Blutmond

Blutmond
Filmdaten
Deutscher Titel Blutmond
(alternativ: Manhunter – Roter Drache)
Originaltitel Manhunter
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Michael Mann
Drehbuch Michael Mann
Produktion Dino De Laurentiis,
Richard A. Roth
Musik Michel Rubini
Kamera Dante Spinotti
Schnitt Dov Hoenig
Besetzung

Blutmond ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Michael Mann aus dem Jahr 1986, der auf dem Roman Roter Drache (Originaltitel: Red Dragon) von Thomas Harris basiert und als Vorgänger des Films Das Schweigen der Lämmer gilt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der ehemalige Chef von Profiler Will Graham beim FBI, Jack Crawford, sucht ihn auf, weil Will als Freund seine letzte Hoffnung ist, einen wahnsinnigen Serienkiller, der in jeder Vollmondnacht eine ganze Familie zu töten beabsichtigt, zu finden und aufzuhalten. Der Täter, den die Presse Zahnfee getauft hat, zerschlägt Spiegel und benutzt Scherben, um sie seinen Opfern in die Augen einzusetzen, damit er sich in ihnen sehen kann. Als Graham die Fotos der grauenhaft ermordeten Familien sieht, entschließt er sich, noch ein letztes Mal für das FBI als Berater tätig zu werden.

Er sagt Crawford seine Hilfe zu und hat die Idee, den Kannibalen Hannibal Lecktor, der ihn einst töten wollte, um Rat zu bitten, damit er ein Profil des kranken Geistes des neuen Serienkillers erstellen kann. Der wiederum nutzt diese Gelegenheit, um sich an Graham zu rächen und hetzt Francis Dollarhyde, der sich hinter der Zahnfee verbirgt, durch einen geschickten Trick auf ihn, um Grahams Familie auszulöschen. Doch Graham und das FBI kommen ihm zuvor und können das schlimmste verhindern. Schon hat Dollarhyde ein neues Opfer gefunden, eine Blinde, die Graham retten muss; schließlich kann er ihn in seinem Haus stellen und erschießen.

Hintergründe

Brian Cox spielt Hannibal Lecktor (dessen Namensänderung gegenüber dem ursprünglichen Hannibal Lecter bis heute unerklärt geblieben ist, ebenso wie die falsche Schreibweise Dollarhyde gegenüber Dolarhyde in Harris’ Buch) weniger dominant und wird in Manns Verfilmung auch nicht so herausgestellt wie im Remake Roter Drache von 2002. Außer Cox waren noch Brian Dennehy, John Lithgow, Mandy Patinkin und sogar Regisseur William Friedkin im Gespräch für die Rolle des Lecktor.[1]

Das Haus der Grahams im Film ist in Wirklichkeit das des Künstlers Robert Rauschenberg.

Hannibal Lecktor sitzt seine Strafe im High Museum of Art in Atlanta ab.[2]

Im Finale ist eine (gekürzte) Version des psychedelischen In-A-Gadda-Da-Vida von Iron Butterfly zu hören.

Ursprünglich war David Lynch als Regisseur vorgesehen.

Die Dreharbeiten mit einem Budget von 15 Millionen US-Dollar begannen am 9. September 1985 unter anderem in Atlanta Georgia, Florida, Chicago Illinois, Santa Cruz (Kalifornien), St. Louis Missouri, Washington, D. C. und Wilmington (North Carolina) in den USA.

Das Bild des Roten Drachen

Der große Rote Drache und die Frau, mit der Sonne bekleidet, Aquarell von William Blake

William Blake (1757–1827) malte eine ganze Reihe von Bildern, auf denen er den Roten Drachen (seine Vorstellung des Satans) darstellte; zwei davon tragen den Titel Der Große Rote Drache und die Frau, mit der Sonne bekleidet. Das erste Bild, das Harris auch im Roman beschreibt, stellt den Drachen über der Frau stehend dar und wird von Francis Dollarhyde bei der Ermordung seiner Opfer nachgeahmt.

Im Film zu sehen ist fälschlicherweise das zweite Bild, Der Große Rote Drache und die Frau, mit der Sonne bekleidet: Der Teufel ist herabgestiegen, das den Drachen über der Frau kreisend zeigt.

Rezeption

„Psychologischer Thriller, der eine suggestive und spannende Kriminalgeschichte erzählt; seinen Reiz bezieht er vornehmlich aus der Konfrontation eines auf höchstem technischem Niveau recherchierenden Polizeiapparates mit einer mit beklemmender Intensität eingefangenen Traumwelt, in der das alltägliche Idyll trügerisch wird. Handwerklich perfekt, schwelgt der Film freilich allzu sehr in glattem, ‚postmodernem‘ Design.“

Lexikon des internationalen Films[3]

Blutmond gebar CSI und John Doe und Profiler und Millennium und die ganzen Fernsehsendungen und alle Filme, die sich Harris’ Thematik und Manns hypnotischen Ton ausborgten. Danach wurden Thriller dann […] zutreffendermaßen fetischistisch zur Forensik […] Blutmond wies den Weg in eine Ära der Einfühlung in den Teufel“

David Edelstein: Slate[4]

„Schlanker Serienkiller-Thriller, der Das Schweigen der Lämmer lammfromm aussehen lässt.“

James Rocchi: Netflix[5]

Manns Vision des Stoffes kam sowohl bei Kritikern als auch Publikum nicht an, der Film spielte nur rund zehn Millionen Dollar ein und war ein finanzielles Desaster für Produzent De Laurentiis. Kritiker mahnten besonders Manns geändertes Ende gegenüber der Romanvorlage an, wodurch der Film weitgehend ignoriert wurde.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.imdb.com/title/tt0091474/trivia, abgerufen am 10. Februar 2009.
  2. http://www.imdb.com/title/tt0091474/trivia, abgerufen am 10. Februar 2009
  3. Filmdienst: Blutmond. In: Kabeleins Filmlexikon. SevenOne Intermedia GmbH, abgerufen am 10. Februar 2009.
  4. David Edelstein: Red Drag. In: Slate. 4. Oktober 2002, abgerufen am 10. Februar 2009 (englisch): „Manhunter sired CSI and John Doe and Profiler and Millennium and all the other TV shows and movies that borrowed both Harris' theme and Mann's hypnotic tone. After this, thrillers would […] become positively fetishistic about forensics […] Manhunter ushered in the age of empathy for the devil“
  5. James Rocchi: -. In: Netflix. abgerufen am 10. Februar 2009 (englisch, nach Rotten Tomatoes): „Lean serial-killer thriller makes The Silence of the Lambs look sheepish“

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