Bargteheide

Bargteheide
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bargteheide
Bargteheide
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bargteheide hervorgehoben
53.72888888888910.26111111111148
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Stormarn
Höhe: 48 m ü. NN
Fläche: 15,83 km²
Einwohner:

15.227 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 962 Einwohner je km²
Postleitzahl: 22941
Vorwahl: 04532
Kfz-Kennzeichen: OD
Gemeindeschlüssel: 01 0 62 006
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 26
22941 Bargteheide
Webpräsenz: www.bargteheide.de
Bürgermeister: Henning Görtz (CDU)
Lage der Stadt Bargteheide im Kreis Stormarn
Hamburg Kreis Herzogtum Lauenburg Kreis Ostholstein Kreis Segeberg Lübeck Ahrensburg Ahrensburg Ammersbek Bad Oldesloe Badendorf Bargfeld-Stegen Bargteheide Barnitz Barsbüttel Braak Brunsbek Delingsdorf Elmenhorst (Stormarn) Elmenhorst (Stormarn) Feldhorst Glinde Grabau (Stormarn) Grande Grönwohld Großensee (Holstein) Großhansdorf Hamberge Hamfelde (Stormarn) Hammoor Heidekamp Heilshoop Hohenfelde (Stormarn) Hoisdorf Jersbek Klein Wesenberg Köthel (Stormarn) Lasbek Lütjensee Meddewade Mönkhagen Neritz Nienwohld Oststeinbek Pölitz Rausdorf (Holstein) Rehhorst Reinbek Reinfeld (Holstein) Rethwisch (Stormarn) Rümpel Siek (Holstein) Stapelfeld Steinburg (Stormarn) Tangstedt (Stormarn) Todendorf Travenbrück Tremsbüttel Trittau Trittau Trittau Wesenberg (Holstein) Westerau Witzhave ZarpenKarte
Über dieses Bild
Das alte Bargteheider Rathaus
Der Utspann
Die Kirche

Bargteheide (niederdeutsch Bartheil) ist eine Stadt im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Bargteheide liegt auf einer eiszeitlichen Endmoräne 27 km nördlich von Hamburg. Lübeck liegt in 32 km Entfernung in nordöstlicher Richtung.

Geschichte

Bargteheide entstand als Angerdorf im Hochmittelalter. Es wurde erstmals 1314 als „Brektehegel“ erwähnt. Schon im 14. Jahrhundert hatte der Ort eine regionale Zentralfunktion als Kirchspiel, Rast- und Ausspannort und Markt. 1475 kaufte Herzog Johann IV. von Sachsen-Lauenburg das Dorf, das zuvor zum Gut Tremsbüttel gehörte. 1571 ging es an die Holstein-Gottorfer Herrschaft über und unterstand dem alten Amt Tremsbüttel.

Bereits 1322 wurde in einer Urkunde des Hamburger Domkapitels für Bargteheide ein Kirchspiel erwähnt.

1859 wurde Bargteheide Sitz des Amtes Tremsbüttel, 1867 des Kirchspielvogteibezirkes. Im selben Jahr erhielt es den Status einer selbständigen Landgemeinde. Mit der preußischen Verwaltungsreform wurde Bargteheide 1889 Sitz des gleichnamigen Amtsbezirkes mit 24 Gemeinden.

Im Rahmen des Hamburger Aufstandes der KPD wird am 23. Oktober 1923 der Bürgervorsteher festgesetzt und eine „Sowjetrepublik Stormarn“ ausgerufen. Mangels Widerhalls in der Bevölkerung bricht der Aufstand schon am nächsten Tag zusammen.

1948 wurde Bargteheide Sitz des neugeschaffenen Amtes Bargteheide, aus dem es 1957 ausschied. Das Amt heißt seither „Bargteheide-Land“, hat seinen Sitz aber weiterhin in Bargteheide. Am 15. Mai 1970 erhielt Bargteheide das Stadtrecht.

Einwohnerentwicklung

  • 1840 - ca. 1.000
  • 1905 - 1.980
  • 1914 - 2.300
  • 1949 - 6.900
  • 1970 - 7.374
  • 2002 - 13.820
  • 2008 - 14.902
  • 2009 - 15.306

Politik

Von den 23 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 elf Sitze, die SPD sieben, die Wählergemeinschaft WfB vier und die FDP hat einen Sitz.

Wappen

Blasonierung: „Über blauem Schildfuß, darin fünf schräggekreuzte, durchgehende silberne Fäden, zwei nach schrägrechts, drei nach schräglinks, in Silber ein rotes Wagenrad mit acht Speichen.“[2]

Das Wagenrad im oberen Teil steht für Transport und Mobilität, da Bargteheide - günstig auf der Mitte der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck liegend - häufig als Rastplatz genutzt wurde. Dort konnten sich die Reisenden und ihre Pferde beispielsweise im Utspann (plattdeutsch für „Ausspannen“) erholen. Die fünf weißen Linien unten stehen für die Verkehrsanbindungen der Stadt.

