- Bezirk Hamburg-Bergedorf
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Hamburg-Bergedorf
Bezirk von HamburgKoordinaten 53° 29′ 0″ N, 10° 12′ 0″ O53.48333333333310.210Koordinaten: 53° 29′ 0″ N, 10° 12′ 0″ O Höhe 10 m ü. NHN Fläche 155 km² Einwohner 119.185 (2008) Bevölkerungsdichte 770 Einwohner/km² Vorwahl 040 Adresse der
VerwaltungBezirksamt Bergedorf
Wentorfer Straße 38
21029 HamburgWebsite http://www.hamburg.de/bergedorf/ Politik Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp (SPD) Sitzverteilung (Bezirksversammlung) CDU SPD Grüne FDP Linke 21 17 5 1 3 Verkehrsanbindung Autobahn Bundesstraße Regionalbahn der Deutschen Bahn Bahnhof Hamburg-Bergedorf S-Bahn Hamburg Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Der Bezirk Bergedorf (hochdeutsche Übersetzung von plattdeutsch Bardörp) ist der südöstlichste Bezirk der Freien und Hansestadt Hamburg. Neben der ehemaligen Stadt (dem heutigen Stadtteil) Bergedorf gehören auch Lohbrügge sowie die Vierlande und die Marschlande zum Bezirk. Der gleichnamige zentrale Stadtteil liegt an der Bille. Auf einer Insel im Schlosspark befindet sich das Bergedorfer Schloss.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Spuren menschlicher Besiedlung fanden sich am Boberger Geesthang sowie auf dem Gojenberg: Hier lebten vor 15.000 Jahren steinzeitliche Sammler und Jäger. Ackergeräte, die ebenfalls im Bergedorfer Raum gefunden wurden, stammen aus der Zeit um 3.000 v.Chr.
Die Siedlung lag im Billedelta an einer der wichtigsten Handels- und Heerstraße zwischen Hamburg und Artlenburg am etwas erhöhten südöstlichen Ufer der Bille. Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Ortes stammt von 1162; zu dieser Zeit wurde Bergedorf als Kirchspiel Bergerdorp geführt. Während der Zeit dänischer Zugehörigkeit, von 1202 bis 1227, entwickelte sich der Ort, begünstigt durch seine Lage, zu einem Marktflecken. Unterstützt wurde das durch den Bau des Mühlendamms (1208), der heutigen "Alten Holstenstraße", der zum Einen die Bille aufstaute und dadurch die Errichtung einer Kornwassermühle ermöglichte, sondern zugleich auch als fester und trockener Fahrweg durch das Delta diente.
1275 erhielt Bergedorf die Stadtrechte. Nach der Eroberung der beiden Burgen im Jahre 1420 durch Hamburg und Lübeck war Bergedorf beiderstädtischer Besitz der Eroberer. Die staatliche Doppelzugehörigkeit bedingte als Kuriosum den Umstand, dass die Bergedorfer Post weder von Hamburg noch von Lübeck verwaltet werden durfte. Daher bildete Bergedorf postalisch gesehen ein winziges selbständiges Territorium, das von 1861 bis 1867 sogar eigene Briefmarken ausgab (vergleiche Bergedorfer Postgeschichte).
Die beiderstädtische Zeit endete am 31. Dezember 1866. Seitdem ist Bergedorf ein Teil des Hamburgischen Staates, blieb aber zunächst noch eine selbstständige Stadt. Erst durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937, als alle noch beim Hamburgischen Staat verbliebenen Teile mit einigen benachbarten Gemeinden zu einer einheitlichen Stadt vereinigt wurden, wurde auch Bergedorf am 1. Januar 1938 Teil der Stadt Hamburg. In den Vierlanden wurde das Konzentrationslager Neuengamme betrieben.
Verkehr
- 1842 Eröffnung der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn, der ersten Bahnlinie Norddeutschlands
- 1846 Eröffnung der Berlin-Hamburger Eisenbahn
- 1906 Eröffnung der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE)
- 1912 Eröffnung der Vierländer Eisenbahn nach Zollenspieker
- 1953 Betriebseinstellung auf der BGE und der Vierländer Eisenbahn
- 1958 Eröffnung der Gleichstrom-S-Bahn nach Hamburg
- 1969 Eröffnung der Gleichstrom-S-Bahn nach Aumühle
- 1996 Elektrifizierung der Strecke Hamburg – Bergedorf – Berlin
Entwicklung des Stadtgebiets
Momentan wird der Bahnhofsvorplatz des Bahnhofs Bergedorf neugestaltet und bebaut.
Politik
Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung bildet der Bezirk den eigenen Wahlkreis Bergedorf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturdenkmäler
- NSG Boberger Niederung in Lohbrügge
- NSG "Die Reit" in Reitbrook (Marschlande)
- NSG Kirchwerder Wiesen und NSG Zollenspieker/Kiebitzbrack in Kirchwerder (Vierlande)
- NSG Borghorster Elblandschaft in Altengamme (Vierlande)
Das Bergedorfer Gehölz ist ein ca. zwei Quadratkilometer großer Wald zwischen dem Hamburger Stadtteil Bergedorf und der holsteinischen Gemeinde Wentorf.
