktionsunternehmen "Energomontaż". In der Stadt sind außerdem 800 private Unternehmen, viele von ihnen Ein-Mann-Firmen, registriert.

Söhne und Töchter der Stadt

Verweise

Literatur

  • Almanach de Gotha. Annuaire Genealogique Diplomatique et Statistique. Justus Perthes, Gotha 1931.
  • Izabella Gawin, Dieter Schulze, Reinhold Vetter: Schlesien. Deutsche und polnische Kulturtraditionen in einer europäischen Grenzregion. DuMont, Köln 1999, ISBN 3-7701-4418-X, S. 117 (DuMont Kunst-Reiseführer).
  • Władysław Jan Grabski: 200 miast wróciło do Polski. Wydawnictwo Zachodnie, Poznań 1949.
  • Traud Gravenhorst: Schlesien. Erlebnisse eines Landes. Korn, Breslau 1938.
  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Schlesien. Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3.
  • Max Wilberg: Regenten-Tabellen. P. Beholtz, Frankfurt/Oder 1906.

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny: „LUDNOŚĆ - Stan i Struktura w Przekroju Terytorialnym“, Stand 30. Juni 2007

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