- Ühendus Vabariigi Eest - Res Publica
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Isamaa ja Res Publica Liit, IRL (deutsch: Pro Patria und Res Publica Union) ist eine konservative Partei in Estland. Sie entstand 2006 aus der Fusion der konservativen Partei Res Publica des ehemaligen Ministerpräsidenten Juhan Parts und der christlich-nationalkonservativen Vaterlandsunion (Isamaaliit) von Mart Laar, der ebenfalls Ministerpräsident war.
Den Parteivorsitz haben Taavi Veskimägi (Res Publica) und Tõnis Lukas (Isamaaliit) gemeinsam inne.
Die IRL verfügt über 19 der 101 Sitze im neu gewähltem Riigikogu und 1 von 6 estnischen Sitzen im Europäischen Parlament. Sie ist Mitglied der Internationalen Demokratischen Union, der Christlich Demokratischen Internationale und der Europäischen Volkspartei.
Vorgängerparteien
Erakond Res Publica
Die Res Publica-Bewegung in Estland entstand 1989 als Gruppierung junger Konservativer und Wirtschaftsliberaler, die eng mit der Vaterlandsunion verbunden waren. 2001 erfolgte die Gründung als Partei unter dem Namen Ühendus vabariigi eest - Res Publica (Estnische Republikanische Union - Res Publica), Juhan Parts übernahm den Parteivorsitz. 2003 nahm sie zum ersten Mal an den Parlamentswahlen teil und wurde prompt mit 24,6% zweitstärkste Kraft, mit 28 der 101 Parlamentssitze konnte sie sogar mit der größten Fraktion, der Zentrumspartei gleichziehen. Daraufhin bildete sie eine Mitte-rechts-Regierung mit der liberalen Reformpartei und der agrarischen Volksunion unter Führung Parts. Dieser trat 2005 zurück, nachdem gegen seinen Justizminister ein Misstrauensvotum ausgesprochen wurde. Die Res Publica schied daraufhin aus der Regierung aus, der neue Ministerpräsident Andrus Ansip regiert zusammen mit der Zentrumspartei. 2005 übernahm der erst 31-jährige Taavi Veskimägi den Parteivorsitz. Am 4. Juni 2006 erfolgte die Fusion mit der Vaterlandsunion.
Isamaaliit
Vorläufer der Vaterlandsunion war die Rahvuslik Koonderakond "Isamaa" (Nationale Koalitionspartei "Vaterland"), ein Zusammenschluss vierer christdemokratischer und konservativer Parteien, die hauptsächlich von Dissidenten und Widerständlern gegen die sowjetische Herrschaft in Estland geprägt waren. Sie errang bei den Parlamentswahlen 1992 22,0% der Stimmen und 28 der 101 Sitze, woraufhin ihr Spitzenkandidat Mart Laar Ministerpräsident wurde. 1994 sprach ihm das Parlament jedoch das Misstrauen aus und er wurde durch den Sozialdemokraten Andres Tarand abgelöst. Der Koalitionspartei schloss sich 1995 die Eesti Rahvusliku Sõltumatuse Partei (Estnische Nationale Unabhängigkeitspartei) an, die im Parlament über 10 Sitze verfügte. Die Vaterlandsunion wurde gegründet, ihr erster Vorsitzende war Toivo Jürgenson. Bei den Wahlen 1995 fiel die IL auf 7,9% und 8 Mandate zurück. 1998 übernahm Mart Laar wieder den Vorsitz und bei den Wahlen 1999 war die Vaterlandsunion auch wieder mit 16,1% und 18 Sitzen erfolgreich. Laar übernahm wieder den Ministerpräsidentenposten bis zu seinem Rücktritt von Partei- und Regierungsamt 2002. Neuer Parteivorsitzender wurde Tunne Kelam, während Siim Kallas von der Reformpartei die Regierung übernahm. 2003 wurde abermals gewählt. Die Isamaaliit verlor erneut deutlich, vor allem zu Gunsten der Res Publica. Sie konnte nur noch 7,3% der Stimmen und 7 Sitze erringen.
Der letzte Parteivorsitzende Tõnis Lukas, der das Amt 2005 übernahm, führte die Partei in die Fusion mit Res Publica. Am 4. Juni 2006 hörte sie auf zu existieren.
Mitgliedsparteien der Europäischen VolksparteiBelgien: Centre Démocrate Humaniste, Christen-Democratisch en Vlaams | Bulgarien: Bulgarische Agrarische Volksunion, Demokraten für ein starkes Bulgarien, Demokratische Partei, GERB, Union der Demokratischen Kräfte | Dänemark: Kristendemokraterne, Det Konservative Folkeparti | Deutschland: Christlich Demokratische Union, Christlich-Soziale Union in Bayern | Estland: Isamaa ja Res Publica Liit | Finnland: Kansallinen Kokoomus-Samlingspartiet | Frankreich: Union pour un mouvement populaire | Griechenland: Nea Dimokratia | Irland: Fine Gael | Italien: Unione dei Democratici Cristiani e Democratici di Centro, Popolari-Unione Democratici per l’Europa, Popolo della Libertà, Südtiroler Volkspartei | Lettland: Tautas Partija, Jaunais Laiks | Litauen: Tėvynės Sąjunga – Lietuvos krikščionys demokratai | Luxemburg: Chrëschtlech Sozial Vollekspartei | Malta: Partit Nazzjonalista | Niederlande: Christen Democratisch Appèl | Österreich: Österreichische Volkspartei | Polen: Platforma Obywatelska, Polskie Stronnictwo Ludowe | Portugal: Partido Social Democrata | Rumänien: Demokratische Union der Ungarn in Rumänien, Partidul Democrat Liberal, Partidul Naţional Ţărănesc Creştin Democrat | Schweden: Kristdemokraterna, Moderata samlingspartiet | Slowakei: Slowakische Demokratische und Christliche Union – Demokratische Partei, Partei der ungarischen Koalition, Kresťanskodemokratické hnutie | Slowenien: Slowenische Demokratische Partei, Slovenska Ljudska Stranka | Spanien: Partido Popular, Unió Democràtica de Catalunya | Tschechien: Křesťanská a demokratická unie – Československá strana lidová, Občanská demokratická strana | Ungarn: Ungarisches Demokratisches Forum, Fidesz | Zypern: Dimokratikos Synagermos
Assoziierte Parteien: Kroatien: Hrvatska demokratska zajednica | Norwegen: Høyre | Schweiz: Christlichdemokratische Volkspartei, Evangelische Volkspartei
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