- Bisoprolol
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Strukturformel (R)-Enantiomer (oben) und (S)-Enantiomer (unten) Allgemeines Freiname Bisoprolol Andere Namen Summenformel C18H31NO4 CAS-Nummer - 66722-44-9
- 104344-23-2 (2:1-Fumarat, auch "Hemifumarat")
PubChem 2405 ATC-Code C07AB07
DrugBank DB00612 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus selektive Blockade von β1-Rezeptoren
Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 325,45 g·mol−1 Schmelzpunkt Löslichkeit Wasser: 2,24 g·l−1 (25 °C) [1]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Achtung
H- und P-Sätze H: 302 EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
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Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22 S: keine S-Sätze LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Bisoprolol ist eine chemische Verbindung aus den Gruppen der Aromaten, der Phenolether und der Alkohole. Die Substanz wird in der Medizin als Arzneistoff der Gruppe der selektiven β1-Adrenorezeptorenblocker (Betablocker) zur Behandlung des Bluthochdrucks, der Angina Pectoris, der chronischen Herzinsuffizienz und bei Tachykardien eingesetzt. Die chirale Verbindung wird als Racemat, d. h. als 1:1-Mischung der beiden Enantiomere verwendet. Das aktive Stereoisomer (Eutomer) ist die (S)-Form von Bisoprolol.[4]
Inhaltsverzeichnis
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Bisoprolol wird zur Behandlung der arteriellen Hypertonie, der Angina Pectoris und der chronischen Herzinsuffizienz eingesetzt. Zur Verbesserung der Compliance und zur Vereinfachung der Therapie steht Bisoprolol in einer fixen Kombination mit dem Diuretikum Hydrochlorothiazid in ebenfalls abgestuften Wirkstärken zur Verfügung.
Gegenanzeigen
Das Medikament sollte nicht bei Asthma bronchiale, bei langsamen Herzrhythmusstörungen (Bradykardie), bei Benutzung von MAO-Hemmern, bei Hypotonie, bei schwerer Herzinsuffizienz mit beginnendem kardiogenen Schock und bei Diabetes mellitus eingenommen werden.
Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)
Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen: Durchblutungsstörungen, Blutdruckabfall, Kopfschmerzen, Schuppenflechte Psoriasis, Senkung der Herzfrequenz (Bradykardie), Schwindel, Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Bronchospasmus, trockene Augen, verstärktes Schwitzen, erektile Dysfunktion u. a.
Pharmakologische Eigenschaften
Bisoprolol ist ein lang wirksamer β-Blocker, der bevorzugt an β1-Adrenorezeptoren bindet. Es wirkt am Herzen frequenzsenkend und negativ inotrop. Wegen seiner Lipophilie besitzt Bisoprolol auch zentralnervöse Wirkung. Wie Carvedilol zeigt es keine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA).
Nach oraler Gabe wird der β-Blocker rasch bei einer Bioverfügbarkeit von etwa 90 % resorbiert. Die Aufnahme von Dosen im Bereich von 10 bis 100 mg führen nach rund 3 h zur maximalen Plasmakonzentration. Die Halbwertszeit beträgt 10 bis 11 h, wobei die Hälfte der Substanz unverändert renal, der Rest über Abbau in der Leber eliminiert wird.[5] Der Wirkstoff wird als Racemat eingesetzt, wobei die Enantiomeren von Wirkstoffen in der Regel unterschiedliche pharmakologische Eigenschaften und Wirkungen haben.[6]
Marktbedeutung
Mit rund 515 Mio. DDD war Bisoprolol nach Metoprolol im Jahr 2007 der am zweithäufigsten eingesetzte β-Blocker in Deutschland. Insgesamt hat sich die Anzahl der verordneten Dosen (nach DDD) von Betablockern von 1998 bis 2007 fast verdreifacht.[7]
Handelsnamen
Bilol (CH), Bisacardiol (A), Bisocor (A), Concor (D, A, CH), Concor COR (D, A), Jutabis (D), Rivacor (A), zahlreiche Generika (D, A)
In Kombination mit Hydrochlorothiazid: Concor plus (D, CH), Bilol comp (CH), Bisoprolol comp (D), Bisoprolol HCT Generika (D), Lodoz (CH), Rivacor plus (A)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Bisoprolol bei ChemIDplus.
- ↑ a b c Datenblatt Bisoprolol hemifumarate salt bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. März 2011.
- ↑ Bisoprolol. In: DrugBank.
- ↑ Joni Agustiana, Azlina Harun Kamaruddina, Subhash Bhatiaa: Single enantiomeric -blockers—The existing technologies, Process Biochemistry 45 (2010) 1587–1604.
- ↑ Beate Blümer-Schwinum, Hermann Hager, Franz von Bruchhausen, E. Nürnberg, Peter Surmann: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band 7, Stoffe A–D. 5. Auflage, Birkhäuser/Sprinter, 1995, ISBN 9783540526889, S. 497–499.
- ↑ Ariëns, EJ. (1984): Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology. In: Eur J Clin Pharmacol. 26(2); 663–668; PMID 6092093.
- ↑ Dieter Paffrath, Ulrich Schwabe: Arzneiverordnungs-report 2008: Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare. Springer, 2008, ISBN 978-3-540-69218-8, S. 439.
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