Bauwerke
- Schloss Bergedorf
- Bergedorfer Windmühle ein Galerieholländer
- Evangelische Kirche St. Petri und Pauli (erbaut 1502)
- Fernmeldeturm Hamburg-Bergedorf (Höhe: 137,5 Meter)
- Alter Bahnhof Bergedorf der Hamburg-Bergedorfer-Eisenbahn, ältestes erhaltenes Bahnhofsgebäude Deutschlands
- KZ Neuengamme Gedenkstätte, ein Außenlager des KZ Sachsenhausen, das im Frühsommer 1940 zum eigenständigen Konzentrationslager erklärt wurde
- Sendemasten des Rundfunksender Billwerder-Moorfleet
- Ältestes Schulgebäude Hamburgs in der Straße „Am Brink“ – heute Rudolf Steiner Schule Bergedorf
Friedhöfe in Bergedorf
- Alter Friedhof Bergedorf
- Neuer Friedhof Bergedorf:
Auf ihm befindet sich auch das Gräberfeld aus dem Jahr 1941/42 für 651 sowjetische Kriegsgefangene aus dem KZ Neuengamme mit einem Mahnmal aus dem Jahr 2002 durch den St. Petersburger Bildhauer Grigori Yastrebenetzkiy, das einen gefesselten Kriegsgefangenen vor einem Stacheldrahtverhau zeigt.
Seit 2004 gibt es hier auch den Muslimischen Friedhof Bergedorf.
- Alter Friedhof Kirchwerder
- Neuer Friedhof Kirchwerder
- Friedhof Moorfleet
- Friedhof Neuengamme
- Friedhof Ochsenwerder
Ehemalige Friedhöfe in Bergedorf
- Friedhof St. Michael Bergedorf
- Kirchhof an der Petri und Pauli Kirche Bergedorf
- Friedhof der Erlöserkirche Lohbrügge
Museumsbahn
Die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn e.V. unterhält an mehreren Betriebstagen im Jahr einen Museumsbahn-Betrieb auf der Strecke der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn.
Sternwarte
- Die 1909 auf dem Gojenberg errichtete und 1912 eingeweihte Hamburger Sternwarte ist eine bedeutende historische astronomische Forschungseinrichtung. Die Sternwarte bietet regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen, Vorträge und Kurse an.
Sport
- In Bergedorf befindet sich mit dem Billtalstadion das zweitgrößte Stadion Hamburgs.
- In unmittelbarer Nähe des Bergedorfer Bahnhofs befindet sich das 2005 komplett neu errichtete Billebad .
- An den Sander Tannen ist der ASV Bergedorf 85 beheimatet, dessen Fußball-Mannschaft in der Fußball-Oberliga Nord spielt.
- In Hamburg-Ochsenwerder (Bezirk Hamburg-Bergedorf), unmittelbar hinter dem Elbdeich, liegt der Hohendeicher See (auch Oortkatener See oder Oortkatensee genannt), der Reviere zum Windsurfen und Tauchen bietet.
- Ein weiterer bekannter See ist der Eichbaumsee, an dem jährlich das umsonst und draußen Festival Wutzrock stattfindet.
- Die Sportvereinigung Polizei Hamburg ist mit ihrer Abteilung Bergedorf/Lohbrügge seit 1970 traditionell in den Bergedorfer Sportanlagen tätig. Hervorgegangen aus dem Jugendwerk unfallgeschädigter Kinder in der SV Polizei Hamburg steht die Abteilung inzwischen allen Altersgruppen in diversen Sportarten offen.
Das Zentrum für Holzwirtschaft
Das Zentrum für Holzwirtschaft der Universität Hamburg befindet sich auf dem Gelände der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft.
In Hamburg-Bergedorf wirkten
- Friedrich Chrysander, (*1826, †1901 in Bergedorf), Händel-Forscher, Händel-Gesamtausgabe
- Ferdinand Pfohl, (*1862, †1949 in Bergedorf), Musikschriftsteller und Komponist
- Bernhard Schmidt, (*1879, †1935 in Bergedorf), Astronom
- Kurt A. Körber (*1909, † 1992), Unternehmer und Stifter
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Adolph Hasse (1699–1783), Komponist
- Heinrich Rathmann (1750–1821), Pädagoge, Historiker, evangelischer Pfarrer
- Georg Friedrich Ritter (1800–1879), Gründer der Bergedorfer Liedertafel
- Ida Boy-Ed (1852–1928), Schriftstellerin
- Anton Aloys Timpe (1882–1959), Mathematiker
- Jörg Pilawa (*1965), Fernsehmoderator
- Frank Appel (*1961), Manager, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post
Weblinks
- Willkommen in Bergedorf
- Stadtportal für Bergedorf
- Bergedorfer Mühle
- Bezirk Bergedorf
- B-TV (Bergedorf - TV) Reportagen/Berichte über Veranstaltungen, Kunst, Kultur und Freizeit-Tipps in Bergedorf
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