Bürgermeister

  • 1946 - 1957 Julius Gerken
  • 1957 - 1962 Enno Wilkens
  • 1962 - 1971 Karl Eduard Claussen
  • 1971 - 1984 Erich Reincke
  • 1985 - 1996 Frank Pries
  • 1996 - 2008 Werner Mitsch
  • seit Dezember 2008 - Henning Görtz

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

Von 1867 bis 1970 war Bargteheide Sitz eines Amtsgerichtes. Es gehört heute zum Amtsgerichtsbezirk Ahrensburg.

Bildung

In Bargteheide gibt es drei Grundschulen, zwei Hauptschulen, eine Realschule und zwei Gymnasien. Weiterhin gibt es eine Gemeinschaftsschule, eine Gesamtschule, eine Förderschule, eine Musikschule und eine Volkshochschule.

Von 1954 bis 1996 beherbergte das ehemalige Jagdschloss „Malepartus“ eine Ausbildungsstätte der Deutschen Bundespost. Heute wird dieses als Senioren-Wohnstift genutzt.

Wirtschaft

Zu den größten Arbeitgebern der Stadt zählt der Antriebstechnik-Hersteller Getriebebau Nord, der seit der Gründung 1965 seinen Hauptsitz in Bargteheide hat und dort rund ein Drittel seiner weltweit ca. 2.500 Mitarbeiter beschäftigt (Stand: Mai 2008).

Das zu Fürsten-Reform gehörende Unternehmen Langnese-Honig (ehemals Oetker-Gruppe) ist in Bargteheide ansässig.

Die Discounter-Firma Aldi-Nord ist mit einer ihrer Regionalniederlassungen ansässig, zuzüglich eines großflächigen Zentrallagers.

Die automatisch aufrollende Hundeleine wurde Anfang der 1970er Jahre von Manfred Bogdahn in der Stadt erfunden und wird heute von der ortsansässigen Firma Flexi vertrieben und in über 50 Länder exportiert.

Die NEUE LÜBECKER Norddeutsche Baugenossenschaft eG, mit ihrem ServiceCenter in Ahrensburg, bewirtschaftet ca. 232 Wohnungen in Bargteheide.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Bargteheide stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Theater

Das Kino- und Theatergebäude wurde in den 50er Jahren gebaut. Seit 1991 besteht das „Kleine Theater“ das mehrfach vom Bundesministerium des Inneren in Bonn und vom Land Schleswig-Holstein für sein gutes Filmprogramm ausgezeichnet wurde und häufig aufgrund seiner finanziellen Notlagen in der lokalen Presse Beachtung fand.

Museen

Die „Orts- und Heimatkundliche Sammlung“ ist das Museum des Verschönerungsvereins Bargteheide e. V.

Initiativen

Die Initiative „Tolerantes Bargteheide“ kämpft gegen die Ablehnung behinderter Menschen sowie für eine allgemeine Akzeptanz von Randgruppen in Bargteheide und Umgebung.

Bauwerke

Sehenswert ist die teilweise 700 Jahre alte Kirche.

Das „Utspann“ (Plattdeutsch für „Ausspannen“), ein altes Fachwerkhaus, diente früher nicht zum Wechseln der Pferde auf der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck, sondern war das Wohnhaus des Gutsbesitzers Wuth, und beherbergt heute ein Lokal mit deutscher Küche. Der „Utspann“ für die Pferde auf der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck war an der Alten Landstraße auf den Höfen der Landwirte Timm und Görtz. Dort waren diese Gebäude mit den typischen Durchfahrten auch noch bis vor wenigen Jahren zu sehen. Mittlerweile sind beide Gebäude abgerissen worden.

Freizeit- und Sportanlagen

Neben den üblichen Sportanlagen gibt es auch ein beheiztes Freibad.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1959, Julius Gerken, Bürgermeister
  • 1985, Michel Cozette, Bürgermeister von Déville-lès-Rouen
  • 2003, Kurt Iden, Bürgervorsteher
  • 2010, Karl Eduard Claussen, Bürgermeister

Söhne und Töchter der Stadt

Kurioses

Die Stadt diente 1991 als Drehort für den unter der Regie Detlev Bucks produzierten Kinofilm „Karniggels“. Diverse Aufnahmen wurden in der Stadt Bargteheide gemacht, deren städtebauliches Bild sich seit den Dreharbeiten erheblich veränderte. Als Ort der Handlung im Film wird jedoch die Stadt Barmstedt angegeben.

Weblinks

 Commons: Bargteheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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